Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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May
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Beitrag Di., 27.04.2010, 19:10

Werner1976 hat geschrieben:... Ich versuch hier lediglich zu erkunden, ob bei Frauen eine konkrete Angst vor dem Penis und vor Sperma durchaus verbreitet ist oder das eher die Ausnahme darstellt.
Da scheinbar gerade niemand von uns auf wissenschaftliche Studien und Statistiken zurückgreifen kann, antworte ich dir mit: Ja, es gibt Frauen, mit konkreter Angst vor dem Penis und Sperma und ja, es gibt Frauen, die eben überhaupt keine Berührungsängste damit haben. Ich verstehe nicht, was dir das "Wissen" darum bringt? Viel wichtiger ist doch, was würde sich an deinem Verhalten/Denken ändern, wenn du solch eine Statistik in deinen Händen halten würdest? Was würde dir das Wissen über die Anzahl verängstigter Frauen Penissen gegenüber bringen? Und wie würdest du dieses Wissen "einsetzen" wollen?
Werner1976 hat geschrieben:Allgemeiner gefasst, geht es um die Frage nach der Veranlagung bei Männern und Frauen, sich für den Körper (oder bestimmte Körperteile) des Partners zu begeistern und daraus selbst Lust zu gewinnen. Mit Angleichung hat das nichts zu tun. Jede(r) soll das tun, was ihr (ihm) Spaß macht.
Und auch hier kann ich dir nur antworten, es gibt viele Frauen, die genauso wie Männer sich an den Körperteilen des Partners erfreuen können und es gibt viele, die das nicht können. Warum ist dir die Norm so wichtig?
Werner1976 hat geschrieben:Wenn hier 1000 Leute antworten würden, dass beispielsweise Oralsex normal ist, gut, dann habe ich eine statistische Gewissheit, dass meine Frau eben nicht der breiten Masse entspricht.
Was möchtest du mit deiner statistischen Gewissheit anfangen, wenn du erführest, dass deine Frau nicht der breiten Masse entspricht? Was wird sie dann in deinen Augen für dich? Was ändert sich dann ihr gegenüber in dir? Wer bestimmt, was an deinen Begierden normal ist? Die Gesellschaft? Die Statistik? Oder doch lieber dein eigenes Gefühl? Wenn dir hier 1000 Leute sagen, Oralsex ist unnormal, was machst du dann?
Werner1976 hat geschrieben:Dann können wir beide allenfalls darüber reden und versuchen zu ergründen, woran das liegt. Sollte sich dann herausstellen, dass sie die Scheu überwinden kann und dies dann nicht nur wider Willen mir zu Liebe erfolgt, dann ist dies okay und wir könnten uns glücklich schätzen, unsere Zweisamkeit um eine Komponente bereichert zu haben. Aber wenn meine Frau es wirklich nicht mag, dann muss ich das respektieren. Ich verstehe mich schließlich als ihr Lebensgefährte und nicht als ihr Meister. Das gibt's anderswo.
Keine Statistik und keine "Normalität" dieser Welt wird dich einen Schritt weiterbringen in deiner Argumentation. Du würdest ihr nur zeigen, dass du wissenschaftlich beweisen kannst, wie "unzulänglich" sie ist. Was folgt, wären Druck, Angst, Widerwillen, Zwang und das Gefühl, nicht verstanden worden zu sein. Auf beiden Seiten...

Reden allerdings, das könnt ihr jetzt schon. Ganz ohne unser Zutun. Keine Statistik. Keine Norm. Nur ihr beide. Denn nur eure Gedanken, Gefühle und Ängste zählen. Und gegenseitiges Verständnis.
Liebe zeigt sich nicht durch Worte.
Worte sind Schall und Rauch. Und was bleibt dann?

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Aditi
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Beitrag Di., 27.04.2010, 19:16

@may

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Werner1976
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Beitrag Di., 27.04.2010, 20:59

