anstehende Trennung vom Therapeuten triggert

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 12:52

Pfötchen hat geschrieben:Ich wollte eine Disco besuchen und erfuhr dann, dass sie dort Stammgast sei- es gab ein ziehmliches hin und her, erst reagierte sie locker dann genau gegenteilig- es sei ja nicht therapieförderlich, wenn wir uns dort sehen, meinte sie und es fielen lauter schräge Sätze:Sie müsse ja Abstinenz bleiben und wenn ich da einen Mann kennenlernen würde den sie kenne...sie sei dort ja immer (dienstag)und kenne dort viele Leute.... Ich fühlte mich völlig abgelehnt, beformundet und in meiner Freiheit beraubt ("wenn sie da mit eigenen Freunden kommen ist es ja o.k") und wollte die Therapie abrechen
Hammerhart! Mit diesem Verhalten wurde aber deine starke Seite aktiviert, oder? Schließlich hat sie ihre eigene Verunsicherung ja erkannt und sich dafür entschuldigt, somit deiner starken Seite zugesprochen.

Es würde mich interessieren, was ihre Abstinenz damit zu tun hat, dass du dort alleine hingehst??
Es hat 4 h gedauert, um diesen Konflikt zu klären-ich ließ mich nicht darauf ein, mir ein falsches Hören zuzuschieben


Ich kann deinen Eindruck nachvollziehen, dass du das Gefühl hast, nach dem 4-stündigen "Theater" mehr "gespalten" zu sein als vorher. War das abhängige, liebende Kind doch sehr spürbar und gleichzeitig wurde das starke Erwachsenen-Ich von ihr aktiviert.

Also, ich finde es beeindruckend, wie klar du deine inneren Abläufe wahrnimmst.

Ich wünsche dir, dass du bald wieder einen Gleichklang in dir herstellen kannst, mit oder ohne die Hilfe deiner Therapeutin.

Alles Gute,
Sandy

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Pfötchen
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 12:55

SandyP. hat geschrieben:
münchnerkindle hat geschrieben:Das ist ein sehr, sehr dummes Misverständnis, wenn du meinst, daß dieser Anteil von dir dein Feind ist.
Das ist sehr, sehr empfindsam formuliert...
stimmt!

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stern
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 13:45

Pfötchen hat geschrieben:ich habe mich gestern erstmal für die Notbremse Bedarftsmedikament(omipramol) entschieden

Dafür sind sie ja auch da.
Überschwemmung von Schmerzgefühlen von diesem Anteil- das muß ich unbedingt in den Griff kriegen!
Versuche aber realistisch zu bleiben. Weiß natürlich nicht, ob ich das von mir auf dich übertragen kann, aber dass das bei immer mal wieder passieren kann, damit muss ich rechnen. Also direkt von vorneherein verhindern lässt sich das evtl. nicht immer... und dann gilt es halt etwas auf der Hand zu haben, das helfen könnte. (Siehe gestern nach einem Telefonat, wobei ich eine Eskalation zumindest halbwegs eindämmen konnte , so dass ich Fortschritte spüre. Aber zum Schlafen habe ich dann auch mal wieder ein Notfallmedi benötigt).
Ich geriet ja auch durch ihr Verhalten in die Regression....wurde immer kleiner...
... und das Kind vermutlich umso vordergründiger.
hat sie sich für ihre Aussagen ausdrücklich entschuldigt und zugegeben, dass sie eine negative Erfahrung mit einer Klientin auf mich übertragen hat.
Na, wenigstens hat sie sich wenigstens entschuldigt. Weiß jetzt auch nicht, wie man mit einer solchen Situation umgehen kann... aber eine einseitige Vorschrift "eigentlich dürften Sie wegen meines Abstinenzgeboten (was hat das überhaupt mit dir zu tun?) gar nicht in diese Disco... und wenn dann nur mit ihren eigenen Freunden" könnte es wohl wirklich nicht sein... denn ein Privatleben habt ihr ja beide. Weiß nicht klingt so, als befürchtet sie, dass du Teil ihres Freundeskreises werden könntest... und dann vielleicht eine "Vermengung" Therapie-Privat enstehen könnte. Wie habt ihr das pragmatisch "gelöst"? Dass es emotional nicht förderlich ist, meine ich nachvollziehen zu können... puuh.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Pfötchen
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 20:48

