Was ich verstehe, als Surrogat sozusagen
Ja, die Therapeutin als Modell einer "guten Mutter" sozusagen, die halt (im therapeutischen Rahmen versteht sich) teils anders reagiert als vielleicht die Ursprungsfamilie. Triviales Beispiel: Gefühle werden nicht abgetan mit, stell' dich nicht so an... iss doch nicht so schlimm. Sondern sie geht darauf ein, meldet Gefühle evtl. zurück. Fragt, was ich nun brauchen könnte, usw. Das heisst aber nicht automatisch, dass sie alles durchgehen lässt... sondern natürlich werden auch angemessen Grenzen gesetzt, so dass
Die Mutter-Thera bietet der Klientin die Möglichkeit, die kindlichen Verhaltensweisen durchkommen lassen - hier an Deinem Beispiel des Weglaufens festgemacht - und ein anderes Echo dafür erhalten ...
mir durchaus auch vor Augen auch geführt wurde, dass z.B. Weglaufen kindlich ist (logisch). Auch eine gute Mutter würde Grenzen setzen. Und die Chance war auch, dass genauer angesehen werden konnte, was die damit verbundene Flutwelle an Emotionen ausgelöst hat, und wo der Ursprung ist.
Und dieses Modell bzw. diese Erfahrungen können hilfreich sein, um z.B. ein Stück weit besser für sich Sorgen zu können bzw. liebevoller mit sich umgehen zu können. Ich bleib' mal bei obigen Bsp.: Vorher war vielleicht als Glaubensatz stark ein "stell dich nicht so an" verinnerlicht, den man als Kind sooft hörte, dass man ihn sich mittlerweile selbst sagt. Ein anderer, neuer Umgang könnte nun sein sich (analog des Therapeutenmodells) selbst zu fragen: Hey, wie geht es mir gerade. Was brauche ich, dass es mir wieder besser geht - was selbstfürsorglicher ist als z.B. Selbstabwertungen. So Ansätze wie das Innere Kind arbeiten ja ähnlich. Nur um sich sozusagen
selbst eine gute Mutter sein zu können, ist es auch hilfreich erfahren zu haben, was eine guter Mutter ausmacht.
Abstrakt ist das vielleicht auch insofern als durch den Inneren-Kind-Ansatz die Persönlichkeit fiktiv in zwei Teilpersönlichkeiten aufgespalten wird... sozusagen einem erwachsenen Ich ("Mutter" = als Teil des eigenen Selbst) und einen kindlichen Ich (als Teil des eigenen Selbst), für das das erwachsene Ich sorgt - so wie ich es eben an einem Bsp. zu beschreiben versuchte. Wie gesagt: Das muss man auch ein bissi symbolisch sehen.