Hallo,

mein Thema stößt ja auf reges Interesse. Vielen Dank an alle Beitragenden!
Pitt hat geschrieben:Hab da noch einen alten Thread entdeckt:
viewtopic.php?f=5&t=5264
Ich habe da mal quergelesen. Der Unterschied zu meinem Fall ist, dass Frusti versucht zu verstehen, warum seine Partnerin auf einmal nicht mehr an Oralsex interessiert ist. Ich kann da nicht mitreden, da ich diesen nie erfahren habe. Mein Thema hier ist genereller angelegt und versucht zu ergründen, wie gespannt oder relaxt das Verhältnis von Frauen allgemein zu Penis und Sperma ist. Oralsex wäre natürlich eine Möglichkeit, mit beiden in Berührung zu kommen, aber der ist wirklich nicht das zentrale Thema dieser Diskussion hier.
mitsuko hat geschrieben:Wieso fragst du sie das nicht einfach?
Habe ich natürlich. Und nicht nur einmal, sondern immer wieder mal in einem ruhigen Moment. Es kam offensichtlich nicht ganz zum Ausdruck, dass wir beide sehr viel miteinander reden und offen unsere Sorgen und Wünsche mitteilen. Die Antwort meiner Frau auf meine Frage nach der meines Erachtens eher gering ausgeprägten Neugier an meinen Geschlechtsteilen - vom Sperma ganz zu schweigen - lautete immer "Sex ist doch nicht alles im Leben". Tja - was soll man da noch sagen?
mitsuko hat geschrieben:Ich finde es erstaunlich, dass dir erst nach 5 Jahren auffällt, dass fast immer nur Petting und ausnahmsweise dann mal doppeltverhüteter Sex dir nicht ganz reicht.
Wie ich schon in einer meiner ersten Antworten sagte, gibt es neben Sex auch noch andere wichtige Säulen einer Partnerschaft. Vielleicht hätte ich beim Thema Sex beizeiten meinen Wünsche mit größerer Bestimmtheit Ausdruck verleihen sollen. Das mag sein.
mitsuko hat geschrieben:Würdest du sagen, dass du sehr offen mit Sexualität umgehen kannst?
Ich ja. Meine Frau hingegen nicht. Sie ist sehr christlich und konservativ erzogen worden. Mein Elternhaus war zwar auch sehr konservativ, aber über Sex konnte man dennoch sehr offen reden. Meine Eltern waren diesbezüglich sehr modern.
mitsuko hat geschrieben:Du fragst so viel darüber, was Frauen beim Sex eventuell mögen könnten und was nicht, hattest du vor deiner Frau mehrere Partnerinnen?
Hatte ich nicht erwähnt, dass wir beide vorher ziemlich unerfahren waren? Meine Frau hatte nie einen Freund gehabt und ich nur einmal eine Liebschaft, die aber über Händchenhalten nicht hinaus ging. Siehe weiter unten zu den Gründen, falls das jemand wichtig erscheint. Ich sehe das nicht als Problem an. Wie heißt es so schön: "Jeder Topf findet irgendwann seinen Deckel" - der eine früher, der andere später.
Sir hat geschrieben:Woher willst Du wissen, daß da keine Krankheitskeime sind?
Da ich sicher bin, dass meine Frau sich nicht mit anderern Männern herumtreibt und sie bei der Intimhygiene sehr pingelig ist, gehe ich davon aus, dass, wenn sie sich zudem nicht krank fühlt, alles in Ordnung ist. Außerdem reinigt sich die Scheide mit den Milchsäurebakterien doch ganz gut selber. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer. Wer davor Angst hat, sollte aber am besten auch niemandem die Hand geben, denn dort werden mit Sicherheit deutlich mehr Keime ausgetauscht.
Sir hat geschrieben:Sperma nicht berühren zu wollen, ist auch ungewöhnlich
Eben. Genau der Ansicht bin ich auch.
debussy hat geschrieben:für mich hört sich das verhalten deiner frau eher danach an, dass sie eine sehr "christliche" erziehung genossen hat.
Stimmt.
debussy hat geschrieben:ich war sehr selten auf der suche nach einer rein sexuellen beziehung.
Eine solche suche ich auch nicht. Siehe oben, ich hatte dazu schon etwas geschrieben.
Cyw hat geschrieben:Es könnte sogar hinderlich sein, wenn du in einem Gespräch mit ihr etwas in der Art bringst wie "Alle anderen Frauen mögen es doch auch!" - das ist so ein Totschlagargument, dem man nicht begegnen kann und wird sie in eine Ecke drängen.
Da gebe ich Dir völlig Recht. Auch Deine weiteren Worte haben mir sehr gut gefallen und decken sich mit meinen Überlegungen.
Cyw hat geschrieben:Ich würde auf der Ebene zwischen euch bleiben: Dass du dir auch mal xyz wünschen würdest, was sie dazu sagt. Herausfinden, wie stark ihre Abneigung gegen xyz ist, ob sie nicht vielleicht insgeheim doch das Bedürfnis hat, deinen Körper genauer zu erforschen, oder was sie ansonsten daran hindert.
Ja, das ist sicherlich der einzig vernünftige Weg. Aber auch kein einfacher.

Fortsetzung folgt...

