Sich nicht öffnen und fallen lassen können

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schmetterling.1983
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 22:22

Hallo HH,
noch ein paar andere Optionen, du wirst wissen ob sie passen:
hast du viell. auch angst, dass deine Probleme zu niederschmetternd für andere sein könnten, dass sie keine Lösung parat hätten? Dass du trotz Frage nach Hilfe "allein" da stehst?

Bezüglich dem erst später erzählen, ein wenig kenne ich das auch, bis auf das Forum hier und mittlerweile meine Thera und je nach Situation nun auch meine Freunde. Ich glaube ich habe mich nach und nach gewagt, getraut, weil man mir erfolgreich vermitteln konnte, dass ich tragbar bin und auch zeitweise schwach, später wieder stark gesehen werden kann, wenn auch dann eben dann in einem anderen Bereich.
Mich selbst versuchen nicht so furchtbar ernst zu nehmen, aber das fällt auch schwer.
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
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HeAndMe
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 23:22

ich hatte-wie wohl viele- auch immer große schwierigkeiten, mich zu öffnen und fallen zu lassen.
bis heute steckt eine tiefe angst in mir, mich schwach zu zeigen, wenn es mir eh schon nicht gut geht
aktuelles problem: mein mann will eine stelle im ausland antreten. (eigentlich eine klare sache: es ist ein großer karriere - und einkommenssprung für ihn. ich habe den gleichen beruf, der absolut auslandskompatibel ist, die kinder würden wunderbar englisch lernen, was ja nur gut sein kann, auch die kinderbetreuung ließe sich regeln....
ginge ich nicht mit, würde das die familie auseinanderreißen.)
Hallo Hungryheart,

ich habe gerade deinen Text gelesen und es hat mich unglaublich traurig gemacht.
Weil mir beide Probleme soo bekannt sind. Wir haben wohl zwei Probleme gemeinsam:

Auch ich tue mich immer noch furchtbar schwer, mich gefühlsmäßig Anderen zu öffnen...erst mal stark sein, bloß niemand um Hilfe fragen, man könnte ja Anderen auf die Nerven gehen oder gar Freunde verlieren, die einen als so starke Person kennen und schätzen...einsam macht das, furchtbar einsam.

Und mit Einsamkeit hat auch Dein zweites Thema zu tun: weit weg ins Ausland...und nicht aus eigenem Interesse sondern als "Wegbereiter" der Karriere Deines Mannes.
Auch das habe ich mitgemacht, unendlich verliebt wie ich war damals. Alles aufgegeben habe ich...Freund, Job, Wahlheimat. Sehr weit weg waren wir, damals erst noch ohne Kinder, schwanger geworden bin ich dort.
Unsere Freunde von damals tingeln heute noch durch die Welt...mit Kindern. Und manche Familien zerbrechen an der Belastung. Und an dem Dauerthema: Frau steckt zurück für den Mann...

Natürlich: Erfahrungen unschätzbarer Art habe ich gesammelt, Kulturen so tief kennengelernt, wie ich es sonst nie getan hätte. Es war eine Bereicherung von der ich noch heute zehre.
Und dennoch: wenn Du schreibst "ginge ich nicht mit, würde das die Familie auseinanderreißen" dann werde ich so traurig. Denn im Nachhinein hat meine "Selbstaufgabe" für mich unheilbare Wunden in unsere Beziehung gerissen. Schleichend wurden sie sichtbar, nie sind sie verheilt. Vorwürfe haben sich angesammelt in mir, still und heimlich...verstanden hat er sie nie.
Damals fragte mich mein bester Freund: "Und wenn er Dich so liebt, warum bleibt er nicht für die Liebe seines Lebens". Ich habe es damals lächelnd abgetan und Ihn verteidigt.
Und doch traf er den Kern: warum war der blöde Job wichtiger als unsere Liebe.

Heute weiß ich, das ich mich in einen netten, engagierten aber sehr, sehr egoistischen Mann verliebt habe (was sicher seinen Grund hatte). Und seither kämpfe ich. Darum, mich zu behaupten, nicht unterzugehen, ihm Grenzen aufzuzeigen. Es zermürbt mich immer mehr, ständig um meine "Rechte" zu verhandeln. Ich weiß dieser Kampf ist nicht gut...aber was ist die Alternative?
Alles so zu nehmen wie es ist, für den Rest des Lebens?
Oder Auszusteigen und den Kindern die wohl schwerste Last des Lebens aufzubürden.

