Alkohol und Angehörige

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
Benutzeravatar

Anne1997
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 53
Beiträge: 625

Beitrag Do., 07.01.2010, 07:33

Liebe ausgefuchst,

ja, ich war über die klare Heftigkeit und die damit für mich so spürbar verbundene Emotionalität Deines Schreibens (sehr) erschrocken. Das hat mich beeindruckt, zumal ich das so nicht formulieren könnte (wollte?), auch weil ich immer wieder über das für mich passende Verhältnis zu meinen Eltern nachdenke: Abgrenzung, kein Kontakt, Kümmern im Notfall, Anerkennung dessen, was meine Eltern für mich bedeuteten (Verneigung vor ihrem Schicksal [was nicht bedeutet, meinem Vater seine persönliche Verantwortung zu nehmen]).

Und nicht mein eigenes Leben nebenher leben, sondern zur Hauptsache zu machen (eine für mich trotz allem manchmal noch ungewohnte Perspektive, obwohl ich in der Öffentlichkeit mit vielen Leuten selbstbestimmt arbeite).

Ich habe mich auch schon bei dem (mich peinlich berührenden) Gedanken ertappt, dass es manchmal einfacher wäre, wenn mein Vater nicht mehr leben würde. Es ist wirklich eine Gratwanderung.
ausgefuchst hat geschrieben:Warum sollen wir nicht ehrlich sagen, wie's uns zumute ist? Weil es nicht üblich ist?
Sicherlich ist es oft nicht üblich und es erfordert viel Mut!

Die ganzen nötigen Konsequenzen der Abgrenzung sind für mich – klar – wichtig. Ich versuche halt, da ich bei weitem nicht so krasse Erlebnisse wie Du hatte - anders damit zu umzugehen, wobei mir schon klar ist, dass mein Vater auch auf meine, auf unsere Kosten lebte (- aber eben nicht nur). Schluck... - deswegen vermeine ich da bei Dir viel Ehrlichkeit zu spüren.

Ich kann erst so seit ca. 2 - 4 Jahren öffentlich sagen, dass mein Vater alkoholabhängig ist und es - trotz aller Warnungen v.a. von medizinischer Seite - nicht sein lässt und vor allem sagen, dass ich darunter leide.
Das hat mir am Anfang weh getan (und ich habe mich sehr geschämt), weil ich dauernd meinte ihm Unrecht zu tun, sein "Lebenswerk" in Frage zu stellen (mein Vater war/ist ziemlich bekannt) - wohl wissend, dass unser jeweiliges Leben aus so vielen Facetten und "Gebieten" besteht.

Zum Thema BL: Ich habe und brauche keine genaue Diagnose, da ich mich in einer (integrativen) gestalttherapeutischen bzw. systemischen Therapie befinde, klar sind da auch randständige BL-Tendenzen (ich habe mich nie geritzt, aber andere Dinge getan, um mich zu spüren) im Zusammenhang mit Traumatisierung dabei, aber es ist mir nicht so wichtig. Wichtig ist alleine, wie ich damit umgehe und meine Lebensqualität verbessere. Aber ich habe die „gesamte“ Literatur dazu „verschlungen“...

[quote="ausgefuchst"]Ich fand die Aussage, es ginge nie weg und man müsste lernen, damit zu leben, nie prickelnd. Es hat mich runtergezogen. Ich denke, das war für Dich ähnlich?[/quote]
Ja auch, und ich fand, dass dies eine für mich zu bequeme Antwort ist. Denn sehr leicht entsteht daraus ein Etikett, das man – da es auch Vorteile bieten kann – nicht mehr ablegt und man sich in einem dauernden „Entschuldigungs-Stadium“ (... weil man ja so krank ist) befindet.

Auf der anderen Seite – und da muss(te) ich auch immer wieder lernen – gehört dazu, zu akzeptieren, dass das (mein) Leben bisher (trotz allem) nicht leicht war, ich manches sicher verpasst habe (auch wenn ich andere Dinge "sehr gut" gelernt habe): sich selbst in der Not anzunehmen, da bin ich leider kein guter Experte, z.B. auch die für einen selbst notwendige Therapiedauer anzuerkennen.
Doch dies ist (auch dank netter Menschen hier im Forum) gut in Arbeit..

Deine Beschreibung des Umgangs mit den Steinen finde ich sehr gelungen! Steine auch in sein Leben zu integrieren halte ich für überlebenswichtig (z.B. auch die Kunst, wie ich um sie herumspaziere) – sie machen auch unsere Persönlichkeit aus.

Und so wie Du – ich lerne immer noch sehr gerne (war übrigens auch sehr gerne in der Schule, weil die mir in Themen und Menschen eine wahnsinnige Vielfalt geboten hat, die ich so nicht bekommen hätte).