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Werner1976
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Beitrag Di., 27.04.2010, 21:11

...Fortsetzung:
Dunkle hat geschrieben:aber für mich hört es sich so an, als ob Du doch zunehmend gekränkt bist, dass sie so wenig eigene Lust zeigt und Dich immer nur auf Deinen ausgesprochenen Wunsch hin anfasst. Du spürst dein Begehren sehr stark und suchst es, mit Deiner Frau auszuleben und denkst, das müsste doch bei ihr genauso sein. Sie dagegen ist aber von Angst, Vorsichtigkeit und auch von Ekel bestimmt und kann nur selten entspannt den Sex genießen. Keine schöne Lage.
Ja, das faßt die Lage sehr treffend zusammen.
Dunkle hat geschrieben:Wenn Du darüber was schreiben magst: Wie kam es, dass Ihr beide, als Ihr Euch mit Anfang 30 kennen lerntet, quasi keine (sexuellen) Erfahrungen hattet?
Ziemlich einfach: Beide haben wir uns ins Studium gekniet und zugesehen, dass wir es ohne Verzögerung und mit Erfolg abschließen. Und danach beide aufgegangen und absorbiert im Beruf. Salopp gesagt, waren wir beide wahrscheinlich auf zu wenig Feten und Parties und haben zu wenig gelebt und zu ernsthaft unsere Ausbildung verfolgt und uns danach der Arbeit gewidmet.
Dunkle hat geschrieben:Spielt da eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft eine Rolle, in der mit der Sexualität nicht besonders offen umgegangen wird?
Nein. Die evangelische Kirche würde ich zu keiner speziellen Religionsgemeinschaft zählen. Wir glauben an den lieben Gott, rennen dazu aber nicht jeden Sonntag in die Kirche.
Dunkle hat geschrieben:Du schriebst ja, Ihr hättet "Gottvertrauen" gebraucht, um Euch kennen zu lernen und den Körper des anderen zu entdecken. Fiel Euch das so schwer?
Nein. Aber Dein Kommentar überrascht mich etwas. Ich erlaube mir die Gegenfrage: Kann man sich gänzlich ohne "Gottvertrauen" (oder wie auch immer man das nennen mag) auf eine Partnerschaft einlassen?
Dunkle hat geschrieben: Die Furcht davor, schwanger zu werden, halte ich im Übrigen für eine vorgeschobene Erklärung. Warum um Himmels willen wäre es denn so schlimm, falls wider Erwarten das doch passieren sollte??
In der Tat gibt es Schlimmeres. Wenn's passiert wäre, hätten wir uns wahrscheinlich rasch damit abgefunden und aufs Kindchen gefreut.
Dunkle hat geschrieben:Ja, wie die anderen kann ich Dir auch nur raten, es so offen wie möglich zu kommunizieren. Sie wird ihre Scheu und ihre Abwehr nicht auf einmal ablegen können. Es wäre aber gut, dranzubleiben, um vielleicht mehr zu erfahren, warum sie sich so fürchtet... Du wirst viel Geduld, viel Fantasie brauchen, vielleicht auf spielerischem Wege ihre Angst ein wenig abbauen zu können.
Aber dass Du ihr sagst, dass es Dich kränkt, wenn sie Dich nicht von sich aus anfasst - und zwar an allem, was an Dir "dran ist" und zu Dir gehört, das ist wichtig.
Vielen Dank für Deine lieben Worte.
candle hat geschrieben:Für mich klingt das alles wie pubertäre Selbstentdeckungsphase. [usw. usf.]
Nein, das kommentirere ich lieber nicht.
Blue Moon hat geschrieben:So freizügig wie in meiner jetzigen Beziehung war ich beim Thema Sex noch nie. Egal ob mit dem Mund oder der Hand oder Geschlechtsverkehr, egal welche Stellung, alles ist drin. Mein Freund macht einfach mal einen Vorschlag und drängt mich aber in keinster Weise in eine gewisse Richtung. Es ist dann eher meine Neugierde die ausprobieren mag *g*
So wünschte ich mir das auch. Da kann Dein Mann glücklich sein, dass er so eine aufgeschlossene Frau hat! Bravo!
SandyZ. hat geschrieben:du schreibst, dass ihr eine Wochenendehe führt. Habt ihr schon einmal längere Zeit zusammengelebt?
Nein. War bislang beruflich leider nicht möglich.
May hat geschrieben:[...]
Du projizierst den Ausgang der Statistik nur auf meine Frau und fragst auf Basis dieser Annahme dann natürlich zu Recht, was mir diese Erkenntnis dann bringen soll. Aber könnte nicht auch ich der "Unnormale" sein? Ich suche die Fehler eigentlich erstmal gerne bei mir. Angenommen, es hätten bislang alle klar zum Ausdruck gebracht, dass es aus Sicht der Frau wirklich nur erquickend ist, zum Zwecke der Zeugung die nötige Begeisterung für Penis und Sperma zu entwicklen (im Tierreich ist das schließlich die Regel), dann wäre mir damit insoweit geholfen worden, als dass ich dann mit einiger Gewissheit meine Vorstellungen als unnormal hätte verstehen können. Dies nur als rein logische Anmerkung zu Deiner Frage, was mir diese Diskussion bringen soll. Natürlich war abzusehen, dass es alles gibt und die Geschmäcker verschieden sind. Aber Fragen kostet nichts und die ein- oder andere hilfreiche Anregung oder Anmerkung kam hier in der Diskussion ja auch auch schon dabei heraus.

