Wie erkläre ich meinen Krankenstand?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Eve...
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Beitrag Mo., 26.10.2009, 14:55

Du, das finde ich völlig normal, dass man gern arbeiten würde, wo man GERN arbeitet.

Deine Realität schaut aber nun mal anders aus, gell?

Ich wünsch Dir einen gehbaren Weg.

Eve

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Thea
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 14:48

mir ist schwindelig, ständig bin ich diffus hungrig und satt gleichzeitig.
Ich bin schon beim Aufstehen müde, mir sind die Menschen egal geworden,
ich bin wie in Watte gepackt, fühle mich nicht.

Wochendends habe ich keine Kraft mehr Leute zu treffen, Ich kann mit mir nichts anfangen, weiß nicht was ich will, kann mich für nichts mehr entscheiden, die Gedanken drehen sich im Kreis,
mit meiner Familie streite ich nur mehr, weil ich kein Mitgefühl mehr habe. Ich bin zynisch und arrogant geworden.

Im Büro: ich schiebe Arbeit auf, kann mich nicht konzentrieren, mache Fehler, denke an alles nur nicht an die Arbeit. und immer ist viel zu viel Arbeit auf meinem Tisch...
Ich habe schon mit meinem Chef geredet und wir bekommen in 2-3 Monaten eine zusätzliche Kollegin, aber mir geht die Kraft aus - und ich schaffe es einfach nicht, etwas zu ändern,

Ich habe mich bei einer Beratungsstelle beraten lassen. Diese haben mir vorgeschlagen mich krankschreiben zu lassen...und wenn notwendig um einen stationären Aufenthalt anzusuchen... und habe nicht den Mut in den Krankenstand zu gehen. Ich denke immer, dass es mir nicht schlecht genug geht, schließlich kann ich doch noch zur Arbeit gehen.

Ich kann irgendwie auch nicht von der Arbeit loslassen.

Wenn ich die Stellenanzeigen lese - es gibt so wenige offene Stellen, und es gibt so viele Leute, die ehrgeizig, motiviert und ausgebildet sind. Ich würde mich selbst momentan auch nicht einstellen.
Ich darf meinen Job nicht so einfach verlieren; Ich brauche das Geld, das ich verdiene, eigentlich sollte ich glücklich sein, weil ich bald heirate, aber momentan würde ich am liebsten vor allem wegrennen.

Ich weis echt nicht, was ich tun soll

Thea
Glück ist das, was man täglich tut.

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Eve...
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 15:48

Hast Du Dich untersuchen lassen? Hinter ständiger Müdigkeit usw. kann eine Krankheit stecken.

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lingaroni
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 17:19

ich bin normalerweise keine die sich vor irgendwas drückt oder gern mal "einfach so" nicht arbeitn geht...
dann wird es aber zeit, dass du lernst "einfach so" nicht arbeiten zu gehen. ungewöhnliche situationen verlangen nach ungewöhnlichen lösungen.
morgen früh hab ich einen termin beim therapeuten
super! wird sicher interessant!

viel erfolg!

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comus
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 17:50

@Thea: Die Symptome die du hier schilderst, lassen ein vorangeschrittenes Burnout vermuten. Du steckst da schon tief drinnen, insofern ist es bloß eine Frage der Zeit bis du ganz unten bist, dringender Handlungsbedarf ist also nötig.
Auch wenn du es nicht hören möchtest, dein Job ist jetzt nicht wichtig, du bist wichtig. In den Krankenstand zu gehen wäre mal ein Anfang, aber das alleine wird wohl nicht reichen, um für dich eine Veränderung und Verbesserung herbeizuführen. Eine Beratungsstelle hast du schon aufgesucht, genau in diese Richtung solltest du weitergehen, bis hin zu einem stationären Aufenthalt wenn es sein muss. Letzteres wird nicht zwingend nötig sein, außer du wartest solange bis du den totalen Zusammenbruch hast (kann schnell gehen). Daher, je früher du aktiv wirst desto besser für dich. Mein Tipp, such dir eine(n) Therapeutin bzw. Beraterin die sich mit Burnout auskennt und investier da ein wenig Zeit und Geld, das macht sich bezahlt.

LG, comus

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Sphynx
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:19

Ich bin wegen Burn-out und Depressio im Krankenstand. Meine Eltern finden das völlig in Ordnung und sagen mir auch immer ich soll mich jetzt entspannen, damit ich dann bei der neuen Arbeitsstelle wieder „die alte“ bin.
Aber zB meine Schwiegereltern haben gestern (obwohl sie mich sehr mögen und das sicher nicht bös gemeint haben) gesagt, dass burn out jetzt die neue Mode ist und das eh fast jeder haben kann. Und ob das überhaupt möglich ist in meinem Alter. Weiters habns gmeint, dass es auf jeder Arbeitsstelle Leute gibt die einen fertig machen und ich lernen soll damit zu leben. seufz

@ Thea
Bei mir ist das seit einem Jahr auch so! Ich hab kaum Kraft etwas zu unternehmen. Meinem Mann fällt daheim die Decke aufn Kopf während ich schon zufrieden bin wenn ich auf der Couch sitz und in Ruhe die Wand anschaun kann. Wenn Freunde etwas unternehmen wolln, bin ich gedanklich schon im Bett anstatt in einem Lokal und verlasse jede Feier, jedes Treffen als Erste.
Entscheiden kann ich schon lange nichts mehr so richtig. Ich möchte so viel, schaffe garnix, die Zeit vergeht so schnell und ich schau permanent ins bekannte „Narrenkasterl“ und weine alleine vor mich hin.
Helferin, ich bin jetzt im Krankenstand. Seit einer Woche inzwischen. Langsam geht es mir ein wenig besser, ich weine nicht mehr bei dem Gedanken an die Arbeit bzw. Chefin. Aber so richtig wohl fühl ich mich wirklich nicht dass ich im Krankenstand bin *seufz*

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Eve...
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:51

Weiters habns gmeint, dass es auf jeder Arbeitsstelle Leute gibt die einen fertig machen und ich lernen soll damit zu leben. seufz
Sie haben aus ihrer Sicht damit nicht unbedingt unrecht, finde ich. Nur kennen sie die heutige Arbeitswelt mit ihrer Gnadenlosigkeit nicht ...

