Kinder-und Jugendpsychotherapie - Eltern mit Erfahrung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 17:08

Rilke hat geschrieben:
metropolis hat geschrieben:Den wahren Grund für die Therapie kennt nur die Tochter. Deshalb kann ihr niemand die Entscheidung über Geschlecht des Theras und Therapiemethode abnehmen.

Metro, das will doch auch keiner
Nein, nein ich sehe ja, dass du sehr rücksichtsvoll und achtsam deiner Tochter gegenüber sein willst. Das war jetzt mehr eine Diskussion mit Talula, die mMn ein bisschen zu viel darüber spekulierte, was deiner Tochter wichtiger ist.
metropolis hat geschrieben:Ich war selbst eine depressive Mutter und habe gesehen, was dies mit meiner Tochter gemacht hat
Darf ich hier mal nachhaken? Vielleicht sehe ich Parallelen. Wie alt ist deine Tochter, Metro?
Naja, wirklich vergleichbar ist das nicht, weil meine Tochter noch viel jünger und damit abhängiger damals war. Natürlich sind ihre Reaktionen auf meine Unzulänglichkeiten dadurch heftiger. Sie war damals 4/5 Jahre, als ich eine schwerere depressive Episode hatte. (Jetzt ist sie 9). Sie hat sehr stark auf meine Depression reagiert, obwohl der Hintergrund für ihre psychische Labilität noch etwas umfassender betrachtet werden muss, da spielten noch andere Sachen mit rein.
Das ging so weit, dass ich zu einer Kinderpsychologin ging und dort zwei Vorgespräche hatte, in denen sich rausstellte, dass meine Tochter keiner Behandlung bedarf, sondern dass lieber ich mich in Therapie begeben sollte, was ich auch tat. Mit meiner Stabilität kehrte dann auch ihre wieder zurück.

Gerade bei noch kleinen Kindern würde ich per se sagen. Bevor ein Kind in Therapie gesteckt wird, sollten immer erst mal die Eltern untersucht und behandelt oder gecoacht werden, das ist wesentlich wirkungsvoller als am Kind rumzudoktern. So eine Art indirekte Therapie für das Kind.

Deine Tochter ist aber schon größer, ihre Persönlichkeit und Individualität und damit auch Unabhängigkeit bildet sich gerade heraus. Eine eigne Therapie macht für sie durchaus Sinn. Bei meiner Tochter war das nicht der Fall.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Sunny75
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Beitrag So., 13.06.2010, 17:31

Rilke hat geschrieben:Wörtlich sagte sie zu der Idee mit der Therapie: "Mir gehts einfach oft sche!ße!"
Klar, wenn ein Kind/Jugendlicher nie vorgelebt bekommt, wie man mit Frustrationen fertig wird, dann ist der einzig mögliche Weg, wohl der Gang zur Therapie. Du scheinst selbst ein Mensch zu sein, der mit sich selbst nicht klar kommt, und deinen Therapeuten fragen musst, wie es dir geht. Kein Wunder, dass deine Tochter nun, da sie langsam erwachsen wird, dieses Verhalten imitiert.

Schade, dass du nicht in der Lage bist, in deiner Rolle als Mutter (und mit eigenem Therapiehintergrund) für sie da zu sein.

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Hamna
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:06