Gruß,

Werner

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Woman
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 00:23

Hallo Werner,

auch wenn Du hier 1000 Antworten bekommst, kannst Du letztendlich in Bezug auf Dein Sexualleben, deine Situation nichts damit anfangen.

Deine Frau würde sich nur unter Druck gesetzt fühlen, wenn Du ihr erklären würdest, dass es viele Frauen gibt, die den Penis ihres Partners lieben und Sperma am liebsten überall auf und im Körper haben und ihn sogar gerne schlucken.

Aus meiner eigenen Erfahrung möchte ich Dir sagen, dass ein Mann, den man "mit Haut und Haaren" liebt auch sein Geschlechtsteil und seine Körperflüssigkeit mit einbezieht. Das muss nicht zwingend bei allen Frauen so sein! Aber Deine Frau scheint einen ausgesprochenen Ekel zu haben. Nur mit Kondom, unter der Decke, nichts sehen, nichts riechen, nichts schmecken - das tut mir leid für Dich und ich kann nachempfinden, dass Dir da einiges fehlt.

Darf ich Dich mal fragen, wie Deine Frau zum Küssen während euerer Intimitäten steht. Küsst ihr euch intensiv oder ekelt sie sich auch davor?

Leider wirst Du hier nicht den ultimativen Tipp erhalten, weil jede Frau und jeder Mann anders tickt.
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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debussy
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 05:42

liebe m

nein, da kann ich dir leider nicht recht geben.

es ist sehr wohl wichtig zu wissen, was "normal" ist, wenn einem die erfahrung fehlt. und da ist es auch sehr vernunftig nachzufragen.

ich denke mir, dass du eines nicht verstanden hast:
diese frau ist offensichtlich partiell minderbemittelt. NEIN! nicht sexuell.
es fehlt ihr schlichtweg an einfühlungsvermögen. die frau hat keinen blassen schimmer. sie weiss scheinbar nicht genau, welche langfristigen folgen ihre gesprächsverweigerung haben könnte. und das ist der punkt.
May hat geschrieben:Ja, es gibt Frauen, mit konkreter Angst vor dem Penis und Sperma
und die haben offensichtlich eine störung. ich finde es schon wichtig zu wissen, ob meine frau gestört ist oder nicht.
May hat geschrieben:Reden allerdings, das könnt ihr jetzt schon.
ja, nur wird es völlig sinnlos sein.

lieber werner,

wenn die sexualität zweier menschen so sehr auseinanderklafft, kommt es unweigerlich irgendwann zum crash. ich wünsche dir den mut, ihr das zu kommunizieren. und wenn diesebüglich kein konsens zu finden ist, dann doch wohl hoffentlich ein kompromiss. denn erwachsene menschen sollten mit folgender gabe ausgestattet sein: ZUSAMMENREISSEN!
dazu braucht man zwar kein gottvertrauen, aber selbstvertrauen. und das scheint bei euch beiden zu fehlen.
lg
deb

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Una
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 07:25

Hallo Werner,

Fakt ist, die Pille nimmt die Lust auf Sex. Dem Körper wird vorgegaukelt er sei schwanger.
Warum sollte Frau dann noch Sexlust haben?
Ist doch das Ziel, rein biologisch betrachtet, dass ein Baby gemacht wird.
Ich habe unter der Pille keine Lust mehr, nehme sie daher auch nicht mehr.
Dazu gab es hier im Forum schon ganze Threads und vielen Frauen geht es genauso!
Abgesehen davon ändert die Pille auch die Wahrnehmung des Partners.
Man hat festgestellt, das Frauen mit Pille einen anderen Männergeruch bevorzugen, als ohne.
Ich bin daher froh, dass ich die Pille nicht nahm, als ich meinen Mann kennengelernt habe,
weil wer weiß? Sonst hätte ich ihn vielleicht nicht gewollt?

Also das ist kein zu unterschätzender Aspekt, Werner.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Selene
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 08:16

