endlich geschafft-nach 9 Jahren weg vom Antidepressivum

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Nektar
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Beitrag Sa., 31.05.2008, 22:39

@Schauspielerin: tut mir leid, dass es dir im Moment wieder so schlecht geht! Aber, du weißt ja, dass es auch wieder besser wird. Und überleg mal, wie lange du es ohne Antidepressiva geschafft hast. Ich denke, es ist vielleicht gar nicht immer das Ziel, nie wieder Antidepressiva zu nehmen, sondern möglichst viele Phasen so ausgleichen zu können und dann aber auch den Mut und die Weitsicht zu haben, sie zu nehmen, wenn es eben gerade so besser ist. Klar, ist es schwierig, wenn man schon so weit war und dann wieder ein paar Schritte zurückgeht, aber wirst sehen, diesmal kommst du aus dem Tief und den Ängsten bestimmt wieder schneller raus, schließlich hast du ja nicht plötzlich alles verlernt, was du über dich gelernt hattest! Wünsche dir jedenfalls möglichst wenige NW und dass es dir bald wieder besser geht! Es ist auf jeden Fall kein Versagen!

@me: bin jetzt (am 10.Tag ohne Cipralex) wohl fast durch die Absetzsymptomatik durch. Mein Kreislauf ist endlich wieder annähernd vorhanden und die Stromschläge sind auch leichter und nur ab und zu da. Zeitweise war das wirklich anstrengend, bin froh, dass es vorbei ist! Zu meiner Psyche kann ich noch nicht viel sagen, im Moment geht's mir jedenfalls ziemlich gut. Aber Veränderungen sind mir schon aufgefallen. Ich bin ziemlich aggressiv und das gepaart mit Überempfindlichkeit, was ich sonst als bloßen Witz erkennen und auch annehmen konnte, trifft mich im Moment empfindlichst und nagt sehr an mir. Ich hoffe, das relativiert sich wieder... Aber ich merke, dass ich wohl mehr werde tun müssen, um mein psychisches Gleichgewicht zu halten, vielleicht werde ich wieder eine Liste anfangen, wo ich jeden Tag eine schöne Sache raufschreibe, die ich dann auch machen muss. Naja, im Moment bin ich froh, dass ich wieder einen Kreislauf habe...
ich werd bald wieder berichten.

Einen schönen Abend allerseits!

Nektar

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problemliese1
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Beitrag So., 01.06.2008, 09:14

Hallo Schauspielerin!

Ich hoffe es geht dir einigermaßen gut!
Aber der Sonnenschein draussen sollte eigentlich noch für gute Stimmung dazu beitragen, oder?

Ich nehme ADs schon seit ca. 7 oder 8 Jahren (müsste jetzt nachschauen)!
Angefangen habe ich mit Gladem, nach 2 Jahren hat es mich aber erst so richtig extrem erwischt gehabt - Selbstmordversuch, bin komplett durchgedreht!
War fast ein Monat in der Psychiatrie - da wurde ich auf Tresleen eingestellt und man stellte auch bipolare Störung fest! Darauf hin fing ich mit Depakine an, zusätzlich zu Tresleen!
Da ich aber auf diese drauf in glaub ich 1 - 2 Monaten 8 Kilo zunahm, schlich ich sie mir selbst wieder aus!
Vor 2 Jahren, hat es mich fast wieder erwischt, rutschte in Alkoholexzesse ab! Daraufhin begann ich wieder mit Psychotherapie, Alkoholberatung und wendete mich endlich mal wieder an einem Facharzt!
Derzeit gehts mir total gut, wie gesagt habe meine Medis (Sertralin Hexal) runtergesetzt und komme ganz gut klar!
Muss aber auch dazu sagen, dass mich der Sommer immer am wenigsten belastet, durch das schöne Wetter! Also wer weiss wie es im Herbst wieder wird!
Versuche mich aber jetzt auch wieder mehr den sportlichen Aktivitäten zu widmen - radfahren und Turnverein!
Ich glaube jemals ohne Medis wieder auszukommen werde ich auch nicht mehr schaffen! Grundsätzlich wäre es mir egal, aber ich schiebe meine ständigen Kämpfe gegen die Kilos schon auch auf die ADs, was mich natürlich schon belastet!

