Vertrauen in die Menschen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Tigerkind
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Beitrag Fr., 05.02.2010, 10:57

Hallo all Ihr Lieben !

Vielen Dank für das Interesse an meinem Thread. Ich freue mich darüber.

Also:
Arta hat geschrieben:Tierschützer und Tierrechtler sind nicht GEGEN Menschensrechte. Ein echter Tierrechtler wird NIEMALS ein Tier als Menschersatz wählen, denn genau dagegen - Tiere zu instrumentalisieren, sei es als Produkt oder Partnerersatz - sind Tierrechtler. Tierrechte und Menschenrechte sind etwas aufeinander bauendes und einander bedingendes, nicht etwas einander aus schließendes. Dieses Bild das du da hast, das handelt weder von Tierschützern noch von Tierrechtlern. Um für die Rechte und den Schutz der Tiere zu kämpfen benötigt es nämlich Netzwerke, andere Menschen, das bedeutet - man muss sogar gesellig sein, anderen Menschen vertrauen.
Das sehe ich genauso, darum habe ich auch betont dass ich Menschen UND Tiere liebe.Trotzdem hapert es z.Zt. mit dem Vertrauen.
Aber ich arbeite ja daran.

@dialog:
dialog hat geschrieben:Noch dazu: Verachte keine tierlieben Menschen aber verachte
es wenn sich jemand aus dem Konflikt zwischenmenschlicher
Kontakt oder Beziehung dadurch davon stiehlt, dass er sich nur
noch mit Tieren abgibt die keine menschlichen Gefühle als
Rückmeldung geben können. So jemand verlernt das Menschlichsein.
Hinter Verachtung steht ja ein Vorwurf und hinter jedem Vorwurf steht ein unerfülltes Bedürfnis, was genau ist Dein unerfülltes Bedürfnis ?
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Carla1
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Beitrag Fr., 05.02.2010, 11:30

Arta hat geschrieben: Tierschützer und Tierrechtler sind nicht GEGEN Menschensrechte. Ein echter Tierrechtler wird NIEMALS ein Tier als Menschersatz wählen, denn genau dagegen - Tiere zu instrumentalisieren, sei es als Produkt oder Partnerersatz - sind Tierrechtler. Tierrechte und Menschenrechte sind etwas aufeinander bauendes und einander bedingendes, nicht etwas einander aus schließendes.
Vielen Dank, Arta! Hätte ich nicht besser ausdrücken können!

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Carla1
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Beitrag Fr., 05.02.2010, 14:01

Rilke hat geschrieben: Ich bremse aus Verantwortungsgefühl! Wenn ich ein Auto durch den Verkehr lenke, habe ich eine große Verantwortung, und derer bin ich mir bewusst. Ich bin deswegen kein guter Mensch, sondern ein Mensch wie jeder andere, wie der Busfahrer mit seiner Verantwortung für seine Fahrgäste, und wie der Schlachter, der seine Kunden nicht vergiften möchte!
Leider haben nicht alle Menschen ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl. Meinst du nicht, dass die Unfallzahlen dramatisch steigen würden, wenn man alle Polizisten beurlauben und die StVO ausser Kraft setzen würde?

Das Gammelfleisch ist wieder ein schlechtes Beispiel, weil es längst kein Geheimnis mehr ist, dass in grossen Mengen halbvergammeltes Fleisch verkauft wird, das durch einen massiven (und natürlich gesundheitsschädlichen) Chemieeinsatz aufgepeppt worden ist. Und da gibt es unzählige andere Beispiele: falsch deklarierte Eier aus Käfighaltung (waren vor paar Jahren mal 50%!), Frostschutzmittel im Wein, vergammeltes Obst in Säften und Marmelade, verbotene Medikamente in der "Nutztier"haltung, Medikamente, die mehr Schaden anrichten als sie nutzen,... Solange die Konsumenten nicht sofort tot umfallen und der Betrug nicht auffliegt, ist jedes Mittel Recht, um Kohle zu machen. Leider... Und das sind Bereiche, in denen eine Kontrolle stattfindet! Ich will gar nicht wissen, wie die Welt aussehen würde, wenn das nicht der Fall wäre und man sich nur auf das Verantwortungsgefühl der Menschen verlassen würde

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dialog
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Beitrag Sa., 06.02.2010, 19:04

Tigerkind hat geschrieben: Hinter Verachtung steht ja ein Vorwurf und hinter jedem Vorwurf steht ein unerfülltes Bedürfnis, was genau ist Dein unerfülltes Bedürfnis ?
...nicht schlecht diese Assoziation und wenn da was dran ist und es eine Antwort gibt lautet sie:

Mein Bedürfnis ist zwischenmenschlicher Kontakt, Austausch und Beziehung mit allen Gefühlen.
Wer sich von den Menschen abwendet um in Tieren einen Ersatz zu finden steht dafür nicht mehr zur Verfügung
obwohl man es ihm nicht ansieht und der Versuch einer Kontaktaufnahme scheitert erbärmlich.

Es ist wie bei Sucht, wer seinen Suchtstoff hat ist für die menschliche Verantwortung nicht ansprechbar,
ist mit dem Ersatz rundum glücklich und zufrieden. Wer seinen Stoff nicht hat ist erst recht nicht
ansprechbar, er hat nur "Stoff" im Kopf...

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Eve...
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Beitrag Sa., 06.02.2010, 19:07

...wer seinen Suchtstoff hat .... ist mit dem Ersatz rundum glücklich und zufrieden.
Aber wohl nicht wirklich. Sucht als Ersatz kann nicht "glücklich und zufrieden" machen.

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dialog
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Beitrag Sa., 06.02.2010, 19:14

... doch zunächst schon und zwar rundum und vollständig...das Problem kommt erst Später.