Sunny75 hat geschrieben:Klar, wenn ein Kind/Jugendlicher nie vorgelebt bekommt, wie man mit Frustrationen fertig wird, dann ist der einzig mögliche Weg, wohl der Gang zur Therapie.
Naja, Sunny - von NIE kann man hier nicht sprechen, ich war ja etliche Jahre lang auch sehr stabil und habe mich allen Herausforderungen gestellt. Meine Depression hat auch nicht unbedingt mit Frustration zu tun. Aber witzig, dass du das ansprichst: meine Tochter hat tatsächlich eine sehr niedrige Frustrationstoleranz und schreit rum, sobald ihr nur eine Kleinigkeit schief geht oder etwas nicht so läuft, wie sie es gern möchte. Das ist allerdings bei ihr schon immer der Fall. Und DAS hat sie auf keinen Fall von mir! Ähm, von ihrem Vater übrigens auch nicht, also das gehört wohl einfach zu ihrem Charakter.
Ich habe jahrelang geduldig erklärt, warum schreien nicht weiterhilft und was man statt dessen eher tun könnte, hat aber leider alles nicht gefruchtet. Seit der Depression leide ich manchmal sehr unter der geballten negativen Energie, die sie dann versprüht. Sagen brauche ich dazu nix mehr, dann schreit sie nur noch lauter
Sunny75 hat geschrieben:Du scheinst selbst ein Mensch zu sein, der mit sich selbst nicht klar kommt, und deinen Therapeuten fragen musst, wie es dir geht. Kein Wunder, dass deine Tochter nun, da sie langsam erwachsen wird, dieses Verhalten imitiert.
Hm, wie kommst du eigentlich darauf? Also, ich komme schon mit mir klar, und wie es mir geht, muss mir eigentlich auch kein Therapeut sagen Und von Imitation kann da wirklich keine Rede sein, sie ist in ihrem Verhalten überwiegend sehr anders als ich.
Sunny75 hat geschrieben:Schade, dass du nicht in der Lage bist, in deiner Rolle als Mutter (und mit eigenem Therapiehintergrund) für sie da zu sein.
Wie kommst du darauf, dass ich in meiner Rolle als Mutter nicht für sie da bin? oô

Also, ich habe dir jetzt sehr freundlich geantwortet, obwohl ich das Gefühl habe, dass du mich mit deinem Beitrag wohl überwiegend provozieren wolltest. Sollte das der Fall sein und du nichts Konstuktives beizutragen hast, bitte ich dich jetzt darum, dich aus diesem Thread fernzuhalten!
metropolis hat geschrieben:Das war jetzt mehr eine Diskussion mit Talula
Ach so
metropolis hat geschrieben:Deine Tochter ist aber schon größer, ihre Persönlichkeit und Individualität und damit auch Unabhängigkeit bildet sich gerade heraus. Eine eigne Therapie macht für sie durchaus Sinn. Bei meiner Tochter war das nicht der Fall.
Nein, bei kleineren Kindern bin ich auch nicht so dafür, aber - ich schreibe das jetzt, weil sich möglicherweise nicht alle die Mühe gemacht haben, diesen Thread von Anfang an zu lesen - es war ja ihr eigener Wunsch/ihre eigene Idee, in Therapie zu gehen.

Ich habe übrigens festgestellt, dass die meisten Kinder- und Jugendpsychotherapeuten hier in der Umgebung sowieso Frauen sind Eigentlich kommt überhaupt nur ein männlicher Therapeut in Frage, von daher hat sich die Frage nach dem Geschlecht des Theras möglicherweise sowieso schnell erledigt.

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Sunny75
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:39

Rilke hat geschrieben:Hm, wie kommst du eigentlich darauf? Also, ich komme schon mit mir klar, und wie es mir geht, muss mir eigentlich auch kein Therapeut sagen
Darauf komme ich, weil du kürzlich das:
Rilke hat geschrieben:Aber ich muss erstmal hören, was am Montag der Psychiater sagt. Der muss mir erst mal sagen, wie es mir geht - denn ich weiß es nicht mehr.
in einem anderen Thread geschrieben hast.
Wie kommst du darauf, dass ich in meiner Rolle als Mutter nicht für sie da bin? oô
Naja, die Rolle der Mutter/der Eltern wäre meiner Meinung nach, dem Jugendlichen einen klaren, starken, liebevollen Rahmen zu bieten. Eine Bezugsperson, die weiß, wo es lang geht, und in der Lage ist, dem Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das scheint deine Tochter bei dir und ihrem Vater nicht zu finden, und ich vermute, dass sie deshalb eine "starke Schulter" in Form eines Therapeuten/in sucht.
Ob dieser Gedankengang für dich nun konstruktiv ist, oder du damit nichts anfangen kannst, weiß ich nicht - aber so oder so werde ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, wieso sich eine 15jährige ohne nennenswerte eigene Probleme (die aufgezählten Gründe betreffen ja alle in erster Linie deine eigenen Probleme, Rilke) und ohne traumatische Erlebnisse, eine Therapie wünscht

