Wie umgehen mit Idealisierung u. Gefühlen der Thera

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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metropolis
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 14:37

Du hast dir gewünscht, dass sie versucht dich aufzuhalten und umzustimmen?
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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extrano
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 15:00

metropolis hat geschrieben:Du hast dir gewünscht, dass sie versucht dich aufzuhalten und umzustimmen?
ich weiß nicht, ob es das ist. irgendwas habe ich mir wohl erhofft, ja. jedenfalls nicht nur ein handschlag mit "tschüss frau p. und eine gute zeit"...aber so ist das halt. ich muß realistisch bleiben. ich bin für sie nur eine von vielen.

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metropolis
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 15:09

extrano hat geschrieben: ich bin für sie nur eine von vielen.
Nach 3 Jahren? Das ist wirklich enttäuschend. An deiner Stelle wäre ich mächtig wütend auf sie. Nach 3 Jahren sollte mehr rüberkommen als "tschüss und eine gute Zeit". Ich würde meiner Enttäuschung wahrscheinlich brieflich Luft machen.

Oder hast du ihr überzeugend den Eindruck vermittelt, dass du die Therapie nicht mehr brauchst und jetzt der richtige Zeitpunkt für das Ende ist? Wenn du auf sie stärker und selbstbewusster wirkst, war der Zeitpunkt des Endes für sie vielleicht passend?
hmm, wenn du in eine Tagesklinik gehst, kannst du ja so gestärkt noch nicht sein. Komisch, dass sie das einfach so hingenommen hat. Dafür hätte ich wohl gern eine Erklärung von ihr, wenn ich du wäre.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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hungryheart
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 15:35

extrano hat geschrieben:mehr oder weniger ein abbruch. geht mir seit wochen so schlecht wegen der sache, weil ich mit meinen gefühlen ihr gegenüber nicht mehr klar komme. gehe aber bald in die tagesklinik.



aber nun habe ich ihr heute schon gesagt, dass ich vermutlich nicht wiederkommen werde.


kurz und schmerzlos. soviel bedeute ich ihr also. egal. ich leide jetzt....aber das tue ich eh schon die ganze zeit.


hey extrano,

das klingt ein bisschen wie ein test und so, als sei er danebengegangen.

was hast du denn von ihr erwartet?

indem sie deine entscheidung akzeptiert, zeigt sie, dass sie dich als erwachsenen menschen, der seine entscheidungen treffen kann, respektiert.
das ist doch eigentlich ein großes kompliment.

weshalb sollte sie dich umstimmen wollen. du machst die therapie ja für dich und nicht für sie.

lg
hh
Nimm was du willst und zahl dafür.

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extrano
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 15:41

nun, ich denke, ich habe sie mit meiner entscheidung heute ein wenig überfallen. sie wollte den termin nächste woche quasi noch als abschlußgespräch nehmen. hab ihn aber abgesagt, wollte schon heute nicht mehr zum termin kommen...weil ich einfach nicht klar komme.
stabil bin ich daher auf gar keinen fall...

hm...sie meinte auch "vielleicht melden sie sich ja im neuen jahr" und denkt, dass ich mich sowieso wieder melde. keine ahnung. bin selbst schuld. an allem. und traurig.

@hungryheart
ein test sollte das von mir auf keinen fall sein. über erwartungen habe ich vorher auch nicht nachgedacht. jetzt im nachhinein? ich weiß es nicht. vielleicht einfach mehr das gefühl, dass ihr etwas an mir als person liegt.

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schmetterling.1983
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Beitrag So., 28.02.2010, 10:30

Hallo Extrano,
ich wollte mal fragen ob sich noch etwas ergeben hat.
Wie ist es denn weiter gelaufen?
Ich bin scheinbar momentan auch in einer innerlichen Zerreisprobe, wenn auch gerade (jetzt wieder für immer?) auf einem guten Ast.
LG Schmetterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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extrano
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 22:22

hallo schmetterling.1983,

nett das du nachfragst. die geschichte ging noch weiter. ich schrieb meiner thera einen zweiten brief, in dem ich ihr (nachdem ich mir selbst endlich klar darüber wurde) von meinem mama-problem berichtete und den damit unbefriedigten bedürfnissen aus der kindheit. der brief war sehr ehrlich, aber auch knallhart, mit einigen von mir provokant formulierten stellen. was sie vermutlich etwas persönlich nahm. denn ca. 3 wochen später kam ein kurzer brief von ihr, in dem sie mir mitteilte, dass sie meine entscheidung zum therapieabbruch für richtig hielte. allerdings erwähnte ich (ihr gegenüber) nie endgültig einen therapieabbruch.