Anfang Juni habe ich wieder einen Facharzt-Termin und werde dann meine Medikamenten-Einstellung mit dem Arzt abklären!
Ich habe mir jetzt vorgenommen längerfristig bei diesen 50 mg zu bleiben
vielleicht schaffe ich es ja auch auf 25 mg, mal sehen!
Meine bipolare Störung sollte ich an und für sich auch mit zusätzlichen Tabs steuern, aber ich habe totale Probleme damit, weitere Tabs zu nehmen! Wirst mich da sicher auch verstehen!
Wenn ich aber im Herbst wieder so eine extreme Schwankung habe, dann überlege ich mir vielleicht doch noch einmal mit einem weiteren Medikament anzufangen!

Was ich auch noch sagen möchte, ich habe jetzt eine super Therapeutin, die mir echt schon soviel geholfen hat! Bei der merke ich endlich mal, dass was mit meiner Seele weitergeht und sich in meinem Leben schon viel verändert!

In diesem Sinne, wünsche ich dir noch alles Gute und einen schönen sonnigen Sonntag - versuche rauszugehen, grade wenn die Sonne so scheint! so kannst du auf natürliche Art und Weise Sertralin tanken!

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Schauspielerin
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Beitrag So., 01.06.2008, 13:08

@Nectar
Mir ist es schon lange nicht mehr so schlecht gegangen. Bin total mutlos und sehe keinen Lichtblick. Obwohl ich nur mehr wenig machen kann und schaffe, nehme ich die ADs, die mir verschrieben wurden, noch nicht. Ich möchte mir noch eine zweite Meinung dazu einholen, bevor ich beginne. Stell dir vor, ich habe sogar vor der Einnahme der ADs Angst, totale Panik vor den Nebenwirkungen.
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich enttäuscht, "es" nicht geschafft zu haben.....
Dir wünsche ich allerdings von Herzen alles Gute, ich finde es toll, wie weit du schon bist!! Drücke dir meine Daumen, dass du ohne ADs gut zurechtkommst!!

@Liese
Ich kann dich nur zu gut verstehen und vielleicht ist deine Einstellung gegenüber den Medis auch die richtige, denn so, wie es mir momentan geht, gibt es nur wenig Lebensqualität. Vielleicht brauche ich lebenslange medikamentöse Unterstützung.....
Die Sonne und die damit verbundene Wärme macht mir im Moment mehr zu schaffen, als das ich sie genießen könnte....

Ich danke euch allen für eure aufmunternden Worte, sie tun mir gut und bringen mich auch zum Nachdenken, ob ich manche Dinge nicht zu verbissen sehe - und ich bin froh, dass ich nicht alleine bin!!
Schauspielerin
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

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lemon
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 01.06.2008, 13:32

Ich möchte mir noch eine zweite Meinung dazu einholen, bevor ich beginne.
Das finde ich eine gute Einstellung, es zeigt, dass du
dich einsetzt für dich und dein Wohl.
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich enttäuscht, "es" nicht geschafft...
So sehe ich es nicht. Du bist auf dem Weg. Es könnte morgen schon besser sein, vergiß dies nicht.
Es gibt so viele Möglichkeiten, wie es weiter gehn kann.
Vielleicht kriegst du die Kurve und schaffst es tatsächlich, auch
wenn du es momentan nicht für möglich hälst, ohne Medikamente.

Vielleicht nimmst du wieder Medis ein und versuchst es dann paralell hierzu mit Johanniskraut und zu einem anderen Zeitpunkt bist
du bereit ohne ADs auszukommen, wer weiß das schon so genau.

