Vaterproblematik - Kontakt abbrechen oder?

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saraX
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Beitrag Fr., 28.05.2010, 18:49

Xanny hat geschrieben: So wie ich Woche für Woche einen Besuch meines Vaters aufschiebe, habe ich die Sache immer noch nicht richtig in Griff bekommen. Und das Erfinden von Ausreden wird auch immer schwieriger.

Zur Zeit mache ich es ja genau so, aber glücklich bin ich damit überhaupt nicht.
liebe xanny,

was würde denn passieren, wenn du zu deinem vater sagst, tut mir leid ich will mich nicht mit dir treffen, weil es mir nicht gut tut?

lg sara

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saraX
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Beitrag Fr., 28.05.2010, 18:52

lingaroni hat geschrieben:hallo sarah,
ich kann ja nicht jedesmal ausreden erfinden.
nein, nicht jedesmal. nur solange du das kind in dir schützen musst.

LG
ich glaube, dass ich es ihm jetzt einfach sagen könnte, dass ich ihm nicht sehen will, falls er anruft. die angst diesbezüglich ist irgendwie weg.

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Xanny
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Beitrag Fr., 28.05.2010, 21:54

Liebe SaraX,

wenn ich meinem Vater das sagen würde...nun, er würde nach dem wirklichen Grund fragen, würde mich überreden, seine alten Spielchen wieder aufleben lassen. Er hat mich irgendwie in der Hand.

Ich kann ihm nicht widersprechen, ich habe wahnsinnige Angst vor ihm und diese lähmt mich so, dass ich alles tue, was er will oder verlangt. Wenn ich ihm mal absage, dann schiebe ich irgendwelche Gründe vor und habe jedesmal ein total schlechtes Gewissen, dass er mir anhört, dass ich ihn anlüge.

Und dann habe ich ihn und die Erlebnisse den ganzen Tag im Kopf. Da ist es für mich besser, mich dem Kontakt auszusetzen und dann Ruhe zu haben.

Ich weiß, mein Denken ist da falsch, aber ich werde irgendwie innerlich gesteuert. Habe das nicht unter Kontrolle.

Klar, es könnte doch einfach sein: Ich könnte ihm sagen: Du, Du hast mir so weh getan, meine Schutzlosigkeit als Kind ausgenutzt um Dich daran zu befriedigen. Ich will Dich nie wieder sehen. Aber daran heilen meine Verletzungen auch nicht.
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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lingaroni
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Beitrag So., 30.05.2010, 13:14

hallo sara
ich glaube, dass ich es ihm jetzt einfach sagen könnte, dass ich ihm nicht sehen will, falls er anruft. die angst diesbezüglich ist irgendwie weg.


LG

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Xanny
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Beitrag So., 30.05.2010, 13:35

saraX hat geschrieben: ich glaube, dass ich es ihm jetzt einfach sagen könnte, dass ich ihm nicht sehen will, falls er anruft. die angst diesbezüglich ist irgendwie weg.
Wie hast Du das geschafft? Woher kommt diese Gewissheit? Ich würde gerne das gleiche spüren können, wie Du
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saraX
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Beitrag Mo., 31.05.2010, 05:52

Xanny hat geschrieben: Wie hast Du das geschafft? Woher kommt diese Gewissheit? Ich würde gerne das gleiche spüren können, wie Du
Ich denke, das hat eben mit dem Annehmen des inneren Kindes zu tun. Ich habe dadurch gespürt, dass er meine Verletzungen nicht heilen kann. Wie auch? Woher sollte er diese Fähigkeiten plötzlich erlangen. Die einzige, die dieses verletzte Kind trösten und heilen kann, bin ich selbst. Dadurch nehme ich es auch aus seinen Wirkungsbereich und die Angst wird weniger. Damit stehe ich ihm als Erwachsene gegenüber und dieser Erwachsenen kann er nichts anhaben. Das macht übrigens auch in meiner Beziehung einiges. Bringt mehr Realität rein, was nicht nur angenehm ist.

Denn ich habe in der Vergangenheit - und es betrifft leider auch meine Gegenwart - immer Männer gewählt, die ähnlich wie mein Vater, gefühlskalt sind. Damit wiederholt sich ständig das gleiche Muster. Ich erlebe die selben Enttäuschungen, erlebe das Nichtgeliebt werden immer wieder aufs Neue. Die Sehnsucht des Kindes bleibt bestehen. Das Gefühl unzureichend zu sein.

