Ist von Doris Runge.Rilke hat geschrieben: Ich glaube, das ist von Anne Steinwart
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Was ich immer nicht glauben mag, da ich von Doris Runge noch nie ein Gedichtband besessen habe. Von Anne Steinwart schon, würde es als Fehlkauf bezeichnen, da das von mir zitierte das einzige Gedicht war, was mir gefallen hat. Tja, wer hat da von wem abgeschriebenSir hat geschrieben:Ist von Doris Runge.Rilke hat geschrieben: Ich glaube, das ist von Anne Steinwart
Mein Therapie-Mantra:
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
Diese Gedicht ist von.....
....
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
Diese Gedicht ist von.....
....
Tröte hat geschrieben:super, danke rilke
@ Rilke
Wenn Du von Anne Steinwart einen Band hast, in dem das Gedicht enthalten ist, dann ist es auch von ihr. Da haben die Macher des Sammelbands geschlampt.
Wenn Du von Anne Steinwart einen Band hast, in dem das Gedicht enthalten ist, dann ist es auch von ihr. Da haben die Macher des Sammelbands geschlampt.
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Das Problem ist, dass ich es nicht mehr vorliegen habe, es war ihr erster Gedichtband "Wer hat schon Flügel", ich habe aber vorhin auch im Net gelesen, es sei von Doris Runge. Den Namen habe ich allerdings heute zum ersten Mal gehört. Na, lässt sich wohl nicht hundertprozentig aufklären.Sir hat geschrieben:@ Rilke
Wenn Du von Anne Steinwart einen Band hast, in dem das Gedicht enthalten ist, dann ist es auch von ihr. Da haben die Macher des Sammelbands geschlampt.
So, und da natürlich meine Lieblingsgedichte von Rainer Maria Rilke hier nicht fehlen dürfen:
Die Liebende
Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.
Ich könnt auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los
den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
rufend zugleich und bange,
dass einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.
Die Liebende
Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.
Ich könnt auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los
den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
rufend zugleich und bange,
dass einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.
von Ringelnatz:
Um die Schwalbe
Mir träumte, ein kleines Schwälbchen
Flöge über das Meer.
Ein fremder häßlicher Vogel,
Der jagte hinter ihm her.
Und eine weiße Möwe,
Schloss sich zum Wettflug an,
Bis sie dem wilden Jäger
Die Beute abgewann.
Die schnelle weiße Möwe
Haschte das süßete Glück
Es blieb der wilde Fremdling
Weit hinter ihr zurück.
Ich kenne das Schwälbchen, die Möwe,
Hab neidlos sie oft belauscht,
Wenn sie in junger Liebe
Worte und Küsse getauscht.
Ich kenne den losen Vogel,
der hinter ihnen blieb,
Und weiß, auch er hat das SChwälbchen
noch immer so herzlich lieb.
Aus
Nun geh ich stumm an dem vorbei,
Wo wir einst glücklich waren,
Und träume vor mich hin: Es sei
Alles wie vor zwei Jahren.
Und du bist schön, und du bist gut
Und hast so hohe Beine.
Mir wird so loreley zumut,
Und ich bin doch nicht Heine.
Ich klappe meine Träume zu
Und suche mir eine Freude.
Auf daß ich nicht so falsch wie du
Mein Stückchen Herz vergeude.
Lustmord
Sie stänkerte. Dennoch habe ich sie -
Weil sie käuflich war - gekauft.
Und habe, vielleicht aus Ironie,
Sie "Mucker" getauft.
Ich riß ihr gierig mit rauher Hand
Die einzelnen Kleider herunter,
Zunächst ein leichtes Flittergewand,
Dann den anderen, gröberen Plunder.
Und Rock und Röckchen nach Röckchen fiel
Herab. Ich riß und zerfetzte
Mit Wollust. Ich wollte - das war mein Ziel -
Das Nackte, das Wahre, das Letzte.
Doch immer, wenn ich das rosige Glück
Der Nacktheit zu schauen vermeinte,
Kam wieder noch ein Kleidungsstück.
