Er hat kein Bedürfnis nach Sex

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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geronimos secret
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Beitrag Mi., 02.02.2011, 08:43

debussy hat geschrieben:
geronimos secret hat geschrieben: es gibt auch Paare, bei denen nach ein paar Jahren sexuell gar nix mehr läuft. Aber: das ist hochgradig gefährlich,
finde ich nicht gefährlich. finde ich sogar gut. denn dann kommt an die oberfläche, dass irgendetwas nicht stimmt - und man kan es bearbeiten, wenn man möchte.
Stimmt. WENN man es denn bearbeitet.
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Cyw
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Beitrag Mi., 02.02.2011, 08:58

Ist es denn nicht nur ein Problem, wenn es darüber verschiedene Auffassungen gibt in der Beziehung? Hier sieht man ja ganz schön, dass auch 3-4 mal pro Woche problematisch sein kann, wenn einer noch öfter will. Warum sollte es problematisch sein, wenn sich nach -- sagen wir -- 10-20 Jahren das Bedürfnis nach Sex auf beiden Seiten verringert? Es gibt ja auch Beziehungen, in denen von vornerein auf Sex verzichtet wird (zwischen Asexuellen z.B.). Und selbst wenn einer mehr will als der andere, heißt das noch lange nicht, dass die Beziehung dann daran kaputtgeht, sondern dann gilt es Lösungen zu suchen. Das kann zum Beispiel auch heißen, dass man dem Partner mit dem größeren Bedürfnis zugesteht, sich außerehelich zu vergnügen, oder oder oder.

Ich finde, die Konventionen in einer Beziehung passen so lange, wie die beiden Partner sich einig und damit glücklich sind. Wenn sich daran was ändert, muss es immer Gespräche geben und nach Lösungen geschaut werden, aber das gilt für alles und jedes.

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 02.02.2011, 09:17

Liebe Cyw,
also erstmal:
Ich finde, die Konventionen in einer Beziehung passen so lange, wie die beiden Partner sich einig und damit glücklich sind.
hast du natürlich recht.
Nur:
Warum sollte es problematisch sein, wenn sich nach -- sagen wir -- 10-20 Jahren das Bedürfnis nach Sex auf beiden Seiten verringert?
meistens verringert sich das Bedürfnis nach Sex eben nicht. Und das ist der Punkt. Dann schlafen die Paare zwar nicht miteinander, haben aber trotzdem Bock auf Sex. Und da sehe ich (langfristig) schon ein Problem.
Es gibt ja auch Beziehungen, in denen von vornerein auf Sex verzichtet wird (zwischen Asexuellen z.B.).
Ja, nur ist das ein anderes Thema.
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Cyw
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Beitrag Mi., 02.02.2011, 09:32

Das ist interessant. Jetzt kann ich ja (meine Altersangabe stimmt in etwa) nicht auf eine 10jährige Partnerschaft zurückblicken, aber meine derzeitige ist zumindest 4 Jahre alt. Erst neulich haben wir nach dem Sex darüber gesprochen, dass wir beide froh sind, nicht mehr (wie in der Anfangszeit) täglich Sex zu haben. Er meinte, das sei zwar schon schön, aber auch sehr anstrengend für ihn gewesen und ich sehe das ziemlich ähnlich. Wir haben uns jetzt auf andere Intervalle eingependelt, die uns beiden reichen und natürlich nicht "fix" sind, sprich: Je nach Lust und Zeit variieren sie.

Soweit kommt mir das alles völlig normal vor, aber ich würde diesen Zustand jetzt doch mit "Bedürfnis nach Sex hat sich verringert, und zwar auf beiden Seiten" umschreiben. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Phasen oder Intervalle je nach Individuum und Partnerschaft, aber auch innerhalb einer langjährigen Partnerschaft stark schwanken können. Das kommt mit Sicherheit auch auf die aktuelle Lebenssituation an, ich zumindest hab keinen Bock auf Sex, wenn ich grade extrem gestresst bin, andere haben vielleicht gerade dann das Bedürfnis danach, weil sie sich dadurch entspannen können, etc.
geronimos secret hat geschrieben: Dann schlafen die Paare zwar nicht miteinander, haben aber trotzdem Bock auf Sex. Und da sehe ich (langfristig) schon ein Problem.
Das halte ich auch für ein Problem. Mein Punkt setzte ja schon vorher an, denn ich kann mir schon vorstellen, dass sich das Bedürfnis nach Sex verringert. Wenn es sich nicht verringert, wäre das Szenario tatsächlich ziemlich "tödlich" für eine Beziehung.

