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Sa., 16.01.2010, 23:52
Mensch, SandyP., warum triffst Du immer die Themen, die mich soooo sehr bewegen?
Ich selber habe ein Problem damit, wenn ich erkältet bin - fühle mich dann extermst eklig und abstoßenswert (kommt bestimmt mal wieder aus der Kindheit). Für mich war es daher allein schon Therapie genug, als ich mal (leicht) erkältet war, mich überhaupt zur Stunde zu trauen. Zum Glück konnten wir das dann auch gleich thematisieren. Und durch Imaginationsübungen konnte sie mir ein wenig helfen, mich zu entspannen. Trotzdem ist es immer noch ein sehr großes Thema für mich.
Dann der umgekehrte Fall: sie ist erkältet, muss husten, sich die Nase putzen, niesen, etc... . Aaaah! Das kann ich innerlich gar nicht aushalten. Leider kann ich das in der Therapie nicht ansprechen, weil mir das einfach zu peinlich ist. Da geht es ja um eine "Schwäche" der Therapeutin. Und vielleicht fühlt sie sich peinlich berührt. Ist mir zu nah.
Letzte Stunde hatte sie einen Frosch im Hals, und ich bin innerlich vor Scham in mir zusammen gesunken. Ich muss mir ab und zu vorstellen, wie sie ganz normal bei sich zuhause husten oder niesen muss. Und da tickt es bei mir schon aus. Ach mensch, wieso bin ich nur so verkorkst? Das ist doch einfach eine menschliche Reaktion, und ich mache da so ein Drama draus.
Um das noch zu differenzieren: Niesen drückt für mich einen fast extremen Kontrollverlust aus. Der/die sonst so beherrschte Therapeut/in ist machtlos einem Reflex ausgeliefert. Das ist es, glaube ich, was auch mir die Sicherheit raubt (jetzt komm ich schon soweit, Körperreflexe zu psychologisieren ).
By the way, wenn jemand extrem erkältet oder krank ist (Arbeitskollegen, Therapeut, ich), dann finde ich es rational betrachtet natürlich unverantwortlich, wenn derjenige zur Arbeit geht etc. und seine Viren und Bakterien schön in der Gegend verteilt.
Aber das was ich oben geschrieben habe, betrifft eher meine kindliche, emotionale, geschundene Seite.