In meinen Psychiater verliebt

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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kamelchen
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Beitrag Do., 23.04.2015, 17:23

Ich glaube auch nicht, dass ich mit ihm da drüber reden kann. Ich habe Angst davor, dass er mir dann sagt, dass ich nicht mehr in seine Praxis kommen darf und ihn nicht mehr sehen darf. Und dann dreh ich durch, dann hack ich alles kurz und klein. Ja, das würde ich machen, ihr habt noch nie einen Wutausbruch von mir miterlebt...

Ich habe auch wahnsinnige Angst davor, dass er in Pension geht und ich ihn dann nicht mehr sehen kann. Dann werde ich durchdrehen, davor hab ich Angst. Dann werde ich wie eine Verrückte vor seiner Tür stehen und ihn belästigen. Super.

Hatte das auch vorher schon bei Männern, einmal bei meinem Hauptschullehrer und einmal bei einem dicken Polizisten. Da war es aber schon sehr Stalking-artig, also im Sinne vorbeigehen und in den Garten gucken und Briefe schreiben.

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side effect
Helferlein
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Beitrag Do., 23.04.2015, 17:25

Hm, wenn es Dich quält, sprich es an! Das ist nichts Peinliches dran, Dein Psychiater wird damit umzugehen wissen, er wird hoffentlich sanft seine Grenze ziehen und danach wirst Du ganz sicher anders fühlen und anders damit umgehen können.

Edit: hab Deinen Post zu spät gelesen, aber trotzdem will ich Dich nochmal darin bestärken, es anzusprechen. Du quälst Dich ja sonst. Gib ihm die Chance, damit zu arbeiten, denn solche Gefühle können auch ein wichtiger Schlüssel in der Therapie sein.
"i am the master of my fate: i am the captain of my soul" Henley, Invictus

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kamelchen
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Beitrag Do., 23.04.2015, 17:32

Ich werde versuchen, das anzusprechen. Hoffentlich kann ich den Mut bis zu meinem nächsten Termin in 2 Monaten aufrechterhalten

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Mian
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 12:28

@kamelchen: ich kenne das was du beschreibst sehr gut. Ich habe auch in meinem Therapeuten die Vaterfigur gesehen, die ich gern gehabt hätte, zusätzlich hat das dann bei mir auch mit Frauen (Lehrer, Pfleger in der Psychiatrie) angefangen. Das man furchtbar aufpassen muss, dass das nicht zum Stalking wird, weißt du ja selbst. Ansprechen hat die Situationen bei mir nur noch verschlimmert. Sehnsucht nach Nähe und Symbiotisierung sind dermaßen unerträglich geworden, dass ich nicht mehr fähig war, den Alltag zu meistern. Aufgehört hat es leider IMMER nur, wenn ich von den Personen getrennt wurde. Dann kam halt irgendwann der/ die Nächste. Einen Ausstieg aus diesem Teufelskreislauf hab ich bis jetzt nicht gefunden. Falls wer Ideen oder Theorien dazu hat, kann er das gerne schreiben.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 04.06.2015, 12:25

Mian hat geschrieben:Einen Ausstieg aus diesem Teufelskreislauf hab ich bis jetzt nicht gefunden. Falls wer Ideen oder Theorien dazu hat, kann er das gerne schreiben.
Ich hatte das früher auch, ganz extrem sogar (ich dachte, dass ich mit der Person eine Beziehung hätte und dass ich gleichzeitig die Person wäre).
Ihr müsst einfach lernen Euch einfach selbst zu lieben, dann passiert das nicht mehr.

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Mian
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Beitrag Di., 09.06.2015, 21:04

Wie lernt man sich selbst zu lieben? Ich kann mich und besonders meine Macken überhaupt nicht leiden. Ich find den Ausstieg aus dieser "Beziehungssucht" nicht.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Mi., 10.06.2015, 17:14

Mian hat geschrieben:Wie lernt man sich selbst zu lieben? Ich find den Ausstieg aus dieser "Beziehungssucht" nicht.
Du solltest es schaffen, sonst kann sich daraus ein erstes Problem bilden.
Irgendwann kannst Du vielleicht nicht mehr Dein ICH von Deinem Gegenüber unterscheiden, was tragisch wäre.
Mir ist das passiert und es war einfach nur grauenhaft !

Sag´ Dir einfach jeden Tag, dass Du Dich selber liebst und dass das vollkommen ausreichend ist.


LynnCard
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Beitrag Mi., 10.06.2015, 18:17

Hallo ihr!

Also wenn es um einen netten Vaterersatz geht, gibt es wirklich viele nette, intelligente alte Herren (richtige Gentlemen), mit denen sich gut reden lässt. Jetzt ohne Witz, ich erlebe das sehr häufig, in einem Dorf wie meinem sowieso, aber auch bei Bushaltestellen oder Restaurants. Sie sind überall, wo es gemütlich ist und sich gut reden lässt. Und sie reden gern und sind dankbar für Zuwendung, meist über ihre Hobbys. Sogar im Internet bei gewissen Themen, die bei den ehrwürdigen Herren mit guten Sitten beliebt sind, z. B. Insektenkunde. Ich hab gerade netten Kontakt zu gleich zwei solcher Herren über 75, beide Wissenschaftler. Sie erinnern mich total an meinen Vater, der jetzt 82 wäre.

Im Altersheim sind Besuche auch gern gesehen. Ich hab eine Angehörige, die dort arbeitet und sehr oft von den alten Leuten schwärmt. Also wer wirklich etwas menschliche Wärme sucht, findet schon was. Nur sollte man sich nicht auf jemanden fixieren. Und Stalking erst recht nicht.
LG Lynn

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