Rückkehr zum alten Therapeuten - Vor- und Nachteile

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neko
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Beitrag So., 16.05.2010, 15:54

also, auf den ersten blick klingt das alles sooo vernünftig, was man hier liest. aber auf den zweiten ... ich weiß nicht. ist das wirklich der weg, dass metro lernt zu sagen, na wenn er mich vergist so what? mein selbstwert, das bin ich; ich brauch nix und niemanden. ich will das nicht glauben. ich seh für mich einen anderen weg und sag mir, ja, ich hab angst vergessen zu werden, aber die angst ist nicht realistisch, weil ich mit diesem t. über 3 oder 4 jahre eine unheimlich intensive beziehung gehabt habe. und auch wenn das für den t. eine beruf(ung?) ist, heisst das nicht, dass es ihn nicht berührt. will heißen, es ist absolut unwahrscheinlich, dass er einen vergisst. das haben mir auch befreundete pa oft erzählt, dass patienten in ihnen nachhaltige abdrücke, spuren und erinnerungen hinterlassen, dass sie an und mit ihnen gewachsen sind. wär doch auch absurd, wenn es nicht so wär. mann, wenn ich denke, wie ich meine t. hab leiden lassen, wie oft wir zusammen gelacht haben, wie aufregend das manchmal war, wenn wir auf einmal wirklich das selbe gedacht haben, unsere eliptischen sätze gegenseitig verstanden haben, ganz einfach deshalb weil da so ein langer und intensiver prozess des sich aneinander annäherns, des sich ganz vorsichtig abtastens hinter steht. mann leute, keine ahnung, aber das läßt sich nicht mit der begegnung mit möbelpackern oder französisch-lehrern vergleichen. ich hab manchmal das gefühl, dass manch einer in dem zwang tapfer, selbstbewusst und autonom zu sein, so beziehungen abwertet und sich damit letztlich auch selbst verletzt. sicher, dass mag vorkommen, dass das in t. anders läuft. aber wenn man so ein intensives gefühl von einer echten begegnung hat wie metro, dann wird da schon was dran sein. so sehr kann man sich gar nicht belügen. also deshalb - ich glaub nicht, dass ein t. eine patientin vergisst. überlegt mal, wieviel hoch frequente patienten so ein t im leben hat. lass das irgendwas zwischen 50 und 100 sein. da kann man sich dran erinnern, so viel ist das nicht. ich glaub die herausforderung besteht eher darin, dass ohne abwertung denken zu können, dass das für mich wichtig war und dass ich auch für meinen gegenüber wichtig und bedeutsam war, und es ist trotzdem vorbei. ich kann das in mir bewahren und muss das nicht runtermachen im nachhinein. wie das gehen soll, weiß ich auch noch nicht. aber ich will nicht den einfachen weg gehen und mir einreden, ach nee, war ja nur ne geschäfstbeziehung. das ist selbstbeschiss, der tapfer aussieht es aber nicht ist.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 16.05.2010, 15:57

Klar ist es realistisch betrachtet ziemlich absurd, daß eine Person mit der man über längere Zeit weg so viel geteilt hat einen mal einfach so wieder völlig vergisst, das ist mir auch klar.

Nur selbst für den Fall daß es so sein SOLLTE, was würde es an dem in der Therapie erreichten verändern?

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neko
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Beitrag So., 16.05.2010, 16:05

ich versteh die frage shon. aber ist das bekloppte nicht die angst vergessen zu werden, wie damals von anderen - und das obwohl man doch in den jahren der t. die erfahrung gemacht hat - wenn es gut läuft - dass die beziehung eine ganz andere war? da würde ich erst mal ansetzen - bei dem hingucken auf das unheimlich selbstverletztende und auch den anderen verletztende misstrauen in die qualität der beziehung. das ist für mich ine fortsetzung alter, deruktiver muster, die es zu überwinden gilt. ist schwer, weiß ich. aber darum dauert das ja auch solange, weil wir immer und immer wieder erfahren müssen, dass es diesmal anders ist. meine hoffnung - irgendwann ist es gut, irgendwann kann ich das wirkich glauben...

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metropolis
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Beitrag So., 16.05.2010, 16:46

Also passt auf, ich werde mal ein bisschen Licht ins Dunkle bringen.