Oje, besser sollte ich Dir das alles gar nicht schreiben.
Aber ich jedenfalls wäre damals froh gewesen, wenn irgendjemand mit mir einmal ganz klar die Situation analysiert hätte...

Ich wünsche Dir ganz doll und von ganzem Herzen, das es Dir nicht wie mir ergehen wird. Bitte besprich "Regeln" mit Deinem Mann, schütze Dich und Deine Interessen. Nimm Dir das Recht heraus zu fordern, das Ihr OHNE VORWURF zurückgeht, wenn es für Dich nicht mehr gut ist !!!!

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Darkday
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Beitrag Di., 19.04.2011, 04:16

Guten Morgen Hungryheart,
Ich spekuliere mal: ein Umzug ins Ausland ist ein normalo-Problem? Vielleicht heutzutage etwas das häufig vorkommt, aber wenn ich mir vorstelle diese Entscheidung zu treffen, bzw. Eigentlich hast Du ja nicht wirklich Einfluss auf diese Entscheideung (nur der Verstand, der die Chance für Deinen Mann sieht)... Mir würde es völlig den Boden unter den Füßen weg ziehen. So wie Du schreibst, ist die Vorstellung für dich auch nicht besonders angenehm. Also kurz gesagt, ich halte es für eine sehr,sehr existenzielle Entscheidung und du bist nicht wirklich eingebunden! Ich würde mich total verzweifelt und ausgeliefert fühlen!! Also soviel dazu, es ist ein normalo- Ding. Liegt wohl im Auge des Betrachters. In meinen Augen kann einen das ganz schon umhauen, selbst den "Normalo"!

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hungryheart
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Beitrag Di., 19.04.2011, 11:57

schmetterling.1983 hat geschrieben: hast du viell. auch angst, dass deine Probleme zu niederschmetternd für andere sein könnten, dass sie keine Lösung parat hätten? Dass du trotz Frage nach Hilfe "allein" da stehst?

danke schmetterling...
hab mal drüber nachgedacht.

früher gibg es wirklich ein bisschen auch in diese richtung.
inzwischen sind aber meine probleme nicht mehr so "furchtbar" dass ich das gefühl habe, andere damit womöglich runterzuziehen.
und ich weiß auch, dass ich nicht allein dastehen würde. im gegenteil.

ich glaube, das es echt das ist, was ich schon schrieb:
die tiefe überzeugung, dass die anderen einfach nicht wissen, was ich brauche (also mangelndes vertrauen darein, dass der andere schon das richtige tun wird) und die angst, dass mir von vertrauten personen eins reingewürgt wird, wenn ich mal nicht stark bin.

beides natürlich überbleibsel aus der kindheit, heute einfach weder wahr noch hilfreich.
und doch ist mein muster da so festbetoniert, dass ich das nur milimeterweise ändere....
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hungryheart
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Beitrag Di., 19.04.2011, 12:09

hallo heandme, danke für deine erfahrungen.
HeAndMe hat geschrieben: Auch ich tue mich immer noch furchtbar schwer, mich gefühlsmäßig Anderen zu öffnen...erst mal stark sein, bloß niemand um Hilfe fragen, man könnte ja Anderen auf die Nerven gehen oder gar Freunde verlieren, die einen als so starke Person kennen und schätzen...einsam macht das, furchtbar einsam.
bei mir ist es ein bisschen anders, deine gedanken helfen mir trotzdem, weil ich so meins nochmal genauer eingrenzen kann.
ich habe keine angst, verlassen zu werden. eher vor einem zuviel. zu viel von etwas, was ich gar nicht haben will. eher so in richtung grenzübeschreitung, ohne dass ich das so richtig fassen oder erklären könnte.