Liebe Grüße

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 02.02.2011, 10:39

Liebe Cyw,
dass sich die Häufigkeit des Sex mit der Zeit verringert, ist doch völlig normal. Aber es gibt doch einen Unterschied, zwischen "Verringern" und "extrem selten" bis "gar keinen Sex" mehr. Und ich denke, um diese Diskrepanz geht es hier. Es macht doch einen Unterschied, ob man nach ein paar Jahren Beziehung, ein mal in der Woche oder drei Mal im Jahr Sex hat. Und es macht einen Unterschied, ob man gar keinen Sex mehr hat.
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debussy
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Beitrag Mi., 02.02.2011, 11:05

hier geht es aber meiner meinung nach um etwas anderes.

in wahrheit hat er offensichtlich ein problem. leider ist es in einer partnerschaft so, dass, wenn einer ein problem hat, automatisch BEIDE eines haben. wie die gewichtung auch immer verteilt sein mag.

in diesem fall mag er keinen sex MIT IHR. alles andere wissen wir nicht.
WARUM das so ist, ist ebenfalls unbekannt. die bandbreite allerdings ist enden wollend. es wird einen der 4 - 6 gründe haben, oder eine kombi.

was hier aber passiert, gefällt mir nicht besonders.
denn herauslesen tu ich schon, dass ell77em seine lustlosigkeit erstmal persönlich nimmt und sich dadurch der möglichkeit beraubt, ihm vielleicht die unterstützung anzubieten, die er braucht.
nämlich: "ich helfe dir, damit du wieder "funktionierst".
und nicht: "was soll ich machen, damit du wieder für mich funktionierst." - das macht enormen druck!

das ist ein großer unterschied. denn ich bin überzeugt, dass dieser mann genau weiß, warum das so ist. nur traut er es sich nicht anzusprechen, weil er angst hat.

was auf keinen fall schaden kann, wäre sich die beziehung einmal ganz genau anzusehen. fernab jeglichen sexuellen.
wo liegen denn die gemeinsamen interessen, wie sieht es mit der "breiten basis" aus, humor, intelligenz, freizeit, einstellung, empathie, also der gesamten kommunikation.

paul watzlawick sagt: jedes beziehungsproblem ist ein kommunikationsproblem.

könnt ihr miteinander reden?

lgr

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ell77em
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 13:13

ja können wir mmh
ich muss erklären :

er ist ein scheidungskind genau wie ich... beide haben es wie ja normal anders erlebt !
er wurde hin und her geschupst mit seinem kl. bruder und lebte letztendlich bei seinem vater und dessen neue frau! die neue also seine stiefmutter war nicht sehr nett zuden beiden. er erlebte weil sein vater viel weg war ,eine ziemlich ...ich würde es jetzt mal als kalte kindheit beschreiben! die stiefmutter bekam mit dem vater noch 4 weitere kinder , wo natürlich die beider aus erster ehe des vater ins hintere von ihr geschoben wurden!die leiblich mutter wurde schlecht gemacht und wohnte in einer anderen stadt ...also war zwar kontakt aber kein enger!
ich denke da geht die problematik schon los!
er konnte nie mit jemanden sprechen und seine probleme wurden auch nicht besprochen!
vieles musste er sich selber aneignen oder erfahren!

ich hingegen bin bei meiner mutter groß geworden und wurde vom vater verlassen!!
ich habe noch 2 geschwister(beide jünger)
meinen vater habe ich das letzte mal gesehen mit 12 jahren!
er hat mich verleugnet vor gericht ... und ich habe garkein kontakt ! aber er ist mein leiblicher vater !
meine mutter war sehr liebevoll und hat mit uns über alles gesprochen! meine probleme fanden bei ihr immer ein offenes ohr .
es war oft mehr ein freundschaftliches verhältnis!