Meinem Gefühl nach liegt der Knackpunkt in ihrer christlich-konservativen Erziehung, die ihr eine sex- und lustfeindliche Sexualmoral mitgegeben hat. Da sie auch unerfahren ist (unerfahren heißt ja immer irgendwie ängstlich) und gleichzeitig aber keine Jugendliche mehr, sondern offenbar beruflich erfolgreich usw., kann ich mir vorstellen, dass die Unsicherheit/Angst, die sie durch ihre Sozialisation und Unerfahrenheit hat, nur ganz schwer aufzulösen ist, sondern sich ziemlich verfestigt hat und alles Sexuelle überdeckt.
Die Frage ist ja nicht nur, was sie für Dich bereit ist zu tun, sondern auch, wie gut sie sich selbst damit fühlt. Wenn in ihr Lust und Neugierde ist, sich und Dich sexuell weiter zu entdecken, dann kann man da bestimmt hinkommen, vielleicht dauert es eben ein bisschen länger, aber was solls. Schließlich holt sie ja auch im Zeitraffer eine Entwicklung nach, die andere über Jahrzehnte machen. Etwas anderes wäre es, wenn für sie wirklich das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist und sie sich auch gar nicht wünscht, sexuell freier zu werden. Dann gibt es nur noch den Weg, dass sie Dir zuliebe gewisse sexuelle Praktiken vielleicht sogar auch irgendwann tun wird, wenn Du sie lange genug drängst, aber immer als Zumutung und nicht aus eigener Lust heraus. Ich weiß nicht, ob Dir das reicht oder gefällt.
Nur kannst Du sie natürlich nicht zwingen oder auch nur erwarten, dass sie ihr Verhältnis zur Sexualität verändert.
Wie steht sie denn z. B. zum Thema Selbstbefriedigung? Sprecht ihr über so etwas? Sprecht Ihr über ihre Lust, kann sie sagen oder zeigen, was ihr gefällt und was nicht? Sprecht ihr allgemein über Eure Sicht auf Sexualität im Zusammenhang mit Eurer Erziehung und Eurem Glauben? Wie konkret hast Du sie eigentlich schon um Oralsex gebeten? Da gibt es ja auch verschiedene Möglichkeiten, entweder gerade in einer ganz unverfänglichen Situation, vielleicht sogar am Telefon - oder aber gerade "im Eifer des Gefechts". Letzteres kann zwar u. U. zum Abbruch führen, oft ist man bzw. frau aber erregt etwas "risikobereiter". Vielleicht könntes Du auch einfach mal versuchen, es als ganz selbstverständlich ins Liebesspiel einzubeziehen (Natürlich ohne Zwang und jedes verbale oder nonverbale Nein akzeptierend.) Oder Du erzählst Ihr am Telefon eine, Deine erotische Phantasie, wie sie Dich oral verwöhnt. Vielleicht muss man ja "nur" den richtigen Anknüpfungspunkt finden, um sich gemeinsam auf einen Weg zu machen, den sie insgeheim auch will, sich dazu aber von gedanklichem Ballast befreien muss?
Grundsätzlich denke ich, dass in einer sexuellen Beziehung auch nach Jahren noch Dynamik ist und man nicht sagen kann, dass sich das definitiv nicht ändern wird. Aber genauso klar ist, dass sie es wollen muss, sonst wird es nicht passieren.

VG
Selene
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson

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mitsuko
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 08:58

Hallo Werner
Werner1976 hat geschrieben: Es kam offensichtlich nicht ganz zum Ausdruck, dass wir beide sehr viel miteinander reden und offen unsere Sorgen und Wünsche mitteilen. Die Antwort meiner Frau auf meine Frage nach der meines Erachtens eher gering ausgeprägten Neugier an meinen Geschlechtsteilen - vom Sperma ganz zu schweigen - lautete immer "Sex ist doch nicht alles im Leben". Tja - was soll man da noch sagen?
Ich finde, dass Satz eins in diesem Abschnitt deinen nachfolgenden Aussagen eklatant widerspricht. Ihr redet also nicht offen über eure Sorgen uns Wünsche, zumindest wenns ums Thema Sex geht. Deine Frau bügelt die Äußerung deiner Bedürfnisse mit einem Satz ab und du weißt dann auch nicht mehr was man mehr noch sagen soll. Wieso nicht? Mir würde da ja etliches einfallen. Es geht ja überhaupt nicht darum, ob Sex alles im Leben ist, sondern vielmehr darum was Sex in ihrem und deinem Leben ist und ob oder nicht ihr da noch zusammen kommt. Ihr müsst darüber reden. Das ist der absolut einzige Weg, dass sich da noch irgendetwas tun könnte. Das müsstest du deiner Frau klar machen.
Werner1976 hat geschrieben:Wie ich schon in einer meiner ersten Antworten sagte, gibt es neben Sex auch noch andere wichtige Säulen einer Partnerschaft. Vielleicht hätte ich beim Thema Sex beizeiten meinen Wünsche mit größerer Bestimmtheit Ausdruck verleihen sollen.
Ja, aber warum hast du es nicht getan? Deine Antwort ist mehr oder weniger ihre Antwort: Sex ist ja nicht alles im Leben, es gibt noch andere wichtige Säulern......
Mir erscheint es so, als habt ihr euch schon lange stillschweigend darüber geeinigt, dass Sex irgendwie anrüchig ist und davon viel zu wollen oder brauchen, sich nicht gehört. Sex ist nicht alles im Leben - das klingt ja schon ein bisschen so, als seist du der totale Sexlüstling, der an nichts anderes denken kann als ans Vögeln und nun schon wieder damit kommt. Ich versteh auch langsam dein Bestreben herauszufinden was normal ist und was nicht, denn ich habe den Eindruck, dass tatsächlich du es bist, der mit einer solchen Antwort subtil als der Unnormale dargestellt wird. Allerdings gibst du dem nach. Du lässt dich so hinstellen und schweigst. Du sagst, du bist eher offen wenn es um Sex geht, auf mich wirkst du verklemmt. Ich glaube nicht, dass jemand, der offen mit seiner Sexualität umgeht, diese 5 Jahre lang negieren würde.
Werner1976 hat geschrieben:Ziemlich einfach: Beide haben wir uns ins Studium gekniet und zugesehen, dass wir es ohne Verzögerung und mit Erfolg abschließen.Salopp gesagt, waren wir beide wahrscheinlich auf zu wenig Feten und Parties und haben zu wenig gelebt und zu ernsthaft unsere Ausbildung verfolgt und uns danach der Arbeit gewidmet.
Ich finde, das ist überhaupt keine Erklärung. Warum war das so? Wieso hast du als junger Mann, der doch sicherlich sexuelle Bedürfnisse hatte, neben Studium und co keine sexuellen Erfahrungen gemacht? Das hat ja mit deiner Frau gar nichts mehr zu tun.