ich denke, das hängt mit meinen eltern zusammen, deren verhalten uns kindern gegenüber aufgrund eigener störungen ein bisschen in richtung emotionaler missbrauch gingen. beide haben uns auf ihre (unterschiedliche) weise zu ihrer eigenen gefühlsregulation benutzt.
HeAndMe hat geschrieben: weit weg ins Ausland...und nicht aus eigenem Interesse sondern als "Wegbereiter" der Karriere Deines Mannes. Auch das habe ich mitgemacht, unendlich verliebt wie ich war damals. Alles aufgegeben habe ich...Freund, Job, Wahlheimat. Sehr weit weg waren wir, damals erst noch ohne Kinder, schwanger geworden bin ich dort.
Unsere Freunde von damals tingeln heute noch durch die Welt...mit Kindern. Und manche Familien zerbrechen an der Belastung. Und an dem Dauerthema: Frau steckt zurück für den Mann...
hm....naja, ganz so ist es bei mir nicht.
ich werde dort auch wieder arbeiten, sobald die kinderbetreuung geregelt ist (was wir gerade schon organisieren) und auch in meinem lebenslauf macht sich das dann ganz gut. abgesehen davon, dass es auch für mich ein einkommenssprung wäre, von dem man hier in D nur träumen kann.
HeAndMe hat geschrieben: Denn im Nachhinein hat meine "Selbstaufgabe" für mich unheilbare Wunden in unsere Beziehung gerissen. Schleichend wurden sie sichtbar, nie sind sie verheilt. Vorwürfe haben sich angesammelt in mir, still und heimlich...verstanden hat er sie nie.
davor habe ich natürlich auch angst....
aber selbstaufgabe ist es für mich nicht.
ein bisschen abenteuerlust und lust auf etwas neues spüre ich schon auch, mir macht nur ganz arg der verlust meines sozialen umfeldes zu schaffen.
v.a. meine freunde bedeuten mir sehr viel .
sowas baut man sich ja nicht mal eben so schnell wieder anderswo auf .

andererseits ist es auch jetzt schon so, dass ich mit nicht wenigen freunden nur über mail und telefon kontakt halte, weil wir inzwischen weit verstreut wohnen und besuche selten sind, seit wir alle kinder und/oder job haben.


HeAndMe hat geschrieben: Ich wünsche Dir ganz doll und von ganzem Herzen, das es Dir nicht wie mir ergehen wird. Bitte besprich "Regeln" mit Deinem Mann, schütze Dich und Deine Interessen. Nimm Dir das Recht heraus zu fordern, das Ihr OHNE VORWURF zurückgeht, wenn es für Dich nicht mehr gut ist !!!!

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danke
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hungryheart
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Beitrag Di., 19.04.2011, 12:17

Darkday hat geschrieben:Guten Morgen Hungryheart,
Ich spekuliere mal: ein Umzug ins Ausland ist ein normalo-Problem?
hm, du meinst, das ist auch so eine tendenz, dinge herunterzuspielen?
ich weiß nicht.....da muss ich glaub ich länger drüber nachdenken.

im moment empfinde ich es schon als normalo-problem, dass einige meiner freunde und bekannten auch haben.

Darkday hat geschrieben: Eigentlich hast Du ja nicht wirklich Einfluss auf diese Entscheideung
ja, doch, schon.
wenn ich mich querstellen würde....ich weiß nicht....dann würde er vielleicht auch nicht gehen.
aber es ist einfach eine sinnvolle entscheidung.
wir haben mehrere kinder, denen wir eines tages die ausbildung finanzieren werden und denen wir heute etwas bieten wollen, aber beide kein großes erbe zu erwarten.
unser verdienst ist so, dass wir zwar gut leben, aber kaum rücklagen bilden können.
mit einem mehrjährigen aufenthalt im ausland, wo wir in unserem beruf einfach so unvorstellbar besser bezahlt werden bei noch dazu besseren arbeitsbedingungen würde uns helfen, die rücklagen zu bilden, die wir für ausbildung der kinder bei gleichbleibdend gutem lebensstandard plus eigener altersabsicherung brauchen würden.
Darkday hat geschrieben: In meinen Augen kann einen das ganz schon umhauen, selbst den "Normalo"!
hm, naja, die entscheidung ist eh getroffen.