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Hamna
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Beitrag So., 13.06.2010, 20:36

Sunny75 hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:Hm, wie kommst du eigentlich darauf? Also, ich komme schon mit mir klar, und wie es mir geht, muss mir eigentlich auch kein Therapeut sagen
Darauf komme ich, weil du kürzlich das:
Rilke hat geschrieben:Aber ich muss erstmal hören, was am Montag der Psychiater sagt. Der muss mir erst mal sagen, wie es mir geht - denn ich weiß es nicht mehr.
in einem anderen Thread geschrieben hast.
Stimmt, das war aber akut! Finde ich aber interessant, dass du hier so viel von mir liest, während du mir im Forum noch nie aufgefallen bist.
Wie kommst du darauf, dass ich in meiner Rolle als Mutter nicht für sie da bin? oô
Naja, die Rolle der Mutter/der Eltern wäre meiner Meinung nach, dem Jugendlichen einen klaren, starken, liebevollen Rahmen zu bieten. Eine Bezugsperson, die weiß, wo es lang geht, und in der Lage ist, dem Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das scheint deine Tochter bei dir und ihrem Vater nicht zu finden, und ich vermute, dass sie deshalb eine "starke Schulter" in Form eines Therapeuten/in sucht.[/quote]
Das glaube ich eher nicht, da sie ja noch gar nicht weiß, wie eine Therapie abläuft. Woher soll sie da wissen, dass ein/e Thera eine "starke Schulter" bietet? Und als Mutter oder Vater ist man eben auch nicht IMMER perfekt, so war ich wohl nicht immer klar und stark - möglich, dass sie deswegen meine/n Rat und Tat im Moment nicht (mehr) annehmen kann. Vielleicht liegts aber auch an der Pubertät, keine Ahnung.
Ob dieser Gedankengang für dich nun konstruktiv ist, oder du damit nichts anfangen kannst, weiß ich nicht - aber so oder so werde ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, wieso sich eine 15jährige ohne nennenswerte eigene Probleme (die aufgezählten Gründe betreffen ja alle in erster Linie deine eigenen Probleme, Rilke) und ohne traumatische Erlebnisse, eine Therapie wünscht
Noch so eine merkwürdige Behauptung von dir.

Ja, ist wirklich besser, du zerbrichst dir nicht weiter den Kopf hier, das würde ich wirklich sehr begrüßen.

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Nico
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Beitrag So., 13.06.2010, 20:44

Rilke hat geschrieben:
Also, ich habe dir jetzt sehr freundlich geantwortet, obwohl ich das Gefühl habe, dass du mich mit deinem Beitrag wohl überwiegend provozieren wolltest. Sollte das der Fall sein und du nichts Konstuktives beizutragen hast, bitte ich dich jetzt darum, dich aus diesem Thread fernzuhalten!
Ok ich hab ja schon mitbekommen dass es ganz im Sinne des Admin und der Mods ist wenn ein TE einen User mehr oder weniger aus seinem Thread wirft, aber ich finde es eine echte Unsitte dass jedem auch nur ansatzweise andersdenkenden Poster sofort unterstellt wird dass er nur provozieren möchte.
Davon ist nämlich in keinem einzigen Wort von Sunny etwas zu bemerken!
Menschlich verständlich finde ich das die TE im Aufdecken ihrer eigenen Widersprüche nichts konstruktives erkennen kann, aber das ändert nix daran dass auch diese Kritik der TE völlig daneben geht.

Ausserdem wundert es mich schon sehr, dass Rilke obwohl sie angibt ,ihre Tochter fast ausschließlich alleine großgezogen zu haben, andererseits jeden leichten Hinweis dass eventuell eben dieser Umstand an der Therapiebedürftigkeit ihrer Tochter nicht unbedeutenden Anteil haben könnte, entrüstet ablehnt. Dies zeugt nicht gerade von großartiger Selbstreflektion.

