Dein Bedürfnis nach (ich nenne es mal) "Klärung" kann ich durchaus sehr gut verstehen... und ich finde es auch gut, dass du das in die Therapie weiter einbringen willst.und suche mir in Euren Beiträgen "Spiegel" in denen ich sehen kann, was ist bei mir, was passt, was passt nicht.
Nur lass' einfach mal deine obige Aussage auf dich wirken.
Auf mich wirkt es an sich so, als spürst du sogar genau, dass manches für dich nicht stimmig ist, nicht passt oder wie du es im Titel bezeichnest: frustrierend ist (oder welche Begrifflichkeit man sonst dafür wählen mag). So... und nun stellst du das auf die Ebene, dass es vielleicht sogar so gehören könnte, dass es so ist. Bzw. du suchst in anderen Beiträgen Spiegel, was bei dir passen könnten und was nicht.
Aber isses nicht eher so: Wenn für dich etwas nicht stimmig ist, dann ist es erstmal nicht stimmig. Und daran ändert auch nichts, wie Therapien bei anderen verlaufen, oder ob es "normaler" Teil des Therapieprozesses sein kann, der auch mal dazu gehört. Du erlebst es vielmehr so oder so als frustrierend. Punkt.
Wenn du jetzt Gedankengänge pflegst, wie: vielleicht gehört es ja so... oder bei anderen war es ja ähnlich, dann könnte es passieren, dass du dich von deinen Gefühlen (welcher Art auch immer entfernst). Und auch diese Aussage erstaunte mich etwas:
Hm... nur weil es vielleicht Deutungen gibt, die vielleicht nicht so zentral sein müssen, oder du nicht nur "richtige" Deutungen zu erwarten hast, heißt dass doch nicht, dass "unrichtige" Deutungen für dich und deinem Gefühl nun belangloser werden. Oder doch?Mir ist klarer geworden, dass ich keine "richtigen" Deutungen erwarten brauche und Rahmen hat mich in der Vermutung bestätigt, dass die auch nicht so zentral sein müssen.
Und mir geht es btw. auch nicht darum, bei jeder Frustration eines Users sofort einen Therapeutenwechsel um die Ohren zu patschen... weiß Gott nicht... nur zur Klarstellung. Sondern prinizipiell glaube ich, dass oft eine Klärung möglich ist, die auch weiter bringen kann (mit meinem ersten Therapeuten hatte ich auch mal eine Krise, die mich aber auch weiter brachte, wenngleich ich das nicht sofort so sehen könnte... allerdings auch nicht erst nach einem Jahr oder länger).
Oder ich hab' weiß Gott auch schon manches gehört, was für mich nicht stimmig war (allerdings nicht wirklich oft). Und oben schilderte ich bereits (abstrakt), wie ich damit umging, und was dann teils dabei herauskam. Och... und mit einer stat. Therapeuten aus der Klinik, die echt super war, ging es sogar einmal recht heiß her . Sie hat mich angeblich mit einer Mitpatienten im Gang gesehen (vermutlich nur einen kleinen Ausschnitt davon). Und in der nächsten Sitzung konfrontierte sie mich in dem Zusammenhang mit einem Punkt... eher weniger als Faktum, sondern eher auf Basis einer Interpretation meines Verhaltens bzw. meiner Motivation. Nicht nur dass mir das sowas von unstimmig erschien, nein, es ging mir auch ziemlich gegen den Strich . So dass ich mit einer gewissen Aufgebrachtheit meinte: Also, wenn Sie mich das nächste Mal mit sowas konfrontieren, dann würde ich mir wünschen, dass Sie vorab erstmal mich fragen/anhören, wie das [was Sie meinen beobachtet zu haben] ablief. [Ich nahm auch eine Änderung der Mimik wahr]. Sie gab mir die Möglichkeit das nachzuholen... und ich meine durchaus, das ergab summa summarum allmählich auch für sie einen anderen Blick auf die "Geschichte". ... wobei ich schon verstehen kann, wie sie auf ihre Intepretation kommen konnte, wenn sie eben nur einen Ausschnitt sah. Weiß nicht warum... aber irgendwie war das auch eine wertvolle Erfahrung für mich.
Bei einer Probetherapeutin hingegen erlebte ich hingegen mal starkes Einschießen auf eine Punkt... wobei ich es bei aller Mühe nicht schaffte, darauf zurückzuführen, worum es mir ging. Und mit meiner Sichtweise stand ich (auch wegen vorangegangerer Klinikaufenthalte, wo es am Ende auch darum ging, was weiter für mich sinnvoll/hilfreich ist) auch weiß Gott nicht alleine da. Und da bin ich sehr froh, dass ich das für mich klar hatte, so dass ich Konsequenzen ziehen konnte.
Und viele positive Erfahrungen wünsche ich auch dir!