Danke für Deine Anregungen und alles Gute weiterhin,
Anne

Werbung

Benutzeravatar

Jesusechse
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 702

Beitrag Do., 07.01.2010, 16:28

Hi Anne!

Für mich ist es mittlerweile leichter, zu sagen, wenn's mir mit jemandem stinkt.

Das ist eine wichtige Sache, die man im Leben lernen und können muss, zu sagen: "Dafür steh' ich nicht zur Verfügung!"
oder
"Da spiel' ich nicht mit!".

Ich finde grade in Foren ist ein guter Platz, um das auch zu üben. Ich bin außer in diesem Forum auch in anderen aktiv. Und hab' schon maches Gefecht hinter mich gebracht. Es hat mir nie geschadet, meine Meinung dort offen zu äußern. Die Leute, die dort wirklich was drauf hatten, haben mich immer akzeptiert. So ist das draußen im Leben auch.

Gradlinig zu sein, findet bei denen Respekt, die ebenfalls gradlinig sind. An anderen habe ich wiederum keinerlei Interesse.

Und ich muss sagen, dass ich mit der Zeit die Leute einzuschätzen gelernt habe. Man kann seinem Bauchgefühl vertrauen. Wenn einen jemand blöde anmacht und man fühlt sich in dessen Nähe unwohl, dann hat das seinen Grund.

Ab und zu empfiehlt es sich, manchen Leuten in die Suppe zu spucken, zu sagen, dass man ihre Manipulation und ihre Psychospielchen nicht mehr mit macht und auch gehen kann.

Oft tut's einem leid, dass man solange da mitgemacht hat.

In diesem Forum geht's mir mit ein paar Leuten auch so. Die kann ich echt nicht ab, weil sie mir zu kalt, zu brutal, zu frustriert, zu aggressiv, zu egoistisch und zu undifferenziert sind. Kein Problem. Das Forum ist groß. Ich würde nie Streit suchen. Aber sollte mir eine dieser Personen zu nahe treten, hätte ich keine Hemmungen, mitzuteilen, wie ich die empfinde und ich gut auf sie verzichten kann und mir ihre Meinung echt 100 Meter am Allerwertesten vorbei geht. Manchmal würde ich gerne sagen: "Lass' mich doch in Ruhe, Du dumme Schnalle! Du bist eh blöd im Kopf!". Aber da macht man sich strafbar. Aber warum ich nicht zu jemandem sagen sollte, dass ich ihn und seine ständige Rechthaberei und sein blasiertes Getue bis obenhin satt habe, leuchtet mir nicht ein.

Es rennen soviele blöde Idioten rum mit einer Proilneurose im Endstadium, die alle zwei Minuten jemanden brauchen, den sie runtermachen können. Dafür können sich die jemand anders suchen, aber nicht mich. Und wer's versucht, dem mach' ich auch Aua!, dann vergeht's denen recht schnell, wenn man sie an ihren wunden Punkten mal einseift!

Das hab' ich im Kampfsport gelernt:"Ich kassier', aber der andere kassiert auch!!".

Mein lieber guter Bruder hatte da immer den besten Spruch drauf, wenn's um das Thema ging:

Er hat immer gesagt: "Hättest Du nur den anderen gesehen!!".

So ist das. Generell: Man sollte immer nett und zugewandt sein. Aber bei manchen Leuten geht das nicht und da muss man dann auch mal die harten Bandagen rausholen. Manche lernen es anders nicht!!!! Manchmal muss man halt sehr deutlich werden.

Man muss sich wehren können und sich selber das auch wert sein.

Das ist was ganz Wichtiges, dass man seiner eigenen Einschätzung vertraut und sich in seinen Entscheidungen darauf verlässt, egal, wer oder wieviele außenrum stänkern.

Ich geh' das Leben nicht mal konstrukiv an, sondern nur noch spielerisch. Mein pimärer Gedanke ist, wo kann ich was machen, was lustig ist, mit wem hab' ich Spaß, wer ist nett zu mir, mit wem rede ich gerne, bei wem bin ich gerne und was mach' ich gerne?

GLG

ausgefuchst

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Do., 07.01.2010, 16:33

Ab und zu empfiehlt es sich, manchen Leuten in die Suppe zu spucken, zu sagen, dass man ihre Manipulation und ihre Psychospielchen nicht mehr mit macht und auch gehen kann.

Oft tut's einem leid, dass man solange da mitgemacht hat.
Ich musste gerade grinsen, da das sooo schön zu meinem Thema passt

- viewtopic.php?f=26&t=12126 -

Ist zwar hier OT, aber - also, mich tröstet das jetzt; so blöd hab ich mich mit meiner Flucht gar nicht verhalten, denn ich hab "denen kräftig in die Suppe gespuckt", jawoll!