In Summe gesehen glaube ich aber auch dass das arme Mädel dringend eine entsprechende Therapie braucht, denn das Zusammenleben mit einem depressiven Menschen ( noch dazu in einem Abhängigkeitsverhältnis) ist bestimmt kein Honiglecken und kann ohne therapeutischen Beistand sicher zu Langzeitschäden führen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Elle
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Beitrag So., 13.06.2010, 21:07

Ausserdem wundert es mich schon sehr, dass Rilke obwohl sie angibt ,ihre Tochter fast ausschließlich alleine großgezogen zu haben, andererseits jeden leichten Hinweis dass eventuell eben dieser Umstand an der Therapiebedürftigkeit ihrer Tochter nicht unbedeutenden Anteil haben könnte, entrüstet ablehnt.
Von entrüsteter Ablehnung habe ich hier aber nichts gelesen. Die Spekulationen über die Therapiegründe der Tochter finde ich hier auch total unproduktiv. Rilke hat doch gesagt, dass sie die Wünsche ihrer Tochter in Bezug auf die Therapie respektieren will und ihr da keine Steine in den Weg legen wird.

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beanie
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Beitrag So., 13.06.2010, 21:15

In Summe gesehen glaube ich aber auch dass das arme Mädel dringend eine entsprechende Therapie braucht, denn das Zusammenleben mit einem depressiven Menschen ( noch dazu in einem Abhängigkeitsverhältnis) ist bestimmt kein Honiglecken und kann ohne therapeutischen Beistand sicher zu Langzeitschäden führen.
Meine Mutter war/ist depressiv. Seit ich ca 8 war. Ich bin quasi damit aufgewachsen, dachte lange es sei normal, dass meine Mutter oft sagt, dass sie sich umbringen will oder ständig weint. Sie verhielt sich oft absolut inadäquat und nicht wie sich eine Mutter angemessenerweise ihren Kindern gegenüber verhalten sollte.
Das weiß ich jetzt nach jahrelanger Therapie. Lange hatte ich kaum sichtbare Symptome bis mit 18 an Anorexie erkrankte. Die Depression meiner Mutter hat sicher auch ursächlichen Anteil daran gehabt. Generell sind Kinder von psychisch kranken Eltern prädestiniert dafür selbst zu erkranken, natürlich nicht zwangsläufig.
Es ist auch jeder ein EInzelfall und mit Generalisierungen muss man vorsichtig sein.

Rilke, ich weiß wirklich nicht, wie sich das bei euch zu hause verhält und welche Umständen da noch reinspielen - mein Anliegen war nur primär an Nicos Post ein persönliches Beispiel anzuknüpfen.

--------------------------------
edit:

ich wurde damals in eine Therapie gesteckt u konnte mirs nicht aussuchen zu wem ich gehen will. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass ich mehr Infos zu verschiedenen Therapiemöglichkeit gehabt hätte und selbst entscheiden kann.

meine Mutter wurde von meiner Thera nur wneig einbezogen, wodurch sie wahnsinnig eifersüchtig wurde und mich stets dränge ihr die Stundeninhalte zu erzählen. diese eifersucht war/ ist ein großes Problem.

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Hamna
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Beitrag So., 13.06.2010, 22:18

im Sinne des Admin und der Mods ist wenn ein TE einen User mehr oder weniger aus seinem Thread wirft
Ich habe hier niemanden rausgeworfen!
eine echte Unsitte dass jedem auch nur ansatzweise andersdenkenden Poster sofort unterstellt wird dass er nur provozieren möchte.
Ich fühlte mich allein schon dadurch provoziert, dass Sunny scheinbar den Thread nicht gelesen hat, sonst hätte sie sich die erste Frage schon sparen können. Und ich unterstelle NICHT jedem andersdenkenden Poster Provokation!
Davon ist nämlich in keinem einzigen Wort von Sunny etwas zu bemerken!
Mag sein, dass du das nicht bemerkt hast, ich habe es daran gemerkt, dass sie Behauptungen aufstellt, die weder mit mir noch mit meiner Tochter bzw. unserer Situation zu tun haben. Und das von jemandem, mit dem ich meines Wissens nach hier im Forum noch nie kommuniziert habe.
jeden leichten Hinweis dass eventuell eben dieser Umstand an der Therapiebedürftigkeit ihrer Tochter nicht unbedeutenden Anteil haben könnte, entrüstet ablehnt


So, mehr schreibe ich auch hier jetzt nicht mehr zum Thema "Sunny75"!
glaube ich aber auch dass das arme Mädel dringend eine entsprechende Therapie braucht
Ja, danke für deine Einschätzung der Situation!

