Komplimente von Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elena
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Beitrag Di., 06.10.2009, 17:32

Hallo Carry,

na, Du liebe, schön von Dir zu lesen
Finde es toll, dass und was Du recherchierst hast.Aus folgenden Aussagen kann ich was rausziehen:
Carry hat geschrieben:"Beide empfinden ein positives Gefühl, das fördert die Beziehung."
Carry hat geschrieben:Das stärkt den Rapport in der therapeutischen Beziehung, erweitert die Ressourcen des Klienten und fördert die Kooperations- bereitschaft und eine Ja - Haltung, auch für die anstehenden Aufgaben.
Nach längerem Nachdenken kann ich mir schon vorstellen, dass sie dies macht, damit ich das Gefühl habe, von ihr anerkannt zu sein als Frau, d.h., dass sie nicht in Konkurrenz mit mir tritt und ich mich so geben kann, wie ich bin, d.h. dass kein unterschwelliger Kampf entsteht. Beim Schreiben wird es mir noch deutlicher, ich habe ihr erzählt, dass meine Mutter mir eher feindlich gesinnt war, und sie davon ausgeht, dass dies etwas mit dem Ausehen zu tun hat. Auch hat sie mich gefragt, ob sie (MUtter) mir jemals gesagt hat, dass sie mich hübsch findet: Logisch, sie will mit ihren Komplimenten das alte Muster durchbrechen, weil sie für mich als Mutter in der Übertragung agiert und deswegen extra wertschätzend sein möchte .

Hallo Stern,
stern hat geschrieben:Darf ich mal fragen, wie bzw. ob du auf das Kompliment zum Aussehen reagierst?
Hab es nickend zur Kenntnis genommen und mich innerlich gefragt, warum sie dies jetzt tut.


Hallo Pippi,

also, es ist einfach ganz natürlich, wenn Dein Therapeut Dich als Intellektuelle wahrnimmt, dass er Dir dies auch so sagt! Da finde ich garnichts dabei, fasse es ruhig weiter als Kompliment auf. Ich fand es bei mir einfach nur komisch, weil meine Therapeutin dies immer wieder macht, daher meine Fragestellung.

Hallo Lena,
Lena hat geschrieben:eine frühere Therapeutin hat mir fast in jeder Stunde gesagt, ich wäre doch eine so hübsche junge Frau - das hat bei mir spätestens nach der dritten Stunde ein unangenehmes Gefühl ausgelöst, weil es so gewollt gewirkt hat und ich es in der Häufigkeit auch nicht mehr als glaubwürdig und echt empfunden habe
Genau, da fragt man sich einfach, was das Ziel dahinter sein soll
Lena hat geschrieben:Und ein Kompliment war für mich auch, dass ich zwei Jahre nach Beginn der Therapie den Antrag lesen durfte, den er zu Beginn an die Kasse geschickt hat.
Na, das würde mich auch mal interessieren, was sie so über mich schreibt. Kann man sowas eigentlich anfordern?


Liebe Grüsse an Euch alle von
Elena

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 06.10.2009, 18:49

Hallo an alle!


Hallo hungryheart!
hungryheart hat geschrieben: hey pipi, aber du bist es ja für ihn, wenn er dir ein kompliment macht, das dich aus der masse heraushebt.

lass dir das doch nicht madig machen.
ich find das weder plump noch unprofessionell von deinem thera.
glaubs deinem thera und freu dich dran.
Ich habe seine Äußerung auch nicht als unprofessionell wahrgenommen. Er hat mir lediglich seinen diesbezüglichen Eindruck von mir mitgeteilt.

Danke


Hallo Elena!
Elena hat geschrieben:Hallo Pippi,

also, es ist einfach ganz natürlich, wenn Dein Therapeut Dich als Intellektuelle wahrnimmt, dass er Dir dies auch so sagt! Da finde ich garnichts dabei, fasse es ruhig weiter als Kompliment auf.
Genauso habe ich es auch empfunden.