Insofern: Danke, ausgefuchst!
Eve

Benutzeravatar

Jesusechse
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 702

Beitrag Do., 07.01.2010, 17:16

Ah, das ist gar nicht so OT, liebe Eve. Gehen als SELBSTSCHUTZ, sich nicht in irgendwas verstricken lassen, das sind durchaus Apekte, die für Honest hilfreich sein könnten?

Honest meldet sich gar nicht mehr. Ich kann mir denken, warum. Honest hatte auf andere Antworten gehofft. Ich kann's verstehen. Aber ändern kann man daran nichts.

Menschen, die jemandem helfen wollen, hören darauf nicht. Es ist was, was man nur durch Lernen am eigenen Leib rauskriegt, dass man nicht dabeibleiben muss, wenn sich jemand zugrunde richtet.

Na ja, das ist ein hartes Los, was Honest da gezogen hat.

Glg

ausgefuchst

Werbung

Benutzeravatar

worst case
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 47
Beiträge: 454

Beitrag Sa., 09.01.2010, 04:08

ausgefuchst hat geschrieben: Und weil das alles so ist, hab' ich voll den Hass auf jeden, der an der Flasche hängt. Aber ich weiß, dass ich da einfach den Hass auf meinen Vater auf alle ausdehne, die das gleiche Problem haben wie er. Das ist nicht fair von mir, ich kann aber nicht anders, deshalb bleibe ich von diesen Leuten, diesem Thema normalerweise weg.
.

hallo ausgefuchst

ich kann das sehrt gut nachvollziehen! 8 jahre mit einem alk....
das endete im dezember 94 und noch immer hasse ich diesen menschen. es liegt auch daran, dass ich vieles nicht an und ausgesprochen habe, aus angst er tickt aus, säuft und wird handgreiflich. meinen ganzen ärger und frust behielt ich in mir. er hatte ein tolles leben, war stinkend faul. ich hab ja alles gemacht. nun deswegen hadere ich nicht mit mir. aber dass ich meine wut nicht adäquat loswerden konnte...

ich habs mal einer psychologin erzählt, die mich dann aufforderte, ein kissen zu bearbeiten und es herauszuschreien. aber ich habs nicht gemacht, weil es ihn nicht trifft, und er es nicht hört. das bringt mir null und nichts.

ja, auch ich verabscheue alle trinker. ich weiß wohl, dass es unter erkrankung läuft, für mich ist es eine charakterschwäche.

mit bedudelten subjekten rede ich nicht, gehe besäufnissen aus dem weg. der geruch von alk bringt mich zum würgen.

was ich zu erzählen hätte würde ein buch füllen. ich erinnere mich noch gut, dass dieser typ mal geäußert hat, sein therapeut hätte ihm gesagt, dass alkoholiker die besseren menschen seien, denn sie leiden unter der gesellschaft!

was für ein dünpfiff!!! jaja, die leiden alle unter der gesellschaft, deswegen prügeln sie, beschimpfen und erpressen sie. machen ihrem umfeld das leben zur hölle.

ich war in der trennungssituation noch viel zu sozial, wollte alles korrekt und human abschließe. raußschmeißen hätte ich ihn sollen. das ärgert mich auch.

ich weiß wohl, dass das ein fehler in mir ist. alkoholiker sind menschen wie du und ich, nur suchtkrank. aber mein hass sitzt tief und in diesem leben werde ich nicht mehr die gelegenheit haben, diesem typen zu sagen, was er mit mir gemacht hat und wofür ich ihn halte.

das ist schon so lange her, dass ich denke ich hab da ne echte macke, nie nichts verarbeitet. und für eine krankenschwester mit 2jähriger fachausbildung für psychiatrie ist das hahnebüchen...

naja, wie du siehst, du bist nicht allein mit deiner ansicht.

ob das jetzt, wie du dir denkst, eine abschreckende wirkung auf suchtbetroffene hat, mag ich bezweifeln. da hilft nur das ziehen einer rigiden grenze, das sich abwenden, nicht mehr co-abhängig agieren. die müssen wirklich in der s......e sitzen. sonst reicht der druck nicht aus, was zu tun.

liebe grüße, s.
Bild

Benutzeravatar

Jesusechse
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 702

Beitrag Sa., 09.01.2010, 09:30

Hi!