Klopf dir doch mal auf die Schulter, dass du den Mut im Augenblick hast - obwohl es dir schlecht geht - den Zustand auszuhalten und es versuchst, ich finde, das ist schon das Beste was du tun
kannst und eine tolle Leistung.

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Schauspielerin
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Beitrag So., 01.06.2008, 16:23

Danke Lemon!!
Als ich deinen Eintrag las, hatte ich Tränen in den Augen-
fühl dich umarmt

Schauspielerin
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

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Nektar
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Beitrag Fr., 06.06.2008, 21:17

Hallo, liebe Schauspielerin!

wollte einfach mal kurz vorbeischauen und fragen, wie's dir inzwischen geht. Ich hoffe, du fühlst dich besser und kannst das leben wieder etwas mehr genießen! tabletten hin oder her, das wichtigste ist, dass es dir gut geht und du alles dafür tust, dass es so bleibt/wieder so wird! du schaffst das, bald geht's dir wieder gut!

alles liebe, nektar

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problemliese1
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Beitrag Do., 12.06.2008, 20:30

Hallo Schauspielerin!
Wie geht es Dir? Ich hoffe du bist wieder auf dem Weg der Besserung!

Vielleicht hilft es dir ja auch, wenn ich dir jetzt sage, dass mein Plan mit der Dosis wenigstens unten zu bleiben auch schon wieder gescheitert ist!

Bin wieder auf meine 100 mg, jedoch teile ich mir diese jetzt auf !
Eine halbe in der Früh und eine halbe am Abend!
Der Arzt meinte heute, dass ich vielleicht doch die Dosis noch brauche, weil ich ja abends immer solche Fressattacken habe und auch nächtlich zu Essen greife!

Naja ich glaube ich komme auch ohne nicht mehr aus! Aber warum soll ich mich plagen wenn man Hilfe annehmen kann!
Andere müssen ein leben lang wegen Zucker was nehmen, oder anderen Krankheiten und wir halt wegen der Nerven!

Wir sollten glaub ich uns selbst mal einfach akzeptieren lernen, dass wir einfach mit den Nerven zu tun haben und dass das halt mal so ist!
Eigentlich hängt es ja doch sehr viel auch mit dem Klischee zusammen, dass man womöglich "verrückt" ist wenn man mit den Nerven zu tun hat! somit fällt es uns natürlich auch schwerer unserer Krankheit als Krankheit zu akzeptieren!
Wären wir zuckerkrank oder sonstwas anderes, würden wir uns nicht so damit herumschlagen ob wir nun ohne Medikamente auskommen oder nicht! Stimmts?!

Also Kopf hoch!
Lg
Liese

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Sinja
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Beitrag Do., 12.06.2008, 21:21

Hallo problemliese1,

mir geht es genau wie Dir. Hatte auch versucht, länger mit nur 50 mg Sertralin auszukommen...ist leider auch gescheitert, weil es mir wieder schlechter ging und ich wieder starke Gefühlsschwankungen hatte.

Ich sage mir mittlerweile auch, notfalls nehme ich das Medi eben lebenslang. Wenn es mir doch damit gut geht.

Natürlich frustriert es mich auf der einen Seite schon, dass es nicht ohne geht. Wenn ich mal 6 Monate Urlaub nehmen könnte, könnte ich es vielleicht absetzen...aber wie soll man das im Alltag auch schaffen? Im Beruf muss ich fit sein. Und ich glaube kaum dass ich 6 Monate Urlaub bekommen könnte. Auch unbezahlt wird das nicht gehen.
Ich denke, wenn ich genug Zeit hätte, würde es mit dem Absetzen vielleicht auch klappen. Eine andere Frage wäre, ob die Depressionen nicht trotzdem wiederkämen oder spätestens dann wenn ich wieder arbeite?
Das weiß ich natürlich alles nicht.