Werner1976 hat geschrieben:dann wäre mir damit insoweit geholfen worden, als dass ich dann mit einiger Gewissheit meine Vorstellungen als unnormal hätte verstehen können.


Das hätte dir kein Stück geholfen, ebensowenig wie es dir hilft, deine Frau als unnormal zu sehen. Nicht wenn dein Ziel ist, eure Beziehung wieder hinzubiegen.
Du bist imo sehr stark auf dem Trip, bloß normal sein zu wollen. Ganz viele Aussagen von dir zielen darauf ab darzustellen, dass mit dir alles völlig normal und leicht erklärbar ist. Das bringt dich nicht weiter.

Ich nehme mal an, du liebst deine Frau und möchtest mit ihr gerne zusammen bleiben. Manchmal kann man solche Probleme wie ihr habt lösen. Grundlage dafür ist, dass man darüber redet, aber auch, dass man nicht nach dem Fehler bei sich oder dem anderen sucht. Es ist zwar eine nachvollziehbare Reaktion, wenn man sich evtl. als der Unnormale hingestellt fühlt, das dann umdrehen zu wollen, doch letztendlich wird der Sex bestimmt nicht klappen mit einem Normalen und einem Unnormalen. Es wäre sicherlich wichtig, dass ihr beide dir Bedürfnisse des anderen erstmal respektiert und anerkennt.

LG
mitsuko

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_Feelings_
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 10:20

Cysara hat geschrieben:
ein kleiner Tipp am Rande - die Pille (bzw Hormone im Allgemeinen) haben zu 90% mit dem Libidoverlust der Frau zu tun - die meisten denken jedoch, dass das "normal" wäre wenn Frau nicht so oft will oä. Erst mit Absetzen der Hormone merken die meisten, wie sehr sich die Hormone "eingemischt" haben, und dass man danch wesentlich mehr Lust hat.


Dem kann ich nur zustimmen. Ich nehme seid einiger Zeit überhaupt kein Verhütungspräparat mehr und seitdem hat sich einiges verändert, zum positiven
~Toleranz besteht nicht darin, daß man die Ansicht eines anderen teilt, sondern nur darin, daß man dem anderen das Recht einräumt, überhaupt anderer Ansicht zu sein~

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Mirielle
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 12:20

@Aditi
Da unterstellst du mir jetzt ne ganze Menge.

Ich bin jeden Monat mindestens 3 Tage lang halb gestorben vor Schmerzen seit ich 12 bin, musste XXL Tampons nehmen weil die Blutung dermaßen stark war und musste wärend der Periode jede Nacht mindestens 1x aufstehen zum wechseln weil sonst alles in die Hose gegangen ist. Hab mich dann damit in die Schule quälen müssen, wenn was daneben ging wurde ich ausgelacht, "Blutegel" und "Rotes Kreuz" waren die harmloseren Namen mit denen man mich bedacht hat. Es war die Hölle!

Ich hab dann jahrelang die normale Pille genommen, damit war es einigermaßen besser was die Menge des Blutes anging. Dafür hab ich dann starke Stimmungsschwankungen gehabt (Nebenwirkung des Präparats), Schmierblutungen und später dann absolute Unlust.

Tja, und dann hat mir die Frauenärztin die Minipille verschrieben und nun ist das Leben wieder den vollen Monat lang lebenswert und nicht nur 3/4 davon.
Die Wirkung der Minipille ist ja so, dass man trotzdem meistens nen Eisprung hat aber eben der Aufbau der Schleimhaut verhindert wird wodurch es keine Nidation und keine Blutung gibt. Finde das noch um einiges natürlicher als die normale Pille oder das Stäbchen oder die Spritze (die verhindern ja den Eisprung).