Dein Posting hat mich so vor Wut schäumen lassen, dass ich's doch tatsächlich mal versucht habe, was daraus zu zitieren (Musst wissen, ich bin in jedem Forum zu doof dafür und hab' das seither konsequent unterlassen. )

was ich zu erzählen hätte würde ein buch füllen. ich erinnere mich noch gut, dass dieser typ mal geäußert hat, sein therapeut hätte ihm gesagt, dass alkoholiker die besseren menschen seien, denn sie leiden unter der gesellschaft!

was für ein dünpfiff!!! jaja, die leiden alle unter der gesellschaft, deswegen prügeln sie, beschimpfen und erpressen sie. machen ihrem umfeld das leben zur hölle.

Ja, also das kann ich nur unterschreiben: Absoluter geistiger Dünnpfiff ist das!

Alkohliker sind mit Sicherheit nicht die besseren Menschen und die Gesellschaft sowie ihr Umfeld leiden unter ihnen und sonst gar nichts.

Und zum Glück gibt's auch eine Menge Therapeuten, die nicht so blöde sind, wie dieser Komiker, der das von Dir Zitierte gesagt hat.

Bei allen Alkoholikern, die ich gesehen habe, war's durchgehend so, dass Leute waren, die null Selbstwertgefühl hatten, null Selbstvertrauen, null Sebstbewusstsein. Das für sich ist nicht schlimm in dem Sinne. Das darf man alles haben, es ist nur zu verständlich, dass viele so sind, weil sie nicht gut und richtig behandelt wurden, oft auch als Kind und sich daher nicht stabil entwickeln konnten.

Aber andere Menschen leben einfach damit. Aber es gibt Menschen, die einfach zu eitel sind und damit nicht klar kommen, sich nicht als Superheld zu fühlen. Um sich in ihrer Nichtigkeit (Was nicht schlimm ist, denn wir sind alle nur ein Pünktchen auf der Welt, nur einer von 2,6 Milliarden Menschen. Da kann man gar nicht so besonders sein!) ertragen zu können und um sich unter anderen mit ihren Minderwertigkeitskomplexen aufhalten zu können, brauchen die dann Alk, um ihr Ego zu stabilisieren.

Und das ist das, was an einem Alkoholiker so erbärmlich ist!

Durch die Bank waren alle Alkoholiker, die ich getroffen habe, kleine Würstchen, die sich nichts getraut haben, die Hemmungen hatten in Bezug auf Beziehungspartner, im Job oder sonst sozial andere fürchteten. Alle waren sie nur große Helden und haben sich getraut, wenn sie voll waren. Der Alkohol war der Helfer, der Tröster und der Freund.

Wie's Grönemeyer schon gesungen hat:

"Alkohol. Dein Sanitäter und Dein Rettungsboot!".


das ist schon so lange her, dass ich denke ich hab da ne echte macke, nie nichts verarbeitet. und für eine krankenschwester mit 2jähriger fachausbildung für psychiatrie ist das hahnebüchen...

Ja, da hilft einem so eine Ausbildung nicht wirklich weiter. Nur die Einsicht, dass Dein Du nicht ständig im Dienst bist und für Dein Privatleben ganz andere Überzeugungen und Regeln gelten dürfen und müssen!

GLG

ausgefuchst

Benutzeravatar

worst case
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 47
Beiträge: 454

Beitrag Sa., 09.01.2010, 12:16

ich möchte nicht, dass das jetzt in schimpftiraden ausartet.

besseres thema wäre: der umgang mit der eigenen wut, nach beziehungsende oder kontakt mit einem suchtkranken. co-abhängigkeit.

da gibt es vielleicht schon einen fred. muss mal nachsehen...gibts bestimmt.
Bild

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 09.01.2010, 13:11

Grund: Damit die, die konsumieren, trinken, saufen, hier nachlesen können, was das für andere bedeutet und dass sie - abgesehen von sicher selber - vor allem andere zerstören.
Ich fürchte bloß, ausgefuchst, dass die, die es angehen würde, hier schnell wieder rausklicken, sozusagen fluchtartig den Thread verlassen. Sowas hören sich in den meisten Fällen eher DIE an bzw. lesen es, die selbst auf dem Absprung von ihrem Suchtpfad sind oder das schon geschafft haben.

Für die anderen ist das hier ein No-Go, denn sie wissen es eh schon, nur: Sie "können nicht anders" ...