Gruß

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 06.10.2009, 18:54

Elena hat geschrieben: Na, das würde mich auch mal interessieren, was sie so über mich schreibt. Kann man sowas eigentlich anfordern?Liebe Grüsse an Euch alle von
Elena
Soweit ich weiß, darf man diese Unterlagen einsehen. Zumindest glaube ich mich richtig zu erinnern, dies in einer Vorlesung über das Psychotherapiegesetz(+Rahmenbedingungen)gehört zu haben.
Wozu man kein "Recht" hat, ist, persönliche Reflexionen des Therapeuten einzusehen. Damit meine ich also jenen Bereich seiner Selbstreflexion, seiner ganz persönlichen Gedanken.

Gruß

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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SamuelZ.
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Beitrag Di., 06.10.2009, 19:07

Hi Elena !

Du, ich hoffe, ich wiederhole nicht etwas, was schon angesprochen wurde.
Elena hat geschrieben:Hab es nickend zur Kenntnis genommen und mich innerlich gefragt, warum sie dies jetzt tut.


Du fragst nach den Gründen und Ursachen ihrer Äußerung. Dies ist eine Art, auf Komplimente zu reagieren. Deine eigene Interpretation geht in Richtung "Manipulation", sie will etwas bei dir damit erreichen, sie will alte Muster, die in der Übertragung neu spürbar werden, durchbrechen. Das Kompliment wird in im Munde deiner Therapeutin also ein Mittel zum Zweck. Ich habe den Eindruck, es verunsichert dich ein wenig.

Eine weitere Möglichkeit wäre, Komplimente anzuhören, sie ohne weitere Gedanken einfach anzunehmen, und dann freudig sacken zu lassen... *strahl* Das Kompliment hat dann einfach den Zweck, dich glücklich zu machen.

Ich gebe zu, dass einen Komplimente im therapeutischen Rahmen gleich skeptisch werden lassen. "Was ist das jetzt für ein Test?", "Welche Absichten verfolgt er/sie damit?", etc. Bringt der Rahmen und das Mächteungleichgewicht ja so mit sich.

Dennoch könnte es vllt. ihre "Absicht" gewesen sein, dir genau das deutlich zu machen. Dass du auf eine bestimmte Art und Weise auf Komplimente reagierst. Vielleicht sind es immer dieselben Personengruppen, die einen skeptischen Reflexionsprozess bei dir verursachen, sobald sie etwas Nettes zu dir sagen. Was wäre das für ein Gefühl, das Kompliment deiner Therapeutin einfach einsinken zu lassen, ohne Reflexion, die volle Tiefenwirkung,...Wie würde es dir damit gehen?

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stern
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Beitrag Di., 06.10.2009, 19:08

Na, das würde mich auch mal interessieren, was sie so über mich schreibt. Kann man sowas eigentlich anfordern?
Frag' sie doch einfach mal, ob du die Berichte lesen darfst. Also abgesehen davon, dass mir mein stat. Thera eh von sich aus eine Doku zum Lesen gab, fragte ich auch mal ob ich die Berichte lesen dürfe (was ich bisher noch nicht tat... aber die Doku soll ähnlich sein, und er besprach manches zum Bericht auch mit mir). Er meinte, das könne ich, aber am besten zusammen mit einem Therapeuten, der etwas dazu sagen kann. Liest sich schon teils sehr psychologisch, so dass ich bei einzelnen Punkten aus der Doku auch nachfragen musste. Und mit mancher Realität konfrontiert zu werden, war für mich schon hart, mal so formuliert, aber anscheinend war das teils auch Sinn und Zweck der Übung.

Und auch mein amb. Thera bot an für den weiterbehandelnden Thera bei Bedarf eine Zusammenfassung zu schreiben, die ich auch lesen könne, um zu sehen, was er schreibt... denn sagen könne er ja viel. Sah ich nicht so den Bedarf, aber evtl. könnte ich das auch noch nachträglich.