Deswegen habe ich mich doch ganz gut mit dem Sertralin arrangiert.
Mit 100 mg geht es mir gut, ich komme im Alltag gut klar, steigere mich nicht so extrem in Dinge rein wie ich es unter 50 mg tue.

Notfalls nehme ich es eben lebenslang. Wollte Anfang des Jahres mal absetzen weil ich etwas an der Schilddrüse hatte und ich dachte es käme vielleicht daher. Habe dann auf 50 mg reduziert und da waren die Schilddrüsenwerte auch besser. Aber es ging mir halt auch psychisch wieder schlechter. Da habe ich eben wieder erhöht. Jetzt habe ich meine Schilddrüsenwerte lange nicht checken lassen...wenn sie wieder schlechter sind, muss ich gucken was ich mache. Weiß ich im Moment nicht.

Wie lange nimmst Du schon wieder 100 mg? Geht es Dir damit auch wieder deutlich besser?

Liebe Grüße
Sinja

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Sinja
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Beiträge: 225

Beitrag Do., 12.06.2008, 21:30

Hallo Schauspielerin,
@Sinja
Du hast absolut recht, immer schön eines nach dem anderen und nie zuviel auf einmal!
An deiner Stelle würde ich das Projekt Arbeitsplatzwechsel zuerst in Angriff nehmen und warten, bis hier alles wieder so läuft, dass du dich wohlfühlst und erst dann das Medikament langsam und stufenweise reduzieren.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald einen entsprechenden neuen Job findest!
ich habe es geschafft Habe die Arbeitstelle endlich gewechselt!
Bin seit 01.04.08 in einer anderen Apotheke und es gefällt mir dort ganz gut. Es ist zwar sehr stressig, aber mittlerweile geht es.
Bin aber noch bei der höheren Dosis und werde es die Probezeit über auch so lassen, also frühestens Ende des Jahres einen neuen Absetzversuch starten.

Wie geht es Dir? Geht es Dir mittlerweile besser?

Liebe Grüße und viel Kraft!
Sinja

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Schauspielerin
Helferlein
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 16:44

@Nektar
Es geht mir noch immer schlecht, leider. Psychisch wie auch physisch. Es sind ja nicht "nur" die Depressionen, die mir zu schaffen machen, sondern meine andauernden Krankheiten, die ich nicht in den Griff bekomme. Ich habe mich überwunden und bin auf Empfehlung einer Bekannten zu einem anderen Neurologen gegangen, der mir ein neues AD empfohlen hat, weil ich mit Fluoxetin so große Anfangsschwierigkeiten hatte. Da ich Medikamente generell sehr schlecht vertrage, kämpfe ich auch beim neuen AD mit für mich fürchterlichen Nebenwirkungen wie Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Schlaflosigkeit, dabei ist heute erst der zweite (!) Tag. Leider bin ich vom Typ her keine, die sich durchbeisst, sondern ich verfalle in Jammern und leide.....
Ich würde so gerne an meiner Einstellung etwas ändern, dann würde ich mir vielleicht etwas leichter tun. Aber ich werde auch diesmal durchhalten, habe es schon einmal geschafft und werde es mit Unterstützung meiner Familie wieder schaffen.
Ich finde es sehr lieb von dir, dass du immer wieder nachfragst, wie es mir geht!

@Problemliese
Als erstes möchte ich dir sagen, dass es OK ist, wenn du mit weniger noch nicht auskommst, lass dir Zeit, irgendwann vielleicht geht es dann wieder mit weniger. Besser, du fängst dich jetzt, als du landest (so wie ich derzeit) wieder ganz unten und musst von vorne beginnen.
Du hast natürlich recht, Depression ist und bleibt eine Krankheit und trotzdem schäme ich mich regelrecht dafür. In meinem Umfeld weiß niemand, was mit mir los ist und ich versuche es zu verberge. Wie gehst du damit um? Kannst du es als Krankheit annehmen und auch dazu stehen? Trotz jahrelanger Therapie akzeptiere ich mich mit Depressionen noch immer nicht.