Ich wütete weiter, ich weinte.
Doch als ich sie völlig enhemdet
Hatte, blieb nichts, restlos nichts.
Und in dieses Nichts bohrte befremdet
Der Stachel meines Gedichts.
Jedoch erübrigt sich jede
Kritik, jeder Kommentar,
Weil die von der ich hier rede,
Eine Zwiebel war.
Um die Schwalbe
Mir träumte, ein kleines Schwälbchen
Flöge über das Meer.
Ein fremder häßlicher Vogel,
Der jagte hinter ihm her.
Und eine weiße Möwe,
Schloss sich zum Wettflug an,
Bis sie dem wilden Jäger
Die Beute abgewann.
Die schnelle weiße Möwe
Haschte das süßete Glück
Es blieb der wilde Fremdling
Weit hinter ihr zurück.
Ich kenne das Schwälbchen, die Möwe,
Hab neidlos sie oft belauscht,
Wenn sie in junger Liebe
Worte und Küsse getauscht.
Ich kenne den losen Vogel,
der hinter ihnen blieb,
Und weiß, auch er hat das SChwälbchen
noch immer so herzlich lieb.
Aus
Nun geh ich stumm an dem vorbei,
Wo wir einst glücklich waren,
Und träume vor mich hin: Es sei
Alles wie vor zwei Jahren.
Und du bist schön, und du bist gut
Und hast so hohe Beine.
Mir wird so loreley zumut,
Und ich bin doch nicht Heine.
Ich klappe meine Träume zu
Und suche mir eine Freude.
Auf daß ich nicht so falsch wie du
Mein Stückchen Herz vergeude.
Lustmord
Sie stänkerte. Dennoch habe ich sie -
Weil sie käuflich war - gekauft.
Und habe, vielleicht aus Ironie,
Sie "Mucker" getauft.
Ich riß ihr gierig mit rauher Hand
Die einzelnen Kleider herunter,
Zunächst ein leichtes Flittergewand,
Dann den anderen, gröberen Plunder.
Und Rock und Röckchen nach Röckchen fiel
Herab. Ich riß und zerfetzte
Mit Wollust. Ich wollte - das war mein Ziel -
Das Nackte, das Wahre, das Letzte.
Doch immer, wenn ich das rosige Glück
Der Nacktheit zu schauen vermeinte,
Kam wieder noch ein Kleidungsstück.
Ich wütete weiter, ich weinte.
Doch als ich sie völlig enhemdet
Hatte, blieb nichts, restlos nichts.
Und in dieses Nichts bohrte befremdet
Der Stachel meines Gedichts.
Jedoch erübrigt sich jede
Kritik, jeder Kommentar,
Weil die von der ich hier rede,
Eine Zwiebel war.
Das Leben ist wie Salzwasser, je mehr man davon trinkt, je durstiger wird man.
Dagestanisches SprichwortAlso, komisch: bei Ringelnatz schüttelts mich immer
Aber vielleicht geht es so manchem auch bei Rilke, z. B. bei meinem nächsten Lieblingsgedicht:
Der Ölbaum-Garten
Er ging hinauf unter dem grauen Laub
ganz grau und aufgelöst im Ölgelände
und legte seine Stirne voller Staub
tief in das Staubigsein der heißen Hände.
Nach allem dies. Und dieses war der Schluss.
Jetzt soll ich gehen, während ich erblinde,
und warum willst Du, dass ich sagen muss
Du seist, wenn ich Dich selber nicht mehr finde.
Ich finde Dich nicht mehr. Nicht in mir, nein.
Nicht in den andern. Nicht in diesem Stein.
Ich finde Dich nicht mehr. Ich bin allein.
Ich bin allein mit aller Menschen Gram,
den ich durch Dich zu lindern unternahm,
der Du nicht bist. O namenlose Scham...
Später erzälte man: ein Engel kam - .
Warum ein Engel? Ach es kam die Nacht
und blätterte gleichgültig in den Bäumen.