Aber für DICH ist es wichtig, hier mal den Frust rauszulassen (hatten wir ja schon so ähnlich, gell? )

Benutzeravatar

power
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 535

Beitrag Sa., 09.01.2010, 13:20

hallo zusammen!

meine mutter war/ist alkoholikerin...seit 10 jahren nicht mehr, nachdem sie 2 schlaganfälle hatte. es war eine extrem schwierige zeit und ich habe sehr darunter gelitten, das sie zum damaligen zeitpunkt, mutter und freundin in einem war. sie war quasi meine einzige bezugsperson und plötzlich hatte ich sie an den alkohol verloren. sie hat sich um nichts mehr gekümmert, musste alles selber machen, hatte unendliche angst, dass sie was dummes macht, wenn sie die ganze nacht nicht nachhause kam und ich habe viele kämpfe mit ihr ausgefochten...

mittlerweile nach 4 jahren therapie ist es so, dass ich es leid war, ihr ständig vorwürfe zu machen, warum sie nicht für mich da war, warum sie gesoffen hat, etc...und ich war es leid, ständig eine wut auf sie und auf alle zu haben. irgendwann war der zeitpunkt da, wo ich ihr einfach vergeben habe u seither geht es mir wesentlich besser! und so dumm es vll klingen mag, ich habe sehr viele positive dinge erkannt, die sich aus dieser situation ergeben haben.
aber ich kann jeden verstehen, der eine extreme wut auf den/die alkoholiker/in oder alle zusammen hat, denn was suchtkranke vor allem ihren angehörigen antun, ist unbeschreiblich! dennoch hab ich für mich entdeckt, dass es mir besser geht, meiner mutter zu verzeihen!

lg power
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 09.01.2010, 13:29

Bravo, power!

So ähnlich gehts mir mit meinen zürückliegenden Abscheu- und Ekelgefühlen auch. Ich konnte vergeben - jedenfalls zu 90 % - und kann auch das Gute erkennen, das sich daraus ergeben hat.

Aber ich verstehe ebenfalls jeden, der das nicht hinkriegt.

Eve

P.S. Ich möchte nicht versäumen zu erwähnen, dass es bei mir nicht um Alkoholismus innerhalb der Familie geht, sondern um eine andere Problematik. Die daraus resultierenden Gefühle sind jedoch meiner Einschätzung nach sehr ähnlich - stehen auch mit Alkohol im Zusammenhang, richten sich nur nicht gegen ein Familienmitglied.
Zuletzt geändert von Eve... am Sa., 09.01.2010, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

worst case
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 47
Beiträge: 454

Beitrag Sa., 09.01.2010, 13:30

power hat geschrieben:dennoch hab ich für mich entdeckt, dass es mir besser geht, meiner mutter zu verzeihen!

lg power

das kann ich mir gut vorstellen und ich würde mir das für mich selbst auch wünschen. deine mutter ist seither trocken, ohne rückfälle?

also ich schaffe das mit dem vergeben jetzt seit 15 jahren nicht....
Bild

Benutzeravatar

Jesusechse
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 702

Beitrag Sa., 09.01.2010, 14:55

Hi alle zusammen!

So war mein letztes Posting nicht gemeint, dass es nur um's Schimpfen und Lästern ginge.

Es ist vielmehr so, dass ich nicht verstehe, wie ein Mensch so drauf sein kann, ich möchte fast sagen, sooo dumm sein kann, dass er sich selber so auf's Glatteis führt, und denkt, dass er weniger wäre als andere, oder, dass er mit seinen Defiziten minderwertig wäre oder sonstwas, was ihn für andere inakzeptabel macht?

Das meine ich, das ist das, was für mich so völlig unverständlich ist. Alle haben Unzulänglichkeiten und die einen leben damit und nehmen sie hin und an. Und dann gibt's Menschen, die steigern sich in sowas rein, dass man denkt, da sitzt zwischen den Ohren Watte?!

Egal, was einem irgendwer mal eingeredet oder vermittelt hat, man ist doch auch noch selber da, man kann doch jede Aussage auch selber überprüfen, ob sie zutrifft.

Mich erstaunt das einfach. Ich hab' keine gute Startposition im Leben gehabt, ich hatte Pech und bin entstellt geboren worden. Wem passiert das schon?

Trotzdem hab' ich damit gelebt und hab' nie dran gedacht, dass ich deshalb weniger wert wäre oder abgelehnt würde. Ich war als Kind auch überall dabei und ich war nett und ein sozialer Typ, der bei den anderen Kindern beliebt war. Mich hat nie jemand gehänselt, weil sie mich nett fanden, egal, wie ich aussehe.

Und ich denke mir einfach, was hätte ich denn anfangen sollen? Mein ganzes Leben verschämt zu Hause verstecken? Wollte ich nicht.

Und daher kann ich diese ganze Sauferei überhaupt nicht verstehen. Wer Minderwertigkeitsgefühle hat, der tut mir wirklich leid. Das ist eine schlimme Hypothek. Aber wer nicht fähig ist, darüber mit zunehmendem Alter drüber zu stehen, der ist für mich ein Versager, der bestimmte Reifungsschritte, die im Leben vollzogen werden müssen, nicht gepackt hat. Das ist für mich dann das, was ich wirklich als Charakterschwäche ansehen würde.

Mit dem Vergeben ist es so eine Sache. Gehen wird das nur, wenn man es wirklich will.