@Sinja
Super, dass dir dein geplanter Arbeitsplatzwechsel gelungen ist, ich hoffe, du fühlst dich weiterhin wohl und drücke dir fest die Daumen.


Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich sehr froh bin, dass es euch und dieses Forum gibt, denn so richtig kann in meiner Familie niemand nachfühlen oder nachempfinden, wie schwierig es ist, Depressionen und Ängste zu haben. Ich bin erleichtert, mich mit euch allen austauschen zu können und zu sehen, dass ich Angsthase mit all meinen Problemen nicht alleine bin!

Schauspielerin

@
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Sis
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 4

Beitrag Fr., 13.06.2008, 18:06

Hallo Ihr Lieben
Also ich muss jetzt erst mal sagen das ich zum ersten Mal in so einem Forum bin und es noch etwas komisch is. Aber meine Therapeutin meinte das es vll mal gut wäre mich mit anderen auszutauschen. Also hab ich mich jetzt endlich dazu entschlossen mich hier zu registrieren. Huuuuh!
Auf jeden Fall nehme ich jetzt erst seit ca. 4 -5 Monate Antidepressiva ( Fluoxetin ). Am Anfang waren es noch 20mg mittlererweile hat mich meine Therapeutin hochgestuft auf 40mg. Wenn ich das so von euch lese WIE LANGE ihr diese Medi genommen habt oder schon nimmt wirds mir ganz bange. Habe eigentlich nicht vor 9 Jahre oder noch länger zu nehmen. Gut vll hängt das auch etwas davon ab wie man selber mit der Depression umgeht und auch von der Therapie. Meine Frage ist es erstmal: Habt ihr auch eine Therapie gemacht und habt ihr von euch die Medi abgesetzt oder Anordnung vom Arzt? Da ihr immer von IHR habts langsam abgesetzt gesprochen habt.
liebe Grüße

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Sinja
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Beiträge: 225

Beitrag Sa., 14.06.2008, 13:37

Hallo Sis,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum!

Zu Deinen Fragen: Ich habe während der Einnahme meines Medikaments zusätzlich 7 Jahre Verhaltenstherapie gemacht und diese hat mir auch sehr geholfen. Ich komme jetzt im Leben allgemein viel viel besser zurecht.
Nur von den Depressionen "heilen" konnte die Therapie nicht, d.h. ich habe trotzdem phasenweise auftretende Depressionen gehabt. Deshalb nehme ich mein Medikament auch noch und mit einer höheren Dosis geht es mir auch sehr gut und die Depressionen treten nicht mehr auf.
Mit meiner Ärztin habe ich vereinbart dass ich absetze wann ich es für richtig halte. Ich kenne mich sehr gut und weiß wann ich die Dosis reduzieren kann. Natürlich gehe ich auch noch ab und zu zu meiner Ärztin, wenn ich meine doch nochmal ihren Rat zu benötigen.

Das gilt natürlich alles nur für mich und kann nicht verallgemeinert werden.
Ich denke auch, dass meine Ärztin mich so selbstständig entscheiden lässt, da ich PTA bin und mich mit Medikamenten auskenne.

Wie geht es Dir denn mit Fluoxetin? Nimmst Du es gegen Depressionen?

Liebe Grüße
Sinja

Hallo Schauspielerin,

vielen Dank für Deine guten Wünsche! Dir drücke ich auch die Daumen dass es Dir bald wieder besser geht!

Liebe Grüße
Sinja

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1162

Beitrag Sa., 14.06.2008, 19:22

Hallo Sis,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Ich habe 8 Jahre Therapie gemacht und im 4. Therapiejahr das Antidepressivum Citalopram verschrieben bekommen. Nach Therapieende habe ich das Medikament noch für ein halbes Jahr weiter genommen, langsam die Dosis reduziert und es dann ganz abgesetzt. Den richtigen Zeitpunkt habe ich selber bestimmt.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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problemliese1
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 107

Beitrag Sa., 14.06.2008, 20:48

Hallo miteinander!
Bin ich froh dass ich hier Leute habe denen es genauso geht wie mir!