Die Wichtigkeit der Rückkehrmöglichkeit hat auch mit meiner Mutter zu tun.

Sie hat mir jahrelang eingetrichtert, dass sie uns Kinder so schnell wie möglich aus dem Haus haben will (ironisch als Witz formuliert, auch wenn es vollkommen ernstgemeint war). Sie hat mir abwertenderweise Nesthockertum prognostiziert, also dass ich so unselbstständig bin, dass ich wahrscheinlich erst nach meiner 4 Jahre jüngeren Schwester ausziehen werde.
Als ich dann mit 18, noch während meiner Schulzeit, auszog, wurde sogleich mein Zimmer an meine Schwester weitergegeben. Ihr Zimmer wurde Rumpelkammer. Von meiner Mutter hörte ich damals nicht den Satz " Wenn das noch nichts für dich ist und wenn du merkst, du willst wieder nach Hause kommen, du kannst zurückkommen. Wir behalten einen Platz für dich". Nix da.
Nach 1 1/2 Jahren wollte ich dann wieder zurück, weil ich nicht mehr bei meinem Freund wohnen wollte bzw. rausgeschmissen wurde. Da wurde ich widerwillig aufgenommen, in die "Rumpelkammer" gesteckt und eigentlich war meine Mutter und meine Schwester zunehmend genervt über die Rückkehr der chaotischen Tochter/ Schwester. Ich habe die ganze schöne Ordnung gestört. Also, ich kam mir in dieser Zeit einfach überflüssig und störend vor. Meine Mutter hat mir später bestätigt, dass sie sich gestört gefühlt hat und dass sie sich einfach zu sehr schon an ein Leben ohne mich gewöhnt hatten.
So, ich also so schnell wie möglich wieder weg, ins Ausland. Und während meines Auslandsaufenthaltes beschlossen meine Eltern den Umzug in eine kleinere Wohnung, wo es für mich definitiv kein Zimmer mehr gab. Als ich für ein Wochenende zu Besuch kam, durfte ich dann meine Habseligkeiten aus der "Rumpelkammer" entfernen und sie bei der neuen Wohnung in den Keller stellen. Ja, da gehöre ich wohl hin, in den Keller. Was nach dem Auslandsaufenthalt werden würde, wo ich hin sollte, tja, das war dann wohl mir überlassen. Bei meinen Eltern war zumindest kein Platz mehr. Ich musste dann zurück zu meinem Freund, mit dem ich trotz Auszug und Auslandsaufenthalt zusammengeblieben war.

Bei dieser ganzen Geschichte ist es eigentlich klar, warum ich mir so Sorgen um die Rückkehr zu meinem Thera mache. Ich will nicht, dass mir das noch mal passiert.
Bei meiner Mutter hätte mir vielleicht einfach nur gereicht, wenn sie sagt: "Wenn du mich brauchst, ich bin da."
Es könnte doch sein, dass es gar nicht um eine reale Rückkehr zu meinem Therapeuten geht, sondern dass ich einfach nur wissen will, ob ich willkommen bin, wenn ich zurückkommen will. Vielleicht erübrigt sich die Überprüfung, wenn er mir versichert "Es ist immer ein Platz da, wenn du es brauchst". So stelle ich es mir zumindest vor. Allein die Möglichkeit zwingt einen in keiner Weise zu deren Nutzung.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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metropolis
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:01

hungryheart hat geschrieben:

das ist interessant, weil mit so alten kindheitsängsten auch ganz viel in meiner thera gearbeitet wurde....
aber immer lösungs- und ressourcenorientiert mit dem fokus auf meine stärkung und die unterscheidung: was war früher und wer bin ich heute?
In meiner Analyse wird so nicht gearbeitet. Mein Thera arbeitet nicht lösungs- und ressoucenorientiert. Auch geht es dabei kaum um die Abgrenzung, was damals passiert ist und wer ich heute bin.
Also nicht: "Das was dir damals passiert ist, ist zwar schlimm, aber du bist nicht mehr das Kind von damals."
Sondern: "Schau doch mal hin, wie viel von dem Kind noch heute in dir steckt. Im Prinzip BIST du immer noch dieses Kind und es hindert dich daran glücklich zu werden."