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candle
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Beitrag Sa., 06.02.2010, 19:21

Tiere schlagen auch Brücken zu Menschen, wollte ich mal einwerfen. Erlebe ich jeden Tag.

candle
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Tigerkind
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Beitrag So., 07.02.2010, 09:03

Hallo !
Carla1 hat geschrieben:Leider haben nicht alle Menschen ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl. Meinst du nicht, dass die Unfallzahlen dramatisch steigen würden, wenn man alle Polizisten beurlauben und die StVO ausser Kraft setzen würde?
Ganz ehrlich:Wenn ich ganz ehrlich bin:Nein, glaube ich nicht, ich glaube die meisten Menschen sind verantwortungsbewußter als wir galuben. ( Habe anscheinend doch mehr Vertrauen in Menschen als es mir manchmal bewußt ist.)Liebe Carla, ich wünsche uns beiden dass wie wieder mehr positive Erfahrungen machen ( mir wünsche ich das vor allem im privaten ), damit wir vielleicht wieder vertrauensvoller in diese Welt gehen können.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Tigerkind
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Beitrag So., 07.02.2010, 09:15

@dialog:
dialog hat geschrieben: Tigerkind schrieb:
Hinter Verachtung steht ja ein Vorwurf und hinter jedem Vorwurf steht ein unerfülltes Bedürfnis, was genau ist Dein unerfülltes Bedürfnis ?


...nicht schlecht diese Assoziation und wenn da was dran ist und es eine Antwort gibt lautet sie:
Ist das Deine Interpretation, dass es eine Assoziation ist ?
dialog hat geschrieben:Mein Bedürfnis ist zwischenmenschlicher Kontakt, Austausch und Beziehung mit allen Gefühlen.
Wer sich von den Menschen abwendet um in Tieren einen Ersatz zu finden steht dafür nicht mehr zur Verfügung
obwohl man es ihm nicht ansieht und der Versuch einer Kontaktaufnahme scheitert erbärmlich.
Ja, okay, Dein Bedürfnis kann ich gut nach vollziehen. WER wendet sich von den Menschen ab um in Tieren einen Ersatz zu finden ?
dialog hat geschrieben:Es ist wie bei Sucht, wer seinen Suchtstoff hat ist für die menschliche Verantwortung nicht ansprechbar,
Auch hinter jeder Sucht steht ein verunglücktes Bedürfnis.Und viele Süchtige können dass aber z.B. aufgrund Ihrer Lebenserfahrungen nicht sehen.
Mein Bedüfnis wäre, wenn Du dass alles noch ein wenig genauer ausführen könntest, Du denkst doch sicher nicht das jeder Tierliebhaber ein Süchtiger oder Menschenverachter ist ?
candle hat geschrieben:Tiere schlagen auch Brücken zu Menschen, wollte ich mal einwerfen. Erlebe ich jeden Tag.
Ich kann diesen Satz nur voll und ganz unterstreichen.
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Tigerkind
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Beitrag So., 07.02.2010, 09:18

Mir ist noch was eingefallen: Weiß zwar nicht ob es ganz passend ist: Meine Oma sagte früher immer : Wer keine Tiere liebt, der liebt auch keine Menschen.
Vielleicht ist da was dran.
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Tigerkind
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Beitrag So., 07.02.2010, 09:24

Und noch was:
Eve... hat geschrieben:Zitat:
...wer seinen Suchtstoff hat .... ist mit dem Ersatz rundum glücklich und zufrieden.

Aber wohl nicht wirklich. Sucht als Ersatz kann nicht "glücklich und zufrieden" machen.
Ja, das glaube ich auch. Und deshalb denke ich sind alle Menschen verantwortlich dem Süchtigen zu helfen aus seiner Sucht ( seinem verunglückten Bedürfnis ) wieder heraus zu helfen.

Was sicherlich nicht hilft,ist Verachtung, ich glaube jeder Süchtige verachtet und verurteilt sich selbst schon genug.
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dialog
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Beitrag So., 07.02.2010, 13:47

Da sind einige verschiedene Themen angesprochen aber um in dem Zusammenhang
auf das Vertrauen zu Menschen zurück zu kommen, das ein Selbstvertrauen
voraussetzt, sind Formen des Ersatzes nie vertrauensbildend auch wenn sie
die kurzfristige Illusion vorgaukeln. Dazu gehören alle praktischen Fluchtversuche
vom wahrnehmen des eigenen Gefühls weg zu einfachen Ersatzformen anstatt
sich mit dem eigenen Gefühlsleben auseinander zu setzen auch wenn es weh
tut oder besser dann gerade.
So ein Ersatz weg vom eigenen Gefühl kann die ausschließliche Zuwendung zu
Tieren sein genauso wie zu Suchtstoffen jeglicher Art.
Ein Mensch der Vertrauen zu sich und Anderen hat braucht keinen Ersatz als
Befriedigung. Kommt in reiner Form wahrscheinlich kaum vor, vielleicht am ehesten
bei erfüllter junger Liebe zu einem Mitmenschen.

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candle
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Beitrag So., 07.02.2010, 13:49

dialog, Deine Beiträge finde ich einfach nur schlecht. Sie gehen allesamt immer am Menschen und den verschiedenen Persönlichkeiten vorbei.

candle
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Rezna
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 05:42

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»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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Heimatlos
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 08:44

Hallo, Tigerkind. für mich es ist nicht so kompliziert: ich versuche mich ehrlich und authentisch verhalten und auf meinen Gegnüber zu konzentrieren, aber mich selbst, gleichsam, auch nicht vergessen.
Und diese sinnvolle Balance zu finden und beizubehalten, das ist die echte Kunst.
L.G.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens
.
William Q. Judge

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