Meine Therapeutin sagt, ich sei an allem Schuld

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Offy
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Beitrag Di., 20.07.2010, 11:40

Hallo,

mal ehrlich, wenn ich "kleineblume" wäre, würde ich so langsam zu einer "wildblume" werden.
Hatten nicht viele schon genug von Unglauben und Unverständnis in ihrem Leben? Dann öffnet man sich hier mit einem Problem und schon heißt es von einigen, deine Wahrnehmung stimmt nicht oder dergleichen. Ich finde das ziemlich unfair. Entscheidend ist, wie "kleineblume" es empfunden hat, ob der Wortlaut nun genau so war oder nicht.

Wenn die Thera nicht mal merkt, was sie bei "kleineblume" anrichtet, hat sie definitiv den Beruf verfehlt, wobei ich sogar den Eindruck habe, sie merkt es und macht trotzdem weiter, was ich noch um einiges verwerflicher finde.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 11:52

Offy hat geschrieben:Hallo,

mal ehrlich, wenn ich "kleineblume" wäre, würde ich so langsam zu einer "wildblume" werden.
Au weih, ich gebs auf und ziehe mich aus diesem Thread zurück. Die Moderation kann meine Beiträge her gern löschen, falls sie sie als "daneben" empfindet.

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Offy
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Beitrag Di., 20.07.2010, 11:58

Ach Eve...
SO war das nun echt nicht gemeint. Ich finde nur, dass wir alle vielleicht ein bisschen vorsichtiger sein sollten. kleineblume meldet sich jetzt auch nicht mehr. Das ist doch bestimmt nicht der Sinn gewesen.
Mir wird ja nachgesagt, ich wäre immer sehr direkt und genau deswegen versuche ich, meine Wortwahl und Ausdrucksweise zu zügeln. In Phasen, wo ich das nicht kann, schreibe ich dann eben nicht. Also...eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich schon häufiger Zweifel an der Darstellung Hilfesuchender gelesen habe und dass ich das nicht gut finde. Eine andere Sichtweise aufzeigen ist okay, aber ... ach keine Ahnung, wie ich das ausdrücken soll...
Heute weinte ich –
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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:06

Oh, klar, Offy - habs jetzt verstanden, alles o.k.

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Offy
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:13

Wie man sieht, kann ich mich auch total missverständlich ausdrücken... *grummel*

Heute weinte ich –
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metropolis
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:17

Offy hat geschrieben: kleineblume meldet sich jetzt auch nicht mehr. Das ist doch bestimmt nicht der Sinn gewesen.
Das hat ja auch niemand beabsichtigt. Man kann es ja nun auch nicht riechen, welcher User wie empfindlich reagieren wird.
Es geht hier, doch gar nicht darum, kleineblume ihre Wahrnehmungen abzusprechen und jegliche Schuld von der Therapeutin zu weisen. Aber solche Situationen sind nun mal nicht schwarz-weiß (Therapeutin-narzisstisch, inkompetent, Patientin- unverstanden, missbraucht oder Patientin- wahrnehmungsgestört, Therapeutin- wohlwollend, motivierend), die Wahrheit bewegt sich irgendwo dazwischen.
Ich fand Zwackels Beitrag nicht daneben. Es war eine Vermutung und eine Möglichkeit, die Sache aus einer anderen Perspektive zu sehen. Da muss man sich doch nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen.
Ist es so abwegig, dass kleineblume manch gutgemeinte, aber provokante Worte missverstanden hat?

Ich finde eine Schilderung in indirekter Rede keinesfalls eindeutig.

Auf jeden Fall, muss es ja wohl erlaubt sein, unterschiedliche Meinungen in einem Thread zu vertreten, wenn sie angemessen formuliert sind. Das hat doch nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun, wenn man einem User nicht nach dem Mund redet. Ist das einem User zu viel des (Un)Guten muss er es halt sagen.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:35

metropolis hat geschrieben:Aber solche Situationen sind nun mal nicht schwarz-weiß (Therapeutin-narzisstisch, inkompetent, Patientin- unverstanden, missbraucht oder Patientin- wahrnehmungsgestört, Therapeutin- wohlwollend, motivierend), die Wahrheit bewegt sich irgendwo dazwischen. .
Doch, das kann sich gegebenenfalls auch mal ziemlich schwarz-weiss gestalten. Noch nie zB auf einem Amt oder sonstigen Dienstleister schlicht und ergreifend unverschämt behandelt worden?

Und ich hatte auch schon bei Therapeuten probatorische Sitzungen die eindeutig schuldzuweisend und manipulativ waren, wo das auch kein Problem eines therapeutischen Prozesses war weil es in der 2. Stunde schon aufkam und wo es auch nicht an mir gelegen hat, weil ich zB mit dem Therapeuten in der Klinik nicht die geringsten Probleme in diese Richtung hatte. Und wo mir dann als ich darauf ganz sachlich ansprach so Sprüche bekam wie "das müsse ich mir schon gefallen lassen, und wenn ich das nicht will wäre ich halt nicht therapiewillig blabla...."
Mir ist diese Nummer nur zu gut bekannt,nur ich nehme mir das Recht, mich dann abzugrenzen und NEIN zu sagen, zu solchen subtilen manipulations- und abwertungsversuchen.
Aber deiner Meinung nach haben diese Therapeuten ja ganz sicherlich recht gehabt mir ihrer Einschätzung, und ich muss mir das gefallenlassen blabla....