daraufhin war ich ziemlich verärgert, weil sie mir in der letzten sitzung im dezember mehrmals zu verstehen gab, dass es ganz allein meine entscheidung sei. also schrieb ich ihr eine sms, in dem ich ihr mitteilte, dass ich über ihre entscheidung sehr traurig sei und ich sie um einen anruf zwecks klärung bat. keine 5 minuten später rief sie an, wo sich ihr brief als angebliches missverständnis herausstellte und sie mich natürlich weiter behandeln würde, wenn ich das denn möchte.

seit 7 wochen bin ich nun in teilstationärer behandlung (tagesklinik) und habe wieder einigermaßen stabilität erreicht. mit der dortigen therapeutin, die wirklich großartig ist (ich fange schon wieder an, zu idealisieren arbeite ich mit meinem inneren kind und merke, dass ich auf dem richtigen weg bin. allerdings habe ich immer noch meine bedenken, dass ich das mit der ambulanten thera evtl nicht mehr auf die reihe bekomme. am montag kommt sie in die klinik, um dort ein gespräch mit mir und meiner kliniktherapeutin zu führen. ich bin jetzt schon sowas von aufgeregt, wie soll das nur am montag werden?
das ist der aktuelle stand. bin vermutlich noch so 2 wochen in der klinik und werde dann sehen, ob das nochmal was wird ambulant oder eben nicht. die angst, dass ich in das gleiche große loch fallen werde, wie vor der tagesklinik, ist riesig :(

magst du von dir und deinem problem berichten?

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Emma Peal
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Beitrag Di., 09.03.2010, 23:30

Hallo an Alle,

entschuldigt bitte, dass ich mich so einklinke.

Bin neu hier angemeldet, nachdem ich schon ein paar Wochen in diesem Forum mitgelesen habe. Dieses Thema scheint ja ein Dauerbrenner zu sein, daher wollte ich keinen neuen Thread eröffnen. Will niemanden langweilen/nerven. Für mich ist das alles allerdings sehr neu.

Mache seit etwa 3 Monaten eine Verhaltenstherapie (ist nicht meine erste Therapie, hatte früher einige -meist abgebrochene - Gesprächstherapien und viele Klinikaufenthalte, hatte eine jahrelange "Therapiepause" bis es nicht mehr ging...) bei einem Psychotherapeuten.

Nachdem ich ihn anfangs "nur" sehr sympathisch fand, ist relativ schnell mehr draus geworden, sprich ich denke fast dauernd an ihn, krieg kaum was anderes geregelt, kann die Gefühle nicht so richtig einordnen, sie gehen aber in Richtung Verliebtheit, würde ich sagen.
Sehe ich ihn, kriege ich weiche Knie, trau mich fast nie, ihn anzusehen, und hab das Gefühl mich total bescheuert zu benehmen.
Versuche möglichst einen guten Eindruck zu machen, und würde deshalb einige (für mich wichtige) Themen am liebsten gar nicht ansprechen.
Aber je besser ich "ankommen" will, desto verkrampfter werde ich.
Und eigentlich sollte es doch in dieser Therapie beim besten Willen nicht darum gehen...

Er ist wahnsinnig lieb, klug, einfühlsam usw, aber hat mir nie das Gefühl gegeben, dass er mehr als ein Therapeut für mich ist. (Da würde ich glaube ich auch meinen Respekt vor ihm verlieren)
Um eines klarzustellen: ich will nichts von ihm, ich will auch diese Gefühle nicht, mir ist das total peinlich.