Wie sich das nun in meiner aktuellen Beziehung entwickelt, wo ich lange dachte, dass ich das Muster überwunden hätte, wird sich nun zeigen.

Machst Du eigentlich eine Therapie Xanny?

LG Sara

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Xanny
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Beitrag Mo., 31.05.2010, 08:35

saraX hat geschrieben:
Denn ich habe in der Vergangenheit - und es betrifft leider auch meine Gegenwart - immer Männer gewählt, die ähnlich wie mein Vater, gefühlskalt sind. Damit wiederholt sich ständig das gleiche Muster.
Ja, so war es bei mir auch. Man sucht sich doch immer wieder das Gleiche.
saraX hat geschrieben:Machst Du eigentlich eine Therapie Xanny?
Ja, schon einige Jährchen. Langsam zeichnen sich die ersten Erfolge ab. Aber es gibt Dinge, die kriege ich einfach nicht raus aus mir, also solche Dinge, wie dem Kontakt des Vaters aus dem Wege gehen. Da siegt immer noch das schlechte Gefühl, die Angst und der Respekt.-
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lingaroni
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Beitrag Do., 03.06.2010, 19:17

hallo sara

für diese erkenntnisse möchte ich dir jetzt meine hochachtung aussprechen.

LG

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saraX
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Beitrag Fr., 31.12.2010, 10:27

so, das ist jetzt schon eine zeit her. spät aber doch. vielen dank lingaroni für die hochachtung meiner erkenntnis!

der kontakt ist nach wie vor abgebrochen. wobei ich habe das jetzt kurz unterbrochen, weil ich ein kurzes email geschrieben habe. ich habe mich dazu veranlasst gefühlt, weil er zweimal versucht hintenrum kontakt zu meinen kindern zu bekommen. einmal hintenrum über mich ^^ ja das klingt seltsam und ist es auch. also er hat ihnen eine ansichtskarte geschrieben, die ja ich im postkastl finden musste.

und einmal hat er jetzt zu weihnachten meine mutter dazu benutzt. und sie ließ sich sehr willig und dienstbeflissen instrumentalisieren. sie hat ihnen als erstes als sie zur tür reinkam die kuverts von ihm übergeben und sie gefragt ob sie die ansichtskarte von ihm denn bekommen hätten. na ich war sauer.

jetzt hab ich mir gedacht, dass ich mal reagieren müsste und hab ihn kurz geschrieben, dass es genug ist mit diesen spielchen und dass er um mich nicht herumkommt, wenn er die kinder sehen will.

er ist mir übrigens die zeit über nicht abgegangen. allerdings habe ich in der therapie doch viel über ihn gesprochen. und konnte auch gute anteile wieder zulassen, was aber doch schmerzhaft ist, weil ich dann so etwas wie verlust verspüre. in mir ist das aber alles (noch) nicht stabil. ich schwanke zwischen gefühllosigkeit und gleichmut ihm gegenüber, dann wieder schuldgefühle, unsicherheit, ob ich das richtige mache und mitleid.

lg sara

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global_thinker
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Beitrag Sa., 01.01.2011, 22:15

Hallo Sara,
passt jetzt vielleicht nicht 100% zu deiner Frage, aber beim Durchlesen deines ersten Postings ist mir die Beschreibung deines Vater wie die eines typischen pathologischen Narzissten (NPS: narzisstische Persönlichkeitsstörung) vorgekommen.
Ist das was, was dir bewusst ist bzw. wurde das schon in der Therapie besprochen?
LG
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saraX
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Beitrag So., 02.01.2011, 00:34

hallo global_thinker!

danke für deine rückmeldung. ich hab jetzt gleich nochmal nachgelesen. also die nps passt, meiner ansicht nach, in mancher hinsicht, aber nicht ganz auf ihn, der negative narzissmus aber zu 100%:

