Welchen Stellenwert hat Sexualität in der Gesellschaft

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expat
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Beitrag Fr., 01.02.2008, 04:00

Anastasius hat geschrieben: Ich wußte doch schon immer, daß mit mir was nicht stimmt.
Vielleicht widmet sich die Werbung einfach zu wenig den Sonderfällen.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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atomo
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Beitrag Fr., 01.02.2008, 10:10

hallo...

das hat jetzt nicht unbedingt mit dem thema zu tun, aber:

ich finde es als mann schon wichtig, von einer frau begehrt zu werden. ich will mich nicht nur über berufliche karriere und dickem bankkonto definieren lassen. natürlich tu ich gern begehren , aber umgekehrt ist es halt genauso. ich habe eine langjährige beziehung hinter mir und denk mir mal, dass die beziehung u.a. an mangelndem begehren (<0,5%) gescheitert ist.

atomo

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Elektra
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Beitrag Mo., 04.02.2008, 23:16

Ich war gerade leider zu faul, alle Antworten durchzulesen, daher meine zwei Cents mal so ins Blaue.

Mein erster Gedanke zum Stellenwert von Sex in der Gesellschaft ist der geflügelte Spruch: Oversexed and underfucked. Oversexed: Pornographie leicht & überall zu bekommen dank Internet; Sex in jeder Werbung, ständig im TV. Underfucked: zu wenig Zeit, zu sehr auf fast-food konzentriert - leider auch beim Sex. Fast-Food-Sex: Pornographie zur effizienten Masturbation oder Antörnen in der Beziehung. Da haben wir's. Wo ist da Platz für die Lust? Alle f****, aber Sinnlichkeit? Da wird Sex wie Pappe-Essen. Man ist zwar satt, aber nicht befriedigt.
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen

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Pitt
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Beitrag Mo., 04.02.2008, 23:26

Elektra hat geschrieben: der geflügelte Spruch: Oversexed and underfucked.
Herrlich, kannte ich noch nicht (Bildungslücke).

Lg
Pitt

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noname
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 14:53

zur Ausgangsfrage.
Das wurde eigentlich schon ideal formuliert: Riesenstellenwert in der Gesellschaft (oberflächlich), tatsächliche Wertschätzung weit unten. (Vllt. auch eine Art Inflation/Übersättigung? Sexualität ist käuflich, an jeder Ecke zu haben, wertlos folgerichtig). Z. B:: Wie heißt es, wenn man(n) jemanden so richtig fertig machen will? : „Dich werd´ ich f*!“ Und dann der Pornomüll, der wie Abführmittel eingepfiffen wird, und die Sache eben auch aussehen läßt wie das Ergebnis einer Abführaktion.
Widersprüchlich auch, dieser Stellenwert: es wird suggeriert, dass jeder, immer und überall Sex hätte oder haben sollte und gleichzeitig werden - zumindest für Frauen - hohe Standards festgelegt, wann sie sich dazu überhaupt tauglich fühlen dürfen. Kein Problem, der kommerzielle Ersatz wartet schon, die Ware ist leichter zu haben und besser denn je.

zum Stichwort „sexistische Werbung“: im Prinzip stimme ich rainyday voll zu. Uns Frauen wird da für´s Auge (noch) nicht viel geboten, die Herren Männer bilden Ansprüche aus, mit denen die armselige Realität selten mithalten kann.
Allerdings scheint mir die Werbung für ausgesprochene „Frauen-Artikel“ in dieser Hinsicht am schlimmsten. Die vorübergehende Aufmerksamkeit der Männer ist da ein Nebeneffekt. Erwünschter Haupteffekt ist die permanente Unzufriedenheit der Frauen mit sich selbst, investiert in Verschönerungsversuche, die teuer, zeitaufwendig und sinnlos sind, denn der Standard kann von den meisten nicht erreicht werden.

@expat
„Die Natur liebt die Perfektion.“ Nein; die Natur ist gleichgültig und schlampig; es zählt allein Zweckmäßigkeit. Die Entwicklung eines Modells geht nur so weit, dass hinreichend viele Exemplare mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit überleben und sich fortzupflanzen können.

