Familienmitglied zum gleichen Therapeuten?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 19:35

Pianolullaby hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 18:32 Stell Dir vor, Ein Verwandter der dich misshandelt hat, und selber probs hat, will zu deinem Thera?
Es gibt keine Person die mir gehört. Außerdem: Was wäre denn, wenn der Therapeut von dem verwandschaftlichen Verhältnis erst in der 7., 17. oder 27. erfährt?

Kurz: Es würde mich nicht stören.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 19:44

spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 17:58 Wenn erst später herauskommt, dass der Therapeut eine 2. Person aus dem Umfeld behandelt, wird die Konsequenz auch davon abhängen, wie nah der Bezug zwischen beiden Personen ist. Bei einer Nachbarin, würde man u.U. die Risiken abwägen und die Therapie zur Nachbarin weiterführen, bei nahen Angehörigen würde man der Person, die später mit der Therapie begonnen hat, sagen, dass die Therapie aus persönlichen Gründen nicht bei diesem Therapeuten fortgesetzt werden kann.
Ich habe jetzt in verschiedenen Quellen gelesen, dass es sich aus ethischen Gründen empfiehlt, keine nahen Verwandten zu behandeln. Eine Empfehlung ist ja nun aber kein Gesetz.

Aber es lässt sich ja immer weiter führen. Auch eine Person die am anderen Ende der Stadt wohnt, kann eine andere Person kennen, die bei der gleichen Therapeutin ist. Möglich ist eine mobbende Lehrerin, eine verzweifelte Schülerin, ein hartnäckiger zurückgewiesener Verehrer, eine wütende "Verehrte" oder sonstwas.
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Le_na
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 19:53

Dann könnte ein Anwalt ja auch Opfer und Täter in einem Fall gleichzeitig vertreten... Wird er aber nicht machen.

Finde es völlig logisch dass TherapeutInnen das nicht machen. Könnte mir auch nicht vorstellen wie meine Therapeutin nach allem was ich erzählt habe auch nur irgendwie ohne Vorannahmen bspw meiner Mutter begegnen sollte...

Kann mir auch schlecht vorstellen dass es jemanden der missbraucht wurde egal wäre wenn der Täter bei der selben Therapeutin wäre. Ist doch total absurd :kopfschuettel:


Coriolan
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 20:14

Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 19:35
Es gibt keine Person die mir gehört.
Es geht ja nicht um Besitz, sondern um Interessenskonflikte und da ist halt die Frage, ob ich mir das als Therapeut antun will, wenn sich's auch vermeiden lässt.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 20:46

Le_na hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 19:53 Dann könnte ein Anwalt ja auch Opfer und Täter in einem Fall gleichzeitig vertreten... Wird er aber nicht machen.
Klar, weil der Eine gegen den Anderen gewinnen will.
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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 20:51

Coriolan hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 20:14 Es geht ja nicht um Besitz, sondern um Interessenskonflikte und da ist halt die Frage, ob ich mir das als Therapeut antun will, wenn sich's auch vermeiden lässt.
Ich habe ja auch einer anderen Userin geantwortet. Wenn von "meiner Thera" die Rede ist, sehe ich da durchaus einen Besitz"wunsch".

Ich finde nicht, dass sich ein Therapeut damit etwas "antut". Vielleicht findet er es nicht so schlimm wie du.
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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 20:56

es geht doch nicht ums gewinnen, der andere hat mich übelst verletzt, wäre sogar ein Straftatbestand und vieles mehr.
Da geht es nicht ums gewinnen??? Sorry aber manchmal frage ich mich echt, wie genau du denkst?
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


Coriolan
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 20:58

Wer sagt, dass ich das schlimm fände? Ich wusste nichts über andere Patienten - die gehen mich auch nix an.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 21:05

Pianolullaby hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 20:56 es geht doch nicht ums gewinnen, der andere hat mich übelst verletzt, wäre sogar ein Straftatbestand und vieles mehr.
Da geht es nicht ums gewinnen???
In einem Gerichtsprozess kann es darum gehen. Aber sicher nicht in einer Therapie. Unabhängig davon, was wem geschehen ist.