Kann mir schon denken, dass Frauen die eine ganz normale Periode haben das nicht nachvollziehen können, aber ich bin heilfroh, dass ich jetzt nur mehr hin und wieder ne kleine Schmierblutung hab und mir der Rest einstweilen erspart bleibt, wie du es so schön nennst.

So, mein Standpunkt ist klar gemacht, weiter will ich in diesem Thread jetzt nicht OT gehen.
Mir wär es aber lieb, wenn du nicht noch mal so mit dem Finger auf mich zeigen würdest, wie du lesen konnstest steht da eine Geschichte dahinter die nicht wirklich lustig ist.

Gruß, Miri
*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*

"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
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Aditi
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 17:34

Mirielle hat geschrieben: Mir wär es aber lieb, wenn du nicht noch mal so mit dem Finger auf mich zeigen würdest, wie du lesen konnstest steht da eine Geschichte dahinter die nicht wirklich lustig ist.
antwort folgt per pm

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Werner1976
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 19:28

Guten Abend allerseits,
Woman hat geschrieben:Darf ich Dich mal fragen, wie Deine Frau zum Küssen während euerer Intimitäten steht. Küsst ihr euch intensiv oder ekelt sie sich auch davor?
Nein, Küssen ist überhaupt kein Problem und das tun wir auch ausgiebig.
Una hat geschrieben:Fakt ist, die Pille nimmt die Lust auf Sex.
Ja, an diesen Faktor hatte ich auch schon gedacht. Nun hat meine Frau aber seit Anfang des Jahres die Pille abgesetzt. Positive Auswirkungen auf ihre Libido konnte allerdings nicht entdecken. Neugieriger bzgl. meines Körpers wurde sie dadurch auch (noch) nicht. Wir hatten beide auch darüber einmal gesprochen, und meine Frau meinte, das brauche ja sicherlich ein paar Monate, bis die künstlichen Hormone aus dem Körper herausgespült seien und sich der natürliche Hormonhaushalt wieder eingespielt habe. Mit erstgenanntem Argument habe ich meine Mühe, da es schließlich auch keine Monate benötigt, um einen künstlichen Hormonspiegel zum Verhüten mit der Pille aufzubauen. Dass hingegen der weibliche Körper nach langer Pilleneinnahme ein paar Monate benötigt, bis die Zyklen wieder regelmäßig sind, ist wissenschaftlich belegt.
Selene hat geschrieben:Meinem Gefühl nach liegt der Knackpunkt in ihrer christlich-konservativen Erziehung, die ihr eine sex- und lustfeindliche Sexualmoral mitgegeben hat.
Ja, das glaube ich inzwischen auch.
Selene hat geschrieben:Die Frage ist ja nicht nur, was sie für Dich bereit ist zu tun, sondern auch, wie gut sie sich selbst damit fühlt.
Richtig. Denn ich hätte kein reines Gewissen, wenn meine Frau nur mir zu Liebe etwas täte, was ihr selbst gar keinen Spaß machte oder keine Lust bereitete. Du hast recht: Die Neugier muss von ihr ausgehen.
Selene hat geschrieben:Wie steht sie denn z. B. zum Thema Selbstbefriedigung? Sprecht ihr über so etwas?
Ja, auch darüber haben wir gesprochen. Ich habe ihr geradeweg gesagt, dass ich mich selbstverständlich selbstbefriedige, v.a. wenn ich aus beruflichen Gründen die Woche über alleine bin. Das ist mein Gutes Recht und ich halte es auch nur für ehrlich, das seiner Partnerin zu sagen. Meine Frau hatte keine Probleme damit. Es hat aber eine Zeit bei ihr gedauert zu verstehen, dass (O-Ton): "Männer das offensichtlich zu ihrer Ausgeglichenheit brauchen, wir Frauen aber nicht." Ich habe ein paar Mal gefragt, ob sie denn nicht auch von Zeit zu Zeit mal das Bedürfnis habe, sich selbst zu befriedigen. Ja, ich habe sie sogar darin bestärkt, dass das nicht nur gut tue, sondern auch gesund sei und ich nicht nur überhaupt keine Probleme damit hätte, sondern ich mich freuen würde, wenn sie es sich auch selbst besorgte, wenn ihr danach sei. Antwort: "Ach nein, alleine macht das keinen Spaß. Da warte ich lieber auf Dich, wenn wir uns am Wochenende sehen." Einerseits ist es schön zu hören, dass es ihr zu zweit besser gefällt, andererseits ist es schade darum, dass meine Frau offenbar nicht ungezwungen ihren eigenen Körper genießen kann. Aber vielleicht braucht man das als Frau ja wirklich nicht...
Selene hat geschrieben:Sprecht Ihr über ihre Lust, kann sie sagen oder zeigen, was ihr gefällt und was nicht?
Auf Nachfrage ja, von sich aus nein.
Selene hat geschrieben:Sprecht ihr allgemein über Eure Sicht auf Sexualität im Zusammenhang mit Eurer Erziehung und Eurem Glauben?
Interessanter Punkt. Haben wir glaube ich noch nicht in diesem Zusammenhang diskutiert. Werd' ich mal im Hinterkopf behalten.
Selene hat geschrieben:Wie konkret hast Du sie eigentlich schon um Oralsex gebeten?
Sehr konkret. Ich habe ihr nicht "im Eifer des Gefechts", sondern in einem ruhigen Moment, wo wir uns einmal über unser Sexualleben ausgetauscht haben, gesagt, dass ich mir das so gerne einmal wünschen würde. Ich glaube, ich habe ohne zu drängen über die Jahre immer mal wieder einen Anlauf in diese Richtung gestartet. Sogar vorgeschlagen, ich könne ja erst einmal ein Kondom darüberziehen. Aber die Vorstellung, mich da unten mit dem Mund zu berühren, erschien ihr - so mein Eindruck - völlig unnatürlich und abwegig. Außerdem friert meine Frau nach ca. 10 Millisekunden, wenn sie die warme Bettdecke nicht mehr über sich hat. Frierend ist die Stimmung natürlich schnell hin, was ich verstehe.