Ich meine ein grds. Einsichtsrecht hat man auch, wie von Pippi geschrieben. Ich meine aber, es gibt auch ein paar Kontraindikationen, wo es sinniger sein soll, dass der Patient damit nicht konfrontiert wird.
Liebe Grüße
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(alte Weisheit)

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Elena
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Beitrag Di., 06.10.2009, 19:58

Hallo Sandy,
SandyP. hat geschrieben:Deine eigene Interpretation geht in Richtung "Manipulation", sie will etwas bei dir damit erreichen, sie will alte Muster, die in der Übertragung neu spürbar werden, durchbrechen. Das Kompliment wird in im Munde deiner Therapeutin also ein Mittel zum Zweck. Ich habe den Eindruck, es verunsichert dich ein wenig.
Ja, eben gerade dann, wenn es Mittel zum Zweck sein soll!
SandyP. hat geschrieben:Vielleicht sind es immer dieselben Personengruppen, die einen skeptischen Reflexionsprozess bei dir verursachen, sobald sie etwas Nettes zu dir sagen.
Ja, es sind die besonders reflektierten Menschen, bei denen ich sowieso den Eindruck habe, dass sie versuchen, einen Menschen erstmal richtig zu erfassen, bevor sie sich ihm gegenüber äussern. Ich mag diese Art besonders gerne, daher leg ich deren Worte und Beweggründe auch immer in eine Waagschale.
SandyP. hat geschrieben:Was wäre das für ein Gefühl, das Kompliment deiner Therapeutin einfach einsinken zu lassen, ohne Reflexion, die volle Tiefenwirkung,...Wie würde es dir damit gehen?
Es fühlt sich sehr schön an, komme mir dann so angenommen und wertgeschätzt vor. Genau das Gegenteil von dem, was ich von meiner Mutter immer erlebt habe.

Hallo Pippi,
Pippi Langstrumpf hat geschrieben:Soweit ich weiß, darf man diese Unterlagen einsehen. Zumindest glaube ich mich richtig zu erinnern, dies in einer Vorlesung über das Psychotherapiegesetz(+Rahmenbedingungen)gehört zu haben.
Ja, kann ich mir auch gut vorstellen.

Hallo Stern,
stern hat geschrieben:Und mit mancher Realität konfrontiert zu werden, war für mich schon hart, mal so formuliert, aber anscheinend war das teils auch Sinn und Zweck der Übung.
Wahrscheinlich würde ich manchmal auch ganz schön schlucken. Daher, ich überlege es mir, wann ich mal Lust habe, das alles durchzulesen.

Gruss an Euch
Elena

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candle
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Beitrag Di., 06.10.2009, 20:17

Es kann eben einfach nett und menschlich gemeint sein oder der Übung dienen. Wie könnte man denn sonst am Selbstwert positiv arbeiten, wenn nicht so?

Wenn man nun hinter jedem Satz eine Falle erwartet, was nützt dann Therapie noch?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Terzikus
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Beitrag Di., 06.10.2009, 20:51

hallo,

die Komplimente die mein therapeut mir gemacht hat, gingen von Sie sehen nett aus, über ich freue mich auf Sie und herzliche Grüße bis zu unserem nächsten Treffen, sie sehen heute wirklich gut aus, die Sachen gefallen mir ausgesprochne gut an ihnen, unglaublich was sie inzwischen alles machen , schön, dass Sie das erreicht haben und so weiter..

Na ja, manchmal fand ich es ganz nett aber im großen und ganzen ist das eben showprogramm. Sogenannte stroks, die in der positiven Psychologie gerne verwendet werden, um dem Klienten die Seele zu streichelt.
Ich habe es so gehandhabt, wenn ich es passend fand habe ich mich für das Kompliment bedankt, wenn es mir unpassend erschien, habe ich denn ball an den Therapeuten zurückgespielt und ihm mitgeteilt, was ich von dem Kompliment halte oder gefragt was er damit erreichen will. Damit war dann das Thema meistens erledigt und ich hatte meine Ruhe vor Komplimenten, die ich diesen Tag nicht haben wollte.

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Stöpsel
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Beitrag Di., 06.10.2009, 21:02

Hallo,

@Lumpi:
Das Beispiel von Pippi ist überhaupt befremdlich. Der Therapeut bewertet gegenüber dem Klienten seine anderen Klienten, die "offensichtlich" nicht so helle sind. Ziemlich plump.
Diese Bewertung (in dem MAße) sehe ich da gar nicht. Es ist doch klar, daß nicht jeder intellektuell ist. Ist es eine Abwertung, wenn man feststellt, was Tatsache ist? (er hat andere Leute ja nicht mal namentlich erwähnt oder es gar ihnen gegenüber erwähnt) Ich finde da deswegen nichts dabei, weil der eine ist intellektuell, der nächste witzig, wieder ein anderer natürlich, noch ein anderer schön... Es hat halt jeder so seine eigenen Stärken und Schwächen und die Mischung macht dann eben die Persönlichkeit aus.