„... weil die Frau es liebt, wenn ihr Körper begehrt wird und der Mann es liebt, ihren Körper zu begehren. Also wird für beide Geschlechter der Wunsch erfüllt.“
Mag sein, dass diese Tendenzen bei den Geschlechtern unterschiedlich ausgeprägt sind, aber auch Frau will einen Mann, den sie anziehend findet, und Atomo ist mit seiner Aussage auch kein Einzelfall. Problematisch finde ich aber v. a. den letzten Satz. Es ging in der Diskussion um den zur Schau gestellten weiblichen Körper und wh. genießen diese Situation sowohl die betreffenden Damen als auch ihre Bewunderer. Das ist die absolute Überzahl, also können letztere vllt. für „das männliche Geschlecht“ stehen. Aber die professionellen Exhibitionistinnen stehen eben nicht für die Masse der Frauen. Die bleiben in dieser Gleichung außen vor. Also frage mich, ob Du die einfach für nicht erwähnenswert hältst oder ob Du tatsächlich glaubst, es wäre uns ein Wunsch, dass ANDERE begehrt werden. Dieser Wunsch ist m. E. mit den Zeiten untergegangen, als die Frau am Herd noch froh war, wenn der Gatte sich im Puff austobte.

„Der Stellenwert von Sex und wie sich dieser öffentlich darstellt, ist halt ein anderer, als ihr ihn euch wünscht. Muss man nicht auf allen Gebieten damit leben, dass es Leute gibt, die es besser können oder besser aussehen? Ich kann damit leben und mich an Schönheit dennoch erfreuen. Damit bin ich im Augenblick bei der Mehrheit.“
Du sprichst von einer Mehrheit der Männer und dieses Erfreuen läuft darauf hinaus, Standards für andere zu haben, denen man(n) selbst meist nicht genügt. Aber warum viele Frauen nicht damit leben können, dass das Begehren sich auf die konzentriert, die „es besser können oder besser aussehen“, erklärst Du doch selbst.
Übrigens ist es ein alter Hut in der Sozialpsychologie, dass Männer ihre eigenen Partnerinnen als weniger attraktiv einschätzen, wenn sie sich davor an den Bildern schöner Frauen delektiert haben. Was mir neu war: nach der Betrachtung von Nacktaufnahmen der Schönen empfinden sie auch weniger Gefühle für die Partnerin (Wright: Diesseits von Gut und Böse, S. 212). Bei Frauen zeigte sich diese Effekt leider nicht. Ich denke also, als Frauen sind wir auf der richtigen Spur, wenn wir die derzeitige Darstellung ablehnen.
[hr][/hr] Millionen Fliegen können sich nicht irren ...

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expat
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 15:04

noname hat geschrieben: „Die Natur liebt die Perfektion.“ Nein; die Natur ist gleichgültig und schlampig; es zählt allein Zweckmäßigkeit. Die Entwicklung eines Modells geht nur so weit, dass hinreichend viele Exemplare mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit überleben und sich fortzupflanzen können.
Wenn du einen Geparden zum Beispiel nicht perfekt finden kannst, was denn dann?
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Rezna
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 16:15

es geht ja nicht darum, was irgendein individuum als perfekt findet. (auch ratten sind perfekt - vermutlich sogar noch perfekter als geparden - zumindest überlebenstechnisch, dennoch schaust du dir vermutlich lieber einen geparden auf der jagd an als eine ratte beim plastikkabel fressen.) zwischen ästhetik und perfektion ist ein unterschied - es ist nicht dasselbe)
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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expat
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 16:26

Arta hat geschrieben:es geht ja nicht darum, was irgendein individuum als perfekt findet. (auch ratten sind perfekt - vermutlich sogar noch perfekter als geparden - zumindest überlebenstechnisch, dennoch schaust du dir vermutlich lieber einen geparden auf der jagd an als eine ratte beim plastikkabel fressen.) zwischen ästhetik und perfektion ist ein unterschied - es ist nicht dasselbe)
Das ist ja das Perfekte in der Natur, dass es Ästhetik ohne Bedeutung wohl kaum gibt.
Auch ein schönes Gesicht ist nicht einfach nur schön. Es vermittelt mir eine Bedeutung.
Die Bedeutung könnte sein: Dieser Mensch ist gut zu mir.
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Rezna
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 17:00