Seit ein paar Wochen schreibe ich ihm regelmäßig Mails, und vorgestern hab ich ziemlich eindeutig geschrieben, was ich für ihn empfinde.
Seitdem habe ich ihn noch nicht gesehen (habe Donnerstag wieder einen Termin), aber er hat mir sogar zurückgemailt (was er sonst nicht tut) und sich für mein Vertrauen bedankt und nur noch "Bis Donnerstag" geschrieben.
Ich vermute, das war eine Reaktion auf meine Befürchtung (die ich in meiner Mail geäußert habe), er könne die Therapie abbrechen oder sonstwie komisch darauf reagieren. Fand ich sehr nett von ihm.

Trotzdem: ich könnte vor lauter Scham im Boden versinken, und ich weiß nicht, wie ich ihm am Donnerstag noch mal unter die Augen treten soll. Absagen werde ich die Stunde auf keinen Fall (obwohl ein Teil von mir am liebsten nie wieder hingehen würde, so peinlich ist mir das).
Ich will gar nichts von ihm (außer ihn toll finden), und mach mir trotzdem so komische Gedanken, so nach dem Motto, dass er denkt, "Oh Gott, diese nervige Frau XY, wie soll ich die bloß loswerden, die kann ich gar nicht leiden, und ausgerechnet DIE gesteht mir ihre Gefühle."
Komme mir schrecklich dumm und naiv vor.
Und wünschte, ich hätte die Mail nie geschrieben...

Es wäre so nett, wenn mich jemand ein wenig aufbauen könnte, ich fürchte, ich werde die nächsten beiden Nächte gar nicht mehr schlafen können vor Aufregung. Oh Gott, oh Gott, oh Gott...

Herzlichen Dank im Voraus!

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Offy
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 08:51

Guten Morgen, Emma,

eigentlich bin ich nicht so der Mensch der aufbauenden Worte, aber lass es mich mal versuchen. *zwinker*

Zunächst mal finde ich es unglaublich mutig von jedem, der es schafft, diese Gefühle anzusprechen bzw. zu schreiben. Ich könnte das nie im Leben und würde mich eher in das kleinste Mauseloch verkriechen. Du hast also schon einen sehr wichtigen ersten Schritt getan.

Deine Aussage, du würdest nichts von ihm wollen, außer ihn toll finden, finde ich persönlich fragwürdig. Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Es steckt etwas dahinter, was mMn über eine "Arbeitsbeziehung" hinausgeht und auch über ein bloßes "Tollfinden". Jetzt gilt es, herauszufinden, was das genau ist. Am besten natürlich mit ihm gemeinsam. Welche Möglichkeiten es gibt, wurde hier schon oft genannt. An Verliebtsein denke ich dabei immer als Letztes. Ich vermute, dass du heftig in einer Übertragung steckst. Das kann ein großer Gewinn für dich sein, wenn ihr beide es schafft, zu hinterfragen und es irgendwann aufzulösen. Keine leichte Aufgabe.

Ich bin ziemlich sicher, dass dein Thera nicht das denkt, was du glaubst. Das ist DEINE Befürchtung aufgrund eventuell mangelnden Selbstwertes oder ähnlichem, oder? Ich habe mal gelesen, dass man das, was man von sich selbst glaubt, auch in die Meinung anderer von sich hineininterpretiert. Nicht, dass ich das aus eigener Erfahrung wüsste... *g*

Ich hoffe, ihr könnt gemeinsam daran arbeiten und die therapeutische Beziehung aufrechterhalten.


LG Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
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Emma Peal
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 17:36

Hallo Offy,

erstmal herzlichen Dank für Deine Antwort! Und ich finde schon, Du bist ein "Mensch der aufbauenden Worte".

Ja, ich weiß auch nicht, warum ich mich das getraut hab (bin sonst auch jemand, der sich eher die Zunge abbeißen würde, als so etwas zu "gestehen"), allerdings hab ich mich es ja auch nur in schriftlicher Form getraut. So vor dem Bildschirm bin ich viel mutiger. Jetzt krieg ich immer mehr Angst vor der eigenen Courage...