Hallo Stern,
eine pragmatische Lösung haben wir nicht gefunden-bzw.sie hat auch keine Angeboten-mir selbst ist die Lust am Dienstags-Tanz auch vergangen (manchmal denke ich jedoch es könnte heilsam sein nun erstrecht dort aufzukreuzen- für mein Trauma-Ich könnte das allerdings auch weniger gut sein) Mir ist heute doch nochmal klar geworden, dass diese Geschichte innerlich nicht abgeschlossen ist. Vielleicht dürfte es mich auch gar nicht so angreifen, aber sie hat mich sehr verletzt!
LG
Pfötchen
Zuletzt geändert von Pfötchen am Fr., 16.10.2009, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 21:37

Vielleicht dürfte es mich auch gar nicht so angreifen, aber sie hat mich sehr verletzt!
Was es dürfte oder nicht dürfte, dass sei mal dahingestellt... denn es hat dich eben verletzt. Seid ihr an dieser Verletzung dran, oder wurde das mit der Entschuldigung vom (Therapie-)Tisch gewischt? Ich meine, dieser Vorfall und die anstehende Trennung reißt dich ja, zumindest meines Eindrucks nach, schon ziemlich rein. Und ich frage mich, wie ihr mit deinen aufkommenden Gefühlen nun umgeht.
manchmal denke ich jedoch es könnte heilsam sein nun erstrecht dort aufzukreuzen- für mein Trauma-Ich könnte das allerdings auch weniger gut.
Puh, wenn die Verletzung primär deinem (wie du es nennst) Trauma-Ich entspringt, so könnte ich mir schon vorstellen, dass das gut und gerne nach hinten losgehen könnte. Denn als unrealistisch erachte ich, dass sie sich mit dir unterhalten würde (so verblieb meine Freundin zumindest mit einer Psychologin, falls sie sich mal auf einer gemeinsamen Veranstaltung treffen würden). Und was, wenn sie zudem nichtmal grüßen würde? (Dem Forum entnehme ich, manche Therapeuten grüßen bei Begegnungen zum Schutz des Patienten nicht... o.g. Psych. würde jedoch grüßen... insges. scheint das somit je nach Thera uneinheitlich gehandhabt zu werden). Also an deiner Stelle würde ich schon überlegen, ob und wie du den worst-case (z.B. Ignoriertwerden) verkraften würdest. Ich meine, es muss nicht so kommen, aber... siehe oben. Auszuschließen ist das auch nicht.

Intuitiv würde ich sagen, heilsamer wäre evtl., wenn ihr deine Verletzung nochmals ansehen könntet. Und/oder evtl. du manches aus der Therapie mitgenommen hast, wie du diese Wunde etwas versorgen könntest. Ich weiß nicht, ob ihr überhaupt mit Hilfe des Inneren-Kind-Ansatzes o.ä. gerarbeitet habt, aber das wäre etwas, was mir einfallen würde, woran ich auch ansetzen würde. Empfindest du Ärger? Wenn ich das kann, dann kann das für mich (je nachdem was war) auch manchmal ein Stück weit "heilsam" sein.
Liebe Grüße
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 22:53

Pfötchen hat geschrieben:Vielleicht dürfte es mich auch gar nicht so angreifen, aber sie hat mich sehr verletzt!
"Dürfte" gibt es nicht, wenn es um ein Trauma geht.

Es hat dich so getroffen, weil es in die "hilflos ausgeliefert sein" Kerbe gechlagen, die durch dein Trauma bedingt ist. Und da extrem unschöne emotionale Erinnerungen wachgerufen hat. Von daher ist klar, daß du so extrem verletzt reagierst. Ich würde das mal eine mehr oder weniger milde Form von Retraumatisierung nennen.

Klar, einer psychisch stabilen Person hätte jemand der so was von sich gibt vermutlich sowas wie ein genervtes Achselzucken entlockt. Aber wenn man solche Erfahrungen hat wäre der Vergleich mit psychisch völlig stabilen Menschen sehr unfair.

