euphorbia, Du schriebst:
Ich kenne das ähnlich von früher. Ich ringe nach den richtigen Worten, finde sie aber noch nicht. Ich weiß nur, daß das heutzutage anders bei mir ist. Ich stehe nach wie vor auf geilen Sex, aber es geht halt dann genau in solchen Phasen, wo man sich nichts mehr zu sagen hat, wo man kaum noch etwas positives füreinander empfindet, nicht mehr. Es ist rätselhaft, daß Euer Sex, egal in welcher Lage ihr Euch befunden habt, stets bombastisch war. Das klingt nach totaler Auskoppelung von Sex aus der Beziehung - auch wenn es Integration vortäuscht.wir hatten sogar noch hervorragenden sex, als wir eine phase hatten, in der alles schief lief und uns gar nichts mehr zu sagen hatten und auch kaum fähig waren, irgendwas positives füreinander zu empfinden.
Meine Meinung ist, wenn man Sex in der Beziehung integriert lebt, kann man nicht so guten Sex haben, wenn der Rest grad nicht gut läuft.
Denn guter Sex in einer Beziehung ist das Zusammenspiel von allen Gefühlen und Befindlichkeiten - ich sage jetzmal - wie das Zusammenspiel eines Orchesters. Ist die Beziehung stimmig, wird die Oper bombastisch klingen, ist die Beziehung unstimmig, kann auch die Oper nicht viel mehr als ein Gejaule werden.
Wie gesagt, WENN Sex als Teil vom Ganzen erlebt wird, was ich eben bei Euch nicht vermute.
Dann noch eine Frage: Hast Du nie bemerkt, daß Dein Partner Dir schon über einen langen Zeitraum nur noch die Rolle vorgespielt hat, aus Angst, er könnte Dich verlieren? Ist Dir aufgefallen, daß er eine Show runterzieht, um Dich zu befriedigen?
Bist Du sicher, daß Du Deinen Partner spüren und wahrnehmen kannst?
Ich glaube nämlich nicht. Denn wenn man sich wahrnimmt, merkt man eben die feinen Unterschiede auf der Stelle, die sich einschleichen.
Ich finde es von außen hier wirklich sehr interessant, wie programmiert Euer Sexleben war. Wie auf Knopfdruck hat es funktioniert. Egal, wie die Rahmenbedingungen waren.
Wie schon gesagt, in Teilen kenne ich das von früher. Ich bin sehr froh nun mehr wahrnehmen zu können.