Im übrigen, Nico, bitte ich dich, nicht in meinem Thread über mich als TE sondern mit mir direkt zu kommunizieren.
beanie hat geschrieben:mein Anliegen war nur primär an Nicos Post ein persönliches Beispiel anzuknüpfen
Danke dafür, beanie! Das schon als relativ kleines Kind mitzubekommen, muss sehr schlimm sein, denn dann weiß man soetwas noch gar nicht einzuschätzen, und wahrscheinlich hat deine Mutter auch nicht offen mit dir darüber gesprochen.
Als ich akut depressiv wurde, war meine Tochter 13, und ich habe sehr offen mit ihr darüber gesprochen - naja, bis zu einer gewissen Grenze natürlich. Suizidgedanken z. B. habe ich ihr gegenüber niemals ausgesprochen. Ich denke, am ehesten hat sie aus der Bahn geworfen, dass ich ihren Wutausbrüchen nicht mehr so souverän gegenüber stehen konnte wie vorher, sondern da oft einfach verstummt bin, weil ich nicht mehr die Kraft für Auseinandersetzungen hatte. Ja, ein- oder zweimal war es auch so schlimm, dass mir dabei auch die Tränen gekommen sind. Ich denke schon, dass sie das sehr verunsichert hat, mich nicht mehr als die Starke zu erleben.
Generell sind Kinder von psychisch kranken Eltern prädestiniert dafür selbst zu erkranken, natürlich nicht zwangsläufig.
Ja, davor habe ich auch Angst, seit die Depression akut wurde bei mir.
mich stets dränge ihr die Stundeninhalte zu erzählen
Ohje, also das werde ich auf keinen Fall tun!


montagne
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Beitrag So., 13.06.2010, 22:58

Hallo Rilke, es wird ja eh darum gehen, dass deine Tochter erwachsen wird, sich noch mehr von dir löst. Vielleicht kann sie, sich selbst informieren, welche Therapierichtungen es gibt und was sie machen möchte. Und dann auch entsprechende Therapeuten raussuchen und kontaktieren? Natürlich immer mit der Option auf dich zuzukommen, wenn sie etwas nicht versteht oder nicht kann.

Das ist im Grunde wie im wahren Leben mit Freunden. Du musst es ertragen lernen, nicht viel mitreden zu können und sie muss die Verantwortung für den Umgang den sie pflegt tragen lernen.
amor fati

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candle
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Beitrag So., 13.06.2010, 23:06

Ich bewerte das eher alles positiv. Ich wurde nicht in Therapie gelassen noch wurde früher irgendwas über meine Probleme gehört. Und möglicherweise hätte ich mich nicht getraut in Therapie etwas zu sagen.

So scheint doch Euer Verhältnis recht gut zu sein. Ich finde es sicher seltsam, aber OK, wenn die Tochter keinen anderen Vertrauten hat, ist es doch eine gute Wahl. Besser jetzt als wenn sich später eine riesen Salve entlädt.

Und Eifersucht sehe ich nicht als notwendig an auch wenn Du sie spüren könntest: Du bist und bleibst die Mutter und die erste Kontaktperson.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Talula
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 00:05