"Negativer Narzissmus" basiert hingegen auf mangelndem Selbstwertgefühl, der auf einer Säugling-Elternteil-Beziehung beruht, die dem Kind nicht genügend Einfühlungsvermögen und Bestätigung entgegenbrachte. Ein ausgeprägter oder "negativer" Narzissmus bedeutet, dass diese Menschen vorwiegend sich selbst zugewandt sind, ein eher passives Liebesbedürfnis haben und "lieben, nur um geliebt zu werden". Eine Beziehung mit einem Narzissten ist geprägt vom Geben des Partners und Nehmen des Narzissten. Ein Gleichgewicht mit abwechselndem Geben und Nehmen gibt es nicht. Narzissten sind kaum oder gar nicht zu Empathie fähig (Mitgefühl mit anderen). Sie haben (fast) kein Selbstwertgefühl und sind auf ständige Bestätigung von außen angewiesen. Bleibt diese aus, kommt es zu erheblichen Problemen. Oft neigen negativ narzisstische Menschen auch dazu, andere abzuwerten, um das eigene Ego aufzuwerten." (quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at ... smus.shtml

warum fragst du ob es in der therapie schon besprochen wurde?

lg sara

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saraX
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Beitrag So., 02.01.2011, 11:17

@global_thinker
deine anmerkung lässt mich jetzt nicht mehr los. wobei ich allerdings nicht weiß inwiefern mich die diagnose dass mein vater vielleicht eine nps hat weiterbringt.

aber ich musste daran denken, dass ich in der therapie auch positive aspekte meinen vater betreffend wieder zulassen konnte. mein schluss war, er war nicht nur schlecht und angstmachend. allerdings ist mir jetzt durch deine bemerkung aufgefallen, dass diese positiven aspekte immer mit bewunderung zu tun hatten. also mir fielen erlebnisse und momente aus meiner kindheit ein, als ich ihn toll fand beim schifahren z.bsp. in diesem moment, als ich diese erinnerung und die damit verbundenen emotionen zulassen konnte, setzte ich das mit liebe gleich. aber es ist schon verblüffend, dass es tatsächlich nur begebenheiten sind, wo ich ihn bewunderte. und das würde dann schon wieder zu der dynamik mit einer person passen, die eine nps hat. gell?
eigentlich gibt es nur zwei erlebnisse, wo ich echte nähe verspürte, die nichts mit bewundern zu tun haben.

hm. was heißt das für mich? bewundern und abwerten sind mechanismen, die mir auch eigen sind. ich habe nun sorge, dass ich auch narzisstisch bin. mein selbstwertgefühl ist mäßig und leicht störbar. allerdings kann ich mich sehr gut in andere einfühlen, habe da eher das problem meine grenzen zu wahren und ich denke, dass ich meinen selbstwert nicht auf kosten anderer erhöhe. aber wer weiß. wie bewusst wäre es mir wenn es doch so ist?

mein therapeut hat mir gesagt, dass vieles darauf hinweist, dass ich sehr früh in der entwicklung gestört, verletzt, vielleicht traumatisiert wurde. weil ich sehr stark in einer schwarz-weiß-denke drinnen bin und mich das dann oft auch beschäftigt. ist dieser mensch nun gut oder böse? das ist aber auf bestimmte menschen begrenzt. eigentlich auf solche von denen ich mich stark angezogen fühle, die ich irgendwie bewundere, deren nähe ich suche, mehr suche als erlange und die mich dann enttäuschen, indem sie mich hintergehen oder anders verletzen.

dazwischen kommt er mir immer wieder auch mit dem ödipuskomplex, was mich ziemlich nervt. denn da gehts darum, dass ich ihn als kleines mädchen sexuell begehrt habe (so wie es nach freud zur entwicklung gehört, bezüglich des gegengeschlechtlichen elternteils), aber auf grund der abwehr dieses verbotenen begehrens, ihn und meine gefühle abwehre. also irgendwas wäre dann bei mir schief gegangen in dieser phase und darum steck ich noch drinnen fest. aber auch wenn ich diese theorie eher für eine opfer-täter-umkehr halte, habe ich doch versucht das für mich zu überprüfen. und da scheint dann auch etwas dran zu sein.

so, das geht mir jetzt alles durch den kopf. von meinen gefühlen fühle ich mich zu zeit aber ziemlich abgespalten.

lg sara

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global_thinker
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Beitrag So., 02.01.2011, 17:29