Mich von der Vergangenheit abzugrenzen liegt ganz allein in meiner Hand.

Jetzt werden die PA-Kritiker wieder auf die Barrikaden gehen und schreien "Wie kann er nur.." und "So wird das nie was..."


dann solltest du vielleicht auch über eine verlängerung der pa oder wirklich eine andere therapieform nachdenken.
Nein, nein, das hat wenig Sinn. Wenn er 3 1/2 Jahre nicht ressourcenorientiert arbeitet, dann er wird er das nach einer weiteren Verlängerung (die im Grunde gar nicht möglich ist) auch nicht tun.
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:11

hungryheart hat geschrieben:
aber weshalb denn???

wenn du an deinem urlaubsort ein gutes brot kaufst ist und bleibt es gut, auch wenn du nie mehr zu diesem bäcker gehst.
Wieso sollte er mich als Patientin ablehnen, wenn unsere gemeinsame Arbeit gut war.

Das wäre ja so, als würde ich grundlos vom Bäcker, bei dem ich das gute Brot gekauft habe, Hausverbot bekommen würde. Natürlich würde mich das kränken.
Muss ich jetzt bei meinem nächsten Urlaub einen Bogen um diesen Bäcker machen, weil ich dort nur einmal einkaufen darf?


ah , ok , ich dachte, es geht um email adr..
Ja, darum auch.
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neko
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:15

mensch metro, das ist wiklich eine heftige geschichte. da wird mir vieles sehr viel klarer. sag al, kannst du denn in deinem kopf die schöne vorstellung vernern, dass dein t. schon tausend mal und in ganz vielen situationen ganz anders mit dir umgegangen ist als deine mutter? und dass er das deshalb auch in zkunft machen wird - so er das nur irgend kann? ist nicht einfach, weiß ich. aber vielleicht kannst du dir manchmal die erinnerungs-bausteine an das, was war, was schön war und überraschend und fürsorglich so ein bisschen zur beruhigung vor die inneren augen stellen - immer mal wieder.

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Beitrag So., 16.05.2010, 17:17

münchnerkindl hat geschrieben:

Okay, jetzt stellt sich die Frage, was dir konkret helfen könnte, daran was zu ändern. Wobei sich da vorher noch die Frage stellt, ob du überhaupt wirklich und ernsthaft gewillt bist, daran was zu verändern. Weil es ja auch bequem sein kann, auf ewig in der Kind-Rolle zu verharren.
Ja, das ist eine interessante Frage. Ich weiß es noch nicht. Vielleicht glaube ich, dass ich sich das alles automatisch ergeben wird, wenn die Therapie vorbei ist.
Also was bei mir ganz praktisch HILFT, wenn ich in so einer Emotion drin bin, ich kenne die nämlich auch, und ich kann nicht drei mal die Woche mein "Objekt" sehen sondern sehe die Person auf die ich solche Sicherheitsgefühle projiziere so alle paar Jahre mal, das ist die Vorstellungsübung des "sicheren Raums", mit einer von mir rein imaginierten Person von der ich das alles bekomme was ich will, wann ich es will und so viel ich benötige.
Das hilft mir ganz enorm, diese Gefühle von realen Objekten abzukoppeln und aus mir selbst zu befriedigen.
Das ist wirklich eine gute Idee. Dieses Imaginäre könnte mir tatsächlich helfen. Danke.
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Theodor Storm

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metropolis
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:22