Und dass man es will, ist was, was man von sich aus seinem Inneren heraus selber wollen muss. Ich denke, es nützt nichts, vergeben zu wollen, damit es einem selber besser geht. So funktioniert Vergeben nicht. Vergeben kommt dann, wenn man genug Abstand gefunden hat, wenn man innerlich damit fertig ist, es verstanden hat oder für sich selber der ganzen Sache seine Bedeutung verliehen hat.

Für mich ist es so, dass ich weiß, dass ich nicht vergeben will und auch nicht muss. Es gibt keine Notwendigkeit dafür. Mein Vater ist ja tot, dh es ist keine offene Frage mehr, ob ich z.B. Kontakt haben wollte oder helfen wollte/sollte/müsste.

Ich muss nicht vergeben, damit es mir gut geht. Mir geht's auch so gut damit, weil das Thema einfach für mich durch ist. Wäre dieses Forum nicht, dann würde ich gar nicht mit dem Thema beschäftigt sein. Für mich ist es entlastend, dass ich einfach so fühle, wie ich fühle. Ich muss nichts vergeben und das finde ich angenehm.

Ich kann hier aber auch einfach aus dem Thread rausgehen und dann ist es ok. Andere Dinge hier aus anderen Threads würde ich mittragen, aber das Thema nicht. Das ist für mich einfach vorbei. Ich kann noch mitreden bei diesen Dingen, aber ich leide DARUNTER nicht mehr. Unter vielem anderen ja, aber nicht darunter.

Ich bin halt nicht mehr irgendwie mit ihm verbunden, was andere hier mit ihren Abhängigen halt noch sind.

GLG

ausgefuchst

Benutzeravatar

power
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 535

Beitrag Sa., 09.01.2010, 15:36

@worstcase:
worst case hat geschrieben:deine mutter ist seither trocken, ohne rückfälle?
das hat sich zwangsläufig irgendwie so ergeben...1. konnte sie 8 jahre nach ihren schlaganfällen nichts mehr essen und trinken, d.h. sie wurde künstlich ernährt und 2. muss währen den schlaganfällen irgenwas passiert sein im hirn, das sie nicht mehr trinken ließ. soweit ich weiß, hat sie 1mal irgendwo mal einen kleinen schluck getrunken...doch sie sagt, sie würde heute nie mehr trinken! ich hoffe es....

@ausgefuchst: du gehst sehr hart mit menschen ins gericht!
ausgefuchst hat geschrieben:Wer Minderwertigkeitsgefühle hat, der tut mir wirklich leid. Das ist eine schlimme Hypothek. Aber wer nicht fähig ist, darüber mit zunehmendem Alter drüber zu stehen, der ist für mich ein Versager, der bestimmte Reifungsschritte, die im Leben vollzogen werden müssen, nicht gepackt hat. Das ist für mich dann das, was ich wirklich als Charakterschwäche ansehen würde.
Lassen wir mal die Sauferei beiseite...

1. denke ich, dass man nie von sich selber ausgehen darf. wenn du sagst, du hattest es auch nicht leicht, aber du hast aus deinem leben was gemacht, dann darfst du nicht erwarten, dass es andere leute auch so können oder so machen. jeder mensch ist anders und jeder mensch hat andere schicksale zu verdauen. der eine landet in der ärgsten depression, während ein anderer nach einer gewissen zeit des "nicht-sonderlich-gut-gehens" wieder freude am leben empfindet und weitermachen kann. und die einen holen sich hilfe und tun was dafür, dass das leben wieder besser wird, die anderen holen sich die hilfe ich sag mal woanders. das soll nicht heißen, dass ich alkohol oder jegliche andere droge legitimiere - absolut nicht- aber was ich damit sagen ist, dass nicht jeder gleich ist und man menschen nicht verurteilen dafür darf, was sie können und was nicht.

meine mutter hat niiie hilfe in anspruch genommen...obwohl man ihr soo viel hilfe angeboten hätte. sie hat alles abgelehnt mit den worten:"ihr habt doch alle keine ahnung"! und ich war unendlich wütend auf sie, dass sie nicht im stande ist, ihr leben auf die reihe zu kriegen und sich hilfe zu holen. ich dachte mir immer, wenn nicht für dich, dann tus doch für mich. tja, aber so läuft das nicht. sie konnte es einfach nicht und heute bin ich soweit, dass ich sagen kann und muss: ok, meine mutter hat mir ein schweres erbe hinterlassen, ich habe durch sie viel leid erfahren und es hätte wesentlich schöner sein können, ABER ICH bin für mein leben verantwortlich und muss das bester daraus machen. egal, was man mir angetan hat! sie hat sich die hilfe nicht geholt, aber ich holfe mir hilfe und will mein leben leben und zwar ein schönes leben! und ich habe es einfach akzeptiert, dass sie nicht konnte, aus welchen gründen auch immer! weiß ich bis heute nicht...