Du haust hier also auch in die "aber Blume hat sich das wenn nicht ganz so doch zumindest TEILWEISE sicherlich eingebildet". Du sprichst Blume hier genauso ab, daß es genauso gewesen sein könnte wie die es schildert wie die krasseren Verfechter solcher Aussagen....

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metropolis
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:40

Ich spreche hier gar nichts ab, ich lehne mich bloß nicht so weit aus dem Fenster und behaupte, dass die Situation eindeutig sei. Da frage ich lieber noch mal nach, bevor ich was rate.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:43

Vielleicht liegt mein Versuch, die Sache zu relativieren, auch daran, dass ich selbst einen Thera hatte, der mit Provokationen arbeitete. Allerdings hätte er nie, wirklich niemals, wenn ich mich darüber beschwert hätte, noch weitergemacht. Wieso haben solche derart unempathischen Therapeuten überhaupt noch Patienten?

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Offy
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:44

@metro: Niemand verlangt, jedem nach dem Mund zu reden. Wäre auch wenig sinnvoll.
Trotzdem: Formulierungen, wie "...kann ich mir nicht vorstellen." oder "...glaube ich nicht." sind ungeeignet, mMn.
Das impliziert, dass einem nicht geglaubt wird oder man eine falsche Wahrnehmung hat.

Ob solche Situationen schwarz-weiß sind, spielt auch keine Rolle. Das Empfinden ist das Wichtigste dabei. Wenn sich die Beziehung zur Thera also nicht gut anfühlt, dann IST sie auch nicht gut. Man muss ja deswegen keine Schuldzuweisungen machen.

btw. hab ich auch nicht speziell Zwackels Beitrag gemeint.

Mir scheint, was ich hier so von mir gebe, ist ziemlich persönlich angehaucht. Ich weiß leider noch viel zu gut, wie es sich anfühlt, wenn einem nicht geglaubt wird und alles angezweifelt wird bzw. einem schlimmstenfalls auch noch egoistische Interessen unterstellt werden...
Vielleicht sollte ich es mit dieser "Erkenntnis" auch bewenden lassen, bevor ich mich zu sehr ereifere, weil es etwas in mir auslöst. :(
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Offy
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:48

Eve... hat geschrieben:Vielleicht liegt mein Versuch, die Sache zu relativieren, auch daran, dass ich selbst einen Thera hatte, der mit Provokationen arbeitete. Allerdings hätte er nie, wirklich niemals, wenn ich mich darüber beschwert hätte, noch weitergemacht. Wieso haben solche derart unempathischen Therapeuten überhaupt noch Patienten?
Mh...das erklärt natürlich, warum du das auch von einer anderen Seite sehen kannst.
Bei mir ist es eher das Gegenteil. Ich habe mir nach einer grottenschlechten Erfahrung in dieser Richtung sofort bei Beginn einer jeden Thera verbeten, mich provozieren zu wollen und auch erklärt, was das auslöst. Wenn es trotzdem mal jemand versuchen musste, hatte das in der Regel heftige Folgen.
Deswegen reagiere ich auch höchst allergisch auf provokante "Stellungnahmen".
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metropolis
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:49

Naja, ich kann ja mit der Kritik auch nicht gemeint sein, denn ich habe kleineblume geraten sich eine andere Therapeutin zu suchen, wenn die Thera ihr nicht vermitteln kann, dass sie mit kleineblume arbeitet und nicht gegen sie, unabhängig davon was real gesagt wurde.
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:54

Im Allgemeinen bin ich der Meinung, dass provokante Aussagen des Theras nicht zwangsläufig unprofessionell sind. Er muss halt eben wissen mit wem er es machen kann und mit wem nicht. Ich z.B. lasse mir schon Aussagen gefallen wie "Sie haben auch einen eigenen Anteil am Konflikt." oder "Was hat Sie daran gehindert, sich zu wehren?", weil ich spüre, dass er per se auf meiner Seite ist.
Also, die, die sich der Loyalität des Therapeuten sicher sind, haut es nicht um, wenn der Therapeut sie hinterfragt.

Die Thera von kleineblume hat dafür anscheinend kein Maß gefunden.
Zuletzt geändert von metropolis am Di., 20.07.2010, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:57

Wie man es auch dreht und wendet: Es ist total schade, dass Kleineblume so sang- und klanglos verschwunden ist. Es wäre wohl für sie besser gewesen, die Missverständnisse hier aufzuklären, gerade DAMIT das nicht als Verletzung sitzen bleibt. Oder seht Ihr das auch anders?

Offy, ja, das ist wirklich eine andere Basis. Schlimm.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.07.2010, 13:05

metropolis hat geschrieben: Aber solche Situationen sind nun mal nicht schwarz-weiß (Therapeutin-narzisstisch, inkompetent, Patientin- unverstanden, missbraucht oder Patientin- wahrnehmungsgestört, Therapeutin- wohlwollend, motivierend), die Wahrheit bewegt sich irgendwo dazwischen. .
Du sagst hier wortwörtlich, daß das ganze Sache harmloser war wie Blume die Erlebnisse geschildert hat und ihre Verletztheit zumindest teilweise ihre eigene, sozusagen "krankheitsbedingte" Interpretation der Situation war.


Und nur weil es emotionaler Misbrauch ist und man nicht wie beim sexuellen Misbrauch oder Körperverletzung eine konkrete körperlich nachweisbare Tat vorweisen kann muss sich das Opfer nun damit rumschlagen, daß es das alles ja nur aufbauscht....

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