Das mit dem "ich will nichts von ihm, außer ihn toll zu finden" meinte ich so, dass ich ihn nicht in irgendeiner Form "rumkriegen" will (da hätte ich wohl eher Angst).
Es ist gut möglich, dass es sich um "Übertragung" handelt bzw dass ich meine Sehnsüchte zur Zeit in ihn hineinprojeziere. Denn ich kenn ihn ja im Grunde nicht, zumindest nicht privat.
Aber zumindest als Therapeut ist er wirklich ein ganz toller Mann, finde ich.
Alles andere findet wohl eher in meiner Phantasie statt; dessen bin ich mir auch bewusst. Auch dass es vermutlich auch damit zusammenhängt, dass ich in meiner langjährigen Beziehung oft unglücklich bin und mich generell sehr einsam fühle. Hab mich jahrelang isoliert (hab auch noch kleine Kinder und bin alleinerziehend, mein Freund wohnt nicht bei uns) so dass mein Therpeut der einzige ist, mit dem ich überhaupt intensivere Gespräche führe.
Zusätzlich finde ich ihn noch attraktiv und so intelligent und unheimlich warm und herzlich. Seit Jahren war niemand mehr so nett zu mir, da ist es nicht schwer, solche Gefühle zu entwickeln.
Ich mag auch seine Stimme so. *schwärm*

Wie der Therapeut in Wirklichkeit denkt...keine Ahnung. Bin diesbezüglich sehr unsicher, ich hab schon mitbekommen, dass er zu anderen auch so liebenswürdig ist. Und ich hab ihm Dinge von mir erzählt, die ich an mir so hasse, dass ich denke, ihm muss es doch auch so gehen, er muss mich sicher dafür verachten.
Zudem hab ich oft das Gefühl, nur dummes Zeug zu erzählen (liegt auch an meiner Verliebtheit, wenn ich in jemanden verliebt bin, bin ich immer furchtbar nervös und denke, ich verhalte mich ganz schrecklich).
Ich kann ihm nie in die Augen sehen (weil ich mich für alles, nicht nur die Verliebtheit sondern auch für meine Probleme so furchtbar schäme).
Und schäme mich gleichzeitig dafür, dass ich mich schäme...
Fühl mich total blockiert, andererseits fühle ich auch, dass ich ihm vertrauen kann. Nur deshalb hab ich mich überhaupt getraut, ihm die Mail zu schicken.

Ich hoffe nur, dass ich damit nicht was kaputt gemacht hab, und es jetzt vielleicht gar nicht mehr klappt.
Andererseits nahm er soviel Raum in meinen Gedanken ein, dass ich es ihm nicht länger verschweigen konnte.
Er hat mich in der Stunde davor gebeten, immer ganz ehrlich zu ihm zu sein, was mir schwer fällt. Und das will ich sein.
Ich will unbedingt, dass diese Therapie (endlich) richtig anschlägt.
Und ich dachte, wenn ich so was für mich Bedeutsames verschweige, kann sie das nicht.

Doch meine Nervosität (vor morgen) steigert sich langsam ins Unerträgliche.
Morgen nach der Stunde werde ich dann mehr wissen.
Und davon berichten, falls es Dich (oder andere) interessiert.

Nochmal danke und liebe Grüße,

Emma

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Offy
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Beitrag Do., 11.03.2010, 11:32

Hallo Emma,

darf ich mal spekulieren? Du hast einige Dinge genannt, die du so an ihm magst und interpretierst es als Verliebtheit. Ich erzähl dir mal was von mir (ganz unter uns) und vielleicht kannst du etwas für dich daraus verwerten.

Obwohl ich schon laaaange erwachsen bin und eigentlich in der Lage sein sollte, meine Bedürfnisse zu äußern und auch zu wissen, wo ich mir holen kann, was ich brauche, kriege ich das nicht hin. Durch bestimmte traumatische Erlebnisse negiere ich sogar jegliche menschlichen Bedürfnisse bzw. kann sie mir nicht eingestehen. Und dabei spreche ich nicht von Sexualität...
Jetzt treffe ich einen Menschen (Therapeut oder nicht), der genau die Eigenschaften/Verhaltensweisen hat, die ich mir wünsche, z.B. Wärme, Zuverlässigkeit, Empathie etc.
Mein Leben lang habe ich vieles davon vermisst, ohne es zu wissen...oder ich musste einen hohen Preis dafür bezahlen. So...dieser Mensch gibt etwas von sich, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist neu und es fühlt sich toll an. Ich will das gar nicht mehr loslassen und am liebsten ständig in seiner Nähe sein, um es zu genießen und das nachzuholen, was ich nie hatte.