Hallo Sara,
danke für die nette Rückmeldung. Freut mich, dass "mein Einwurf" für dich interessant war.
saraX hat geschrieben:also die nps passt, meiner ansicht nach, in mancher hinsicht, aber nicht ganz auf ihn, der negative narzissmus aber zu 100%
Den Unterschied zwischen NPS und "negativen Narzissmus" kenne ich jetzt leider nicht. Also was du da beschreibst, klingt schon sehr stark wie die Beschreibung von jemanden mit NPS - also zumindest so wie ich das kenne.
saraX hat geschrieben:@global_thinker
deine anmerkung lässt mich jetzt nicht mehr los. wobei ich allerdings nicht weiß inwiefern mich die diagnose dass mein vater vielleicht eine nps hat weiterbringt.
Ich glaube das kann einen schon weiterbringen. Ich habe in den letzten Jahren zwei, drei Mal im beruflichen Umfeld sehr stark unter pathologischen Narzissten gelitten. Daraufhin habe ich begonnen mich mit diesem Phänomen intensiver auseinander zu setzten. Dadurch, dass ich jetzt die "Krankheit" dieser Menschen sehe und ihre Symptome deuten kann, sind sie (glaube ich zumindest) weniger verletzend als vorher. Eine der Ursachen für meine Wut und Verzweiflung über die Verhaltensweisen dieser Menschen war, dass ich nicht verstehen konnte warum jemand so ist und wie er/sie in der Lage ist, anderen Menschen (mir) so etwas (was auch immer es war) anzutun.
Heute kann ich sagen: Symptom so und so - dort und dort in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. Das macht es für mich etwas leichter.
Aber auch nur etwas, weil am Ende des Tages kann man mit pathologischen Narzissten nicht (!) auskommen. Die einzige Möglichkeit ist sich zum eigenen Schutz vollkommen von Narzissten zu entfernen (beantwortet ja wohl auch irgendwie deine Frage ).
Es gibt zwar Bücher/Ratgeber die vorgaukeln, dass es Strategien im Umgang mit pathologischen Narzissten gibt, aber in Wirklichkeit ist das Humbug und eigentlich unseriöse Geschäftemacherei. Ich habe auch schon mit einer Reihe von Narzissmus-Opfern gesprochen und die haben das auch alle bestätigt.
Ich habe mich den Narzissten in meinem beruflichen Umfeld entzogen und im Moment leide ich nicht unter dem Verhalten von NPS-Kranken; ich sehe es als sehr großes Glück, dass ich die (berufliche) Möglichkeit und Gelegenheit habe/hatte mich so einfach "zu entziehen" - viele haben das nicht.
saraX hat geschrieben:hm. was heißt das für mich? bewundern und abwerten sind mechanismen, die mir auch eigen sind. ich habe nun sorge, dass ich auch narzisstisch bin. mein selbstwertgefühl ist mäßig und leicht störbar. allerdings kann ich mich sehr gut in andere einfühlen, habe da eher das problem meine grenzen zu wahren und ich denke, dass ich meinen selbstwert nicht auf kosten anderer erhöhe. aber wer weiß. wie bewusst wäre es mir wenn es doch so ist?
Glaube ich eher nicht. Dazu bist du (zumindest hier im Forum) viel zu selbstreflexiv. Aber du kannst ja einmal deinen Therapeuten fragen

Weißt du wo bei der Beschreibung deines Vaters mir das erste Mal der Gedanke an NPS gekommen ist? Bei der Geschichte als dein Vater deine Mutter bei euch zu Hause mit einer anderen Frau betrogen hat.
Einerseits ist dieses Fremdgehen ein sehr häufiges Verhalten von (männlichen) pathologischen Narzissten. Solche Männer können ja durchaus sehr charmant und gewinnend sein und so Frauen leicht anziehen. Außerdem passt das ja in die Gedankenwelt von Narzissten - sie dürfen sich etwas herausnehmen, was sie anderen nie zugestehen bzw. glauben mehr Rechte als andere zu haben (glaube wohl kaum, dass dein Vater eine Affäre deiner Mutter akzeptiert hätte).
Und anderseits das dann noch im eigenen Haus/Schlafzimmer zu machen. Das zeugt doch von einem Grad an Überlegenheits-/Unantastbarkeitsphantasien, die nicht normal sein können. Ich kenne jetzt eure damaligen Wohn- und finanziellen Umstände nicht, aber ich meine jemand Anderer würde doch eher mit seinem Seitensprung in ein Hotel oder sonstwo hin gehen - aber sich nicht zu sich nach Hause.