@all:
Na ja, ich finde für mich auch die ganze Diskussion etwas komisch, weil ich (im Gegensatz zu meiner ersten Therapie) in solchen Sachen nicht notwendigerweise eine Methode/Manipulation um ihrer selbst willen sehe. In meiner ersten Therapie war es deswegen anders, weil 1. da Therapie für mich neu war und ich da viel Informationen gesucht habe und wenn man sich Informationen über VT im Internet sucht, kriegt man eh den Eindruck, das funktioniert nur mechanistisch, wie so ne Maschine, auf der man ein Knöpfchen drückt und dann passiert xy. Und 2. hatte mir auch der damalige Therapeut so ein Bild vermittelt.

Bei meiner Therapeutin jetzt ist es ganz anders. Ich hab den Eindruck, daß sie mir viele Sachen (nicht alle, aber Komplimente fallen da nicht drunter) nicht aus Methode sagt, sonst weil sie selbst so ist/fühlt usw. Halt nicht reduziert auf die Rolle des Therapeuten, sondern sie agiert als ganzer MEnsch.

Klar wird sie mal bestimmte Vorgehensweisen in ihrer Ausblidung gelernt haben (so wie das von Carry zitierte), aber das hindert sie ja nicht dran, diese Dinge zu verinnerlichen, weil sie anderen Menschen gerne was positives tut. Komplimente von ihr wären weniger Masche, sondern weil sie die positiven Aspekte eines Menschen sieht und zum Ausdruck bringt.

Ehrlich gesagt fällt mir jetzt gerade gar nichts ein, wo sie mir mal ein Kompliment gemacht hat (auf jeden Fall keine "immer wieder"-Komplimente wie von Elena erwähnt). Sie stellt nur öfters insgesamt die positiven Aspekte meines Lebens/meiner Entwicklung usw. raus.

Viele Grüße

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Carry
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Beitrag Mi., 07.10.2009, 05:30

Hallo Candle,
Wenn man nun hinter jedem Satz eine Falle erwartet, was nützt dann Therapie noch?


Ich hoffe, daß ich jetzt hier nicht nur für mich schreibe, denn ich habe noch niemals hinter irgendeinem Satz meiner Therapeutin eine Falle gesehen.
Ganz im Gegenteil. Ich bin mir dennoch dessen sehr bewußt, daß wir eine therapeutische Beziehung haben und unsere Gespräche genau dieser Beziehung dienen.
Aber Fallen stellen gehört nicht dazu, denn dann würde sie mich fangen wollen und dieses Gefühl hatte ich noch nie, sondern eher das Gefühl, daß sie ,an meiner Seite, mir zu mehr eigener Freiheit verhelfen möchte.

Carry
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Carry
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Beitrag Mi., 07.10.2009, 05:40

aber das hindert sie ja nicht dran, diese Dinge zu verinnerlichen, weil sie anderen Menschen gerne was positives tut.
...seh ich ganz genauso, Stöpsel

Carry, immer noch
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stern
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Beitrag Mi., 07.10.2009, 09:05

Ja, eben gerade dann, wenn es Mittel zum Zweck sein soll!
Bezogen auf dich und deine Therapie, Elena, kann ich mir keine Mutmaßung darüber erlauben, ob es Mittel zum Zweck sein könnte... dazu müsste ich den Gesamtzusammenhang besser erfassen können, z.B. auch Mimik, Tonlage, ist es in besimmten Gesprächszusammenhängen (z.B. anfangs bei der Begrüssung oder aus dem Kontext gerissen) gefallen, usw. Am besten mal als Mäuschen