Nun kann man das natürlich als Verliebtheit interpretieren. Was aber, wenn es eine Frau ist und ich eigentlich gar nicht lesbisch bin? Ich habe inzwischen für mich festgestellt, dass ich die meisten Menschen als "geschlechtslos" betrachte. Sie sind in erster Linie einfach nur Mensch. Und das Gefühl von Verbundenheit und Nähe ist mit Verliebtheit nicht gleichbedeutend. Da ist "nur" jemand, der positive Gefühle in mir erweckt.

Das klingt vielleicht alles jetzt ein wenig rational, aber ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will.

Das da oben ist btw. alles fiktiv.


LG Offy
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metropolis
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Beitrag Do., 11.03.2010, 11:51

@Offy
Was verstehst du unter Verliebtheit? Warum wäre es für dich unpassend, positive Gefühle einem Menschen gegenüber als Verliebtheit zu bezeichnen.

@Emma
Welche Verliebtheitsanzeichen bemerkst du an dir genau? Warst du schon mal verliebt? Ist es jetzt ähnlich?
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Beitrag Do., 11.03.2010, 12:08

@metropolis: Na, du kannst ja Fragen stellen. *gg*
Die Beantwortung wird mir jetzt schwer fallen, aber ich will es versuchen:

Verliebtheit bedeutet für mich mehr als das Vorhandensein positiver Gefühle. Es gehört dazu, dass ich mit diesem Menschen ALLES teilen möchte. Das wären dann auch körperliche Dinge und... naja, im Grunde mein Leben. So habe ich das bei Emma nicht verstanden. Sie will mMn kein Leben mit ihm, sondern eigentlich seine Zuwendung usw.
Ich kann mich irren, aber ich glaube, dass das nicht ausreicht, um von Verliebtheit zu sprechen, wobei ich nicht behaupten kann, zu wissen, wie es sich anfühlen würde. Ich bezeichne das für mich immer gern als eine Art Partnerschaft auf einer hohen Ebene. Klingt blöd, aber besser erklären kann ich es wahrscheinlich nicht.
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Beitrag Do., 11.03.2010, 12:20

Aber Verliebtheit kann doch schon lange vor der Partnerschaft einsetzen. Verliebtheit und Partnerschaft/ gemeinsames Leben ist für mich keine zwingende Verbindung.

Dann hältst du wahrscheinlich "platonische" Verliebtheit für ausgeschlossen. Ich auf jeden Fall nicht, dazu habe ich das zu oft erlebt. Mit Bauchkribbeln und Schwärmen und weichen Knien ohne dass ich gleich mein ganzes Leben mit dem/ der Angebeteten verbringen wollte. Wunsch nach Nähe ja, aber immer sexuelle Nähe? Nicht unbedingt.

LG

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Theodor Storm

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Offy
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Beitrag Do., 11.03.2010, 12:28

Mh...dann haben wir beide verschiedene Vorstellungen/Fantasien bei diesem Begriff.
Wie gesagt...es ist nur etwas, was ich mir im Kopf so zusammengereimt habe. Ich habe es nie erlebt und kann es daher nicht aus eigener Erfahrung sagen.

Die Begriffe "platonisch" und "Verliebtheit" schließen sich für mich aus, ja. Was eher zusammenpasst, wäre "platonisch" und "Liebe", finde ich. Ist jetzt vielleicht ein wenig sehr spitzfindig, aber das ist das, was ich eher kenne. Die sprichwörtlichen Schmetterlinge im Bauch sind weg, man hat wieder einen festeren Stand auf dem Boden der Tatsachen und trotzdem bleiben die Gefühle für den anderen, ohne dass man dabei ans Bett denkt.

Ist bestimmt schwer zu verstehen, was ich sagen will... *grübel*
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