(Deine Taste mit dem Fragezeichen scheint zu klemmen.)
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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 21:07

Coriolan hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 20:58 Wer sagt, dass ich das schlimm fände?
Ich nahm es an, weil du den Begriff "antun" verwendet hast.
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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 21:28

Nein, es war Absicht !!! :-D
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Montana
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 22:51

Krankenkassen können Therapeuten keine Patienten zuweisen. Und ob es freie Plätze gibt wissen die auch nicht. So viel Überwachungsstaat haben wir dann doch noch nicht. Es gibt zwar wohl Systeme, wo Therapeuten sozusagen freie Plätze melden können. Aber die machen das genausowenig wie Arbeitgeber freie Stellen beim Arbeitsamt melden. Ist bei uns auch so. Geeignete Leute werden sofort eingestellt, aber "freie Stellen" in dem Sinne gibt es nicht beim Arbeitsamt.

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spirit-cologne
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Beitrag Do., 26.09.2019, 00:21

Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 19:44 Ich habe jetzt in verschiedenen Quellen gelesen, dass es sich aus ethischen Gründen empfiehlt, keine nahen Verwandten zu behandeln. Eine Empfehlung ist ja nun aber kein Gesetz.
Stimmt, es ist nicht gesetzlich konkret festgeschrieben, genauso wenig, wie viele andere Regelungen, die die korrekte Durchführung einer Therapie betreffen. Daher passiert auch nix, solange alles gut läuft und sich niemand beschwert. Wenn dieser Fall aber eintritt, hängt der Therapeut am Fliegenfänger und muss sich - auch bezüglich Haftungsfragen - rechtfertigen, warum er nicht nach dem "state of the art" therapiert hat. Deshalb wird sich das kein Therapeut, der sich auch nur für 50 ct Gedanken macht, antun.
Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 19:44 Aber es lässt sich ja immer weiter führen. Auch eine Person die am anderen Ende der Stadt wohnt, kann eine andere Person kennen, die bei der gleichen Therapeutin ist. Möglich ist eine mobbende Lehrerin, eine verzweifelte Schülerin, ein hartnäckiger zurückgewiesener Verehrer, eine wütende "Verehrte" oder sonstwas.
Anna-Luisa, du beißt dich da wieder an einem beliebigen Beispiel fest. Ich habe geschrieben, wovon die meisten Therapeuten erstmal ausgehen würden - entfernte Verbindung geht noch so, nahe Verbindung nicht - und die räumliche Nähe als Beispiel dafür benutzt. Wenn es eine sonstige Verbindung zwischen den Personen gibt, gilt das gleiche Prinzip nur halt nicht bezogen auf die Entfernung des Wohnortes, ist doch klar. Eine mobbende Lehrerin ginge sicherlich auch nicht, eine Lehrerin, die nur zufällig an der selben Schule, aber nicht den Patienten unterrichtet,wahrscheinlich schon. Eine enge Freundin ginge nicht, eine entfernte Bekannte schon eher usw.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 26.09.2019, 05:27

Montana hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 22:51 Krankenkassen können Therapeuten keine Patienten zuweisen.
Deswegen habe ich "zuweisen" auch in Anführungszeichen gesetzt. Und ich bekomme dort Vorschläge, wenn ich (trotz scheinbar überall vollen Wartelisten) dringend ein Termin bei z.B. einem Facharzt brauche. - Es klappt also. Termine wurden zeitnah vergeben.
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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 26.09.2019, 05:31

spirit-cologne hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 00:21 Anna-Luisa, du beißt dich da wieder an einem beliebigen Beispiel fest. Ich habe geschrieben, wovon die meisten Therapeuten erstmal ausgehen würden - entfernte Verbindung geht noch so, nahe Verbindung nicht - und die räumliche Nähe als Beispiel dafür benutzt.
Keineswegs wollte ich mich an einem Beispiel festbeißen. Ich kann gern weitere geben. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass du "für die meisten" Therapeuten sprechen kannst.
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