Grds. gesehen gibbet ja Komplimente, Geschenke, Honig um den Mund schmieren, usw., die in der Tat Mittel zum Zweck sein sollen bzw. manipulativ eingesetzt werden. In meiner Therapie habe ich, ich nenne es mal, positive Ressonanz (die sich auf vieles beziehen kann) so jedoch noch nicht vernommen. Es wirkte vielmehr sehr passend in dem Moment, nicht zu dick aufgetragen, und auch echt so gemeint... alles andere könnte sich jemand (bei mir) auch gleich sparen... und es gab durchaus schon Sit. im außertherapeutischen Kontext, in denen ich es als Masche wahrnahm. Für die Therapie hat es Stöpsel eigentlich recht schön beschrieben:
Stöpsel hat geschrieben:Bei meiner Therapeutin jetzt ist es ganz anders. Ich hab den Eindruck, daß sie mir viele Sachen (nicht alle, aber Komplimente fallen da nicht drunter) nicht aus Methode sagt, sonst weil sie selbst so ist/fühlt usw. Halt nicht reduziert auf die Rolle des Therapeuten, sondern sie agiert als ganzer MEnsch.
Oder in anderen Worten: Es wirkt auf mich ehrlich so gemeint, authentisch bzw. echt... und nicht rein als therapeutische Methode (wobei ich ich bei meinem alten Thera auch schon das eine oder andere als Methode wahrnahm. Ob es tatsächlich so war, sei mal dahingestellt... aber das fühlt sich schlichtweg anders für mich an als wenn ich es so wahrnehme:
sondern weil sie die positiven Aspekte eines Menschen sieht und zum Ausdruck bringt.
Und darf ich daher mal fragen, wie sich das für mich anfühlt, wenn du das so siehst, wahrnimmst:
Logisch, sie will mit ihren Komplimenten das alte Muster durchbrechen, weil sie für mich als Mutter in der Übertragung agiert und deswegen extra wertschätzend sein möchte .
?

Und btw.: Wenn ich in regelmäßigen Abständen mehrmals das gleiche hören würde, könnte es evtl. auch passieren, dass ich es als zu dick aufgetragen empfinden würde, kommt aber darauf an... oder sich die Frage aufdrängen würde, warum sagt er/sie das, weil es einen Verwürrungseffekt auslösen könnte.
Liebe Grüße
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coco
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Beitrag Mi., 07.10.2009, 17:16

Hallo,
wollte nur berichten, wie's bei mir ist. Meine ehemalige Therapeutin hat mir sehr oft Komplimente gemacht. "Sie sind eine attraktive Frau" "Wenn SIE das nicht hinkriegen, wer dann?" Ich habe mich immer sehr gefreut. Am Schluss hat sie mich fast "rausloben" wollen. "Sie sind so gut geworden. Sie brauche mich doch gar nicht mehr."
Auf der einen Seite habe ich mich sehr gefreut, wenn sie so etwas gesagt hat (außer das letzte, weil es zeigte, dass sie nicht bereit war, mit mir über mein Mutterübertragungsproblem zu sprechen.) Auf der anderen merke ich jetzt, wie viel weniger ich versuche, es meiner neuen Therapeutin "recht" zu machen. Sie macht mir keine Komplimente, sie gibt nur wertfreie "Rückmeldungen". Für mich ist das gut. Ich fühle mich gesehen und akzeptiert, egal wie "gut" ich mich verhalte und so suche ich viel mehr nach "meinem Weg" als danach, wie ich ihr vielleicht "gefallen" könnte.
Keine Ahnung, ob das Sinn macht. Ich glaube, es kommt auch immer auf einen selbst an und was man gerade braucht. Vor ein paar Jahren hätte ich mir wahrscheinlich dringend Komplimente der neuen Thera gewünscht - und auch gebraucht. Jetzt finde ich es gut so, wie sie das handelt. Aber das liegt sicher auch daran, dass ich vorher schon eine andere Therapeutin hatte.
Viele Grüße,
Coco

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Emotional
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 13:41

Hatte bis vor kurzem Ernährungstherapie und diese Frau total schlimm die hat mich dauernd immer gelobt und zum Abschluss hat sie gefühlte 30min damit verbracht mir Komplimente zu machen weiß nicht, aber es kam auch ernst gemeint rüber trotzdem ich bin sowas nicht gewohnt und das war sehr komisch für mich ^^

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Elena
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Beitrag Fr., 16.10.2009, 14:31

Hi Emotional,

welche Art von Komplimenten waren das?

LG Elena

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