neko hat geschrieben:also, auf den ersten blick klingt das alles sooo vernünftig, was man hier liest. aber auf den zweiten ... ich weiß nicht. ist das wirklich der weg, dass metro lernt zu sagen, na wenn er mich vergist so what? mein selbstwert, das bin ich; ich brauch nix und niemanden. ich will das nicht glauben. ich seh für mich einen anderen weg und sag mir, ja, ich hab angst vergessen zu werden, aber die angst ist nicht realistisch, weil ich mit diesem t. über 3 oder 4 jahre eine unheimlich intensive beziehung gehabt habe. und auch wenn das für den t. eine beruf(ung?) ist, heisst das nicht, dass es ihn nicht berührt. will heißen, es ist absolut unwahrscheinlich, dass er einen vergisst. das haben mir auch befreundete pa oft erzählt, dass patienten in ihnen nachhaltige abdrücke, spuren und erinnerungen hinterlassen, dass sie an und mit ihnen gewachsen sind. wär doch auch absurd, wenn es nicht so wär. mann, wenn ich denke, wie ich meine t. hab leiden lassen, wie oft wir zusammen gelacht haben, wie aufregend das manchmal war, wenn wir auf einmal wirklich das selbe gedacht haben, unsere eliptischen sätze gegenseitig verstanden haben, ganz einfach deshalb weil da so ein langer und intensiver prozess des sich aneinander annäherns, des sich ganz vorsichtig abtastens hinter steht. mann leute, keine ahnung, aber das läßt sich nicht mit der begegnung mit möbelpackern oder französisch-lehrern vergleichen. ich hab manchmal das gefühl, dass manch einer in dem zwang tapfer, selbstbewusst und autonom zu sein, so beziehungen abwertet und sich damit letztlich auch selbst verletzt. sicher, dass mag vorkommen, dass das in t. anders läuft. aber wenn man so ein intensives gefühl von einer echten begegnung hat wie metro, dann wird da schon was dran sein. so sehr kann man sich gar nicht belügen. also deshalb - ich glaub nicht, dass ein t. eine patientin vergisst. überlegt mal, wieviel hoch frequente patienten so ein t im leben hat. lass das irgendwas zwischen 50 und 100 sein. da kann man sich dran erinnern, so viel ist das nicht. ich glaub die herausforderung besteht eher darin, dass ohne abwertung denken zu können, dass das für mich wichtig war und dass ich auch für meinen gegenüber wichtig und bedeutsam war, und es ist trotzdem vorbei. ich kann das in mir bewahren und muss das nicht runtermachen im nachhinein. wie das gehen soll, weiß ich auch noch nicht. aber ich will nicht den einfachen weg gehen und mir einreden, ach nee, war ja nur ne geschäfstbeziehung. das ist selbstbeschiss, der tapfer aussieht es aber nicht ist.
Neko, du bist echt die Beste. Das hat mich jetzt echt gerührt und spiegelt genau das wieder, was ich fühle. So eine Therapie ist mehr als eine Geschäftsbeziehung, das ist wahr. Es ist v.a. eine Beziehung zwischen Menschen, bei es nicht um Waren, sondern um Emotionen geht.
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Theodor Storm

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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:25

Ich würde euch das gerne glauben,
dass es mehr ist als eine Arbeitsbeziehung.

Was macht euch sicher?
Wie unterscheidet ihr zwischen dem was ist und dem was eure Sehnsüchte und Wünsche sind?
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Elfchen
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:45

Liebe metropolis
metropolis hat geschrieben:Es könnte doch sein, dass es gar nicht um eine reale Rückkehr zu meinem Therapeuten geht, sondern dass ich einfach nur wissen will, ob ich willkommen bin, wenn ich zurückkommen will. Vielleicht erübrigt sich die Überprüfung, wenn er mir versichert "Es ist immer ein Platz da, wenn du es brauchst".
Das berührt mich grad so sehr.

Könntest du dieses Gefühl deiner Mutter nicht irgendwie zurückgeben? Es mag komisch klingen für dich, aber ich hab das so gemacht mit den Sachen, die mich plagen. Wenn der Augenblick reif war, und alles aus dem Unterbewusstsein auftaucht, oder aus dem Kopf in die Emotionen "rutscht", dann wird mir oft bewusst, wo das Problem liegt.
Ich versuche dann, dass der Person "zurückzugeben", gleich einem Sack mit alten Kleidern, die man nicht möchte.

Verstehst du, wie ich es meine?
Das "nicht zurückkommen können" liegt nur dort, in deiner Ursprungsfamilie. Wahrscheinlich sind in deiner Welt um dich herum viele Menschen froh, wenn du kommst- auch zurückkommst, und du bist dort herzlich willkommen....

glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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neko
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Beitrag So., 16.05.2010, 17:54

Was macht euch sicher?
Wie unterscheidet ihr zwischen dem was ist und dem was eure Sehnsüchte und Wünsche sind?[/quote]

schwierige frage, mit der ich mich lange selber gequält habe. aber mittlerweile traue ich meinem gefühl von manchmal sich ganz wundersam einstellenden tiefen einvernehmen, das den aderen im flug verstehen, das sich verändern von stimmfärbungen in solchen momenten. ich weiß, ich weiß - das ist alles nix handfestes. aber mich trägt das mehr als antworten, die ich mal eingefordert, bekommen und dann doch nicht geglaubt habe.