Und deshalb ganz klar: Es darf dich so angreifen. Und du darfst dich so fühlen deshalb! Es ist völlig normal unter den gegebenen Bedingungen, daß du so reagierst.

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Pfötchen
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 09:51

Hallo,
stern:ich berichtete in der letzten Stunde erstmalig kurz über meine Reaktionen auf unseren Konflikt, sagte ihr, dass ich in den Schmerz der 3-jährigen gefallen sei(auch nächtlichen Panikattacken)und das ich Notrufe an Freunde absetzen mußte.Ihre Reaktion:Lob dafür, dass ich mir Hilfe gesucht habe..."andere hätten da vielleicht in die Klinik gemußt od. würden sich aufschneiden.."Na toll!
- hatte mich schon dafür entschieden, während der Therapiezeit nicht in den Laden zu gehen, aber es hat mich auch gewurmt, wenn ich auf Anfragen von Bekannten dann:"Ich kann nicht kommen, meine Therapheutin ist da", sagen mußte"
münchnerkind:
mit dem "hilflos augeliefert sei " liegst du wohl sehr richtig-passt auch zu dem Bild, was ich schon vor einigen Wochen hatte ( fasse meine Zustände häufig als Bild zusammen-nicht bewußt-passiert von selbst): Ich liege angeschnallt auf einer Drehscheibe (Zirkus) und sie ist die Messerwerferin- ich bin also ihrem Können oder Unvermögen ausgesetzt.Meine Therapheutin fühlte sich durch diese Beschreibung eher angegriffen-, damit könne sie sich ja nicht identifizieren, später hat sie es dann umgedeutet,das Bild stehe ja für völliges Vertrauen...
Ach, ich weiß gar nicht wie ich mit der Situation umgehen soll, früher hat es mich beruhigt an sie zu denken-heute ist es das Gegenteil-ich muß sie ausblenden damit es mir nicht schlecht geht.Ja, die Konflikte wirken retraumatisierend- kann ja die nächsten Wochen nicht so weiter gehen-alle 14-Tage nen Neuabsturz...LG

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stern
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 10:45

Pfötchen hat geschrieben:ich berichtete in der letzten Stunde erstmalig kurz über meine Reaktionen auf unseren Konflikt, sagte ihr, dass ich in den Schmerz der 3-jährigen gefallen sei(auch nächtlichen Panikattacken)und das ich Notrufe an Freunde absetzen mußte.Ihre Reaktion:Lob dafür, dass ich mir Hilfe gesucht habe..."andere hätten da vielleicht in die Klinik gemußt od. würden sich aufschneiden.."Na toll!
Das Lob, würde ich mal unterstellen, ist auch so gemeint... denn es IST eine Stärke, dass du dir Hilfe gesucht hast (nicht nur über Freunde, sondern z.B. auch übers Forum. Dass du auf Notfallmedis zurückgegriffen hast (die du dir IMO auch nicht grundlos reingepfiffen hast). Usw. Das IST selbstfürsorgliches Verhalten, wo manch' andere in dieser Krise vielleicht in der Tat anders damit umgegangen wären.

Ich hab' btw. teils schon ähnliche Aussagen gehört, dass xy auch für eine starkes ICH spricht, denn manch' andere, die yz erlebt hätten, würden ... . Etwas das mir btw. auch schon geholfen hat, das von der Seite zu sehen... wobei es auch nicht den Touch hatte: Na ja, mit Aufzählung von ein paar Ressourcen wische ich mal die geschilderten Schwierigkeiten vom (Therapie-)Tisch... was ich (bei einem anderen Thera) durchaus auch schon das eine oder andere Mal SO wahrgenommen habe , dass sich die Schwierigkeiten nicht einer Klärung zuführen ließen, was dann erst recht manche zum Eskalieren brachte, ab sei's drum.