Fortsetzung folgt...

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Werner1976
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 19:50

...Fortsetzung:
mitsuko hat geschrieben:Sex ist nicht alles im Leben - das klingt ja schon ein bisschen so, als seist du der totale Sexlüstling, der an nichts anderes denken kann als ans Vögeln und nun schon wieder damit kommt. Ich versteh auch langsam dein Bestreben herauszufinden was normal ist und was nicht, denn ich habe den Eindruck, dass tatsächlich du es bist, der mit einer solchen Antwort subtil als der Unnormale dargestellt wird.
Richtig erkannt. Meine Frau meint, ich denke von morgens bis abens nur an Sex und stellt mich dadurch als abnorm dar - was - wenn dem so wäre - ja auch sein könnte. Ich hingegen habe den Eindruck, dass meine Frau von morgens bis abends und in der Nacht dazu an alles denkt, nur eben nicht an Sex, was ich in der Tat ungewöhnlich finde.
mitsuko hat geschrieben:Ich finde, das ist überhaupt keine Erklärung. Warum war das so? Wieso hast du als junger Mann, der doch sicherlich sexuelle Bedürfnisse hatte, neben Studium und co keine sexuellen Erfahrungen gemacht?
Habe ich ja, aber leider nur mit mir selbst. In unserem Studiengang gab es eine Frauenquote von unter 5 %, und das Studium war so straff organisiert, dass man es sich fast immer nicht leisten konnte, sich mal in ein Café zu setzen oder abends auf eine Party zu gehen, um nicht durch die nächste Prüfung zu rasseln. Klar, es gab auch Kommilitonen, die Freundinnen hatten, aber jene haben das Studium dann auch ausnahmslos nicht in der Regelstudienzeit abgschlossen, sondern um etliche Semesterchen verlängert. Einige davon fahren heute noch Taxi. Das ist eine Frage der Einstellung, was einem in der Studienzeit wichtig ist. Meine Prioritäten waren klar: 1. Studium, 2. Vergnügen. Dazu eine Anekdote: Vor einem Auslandspraktikum war ich einmal sehr nah dran, eine feste Freundin zu haben. Aber das Praktikum, auf das es lange Wartezeiten gegeben hatte, wollte und ich deswegen natürlich nicht abblasen. Wir verabredeten, per Email in Kontakt zu bleiben und die drei Monate würden schließlich schnell herumgehen. Als ich zurückkam, hatte sie einen anderen. Und was lernen wir daraus? Ganz einfach, dass diese Frau letztlich nicht "die Richtige" für mich gewesen sein kann, denn sonst hätte sie ja auf mich gewartet.

Gruß,

Werner


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Beitrag Mi., 28.04.2010, 20:46

Werner1976 hat geschrieben: Habe ich ja, aber leider nur mit mir selbst. In unserem Studiengang gab es eine Frauenquote von unter 5 %, und das Studium war so straff organisiert, dass man es sich fast immer nicht leisten konnte, sich mal in ein Café zu setzen oder abends auf eine Party zu gehen, um nicht durch die nächste Prüfung zu rasseln. Klar, es gab auch Kommilitonen, die Freundinnen hatten, aber jene haben das Studium dann auch ausnahmslos nicht in der Regelstudienzeit abgschlossen, sondern um etliche Semesterchen verlängert. Einige davon fahren heute noch Taxi. Das ist eine Frage der Einstellung, was einem in der Studienzeit wichtig ist. Meine Prioritäten waren klar: 1. Studium, 2. Vergnügen.
Keine Zeit, um sich ins Café zu setzen? Gib's doch zu, Du hattest Probleme, Kontakte zu weiblichen Wesen zu knüpfen.

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