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Beitrag So., 16.05.2010, 17:59

Hallo Neko,

ich finde das wirklich wunderschön
und ich muss gestehen
ich bin darauf neidisch...

aber

wenn es so ein sicheres Gefühl ist
warum dann doch Unsicherheit?

Ich denke manchmal
wenn ich ehrlich
ganz ehrlich zu mir selbst bin
dann ist da eben nichts weiter
als eine Geschäftsbeziehung
da liegt ein dicker Stappel mit Ordnern
von anderen Klienten
vor und nach mir sind andere Klienten
ich bin nicht alleine
warum also
sollte ausgerechnet ich exklusiv für meine Therapeutin sein.


aber

vielleicht erwarte ich auch zu viel
ich kann aber (noch?) nicht anders...

der gelebte Moment ist mir zu wenig
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag So., 16.05.2010, 18:18

aber

wenn es so ein sicheres Gefühl ist
warum dann doch Unsicherheit?

vor und nach mir sind andere Klienten
ich bin nicht alleine
warum also
sollte ausgerechnet ich exklusiv für meine Therapeutin sein.

ja, jetzt wird es haarig. ich hab mir diese frage sooo oft gestellt. für mich habe ich - glaube ich - eine antwort gefunden. am anfang steht die beobachtung, dass es mir oft gnz gut geht, wenn ich grad selbst eine große distaz geschaffen habe. da bin ich experte drin. weil das sicherheit gibt, eine sicherheit, die aus dem verzicht auf das wollen und wünschen resultiert. absurder weise hat die unsicherheit bei mir immer dann hohe wellen geschlagen, wenn es grad richtig schön und nah war. da versuche ich im moment grad drüber zu sprechen in meiner t., also darüber, was bei mir nach so sternstunden abläuft. ich glaube, und meine t. sieht das ähnlich, dass ich einfach immer noch ganz große angst vor nähe hab, die ich dann kaputt reden und denken muss. macht das einen sinn? das ist bei mi schon oft so im leben gewesen, dass ich dann angst kriege, wenn ich merke, dass mich jemand, der mir wichtig ist, sehr mag. da hab ih mir schon viel mit kaputt gemacht. hat viel mit frühkindlichen üblen erfahrungen zu tun.

das problem mit der exklusivität hab ich lustiger weise überhaupt nicht. na ja, überhaupt nicht weiß ich nict. ich weiß, dass meine t. nicht viele hochfrequente pa-paienten hat, "wir" alo nicht so viele sind und sie sich das sehr genau überlegt, ob sie sich darauf einlässt oder nicht. das ist für mich wohl schon wichtig. aber ich hab mir nie gedanken über die anderen gemacht. ich kann sie mir irgendwie so wie ich sie erlebe nur mit mir vorstellen. das mag eine selbsttäuschung sein, obwhl man theoretisch argumentieren und sagen könnte, wie wir uns begegnen entwickelt sich in der sehr spezifischen beziehugsdynamik. keine ahnung, aber ich hab, denke ich, schon sehr spezifische themen, einen sehr spezifischen kontext und hintergrund. und ich hab neugierig beobachtet, wie sie sich damit langsam immer vertrauter gemacht hat. das prinzip ird bei anderen das gleiche sein, aber das ergebnis dieses annäherungsprozesses ist doch wahrscheinlich immer etwas sehr spezielles. also ich hab da die (naive?) vostellung, dass ein t. in den beziehungen zu verschiedenen patienten jewels sehr spezifische facetten seineselbst lebt, entwickelt, verfeinert.

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Beitrag So., 16.05.2010, 18:38

Ich scheitere schon daran,
dass ich nicht an diese Nähe glauben kann
die es da gibt/ geben soll/ kann

Ich denke weiter drüber nach
und lese interessiert mit
wie es in diesem Thread weitergeht

LG *ADW*
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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