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Beitrag So., 02.01.2011, 17:35

hallo sara
ich kann mich sehr gut in dich hineinfühlen. ich habe ähnliches erlebt, ich habe den kontakt abgebrochen, dennoch lässt es mich nicht in ruhe, ich träume auch oft von ihm...
lilith4

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saraX
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Beitrag Mo., 03.01.2011, 01:22

@global_thinker

danke für deine antwort! ich habe heute ein email von meinem vater bekommen, als antwort auf meines, wo ich ihn aufforderte damit aufzuhören, hintenrum mit meinen kindern in kontakt zu treten. er besteht ganz klar auf der position, dass ich die bin, bei der etwas falsch ist. er hat null einsicht und hat sich dafür auch rückendeckung über meine schwester und meine mutter geholt. absurderweise ist ihn meine mutter noch immer hörig.

zitat: "Schon seit einigen Jahren muss ich damit leben, dass alles was ich sage und tue von Dir missverstanden wird. Eine Entschuldigung von mir kann es nicht geben, da Du scheinbar einiges missverstanden oder falsch verstanden hast. Die ganze Familie sowie auch Deine Mutter waren dabei und wir hatten eine schöne Geburtstagsfeier. Habe ich und alle Anwesenden geglaubt."

dabei übergeht er geflissentlich die tatsache, dass mein freund und meine kinder auch dabei waren und er die ja gar nicht gefragt hat, wie schön sie das alles fanden.

mich regen seine emails immer sehr auf, weil er so subtil agiert und mich dabei als irre isoliert. die emails klingen für viele menschen dann meist viel harmloser, als ich sie empfinde. was sagst du dazu?
global_thinker hat geschrieben:Weißt du wo bei der Beschreibung deines Vaters mir das erste Mal der Gedanke an NPS gekommen ist? Bei der Geschichte als dein Vater deine Mutter bei euch zu Hause mit einer anderen Frau betrogen hat.
interessant. er hat meine mutter viel betrogen, auch mit der nachbarin und mit den frauen seiner freunde und innerhalb seines beruflichen kontext. du hast recht, das hat etwas von überlegenheits-/uanantastbarkeitsphantasien. er hätte sich sehr wohl ein hotelzimmer leisten können, außerdem musste er damit rechnen, dass ich auftauche. bei der geschichte mit der nachbarin ist meine mutter draufgekommen, konnte es ihm offenbar auch nachweisen und sie wollte sich scheiden lassen. da hat er sie dann so lange umgarnt, bis sie wieder weich wurde, hat dann aber munter weiter gemacht mit der fremdgeherei.
global_thinker hat geschrieben:Ich habe in den letzten Jahren zwei, drei Mal im beruflichen Umfeld sehr stark unter pathologischen Narzissten gelitten. Daraufhin habe ich begonnen mich mit diesem Phänomen intensiver auseinander zu setzten. Dadurch, dass ich jetzt die "Krankheit" dieser Menschen sehe und ihre Symptome deuten kann, sind sie (glaube ich zumindest) weniger verletzend als vorher
mir wird jetzt klar, dass ich beruflich auch schon mit einer pathologischen narzisstin zu tun gehabt habe. sie war meine vorgesetzte. obwohl ich nach eineinhalb jahren des kampfes doch klein beigegeben habe, dann in bildungskarenz gegangen bin und schließlich in die kündigung eingewilligt habe, gibt sie keine ruhe und stachelt mich weiter an, sobald sich die gelegenheit ergibt. sie hat arge sachen gemacht, einmal sogar zeitaufzeichnungen gefälscht, damit sie etwas gegen mich in der hand hat. hat mich angeschrien und ist das ganze büro hinter mir hergelaufen, als ich auf der flucht vor ihr war. der absolute vernichtungswille, weil ich sie kritisiert habe. jetzt habe ich vor drei wochen um ein dienstzeugnis gebeten. sie hat mir von sich aus ein ausführlicheres angeboten. dieses war dann mit einer diffamierenden beurteilung versehen. jetzt ist die sache bei der arbeiterkammer. ich hatte da auch auf kontaktabbruch gesetzt, bis ich eben das dienstzeugnis brauchte.
gut, wenn ich jetzt davon ausgehe, dass sie eine nps hat, dann weiss ich einiges besser zu deuten und ich verstehe jetzt auch besser, warum da einiges so enorm eskaliert ist, sobald ich nur den mund aufgemacht habe, aber den schaden hab ich trotzdem.

hattest du in deiner kindheit, in deiner familie auch mit narzissten zu tun oder war das nur im beruflichen kontext?

@lilith4
willst du mehr davon erzählen? wann hast du denn den kontakt abgebrochen?

lg sara

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