Alsoooo - meine Antworten:

SINJA:
Nehme jetzt seit drei Tagen wieder 100 mg, eine halbe in der Früh und eine halbe am Abend! Kann leider noch kein Kommentar abgeben wie es mir dabei geht - ich glaube das dauert noch ein wenig! Werde dich aber am laufenden halten!

Denke genauso wie du - will einerseits ohne Medis leben, habe aber auch Angst davor, weil ich nicht weiss wie es dann wirklich ist!
Ausserdem gehts mir mit Medis ja doch so gut, dass ich nicht alles gleich so tragisch nehme und über Sachen drüber stehe!
Ausserdem bin ich in einem Führungsjob und den will ich nicht riskieren durch ein Absetzen der Medis!
Weiters muss ich jetzt glaub ich meinen Job ordentlich verteidigen, da wir eine neue weitere Führungskraft bekommen haben, die zwar unter mir steht, aber die es glaub ich faustdick hinter den Ohren hat!
Tja und da muss ich jetzt stark sein - aber zum Glück habe ich auch meinen Chef hinter mir!

Schauspielerin:
Ja Depressionen eingestehen, das ist so eine Sache - ich selbst gestehe sie mir doch jezt schon öfters ein als früher! Aber an die große Glocke hängen tue ich es auch nicht, denn die meisten haben nach wie vor Vorurteile! Ja und zeitweise habe ich dann doch auch wieder die Phasen, wo ich mich, so wie du, auch dafür schäme! Was natürlich ein Schmarrn ist!
Bei mir wissen das nur ein paar Leute dass ich Therapie habe, von den Arbeitskollegen nur zwei, die sind aber gleichzeitig auch meine Freundinnen!
Ein paar von meinem Team, zu denen ich großes Vertrauen habe, denen habe ich schon mal gesagt dass ich Tabletten nehme, wissen aber von der Gesprächstherapie nichts! Aber ich weiss nicht ob sie mir das auch überhaupt geglaubt haben, weil da kam nie irgendwie eine rückfrage!

Trotz allem bin ich dann doch wieder froh darüber, dass ich die Möglichkeit habe, meine Stimmung mit Medis unterstützen zu können und vor allem auch in die Gesprächstherapie gehen zu können! Denn selbst bin ich allein und man kann ja auch nicht immer alle seine Sorgen dem Freundeskreis erzählen! Da ist es dann toll wenn man eine Fachkraft hat die da einem bei der Bewältigung unterstützt!

Lg
Liese

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Sis
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 21
Beiträge: 4

Beitrag So., 15.06.2008, 18:16

Hallo Gärtnerin, hallo Sinja
Vielen Dank für eure schnelle Antwort.Freut mich!

Ja ich nehme Fluoxetin gegen Depressionen. Eigentlich gehts mir gut damit. Hab sogar etwas abgenommen. Nur nach einer Zeit glaub ich gewöhnt sich der Körper an die Dosis. Stecke relativ oft in einem Tief drin trotz Antidepressiva aber meine Therapeutin meinte auch das ich mich nicht nur auf die Tabletten verlassen darf sondern auch selber dagegen ankämpfen muss.
Weiß garnicht ob das auch alles was bringt da ich auch sehr schwer ein Termin bekomme.Vll alle zwei bis drei Monate. Es ist sehr schwer auch mit meinem Dienst zu vereinbaren da ich in der Gastronomie arbeite und auf der Arbeit schlecht sagen kann das ich Depressionen habe und zur Therapie muss. Sollte damit vorsichtig sein da sie es mnicht verstehen könnten meinte die lÄrztin. Ach ich weiß auch nicht.......

liebe grüße

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