mein partner und ich haben den gleichen humor wir lachen viel und gerne ... er ist aber schon immer der ruhige typ gewesen und ich bin mehr der offene !
wir haben gleiche interessen... haben viele gemeinsamkeiten und vorstellungen vom leben!
ausserdem sind uns viele sachen gleich wichtig aber im bett da läuft es eben nicht so rund!also der sex ist gut aber eben selten!!!!
dadurch das er mehr der typ ist der alles mit sich selber ausmacht komme ich auch nicht ganz an ihn ran!
er kann seine gefühle nicht aussprechen und auch nicht gut zeigen ...
das macht es kompliziert da ich wiederrum gnau anders herum bin ... und auch die zuneigung in jeglicher form brauch ,weil ich auch sehr unter verlustängsten leide !

seine art macht mich zum nervenbündel weil ich keine bestätigung bekomme und da mein ich nicht unbedingt den sex im allgemein ist das so !
ich weiss nicht was ich tun soll ...

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 13:17

Liebe Ellem,
leider hast du meine Frage nicht beantwortet:
versuchst du ihn denn zu verführen?
Eat Pray Love

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ell77em
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 13:33

geronimos secret hat geschrieben:Liebe Ellem,
leider hast du meine Frage nicht beantwortet:
versuchst du ihn denn zu verführen?
das habe ich oft !
er hat mich auch noch nie abgewiesen ...aber mein problem ist unter naderem ja auch das er mich nie verführt! ich möchte auch das gefühl haben begehrt zuwerden!

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Fiasei
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 14:59

er hat mich auch noch nie abgewiesen ...aber mein problem ist unter naderem ja auch das er mich nie verführt! ich möchte auch das gefühl haben begehrt zuwerden!
Und wenn du es ihm schmackhaft machst?
Manchmal vermögen 1000 Worte es nicht wieder gut zu machen, was ein einziges unbedachtes Wort zerstört hat

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Beitrag Fr., 04.02.2011, 16:04

ell77em hat geschrieben:wir haben gleiche interessen... haben viele gemeinsamkeiten und vorstellungen vom leben!
ausserdem sind uns viele sachen gleich wichtig aber im bett da läuft es eben nicht so rund!also der sex ist gut aber eben selten!!!!
...
dadurch das er mehr der typ ist der alles mit sich selber ausmacht komme ich auch nicht ganz an ihn ran!
er kann seine gefühle nicht aussprechen und auch nicht gut zeigen ...
...
das macht es kompliziert da ich wiederrum gnau anders herum bin ...
und auch die zuneigung in jeglicher form brauch ,weil ich auch sehr unter verlustängsten leide !
...
seine art macht mich zum nervenbündel weil ich keine bestätigung bekomme und da mein ich nicht unbedingt den sex im allgemein ist das so !
ich weiss nicht was ich tun soll
...
er hat mich auch noch nie abgewiesen ...aber mein problem ist unter naderem ja auch das er mich nie verführt! ich möchte auch das gefühl haben begehrt zuwerden
Tja, ich würde sagen, die Antwort liegt auf der Hand:
Die rosarote Brille des Verliebtseins ist ab

Beiderseitig.
Was aber nicht heißt, das die Liebe weg ist.
Er ist defakto bei "alten Mustern" - also so, wie er immer schon war, wie du ihn vlt. auch wahrgenommen hast, aber nicht ernst genommen hast.
Und er läßt sich "gehen"/er ist er selbst.

So wie es sich für mich darstellt, so wie du es beschreibst, war er -bis auf die Anfangszeit im Bett- immer er selbst.

Und du willst eine Veränderung, die es so -höchstwahrscheinlich- nicht geben wird.

Das was Du verlangst -zuminest ist das aus deinen Worten herauszulesen- war nie gegeben; er war immer ein in sich gekehrter Mensch, der seine Art hat, sich nach außen mitzuteilen.

Das die Libido mit der Zeit geht, das hat viele Ursachen; Banalitäten bis hin zu schwerwiegenden Sachen.
Dieses Ausweichen beim Ansprechen: "Ich habe keinen Bock darüber zu reden/mich zu erklären", aber auch ein "Die Antwort könnte dich verletzen"
Es redet sich mit einem Freund leichter, als mit einem Partner - weil wer akzeptiert eine lapidare Antwort: Du törnst mich im Moment nicht an/Ich habe keine Lust auf Sex (mit dir)
Das gibt zwangsläufig Diskussion/Streß
Ein Mann ist nicht immer Dauergeil/funktioniert auf Knopfdruck. Streckenweise bleibt die Libido liegen, und das muß nichtmal was mit der Partnerin zu tun haben.

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