Die Frage ist daher, bleibt die Therapie bei diesem Lob stehen. Oder ist dir klar, was genau angetriggert wurde... und gehen Schritte auch dahin, wie du diese Erfahrungen ein Stück weit intergrieren kannst? Hast du dir im Laufe der Therapie Notfallpläne basteln können, was du bei derartigen Gefühlswallungen/Panikattacken/Abstürzen tun kannst?
früher hat es mich beruhigt an sie zu denken-heute ist es das Gegenteil-ich muß sie ausblenden damit es mir nicht schlecht geht.
Puh... und das sehe ich schon kritisch. Und ich gehe mal von mir aus: So hat meine stat. Thera, so meine ich, schon sehr viel für mich getan... und mir insbes. auch in Puncto Emotionen/Gefühle mir etwas auf die Sprünge geholfen. Und ich ertappe mich schon hin- und wieder dabei, dass ich mich (z.B. wenn es mir gerade nicht gut geht) frage: Was hätte sie jetzt evtl. getan o.ö. Und dass ich dann schaue, ob ich davon manches für mich nutzbar machen oder mir das selbst geben kann. Und puh, wenn das durch so ein Bild überlagert wäre, dann fällt sowas weg.
Liebe Grüße
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Pfötchen
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 11:22

Hi Stern,
ich denke der trigger ist das (alte) Gefühl abgelehnt zu werden-schließlich hat sie den Schutz ihres Privatlebens in den Vordergrund gestellt-für das Innenkind heißt dies:Ich bin nicht willkommen, werde abgeleht und ausgeschlossen, bin minderwertig.....entspricht so natürlich nicht der Realität, aber es wird in mir so gedeutet.LG

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 12:34

Naja, es ist nicht nur "so gedeutet".

Sie hat ihr Wohl in dem Moment ganz eindeutig über deines gestellt. Also SIE darf da sein, und DU bist nicht erwünscht. Und das ist einfach das selbe Schema, das das ursprüngliche Trauma ausgelöst hat.

Weil sie hätte ja zB auch vorschlagen können, daß SIE dann nicht da hingeht, wenn du ihr mitteilst wann du da bist, damit sie dich dort nicht antrifft, wenn ihr in dem Moment dein Wohl am wichtigesten gewesen wäre.

Ich meine, du lebst in Berlin, oder? Da gäbe es ja auch für sie genügend Ausweichmöglichkeiten, wenn sie es so sehen könnte, daß sie die "Gesunde" ist und du die Person mit mehr Problemen, und du brauchst das dort im Moment einfach dringender wie sie.

Ich kenne das von mir selbst. Ich brauche wirklich Leute um mich rum, bei denen ich mich zu 100 Prozent verlassen kann, daß sie auf meiner Seite stehen und ich mehr bin als nur eine "Nummer". Und wo, sollte es mal zu einem Misverständnis oder versehentlichen Verletzung kommen, ich danach nicht mit Allgemeinplätzen abgespeist werde (wie "Na, sie haben da ja toll für sich selbst gesorgt und ein Notfallmedi genommen )

Weil klar, ich kenne das von mir, ich kann mich dann auch (mal wieder) irgendwie zusammennehmen und "das in dem Moment vernünftige" tun, um nicht komplett durchzuknallen, wenn mich das Verhalten von irgendwem da so richtig reintunkt. Aber das ändert nichts daran, was da vorgefallen ist, und ich würde mir da zumindest danach auch eine etwas emphatischere Reaktion erwarten, wenn sowas rein aus Versehen passiert ist, von jemandem der eigentlich eine Person des Vertrauens ist.

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Pfötchen
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 20:53

Hi,
blöd ist, dass ich nicht entscheiden kann, ob ich die restlichen Stunden noch nutzen will oder nicht-bin da hin und her,ich wollte ihr verzeihen,aber wozu eigentlich noch...echt schwer...LG

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stern
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 21:17

Hm, die Frage ist halt auch, wie es ist, wenn du die Therapie sofort beendest und auf den jetzigen Gefühlen sitzen bleibst. Meinst du, es besteht noch eine Chance etwas gerade zu biegen?
Liebe Grüße
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.10.2009, 21:33

Pfötchen hat geschrieben:ich wollte ihr verzeihen,aber wozu eigentlich noch...echt schwer...
Hi,

wie wahrscheinlich ist es denn, daß sie bei einem klärenden Gespräch wirklich auf dich eingeht und dabei ein für dich akzeptables Resultat dabei rumkommt?
Wie sähe für dich überaupt ein Szenario aus, wo du ihr dieses Verhalten verzeihen könntest? Weil Verzeihen fällt ja immer viel leichter, wenn man merkt der "Täter" fühlt echte Reue und bemüht sich in Zukunft, das nicht zu widerholen.