nun... das schöne gesicht aber ist zunehmend nicht mehr die reale wiedergabe dessen was "ist". ich weiß nicht wie weit du bewandert bist darin, was die technik mittlerweile kann - so ist es möglich, das dieses gesicht eine reine 3d - kreation ist. eine täuschung die deine gefühle, deine wahnehmung, deine einschätzung manipuliert. es mag egal sein, wenn darüber nur ein waschmittel verkauft werden soll. es ist aber fatal - wenn es sich diese täuschungen als "reales abbild" in das bewusstsein der menschen bewegen und damit die ansprüche manipulieren.
in diesem falle wäre es nicht die perfektion der natur - es wäre die perfektion der 3d-technologie. JEDE widergabe eines menschen über die medien ist - manchmal bis zur unkenntlichkeit - manipuliert und ihrer natur "enthoben". es ist die perfektion der computertechnologie - nicht die der natur, die du in den medien (egal welchen) efährst.
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expat
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 17:23

Arta hat geschrieben: es ist die perfektion der computertechnologie - nicht die der natur, die du in den medien (egal welchen) efährst.
Und genau das wird von der Mehrzahl der Menschen als besonders schön empfunden.
Du meinst, das läge alles an der Werbung? Ich zum Beispiel finde meine Frau immer
noch schön.
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Pitt
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 23:42

noname hat geschrieben:Übrigens ist es ein alter Hut in der Sozialpsychologie, dass Männer ihre eigenen Partnerinnen als weniger attraktiv einschätzen, wenn sie sich davor an den Bildern schöner Frauen delektiert haben. Was mir neu war: nach der Betrachtung von Nacktaufnahmen der Schönen empfinden sie auch weniger Gefühle für die Partnerin (Wright: Diesseits von Gut und Böse, S. 212). Bei Frauen zeigte sich diese Effekt leider nicht. Ich denke also, als Frauen sind wir auf der richtigen Spur, wenn wir die derzeitige Darstellung ablehnen.
Andererseits wurden Maenner und Frauen gefragt, wer der schoenste Mann/Frau der Welt ist. Dort nannten 10% der Maenner ihre Partnerin und nur 1% der Frauen ihren Partner...
Lg
Pitt

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Pitt
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Beitrag Mo., 17.03.2008, 23:56

expat hat geschrieben: Das ist ja das Perfekte in der Natur, dass es Ästhetik ohne Bedeutung wohl kaum gibt.
Auch ein schönes Gesicht ist nicht einfach nur schön. Es vermittelt mir eine Bedeutung.
Die Bedeutung könnte sein: Dieser Mensch ist gut zu mir.
Hi Expat,
ich glaube nicht, das Schoenheit geil macht.
Der Reiz der Pornographie liegt nicht daran, dass Maennlein und Weiblein dort zumeist attraktive Koerper/Gesichter haben.
Liebe und Schoenheit sind vermutlich eher miteinander verknuepft als
Geilheit und Schoenheit.
Lg
Pitt

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expat
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Beitrag Di., 18.03.2008, 01:11

Pitt hat geschrieben: ich glaube nicht, das Schoenheit geil macht.
Wenn du bei dem Gedanken "Dieser Mensch ist gut zu mir" auf nichts anderes als Geilheit kommst, tust du mir leid.
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Black XistenZ
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Beitrag Di., 18.03.2008, 04:54

Pitt hat geschrieben:
Andererseits wurden Maenner und Frauen gefragt, wer der schoenste Mann/Frau der Welt ist. Dort nannten 10% der Maenner ihre Partnerin und nur 1% der Frauen ihren Partner...
die realität sieht nunmal so aus, dass nur für verdammt wenige der/die partner(in) der optisch attraktivste mensch auf erden ist. dass frauen diese nicht zu leugnende realität eher zugeben zeigt eigentlich nur, dass es mehr frauen als männer gibt, die an ihren partner den anspruch haben, die illusion die schönste für ihn zu sein aufrecht zu erhalten.

ansonsten bringts die floskel oversexed and underfucked prima auf den punkt. vor allem wird der sexualität ein immer größerer rucksack mit ballast, ängsten und erwartungen angeschnallt; es gibt immer weniger freien, ungezwungenen, entspannten sex und immer mehr leistungsdruck und kommerzialisierung. (kommerzialisierung auch in dem sinne, dass die wahl und suche nach beziehungs- und sexpartnern immer mehr wie die produktwahl beim einkauf im supermarkt betrieben wird. große, gutaussehende verpackung, verheißungsvoller inhalt und möglichst geringer preis. und natürlich hat alles von anfang an ein verfallsdatum...)
Gib einem Menschen Macht und du wirst sein wahres Wesen erkennen.