Hi,

es wurde hier ja zuletzt etwas hart argumentiert, Rilkes Probleme seien die Gründe, warum ihre Tochter jetzt schon "therapiereif" sei...
Sunny75 hat geschrieben:aber so oder so werde ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, wieso sich eine 15jährige ohne nennenswerte eigene Probleme (die aufgezählten Gründe betreffen ja alle in erster Linie deine eigenen Probleme, Rilke) und ohne traumatische Erlebnisse, eine Therapie wünscht
Also, ich finde, candle hat zu dem Thema hiermit etwas Wichtiges eingeworfen
candle hat geschrieben:Ich bewerte das eher alles positiv. Ich wurde nicht in Therapie gelassen noch wurde früher irgendwas über meine Probleme gehört
Bei mir war es auch so, dass ich im Alter ab so 15 und älter psychische Probleme meiner Mutter zu Hause erlebt hatte (wenn auch keine starke Depression) bzw. im Grunde selbst schon eine Therapie hätte beginnen können/sollen. Aber im Gegensatz zu dem offenen Umgang mit psychischen Problemen und Lösungswegen, den Rilke zu pflegen scheint
Rilke hat geschrieben:Als ich akut depressiv wurde, war meine Tochter 13, und ich habe sehr offen mit ihr darüber gesprochen - naja, bis zu einer gewissen Grenze natürlich
wurde das bei mir zu Hause nicht offen angesprochen und bearbeitet. Mit dem Ergebnis, dass ich erst mit 29 meine erste Therapie begann und eher, wie candle hier schrieb
candle hat geschrieben:Ich finde es sicher seltsam, aber OK, wenn die Tochter keinen anderen Vertrauten hat, ist es doch eine gute Wahl. Besser jetzt als wenn sich später eine riesen Salve entlädt
nachdem sich eine größere Salve bei mir entladen hatte

Also, ich denke deshalb Sunnys Überlegungen warum Rilkes Tochter an Therapie denkt und ihr Einwand die Tochter würde ihre Mutter imitieren und deshalb in Therapie gehen
Sunny75 hat geschrieben:Kein Wunder, dass deine Tochter nun, da sie langsam erwachsen wird, dieses Verhalten imitiert
gar nicht so verkehrt....allerdings im positiven Sinne, dass ich denke, die Bereitschaft und Wunsch der Tochter für eine Therapie
Rilke hat geschrieben:es war ja ihr eigener Wunsch/ihre eigene Idee, in Therapie zu gehen
haben auch etwas damit zu tun, dass die Tochter zu Hause eine Mutter als positives Beispiel erlebt, die aktiv für sich durch Therapien an ihren Problemen arbeitet. Das ist nicht selbstverständlich und viel Wert wie ich aus eigener Erfahrung aus meiner Familie sagen kann.

Liebe Grüße
Talula

@Rilke: Sorry Rilke, wollte hiermit nicht irgendwie über Deinen Kopf hinweg sprechen. Dein Kommentar und Deine Meinung sind mir wie immer ausdrücklich viel Wert.
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

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Hamna
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 02:20

vallée hat geschrieben:Vielleicht kann sie, sich selbst informieren, welche Therapierichtungen es gibt und was sie machen möchte. Und dann auch entsprechende Therapeuten raussuchen und kontaktieren? Natürlich immer mit der Option auf dich zuzukommen, wenn sie etwas nicht versteht oder nicht kann.
Ach Vallée, da sprichst du was an!

Ehrlich gesagt habe ich darüber auch schon nachgedacht. Dann kommen mir aber wieder Zweifel: Kriegt sie das hin, oder ist sie damit überfordert (ja, ich Glucke ), fühlt sie sich vielleicht alleingelassen, wenn ich ihr das so vorschlage? Zu wenig unterstützt? So nach dem Motto: "Wenn du unbedingt eine Therapie willst, dann kümmere dich gefälligst selbst darum!" Ich nehme ihr eben normalerweise sehr viel ab - gar nicht mal, weil ich es ihr nicht zutraue, aber die Süße ist eben auch sehr bequem und ich weiß, dass sie sehr froh darüber ist, wenn ich ihr was abnehme (z. B. sie morgens mit dem Auto zur Schule fahre, statt dass sie sich in den Bus setzt oder das Fahrrad nimmt ) Ich geb's ja zu, ich habe sie verwöhnt
Aber so wie ich sie kenne, erwartet sie schon, dass ich mich jetzt darum kümmere.

Hmmm... ein Kompromiss wäre: Wir schauen zusammen im Internet, wen und was es hier so in der Umgebung gibt. Dann mache ich die Termine für sie bei verschiedenen TherapeutInnen, aber entscheiden tut sie letztendlich nach den Vorgesprächen. Und vorher kann sie mal im Internet recherchieren, welche Therapieformen es für Jugendliche gibt und welche davon sie bevorzugen würde. Ja, das scheint mir so fast der beste Weg zu sein.