Und jeder hat unterschiedliche Fähigkeiten, das zu kompensieren und abzublocken. DU kannst es eben anscheinend nicht, das müsstest Du ihnen klarmachen.

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Beitrag Do., 29.10.2009, 14:03

weißt du eve...ich hatte auch nie solche probleme. ich musste mich nie wo durchbeißn oder ellenbogentaktik anwenden.
ich bin in einer sehr liebevollen familie aufgewachsen. am land. im dorf kennt jeder jeden und bis auf übliche kinderstreitigkeiten hatte ich auch während meiner schulzeit keine probleme.
auch in dem krankenhaus in dem ich 3 jahre gearbeitet bzw. gelernt habe hat es das nicht gegeben. bin mit allen gut ausgekommen und hatte immer die besten bewertungen.

und jetzt in der stadt ist alles anders. ich weiß schon dass ich ein wenig härter werden muss.

ich kann nur sagen, dass jedes team seinen eigenen haupt-charakter hat. und ich hier ins komplette gegenteil von dem was ich wollte reingekommen bin.

mein neues arbeitsteam ist ruhiger und freundlicher was ich bisher beurteilen kann. sicher werd ich es erst ab dem 2. jänner wissen

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Eve...
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Beitrag Do., 29.10.2009, 16:08

mein neues arbeitsteam ist ruhiger und freundlicher was ich bisher beurteilen kann. sicher werd ich es erst ab dem 2. jänner wissen
Na das klingt doch vorerst schon mal super!

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ENA
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Beitrag Do., 29.10.2009, 17:46

Ach, Du hast schon die nächste Arbeitsstelle sicher?!...Ist ja super !!!

Ja, dann mal gute Erholung jetzt und einen guten und leichten Start in die neue Stelle !!!...

Liebe Grüße, ENA!

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Beitrag Fr., 30.10.2009, 07:12

ja, ich hab schon eine neue Arbeitsstelle. Dort hätte ich schon vor einem Jahr anfangen können, hab mich aber dann leider für die andere entschieden.
Ich hab vorige Woche angerufen und gesagt, dass ich damals schon eine Stelle bekommen hätte und ob sie vielleicht noch einen Platz für mich hätten.
Die Chefin hat mich nur gefragt aus welchen Gründen ich mich für den anderen Platz entschieden hab und warum ich jetzt doch will und dann hat sie gemeint, dass ich gern wieder aufgenommen werde

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ENA
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Beitrag Fr., 30.10.2009, 09:40

Na, das hört sich ja super an...und dass da ein guter Einstieg möglich ist!... Auch finde ich es sehr mutig, dass Du da einfach nochmal angerufen und gefragt hast, obwohl Du denen damals abgesagt hast!...Wow.
Sag mal, nur rein interessehalber: Was hast Du ihr denn gesagt, warum Du Dich damals für die andere Stelle entschieden hast und warum Du jetzt gerne wieder dort weg und zu denen willst?

Liebe Grüße, ENA!

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Beitrag Fr., 30.10.2009, 11:50

glaub mir, das ist mir nicht leicht gefallen.
Hab mich enorm auf das gespräch vorbereitet. vorm telefonat alles was ich sage wortwörtlich aufgeschrieben und es dann runtergelesen (mit extrem freundlicher stimme, eh klar *g*)
gerissen hats mich wie einen kleinen hund *ggg*

Eigentlich hab ich ihr die Wahrheit gesagt. Dass ich damals in eine chirurgische Ambulanz wollte und die Chancen gleich nach dem Diplom dorthin zu kommen eher bei 0 liegen und ich dann doch eine Zusage vom anderen KH bekommen hab. Und da die Tante meines Mannes auch Krankenschwester ist und sie mir geraten hat zuerst in die Ambulanz zu gehen, weil auf andere Stationen kann ich dann immer noch wechseln, hab ich ihr aus mangelnder Berufserfahrung vertraut und bin ihrem Rat gefolgt...

Hab natürlich beteuert dass ich das gemacht hab...

Warum ich nicht mehr dort arbeiten will, weil ich weder mit den Arbeitsbedingungen noch mit dem Team wirklich gut auskomme. Dass ich mehr Zeit für meine Patienten haben will und dass ich mich in meinem Beruf weiterbilden möchte (eventuell Pflegewissenschaft studiern will) und es mir halt damals an meinem Schnuppertag so gut in diesem KH gefallen hat, dass ich mir eine Arbeit hier gut vorstellen könnte usw...

Die Chefin dort ist eine ganz eine nette. Es ist ein kleines Privatkrankenhaus mit geistlicher Führung. Hab mich dort sehr wohl gefühlt und ich werde mein Besten tun, damit das diesmal gut klappt...

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ENA
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Beitrag So., 01.11.2009, 16:59

Na dann nochmals "Viel Erfolg"! ...

Hört sich ja gut an!...

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Eve...
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Beitrag So., 01.11.2009, 20:28

Mönsch, das ist ja mal eine rasche Lösung eines ernsthaften Problems!

Glückwunsch und auch von mir alles Gute!
Eve

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