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noname
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 21:58

@pitt
„Andererseits wurden Maenner und Frauen gefragt, wer der schoenste Mann/Frau der Welt ist. Dort nannten 10% der Maenner ihre Partnerin und nur 1% der Frauen ihren Partner...“
Kannte ich noch nicht. Ich vermute, dass Frauen sowohl in der Partnerwahl als auch mit ihrer Zuneigung multidimensionaler angelegt sind. Das macht mit allen genannten Untersuchungergebnissen und auch biologisch Sinn. Wahrscheinlich nehmen wir unsere Partner optisch auch anders war, wenn wir uns Brad, Keanu und Co. länger angesehen haben, aber es beeinflußt unsere Gefühle für ihn nicht besonders. Biologisch paßt das, weil Bindung, Freundlichkeit, Schutz, Ressourcen für das Überleben von Frauen und ihren Genen in der „Urumwelt“ mindestens genauso wichtig sind wie der Erhalt gesunder Partnergene, den gutes Aussehen signalisiert.
Vllt. ist das obige Studienergebnis aber auch das Resultat ungleicher Verteilung von Attraktivität unter den Geschlechtern, also nur 1 % der Männer, aber immerhin 10 % der Frauen sind für das andere Geschlecht generell überragend attraktiv. Schluchz, wenn ich mich so umschaue, könnte das hinkommen. Und liegt wahrscheinlich daran, dass wir es uns eben entwicklungsgeschichtlich nicht leisten konnten, in der Hinsicht anspruchsvoll zu sein.
Dann wäre es noch interessant, das Alter der befragten Personen zu kennen. Ich schätze, in meiner Altersgruppe könnte sich das Verhältnis schon ganz schön verändert haben.


@expat
„Wenn du einen Geparden zum Beispiel nicht perfekt finden kannst, was denn dann?“
Am ehesten vllt. die anorganische Materie, z. B. den Aufbau eines Kristalls. Aber mit der Familie der Katzen hast Du einen wunden Punkt getroffen, subjektiv stehen die auch bei mir auf der Perfektionsskala weit oben. Nur bleibt das subjektiv; die Perfektion ist eine Erfindung oder Empfindung des Menschen. Was Dir als perfekte Eleganz, Kraft, Schnelligkeit erscheint, ist nur Mittel zu einem bestimmten Zweck. Nimmst Du den Geparden genauer unter die Lupe, wirst Du zahlreiche Mängel finden; z. B. hat er wahrscheinlich keine gute Farbsicht und ist nicht so stark wie die größeren Kätzchen.
„Auch ein schönes Gesicht ist nicht einfach nur schön. Es vermittelt mir eine Bedeutung.
Die Bedeutung könnte sein: Dieser Mensch ist gut zu mir.“
Glaubst Du, dass es eine Kopplung zwischen Schönheit und Güte gibt? Biologisch stehen Jugendlichkeit und Symmetrie u. a. für Gesundheit, und vermitteln Dir: hier sind meine Gene gut aufgehoben. Aber genauso wie mit der Güte macht diese Bedeutung keinen Sinn mehr, wenn sie auf Zelluloid- und Pixelkreationen übertragen und an diesen gemessen wird.

Sorry, alles off-topic; nochmal zur Ausgangsfrage: vllt. müßte man unterscheiden zwischen der voyeuristisch miterlebten und der sebst gelebten Sexualität. Die Bedeutung des einen boomt zu Lasten der anderen. Das ist anscheinend nur aus der weiblichen Perspektive ein Problem; möglicherweise werden die männlichen Bedürfnisse durch die Geliebten ex Machina einfach besser abgedeckt als durch die visuell weniger ansprechende und anstrengendere Realität. Unsere Bedürfnisse dagegen (s.o.) sind kommerziell-technisch nicht so leicht zu befriedigen. Also halte ich es für eine spannende Frage: wie gehen Frauen damit um, dass sie, kaum wird ihnen eine eigene Sexualität zugesprochen, schon wieder dabei sind, in dem Bereich ausrangiert zu werden? Die derzeit beliebteste Strategie scheint der Versuch, sich an die Werbe- und Porno-Ideale anzupassen. Ich glaube nicht, dass das weit trägt; es beinhaltet schon die Aufopferung eigener Bedürfnisse.
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