aber hilfe hab ich mir, entsprechend meinem muster, erst gesucht, als eh schon alles gelöst und entschieden war
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schmetterling.1983
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Beitrag Di., 19.04.2011, 22:12

hungryheart hat geschrieben:die tiefe überzeugung, dass die anderen einfach nicht wissen, was ich brauche (also mangelndes vertrauen darein, dass der andere schon das richtige tun wird) und die angst, dass mir von vertrauten personen eins reingewürgt wird, wenn ich mal nicht stark bin.

beides natürlich überbleibsel aus der kindheit, heute einfach weder wahr noch hilfreich.
und doch ist mein muster da so festbetoniert, dass ich das nur milimeterweise ändere....
Ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben...
würde dir denn die Hilfe "ausreichen", dass man einfach nur da ist, bis sich im gemeinsamen überlegen etwas herausstellen kann?
Das fand ich lange Zeit schwer, so geduldig zu sein.
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Christian Morgenstern

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HeAndMe
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Beitrag Di., 19.04.2011, 23:22

Hallo HungryHeart,

hier noch ein paar Gedanken von mir zu Deiner Antwort, wenn Du sie lesen magst.
bei mir ist es ein bisschen anders, deine gedanken helfen mir trotzdem, weil ich so meins nochmal genauer eingrenzen kann.
Das ist gut, dann hat mein Beitrag ja trotzdem was genützt
hm....naja, ganz so ist es bei mir nicht.
ich werde dort auch wieder arbeiten, sobald die kinderbetreuung geregelt ist (was wir gerade schon organisieren) und auch in meinem lebenslauf macht sich das dann ganz gut. abgesehen davon, dass es auch für mich ein einkommenssprung wäre, von dem man hier in D nur träumen kann.
Tja, dann ist es wohl doch ziemlich ähnlich. Auch ich habe dort in meinem Beruf gearbeitet, viel gelernt und verdient, meinen Lebenslauf ordentlich "gepimpt". Zusätzlich die dortige Sprache studiert bis ich sie fließend sprach. Mich beruflich stark weiterentwickelt.
aber selbstaufgabe ist es für mich nicht.
ein bisschen abenteuerlust und lust auf etwas neues spüre ich schon auch
Ja, abenteurlustig bin ich ebenso wie Du...Und wir habe Abenteuer erlebt dort in der fremden Welt. Auch Sport getrieben auf dem Wasser, in den Bergen. Freunde hatten wir genug und auch viel Spaß gehabt. Das alles werde ich nie vergessen und hüte die Erinnerung wie einen Schatz. Noch heute, wenn ich den Klang der fremden Sprache höre auf der Straße überkommt mich Sehnsucht, "Fernweh" nach den Geräuschen, den Gerüchen, dem Essen und den Menschen dort.

Aber das alles war auch gar nicht so sehr das Problem.
Vielleicht eher die Ahnung, dass es für meinen Mann nie wirklich in Frage kam, meinetwegen zu verzichten. Viele Jahre später hat sich gezeigt, daß er auch alle weiteren beruflichen Schritte alleine entschied (immer unter dem Deckmäntelchen "schau, wir machen das zusammen, das hat doch auch den und den Vorteil für Dich").
Bei seinem letzten "Karrieresprung" habe ich mich dann dagagen entschieden, mitzuziehen, und sei es nur quer durch Deutschland. Das hat dazu geführt, dass ich dann zwei Jahre lang meine damals 4 Monate und 2 1/2 jährigen Kinder sozusagen alleine großzog und nebenbei Job und Haushalt schmiß. Mit tollem Besuchswochenendvater, der natürlich nicht im Haushalt half. In dieser Zeit habe ich mich innerlich sehr gelöst und oft gefragt, warum ich das nicht alles schon viel früher so deutlich gesehen habe. Denn es WAR sichtbar.