2. ist gerade das thema "minderwertigkeitsgefühle" nicht zu unterschätzen und das lässt sich nicht einfach laufe des alters so ändern. vielen menschen wird von klein auf an gesagt, wie schlecht sie sind, wie dumm sie doch sind, etc...und wie sollst du dann als erwachsener anders denken? meinst du, das wäre mit logik machbar?? ich denke nicht!!!! das gehirn ist wie eine festplatte, das sich jeden noch so kleinen satz merkt u leider merkt man sich die schlechten dinge schneller als die guten! und diese minderwertigkeitsgefühle oder gedanken wieder loszuwerden, ist harte arbeit! aber ich stimme dir zu, dass man selber was dagegen oder dafür tun muss!

3. mit dem vergeben hast du recht! das kann man sich nicht einreden...das muss vom innern her kommen und wenn man nicht will, wird das sicher auch nicht passieren. aber ich kann nur jedem empfehlen, es zu versuchen, weil man sich einfach besser fühlt!

lg power
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

Benutzeravatar

Anne1997
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 53
Beiträge: 625

Beitrag Sa., 09.01.2010, 15:39

Hallo

[quote="ausgefuchst"]Es ist vielmehr so, dass ich nicht verstehe, wie ein Mensch so drauf sein kann, ich möchte fast sagen, sooo dumm sein kann, dass er sich selber so auf's Glatteis führt, und denkt, dass er weniger wäre als andere, oder, dass er mit seinen Defiziten minderwertig wäre oder sonstwas, was ihn für andere inakzeptabel macht?[/quote]
An und für sich ist das "mein" Thread. Als ich die Anfangszeilen las
augefuchst hat geschrieben:Mein Alter war nämlich ein Hardcore-Säufer und ich hab' ihn gehasst. Das ging dem Rest der Familie nicht anders. Auch Alk selber finde ich nur verabscheuungswürdig.
konnte ich aber erst mal nicht schreiben und habe nur gelesen.
Warum mir es so schwer fällt zu schreiben, liegt daran, dass dieser Hass hier auch sprachlich so (für mich) durchschimmert und dies für mich ein Zeichen wäre, dass ich mich damit intensiv auseinandersetzen muss, nicht um eine Versöhnung um jeden Preis, sondern eine umgesunde Distanz zu erlangen, damit ich in mir und mit mir friedlicher, versöhnter, akzeptierender leben kann.

Es liegt schon daran, liebe ausgefuchst, dass Du es nicht verstehen kannst, warum sich jemand für so minderwertig hält. Hingegen kann ich dies sehr gut verstehen, da ich das gut kenne und ich hätte früher mehrere Prof./Dr. etc. - Titel oder Besitz haben können und hätte noch genauso gefühlt.
Habe keinen Alkohol dazu gebraucht (ein Glücksfall), es aber anders kompensiert.

Jemanden dafür als "dumm" zu bezeichnen oder es zu denken, halte ich für wenig produktiv - das merkt dieser Mensch nämlich, da solche Menschen manchmal "Mega-Antennen" haben und gleichzeitig gewalttätig sein können (muss nicht so sein, kann so sein) - mein Vater hat ein extremes Minderwertigkeitsgefühl und war beruflich (äußerlich gesehen) ziemlich erfolgreich.
Da hat sich einfach viel in dem Leben dieser Menschen (von früh an) angetürmt, vor dem sie sich heute drücken, das sie nicht sehen wollen (und können?) - das ist ihre Verantwortung.

Ich bin überglücklich einen anderen Weg gefunden zu haben und habe mich mit diesen starken Minderwertigkeitsgefühlen, die darin mündeten, dass ich mich ziemlich oft (auch lautstark vor anderen) selbst fertig gemacht habe (sehr praktisch, da kann einem ja keiner nahe kommen.... und es traut sich auch keiner mehr zu kritisieren....), in der Therapie auseinandergesetzt. Und das dauert bis heute....

Ein Alkoholiker ist wie die Angehörigen für das, was er tut, verantwortlich - und ich bin in erster Linie für mich verantwortlich.