Ich meine, sie hat ja schon zugegeben, daß die Sache IHR eigenes Problem war. Was müsste noch passieren, daß du dich mit ihr wieder sicher fühlen könntest?

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coco
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Beitrag So., 18.10.2009, 09:45

Hallo Pfötchen,
wenn ich mich mal kurz einmischen darf...
Ich kann gut verstehen, dass Dein inneres Kind sich ausgeschlossen gefühlt hat, weil die Therapeutin ihr Privatleben quasi "geschützt" hat. Schließlich hat sie natürlich überhaupt keinen Anspruch darauf, eine Disko einfach als ihren Bereich zu deklarieren und Dich dort nicht haben zu wollen.
ANDERDERSEITS... wäre es nicht auch für Dich besser, dort nicht hinzugehen?? Meine Therapeutin z.B. singt mit einer ganzen Reihe meiner Freunde in einem Chor, in dem ich auch sehr gerne singen würde. Aber würde ich das NUR wegen des Chores? Wenn ich ehrlich bin, eben nicht NUR. Es ginge mir auch darum, irgendwie in ihrer Nähe zu sein. Sie wäre eben nicht nur irgend ein anderes Chormitglied und die "hierarchische" Beziehung wäre ja trotzdem da. Und daher mache ich es nicht - auch wenn ich immer mal wieder darüber nachgedacht habe.
Im Chor ist sie ja auch nicht meine Therapeutin, sondern ein Privatmensch. Sie zeigt da ganz andere Seiten von sich, die in der Therapie keine Rolle spielen und spielen sollten. In der Therapie hingegen ist sie für mich da und kann sich (gerade WEGEN der Abstinez im Privatleben) ganz anders mit mir beschäftigen. Auch wenn es schwerfällt - ich denke, schon in Deinem eigenen Interesse würde ich auf die Trennung von Therapie und Privatleben achten. Oder wie ginge es Dir dabei, wenn Du Deine (als Mutter gesehene) Therapeutin vielleicht heftig flirtend, wild tanzend oder auch nur etwas angetrunken an der Bar sitzen siehst?? Und - das finde ich noch schlimmer - von ihr absolut ignoriert wirst?? Tut Dir das selbst nicht an!!
Viele Grüße,
Coco

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hungryheart
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Beitrag So., 18.10.2009, 09:58

coco hat geschrieben:Meine Therapeutin z.B. singt mit einer ganzen Reihe meiner Freunde in einem Chor, in dem ich auch sehr gerne singen würde. Aber würde ich das NUR wegen des Chores? Wenn ich ehrlich bin, eben nicht NUR. Es ginge mir auch darum, irgendwie in ihrer Nähe zu sein.

hi pfötchen,

die Art, wie deine Thera ihr Anliegen rübergebracht hat, finde ich auch seltsam (wobei wir aber ja nur deine Sicht der Dinge kennen).


Das Anliegen selbst finde ich völlig nachvollziehbar. Es ist doch klar, dass deine Thera das Private und das Berufliche trennen will.
Sie will dir eben nicht privat begegnen und schon gar nicht in der Disko, wo man ja üblicherweise durchaus sehr aus sich herausgeht.

Wie bist du denn genau auf diese Disko gekommen? Und wie komt es, dass ihr das Thema in der Stunde besprecht?

Wenn du aus Berlin bist ist es ka kein Problem in eine der zahlreichen anderen Diskos zu gehen und die Privatsphäre deiner Thera zu respektieren.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb du da jetzt so eine große Sache draus machst und sogar die Therapie beenden willst.
Ist das nicht ein Nebenkriegsschauplatz, um dich nicht mit der Trennung, die sowieso ansteht, auseinandersetzen zu müssen und sogar vielleicht das Gefühl der KOntrolle zu erlangen (immerhin würdest DU ja dann das Ende, vor dem du doch eigentlich so eine Angst hast, bestimmen)

lg
hh
Nimm was du willst und zahl dafür.

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