Danke für die Anregung, liebe Vallée

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Hamna
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 02:48

Ich splitte mal meine Antworten auf mehrere Beiträge, weil der Server mich schon dreimal mitten im Beitrag rausgeschmissen hat
Edit: und gerade ist mein AOL abgestürzt, aber zum Glück konnte ich vorher speichern
candle hat geschrieben:So scheint doch Euer Verhältnis recht gut zu sein.
Ja, überwiegend ist es das auch. Sicher, du hast auch schon mal mitbekommen, dass es auch anders läuft bei uns, aber das waren so Momentaufnahmen, wo es eben gar nicht gut lief - das ist natürlich dann eher ein Anlass für mich, das hier zu schreiben.
candle hat geschrieben:Ich finde es sicher seltsam, aber OK, wenn die Tochter keinen anderen Vertrauten hat, ist es doch eine gute Wahl. Besser jetzt als wenn sich später eine riesen Salve entlädt.
Ja, wo du es gerade ansprichst: ich finde das ehrlich gesagt auch seltsam. Ich war eine Zeit lang mal davon ausgegangen, dass sie sich zumindest ihren Freundinnen anvertraut. Bei bestimmten Themen ist das auch wohl der Fall, aber es gibt eben auch Dinge, die sie tatsächlich mit niemandem bespricht. Das hat mich schon erschreckt, weil ich mich da natürlich auch frage: Was schleppt sie mit sich rum, das sie keinem sagen mag? Ist schon heftig!
Ja, von daher ist es gut, dass sie sich (jetzt schon) zu einer Therapie entschlossen hat!
Und Eifersucht sehe ich nicht als notwendig an auch wenn Du sie spüren könntest: Du bist und bleibst die Mutter und die erste Kontaktperson.
Schön, dass du das schreibst. Deine Worte beruhigen mich sehr, danke dafür!

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Hamna
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 03:16

Talula hat geschrieben:es wurde hier ja zuletzt etwas hart argumentiert, Rilkes Probleme seien die Gründe, warum ihre Tochter jetzt schon "therapiereif" sei...
Sunny75 hat geschrieben:aber so oder so werde ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, wieso sich eine 15jährige ohne nennenswerte eigene Probleme (die aufgezählten Gründe betreffen ja alle in erster Linie deine eigenen Probleme, Rilke) und ohne traumatische Erlebnisse, eine Therapie wünscht
Talula, tatsächlich habe ich den zitierten Post anders verstanden. Nicht, dass meine Probleme die Gründe für die Therapie meiner Tochter seien, sondern dass die von mir aufgezählten Gründe MEINE Probleme sind und NICHT die meiner Tochter... hmmm, habe ich das tatsächlich falsch verstanden, so wie es geschrieben wurde?

Na, wie auch immer, ob Sunny75 die Probleme meiner Tochter nun als "nennenswert" erachtet oder nicht, ist wiederum NICHT mein Problem
Rilke hat geschrieben:So, mehr schreibe ich auch hier jetzt nicht mehr zum Thema "Sunny75"!
Mist!
Talula hat geschrieben:dass die Tochter zu Hause eine Mutter als positives Beispiel erlebt, die aktiv für sich durch Therapien an ihren Problemen arbeitet. Das ist nicht selbstverständlich und viel Wert wie ich aus eigener Erfahrung aus meiner Familie sagen kann.
Du meinst, hätte ich meine Probleme unter den Teppich gekehrt, würde meine Tochter gar nicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, sich jetzt therapeutische Hilfe suchen zu wollen? Hmm, ja, so kann man es auch sehen - auch wenn es von der Posterin selbst sicher nicht so gemeint war
Talula hat geschrieben:@Rilke: Sorry Rilke, wollte hiermit nicht irgendwie über Deinen Kopf hinweg sprechen. Dein Kommentar und Deine Meinung sind mir wie immer ausdrücklich viel Wert.
Komisch, von dir sowie von den meisten anderen empfinde ich es auch nicht so. Liegt vielleicht am Inhalt der Beiträge und ob sie was mit dem Thema an sich zu tun haben

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