Mein Vater trinkt bis heute, Gefühle von tiefer Scham, tiefe Wut, tiefste Traurigkeit kamen hoch, Hass spürte ich nie (meine verstorbene Schwester hingegen schon), Mitleid manchmal schon - und die letzten Jahre waren ein Ringen [und wenn ich überhaupt ein Therapieziel hatte, dann war es dieses: so leben können, dass ich meine Eltern "akzeptieren" und loslassen kann (z.B. auch die Tatsache, dass sie sich nie getrennt haben, trotz Seitensprüngen etc.) und dass ich langsam herausfinde, was ich für mich will] um diese ganzen Gefühle, mit allen möglichen praktischen Konsequenzen:
  • Distanzierung
  • Kontaktminderung / Kontaktabbruch
  • Auseinandersetzungen und Konflikte, Streit
  • gute Gespräche
  • mehr Akzeptanz (vor allem von mir selbst, dass ich nicht immer kämpfen muss; dadurch konnte ich auch andere tiefer akzeptieren, lassen...)
... und das Ganze in immer wiederkehrender Folge, aber eben nicht mehr ganz so wie früher, sondern immer von einem anderen Standpunkt aus.

Und jetzt fühle ich gerade, dass ich trotz mancher "Irrungen und Wirrungen" ziemlich froh bin, diesen Weg gegangen zu sein, es hat mich nicht gerade "glücklicher" und reicher gemacht, aber er lässt mich intensiver und gnädiger mit mir (und dadurch auch mit meinen Eltern) leben.
Und er ist noch nicht zu Ende, da die Folgen dramatischer werden und ich auch dafür schon Lösungen und Umgangsmöglichkeiten im Hinterkopf habe - dank vieler Gespräche mit Familie, Verwandten, Freunden, meinem Bruder. Und ich finde langsam(s)t auch meinen beruflichen Weg, o.k. nicht die große Karriere, aber der Weg, den ich mich oft nicht traute, überhaupt zu gehen - vor lauter Angst, Minderwertigkeitsgefühlen (und trotz vorhandenen Fachwissens etc.).

Soweit mal, herzliche Grüße und danke für eure Beiträge hier!
Anne

Nachtrag: Danke power für Deinen wichtigen Beitrag!

Benutzeravatar

Jesusechse
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 702

Beitrag Sa., 09.01.2010, 16:31

Sorry, manches, was in den anderen Beiträgen steht, versteh' ich nicht.

Warum soll ich nicht meinen Vater hassen, warum soll ich generell nicht hassen?

Das ist Ansichtssache, ob man sowas nicht darf oder es ändern soll? Ich spüre hier eine gewisse Harmoniesucht. Es kommt mir ein bisschen vor wir Religion, so nach dem Motto, man muss vergeben, um gut leben zu können.

Aber negative Gefühle zu haben, ist ok. Vielleicht ist nicht jeder dafür gemacht, sowas einfach stehen zu lassen. Ich fühl' mich damit nicht schlecht, sondern es ist angebracht, nach allem was war. Für mich ist da nichts, was nicht ok wäre.

Ebenso: Warum soll ich einen anderen Menschen für sein Handeln, Verhalten nicht verurteilen, wenn ich es eben verurteilenswert finde?!

Das sind alles persönliche Entscheidungen, die eigene Meinung.

Und das ist ok, egal, wie andere das sehen. Das ist Selbstbewusstsein, wenn man seine Meinung nicht von anderen genehmigen lassen muss, nicht von der Masse oder dem Durchschnitt absegnen lassen muss.

Das heißt es, frei zu leben.

Ihr tut so, als wenn ich in Ketten läge, weil ich bestimmte Gefühle habe oder Ansichten. Nein, ich bin frei, weil ich sie habe, weil ich mir erlaube, was vielleicht andere sich nicht trauen würden.

Es geht auch nicht drum, Minderwertigkeitsgefühle mit der Logik zu besiegen, sondern durch das, was man erlebt. Egal, was irgendwer irgendwann zu mir gesagt hat, ich merke ja doch, wie vielleicht andere später mit mir sind, ob die nett zu mir sind.

Indem man neue Erfahrungen macht und lernt, bewertet man sich neu.

Aber ich denke, dass man - solange man von denen, die einen abgewertet wurde, Anerkennung sucht - ist man blind für diese Lerneffekte.

Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben sollte. Mir hat mein Verstand einfach immer gesagt, was los ist und ich hab' mich nicht irreführen lassen. Das kann doch nicht sein, dass das so eine herausragende Leistung sein soll, das MUSS doch jeder können???

Ich hab' auch als Kind schon sehr genau gewusst, wer der Versager war. Und hab' mich danach gerichtet.

Jeder Mensch hat ein Gehirn zum Denken und man sollte es einfach seine Arbeit tun lassen.

Es ist einfach dumm, zu glauben, was ein Mensch sagt, wenn alle anderen das Gegenteil sagen.

So meine ich das. Wer die Realität nicht als Korrektur hinzuzieht, der verhält sich leider sehr dumm.

Das ist nämlich die einzige Chance, aus diesen Verstrickungen rauszukommen.
GLG

ausgefuchst

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag