Hallo dead_soul,
Zu der Abrechnung der Stunden:
Dann frag ihn doch mal. Dein UNwillen ihm gegenüber und Dein mangelndes Vertrauen in ihn wird doch schon maßgeblich davon beeinflußt. Und wenn es so ist, daß es an einem Programm oder was auch immer lag, was ihm gar nicht aufgefallen ist, und Du es nicht ansprichst, hast Du ein Urteil über ihn gefällt und gibst ihm keine Chance, das zu korrigieren. So fair gegenüber ihm solltest Du schon sein und Du selbst profitierst ja auch davon, wenn sich eine andere Erkärung findet.
Und wenn es sich nicht so einfach aufklärt, kannst Du immer noch DANN weiterüberlegen. Also in dem Punkt bin ich mir 100%ig sicher, daß es richtig ist, das ihm gegenüber anzusprechen, und mit solcher Sicherheit sage ich hier selten was.
Zur Sache mit den Zielen: Ich denke, daß Du wieder Mut fassen kannst, wenn Du Vertrauen in ihn und die Therapie haben kannst und das kannst Du nur, wenn Du das mit den Abrechnungen und aber auch das mit dem Praktikum mit ihm klärst. Ich denke, wenn ihr Euer Verhältnis miteinander geklärt habt, kommt auch wieder viel in Bewegung.
Du schriebst, er sollte doch wissen, daß er mit diesem oder jenem Verhalten bewirken würde, daß Du Dich noch wieter zurückzeihst. Also, wenn Du DIr schon darüber im Klaren bist, daß zurückziehen Deine Tendenz ist, dann hast Du auch die Möglichkeit, es anders zu machen. Und dann mach es doch genau anders rum, sprich ihn an auf das, was Dich bewegt, neutral, ohne Vorwürfe, dann brauchst Du auch kein schlechtes Gefühl haben dabei. Und entscheide dann.
die Krise des Praktikums hab ich nicht aufgearbeitet. Ich habe von Anfang an versucht ihm klar zu machen, dass das für mich der endgültige Beweis war, dass ich draußen im Berufsleben nicht klarkomme.
Ist es so wichtig, das zu beweisen? Und warum bist Du Dir in Deinem Urteil so sicher? Kannst Du Dir nicht vorstellen, daß solche Einschätzungen Deinerseits ein Grund sind, warum Du depressiv bist bzw. umgekehrt daß Deine Depressivität zu solch einer Einschätzung führt? Wenn er auf Dich hören würde und Dich in Deinem Urteil bestätigen würde, würde er ja auch bestätigen, daß alles sinnlos ist. Ist es wirklich das, was Du willst?
Ich will damit nicht Deine Erfahrungen mit Deinem Praktikum negieren, vielleicht hättest Du da einfach mehr Unterstützung gebraucht oder aber der Schritt war an der Stelle zu groß/zu früh für Dich. Aber das heißt ja nicht, daß man sich dem Thema nicht nochmal auf andere/langsamere Art nähern kann und daß es für alle Ewigkeiten so sein muß.
Wunder erwarte ich ja auch nicht von ihm. Sondern einfach, dass er sich mal ein bisschen mit meinen momentanen Gefühlen auseinandersetzt
Dann sag ihm, was Du Dir wünschst und was Du bräuchtest.
Er hat nicht einfach nur etwas getan was mir nicht passt, er hat Dinge zu mir gesagt, die mein Vertrauen in ihn zerstört haben. In einer halben Stunde zerstört was über 3 Jahre gewachsen ist...
Was sagte er denn?
Ich will gar nicht sagen, daß es nicht so ist, wie Du heir vermittelst, daß Du mit dem Therapeuten nicht gut zusammenpaßt. Aber es ist die Frage, wie gut Du ihm gesagt hast, womit Du nicht klarkommst. Wenn er es nicht weiß, kann er nicht ändern. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, daß er Dich mit seiner Art überrollt und Du deswegen noch weniger sagst. Wo ich ehrlich gesagt nicht weiß/nichts pauschales dazu sagen kann, wie man damit umgehen kann. Mir ist es ja selber in einer Therapie mal so gegangen, und da wäre Hopfen und Malz verloren gewesen, das zufriednestellend mit ihm zu klären. Ob es bei Dir auch so ist? Schwer zu sagen, ich kenn DIch ja nicht.
Allerdings gibt es noch das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung, kennst Du das? Vielleicht hat das heir ja auch eine Rolle gespielt, vielleicht hättest Du dafür die Dinge, mit denen Du nicht klarkommst, schon früher ansprechen müssen. Ob das so ist bei Dir, mußt Du Dir selbst beantworten.
Auf jeden Fall ist das Verhältnis zum Therapeuten ganz wichtig dafür, damit die Therapie funktioniert.
Viele Grüße