Die Jünger rührten sich in ihren Träumen.
Warum ein Engel? Ach es kam die Nacht.
Die Nacht, die kam, war keine ungemeine;
so gehen hunderte vorbei.
Da schlafen Hunde und da liegen Steine.
Ach eine traurige, ach irgendeine,
die wartet, bis es wieder Morgen sei.
Denn Engel kommen nicht zu solchen Betern,
und Nächte werden nicht um solche groß.
Die Sich-Verlierenden lässt alles los,
und sie sind preisgegeben von den Vätern
und ausgeschlossen aus der Mütter Schoß.
R. M. Rilke
Aber vielleicht geht es so manchem auch bei Rilke, z. B. bei meinem nächsten Lieblingsgedicht:
Der Ölbaum-Garten
Er ging hinauf unter dem grauen Laub
ganz grau und aufgelöst im Ölgelände
und legte seine Stirne voller Staub
tief in das Staubigsein der heißen Hände.
Nach allem dies. Und dieses war der Schluss.
Jetzt soll ich gehen, während ich erblinde,
und warum willst Du, dass ich sagen muss
Du seist, wenn ich Dich selber nicht mehr finde.
Ich finde Dich nicht mehr. Nicht in mir, nein.
Nicht in den andern. Nicht in diesem Stein.
Ich finde Dich nicht mehr. Ich bin allein.
Ich bin allein mit aller Menschen Gram,
den ich durch Dich zu lindern unternahm,
der Du nicht bist. O namenlose Scham...
Später erzälte man: ein Engel kam - .
Warum ein Engel? Ach es kam die Nacht
und blätterte gleichgültig in den Bäumen.
Die Jünger rührten sich in ihren Träumen.
Warum ein Engel? Ach es kam die Nacht.
Die Nacht, die kam, war keine ungemeine;
so gehen hunderte vorbei.
Da schlafen Hunde und da liegen Steine.
Ach eine traurige, ach irgendeine,
die wartet, bis es wieder Morgen sei.
Denn Engel kommen nicht zu solchen Betern,
und Nächte werden nicht um solche groß.
Die Sich-Verlierenden lässt alles los,
und sie sind preisgegeben von den Vätern
und ausgeschlossen aus der Mütter Schoß.
R. M. Rilke
Der Kuß
Ich war bei Chloen ganz allein,
Und küssen wollt ich sie:
Jedoch sie sprach: sie würde schrein,
Es sei vergebne Müh!
Doch wagt ich es, und küßte sie,
Wie oft? fällt mir nicht ein!
Und schrie sie nicht? Ja wohl, sie schrie - -
Doch lange hinter drein.
Christian Felix Weiße
________________________________________________________________________________________________
@Rilke, bei Ringelnatz geht's mir wie Dir.
Ich war bei Chloen ganz allein,
Und küssen wollt ich sie:
Jedoch sie sprach: sie würde schrein,
Es sei vergebne Müh!
Doch wagt ich es, und küßte sie,
Wie oft? fällt mir nicht ein!
Und schrie sie nicht? Ja wohl, sie schrie - -
Doch lange hinter drein.
Christian Felix Weiße
________________________________________________________________________________________________
@Rilke, bei Ringelnatz geht's mir wie Dir.
Beitrag entfernt.
Zuletzt geändert von candle am So., 17.01.2010, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Freundliche Grüße,
rlf (Admin)
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Hey, meines ist aber von mir!
candle
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Warum hast Du's rausgenommen? Hätte gar nicht gedacht, daß Du so ne lyrische Ader hast (hatte die Ursprungsseite entdeckt).candle hat geschrieben:Hey, meines ist aber von mir!
Ich hab nicht geschnallt, dass es hier keine Eigenkreationen sind. Vielleicht packe ich sie in meinen Blog. Im Moment schreibe ich eh nicht, werde wohl aber demnächst wieder anfangen. Ich kann das nur, wenn es mir gut geht- komischerweise.
candle
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