Und vielleicht, und das hoffe ich, liegt hier der Unterschied: ich wünsche Dir natürlich, das Dein Mann einfach rücksichtsvoller und einfühlsamer ist und Du Dich vielleicht auch besser behaupten kannst als ich.
davor habe ich natürlich auch angst....
, mir macht nur ganz arg der verlust meines sozialen umfeldes zu schaffen.
v.a. meine freunde bedeuten mir sehr viel .
sowas baut man sich ja nicht mal eben so schnell wieder anderswo auf .
Wenn es sich um einen dieser 2-3 Jahre Aufenthalte handelt, wirst Du Dich sowieso verändern...nicht negativ, nur sieht auch das eigene Leben von weit weg irgendwann anders aus. Denn allzu direkt und immer wichtiger werdend prasseln die neuen Einflüsse auf Dich ein. Aus meiner Erfahrung löst man sich automatisch nach einer Weile etwas von dem alten sozialen Netzwerk und bildet eben ein Ersatznetzwerk, und das empfindet man auch nicht als allzu schlimm, höchstens den Prozess als etwas anstrengend.
Deine alten besten Freunde werden Deine besten Freunde bleiben. Aber die Beziehungen werden sich verändern, je Länge des Aufenthaltes. Dafür kommen neue, bereichernde "beste Freunde" hinzu. Davor hab also nicht allzu viel Angst!
Jedoch- Auslandfreundschaften bleiben oft zeitlich begrenz- neuer Job, neues Land, neue Freunde. Oder aber ein Gemeinschaft aus "Expats", die "gemeinsam"von Land zu Land (Job zu Job) ziehen, kaum noch alte Netzwerke in der Heimat haben...Aber wenn es so weit kommen sollte, dann wirst Du es nicht mehr als Verlust wahrnehmen.

Liebe Grüße
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Traurige Seele
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Beitrag Do., 13.12.2012, 22:31

Hallo,

ich mache mir gerade einige Gedanken, wie weit man sich in der Therapie öffnen soll.Ich habe in meiner Vergangenheit sehr viele Baustellen und ich versuche auch in der Therapie so offen wie möglich zu sein, was für mich teilweise aber immer noch sehr schwer ist, da ich meine ganze Kindheit und Jugend immer nur gesagt und getan habe was von mir erwartet wurde um geliebt und angenommen zu werden von meiner Familie.

Was bei mir ein ganz großes heikles Thema ist ist das Gebiet der Sexualität. Durch Missbrauch in der Kindheit und eine Vergewaltigung mit 18 Jahren. Und eben auch zu wenig emotionale Bindung in der Familie. In wie weit kann/muss ich in der Therapie über das alles sprechen, es hat bei mir auch verdammt viel mit Schuld und Scham zu tun, was es mir so schwer macht drüber zu reden. Mein Problem ist eben dass ich in meiner Ehe jetzt meine Sexualität überhaupt nicht mehr genießen kann und das wird irgendwann zu einem großen Problem. Je näher mein Mann mit emotional steht und je mehr ich ihm vertraue umso weniger klappt der Sex. Zudem kommen bei mir noch dazu dass ich trotz dieser negativen Vorerfahrungen gerne beim Sex masochistisch bin. Mein Mann kommt damit auch nicht so recht klar bzw. er möchte mir auf gleicher Ebene begegnet und möchte nicht dominant sein. Aber irgendwie kann ich gerade nur noch Erregung spüren wenn ich mich ihm unterwerfe. Warum, keine Ahnung.

Wie beschreibt man so ein Dilemma in der Therapie? Wie weit muss man in die Tiefe gehen, dass der Therapeut den Umfang des Problems ersehen kann? Es ist eben so verdammt peinlich. Ich schäme mich abartig dafür. Aber andererseits ist es eine Belastung auf höchster Ebene. Seit die Flashbacks auch noch kommen schlafe ich auf der Couch, jetzt nach ein paar Wochen ist mein Mann doch etwas gekränkt, was ja auch verständlich ist.

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Laterra
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Beitrag Do., 13.12.2012, 22:39


man merkt an Euren Antworten, daß man nicht alleine ist!



Nein das bist Du ganz und gar nicht.Mir geht es genauso..nehme mir immer vor mehr zu sagen als letztendlich über meine Lippen kommt.Obendrein bin ich Tage vor der Sitzung immer total nervös und ängstlich (auch vor der Therapeutin selbst)...oder ist das auch normal??

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Traurige Seele
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Beitrag Do., 13.12.2012, 22:43

Irgendwie wurde mein Beitrag an einen alten angeheftet, wie passiert den das?

Laterra, oh ja nervös bin ich auch immer abartig, man spricht ja nicht über belanglose Sachen wie mit der Freundin beim Kaffeekränzchen sondern über sehr viel tiefgreifendere Sachen und über das Innerste, welches eben auch sehr verletzlich ist.

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Laterra
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Beitrag Do., 13.12.2012, 22:47

Traurige Seele hat geschrieben:Irgendwie wurde mein Beitrag an einen alten angeheftet, wie passiert den das?

Laterra, oh ja nervös bin ich auch immer abartig, man spricht ja nicht über belanglose Sachen wie mit der Freundin beim Kaffeekränzchen sondern über sehr viel tiefgreifendere Sachen und über das Innerste, welches eben auch sehr verletzlich ist.

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Hallo TS


Mein nächster Termin ist am Montag morgen...bin jetzt schon wieder mega nervös.

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Traurige Seele
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Beitrag Do., 13.12.2012, 22:56

Hihi Laterra, mein nächster Termin ist auch am Montag morgen

Ich bin jetzt echt schon oft über meinen Schatten gesprungen. Ich habe grob den Missbrauch angesprochen, das was ich nicht sagen konnte habe ich ihr im Detail aufgeschrieben (peinlich peinlich), aber immerhin musste ich es nicht aussprechen. (da war eine Stunde)
Meine emotionale Verkümmerung in der Familie als Kind und die ganzen Demütigen usw. habe ich letzte Stunde besprochen, ich habe nicht mal geheult, das hat mich selbst verwundert. Aber innerlich tat es sooo weh.
Ja und jetzt wäre eigentlich als nächstes diese Vergewaltigung dran zu besprechen und eben dieses verkorkste Sexleben welches ich gerade führe, seit den Flashbacks schlafe ich nimmer im Schlafzimmer und das kann ja auf Dauer nicht so weitergehen aber ich ertrage die Nähe gerade zu keinem. Schon schwierig wenns um die eigene Sexualität geht über die man sprechen soll. Mal sehen wie weit ich komme und welches Thema sie anspricht am Anfang der Stunde.

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Laterra
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Beitrag Do., 13.12.2012, 23:07

Ja das ist nicht einfach TS.

Das mit dem Ansprechen bestimmter Themen kenne ich auch...ich habe auch schon einige Male (vor allem während der 2 stationären Aufenthalte ) viel aufgeschrieben weil ich einfach zuviel Angst hatte bestimmte Sachen auszusprechen.

Hinzu kommt noch das ich (weiß bis heute nicht was da mit mir passiert) bei bestimmten Worten anfange zu schreien ...es ist dann so als wenn das jemand anderes wäre ,nicht ich ...ich bin danach immer total geschockt.Das macht das Ganze noch schlimmer für mich weil mir das hinteher auch noch überaus peinlich ist!!

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Traurige Seele
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Beitrag Do., 13.12.2012, 23:26

Laterra, das glaube ich Dir, dass Dir das peinlich ist. Sowas habe ich zu Glück nicht. Bei mir sind es halt entweder die Heul Attacken, die aber zum Glück in letzter Zeit selten sind oder eben dieses die Therapeutin vor Scham beim Sprechen nicht anschauen zu können. Ich denk mir immer oh je wenn Du sie privat mal triffst was sie wohl für Bilder im Kopf hat von mir . Hab sie schon mal beim Einkaufen getroffen, sie hat mich zwar sehr nett gegrüsst aber irgendwie war es damals schon komisch und bei diesen Themen die jetzt auf den Tisch kommen oh je oh je.
Sie versuchte mir letztes mal schon immer die Schuld an dem Missbrauch auszureden, aber irgendwie ist das alles so fest verankert, ich weiß auch nicht. Sie meinte das wäre eine Schweinerei wenn einem kleinen Mädchen sowas angetan wird. Dieses Kind hat daran keine Schuld meinte sie. Sie meinte aber auch, dass es natürlich für mich recht beschämend sein muss vom Gefühl her das versteht sie auch.

LG TS
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