Psychosoziale Folgen der Adipositas

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Hamna
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 11:16

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass u.a. ein bestimmtes Gen dafür verantwortlich sei, wie effektiv die Darmschleimhaut die Nahrung aufnehmen und verwerten könne. Das würde bedeuten, dass bei schlanken Menschen einfach ein größerer Prozentsatz der aufgenommenen Nahrung ungenutzt durch den Körper flutscht.
Ja, man kann das auch ärztlich testen lassen, wie es mit der eigenen Verwertung von Nahrung steht. Wurde bei mir schon mal gemacht, als ich sehr dünn war (ohne essgestört zu sein), mit dem Resultat, dass ich ein "schlechter Futterverwerter" bin. Bzw. war, denn es hat sich mittlerweile verändert (u. a. daher auch mein BMI von 25 ), muss also noch andere Ursachen haben als genetische.

Könnte mir vorstellen, dass so ein Test bei Adipositas und Untergewicht zum Standard gehört.

Eve, mit unserem BMI 25 sind wir übrigens an der Schwelle zur Preadipositas

Mir ist übrigens durch eine anorexische Bekannte aufgefallen, dass auch Magersüchtige mit vielen Vorurteilen zu kämpfen haben, z. B. beim Essen in der Öffentlichkeit ("die tut doch nur so, dafür hat sie bestimmt die letzten 5 Tage gehungert", "gleich geht sie eh alles wieder ausk0tzen" etc.)

Ich denke, sowohl das eine als auch das andere Extrem - eben alles, was nicht der "Norm" entspricht - hat mit psychosozialen Folgen zu kämpfen.

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Eve...
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 12:06

Marja hat geschrieben:@Eve, ich denke da kann sich jeder selbst ein Bild drüber machen. ... differiert möglicherweise.
Danke für den Hinweis auf den Rechtschreibfehler. Auch nicht gerade sehr tolerant von Dir.
Gut, ich bin also "intollerant", einverstanden - da Du so drauf beharrst, Marja, geb ich dir gern Recht ...
Aber damit sollten wir den Nebenschauplatz schließen - auch einverstanden?

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Eve...
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 12:14

Rilke hat geschrieben:[Eve, mit unserem BMI 25 sind wir übrigens an der Schwelle zur Preadipositas
Das, Rilke, geht mir aber sowas von am Allerwertesten vorbei. Heute ist das ein willkürlich festgelegter Wert, und morgen ists dann ein "korrigierter" anderer ... Immerhin will man festgestellt haben, dass Menschen mit einem BMI zwischen 25 und 28 (sic!) im Durchschnitt am gesündesten sind. Ist das ein Trost?!

(Du an der Schwelle zu adipös? Da muss ich ja gerad laut lachen - ich weiß ja, wie Rilke ausschaut, gell? )

Es stimmt schon, auch Menschen die sehr mager sind, müssen leider mit Vorurteilen und Urteilen *schuldbewusst guck* rechnen.

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luftikus
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 12:18

Eve... hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:[Eve, mit unserem BMI 25 sind wir übrigens an der Schwelle zur Preadipositas
Das, Rilke, geht mir aber sowas von am Allerwertesten vorbei. Heute ist das ein willkürlich festgelegter Wert, und morgen ists dann ein "korrigierter" anderer ...
Soweit ich weiß sagt der BMI gar nicht so viel über das tatsächliche Übergewicht eines Menschen aus wie erwartet. Sobald man beispielsweise Sport treibt, ist der BMI höher als er sein sollte, weil sich die Muskelmasse erhöht.

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Eve...
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 12:19

Jepp, Luftikus. Der berühmte Arní Schwarzenegger hat einen BMI jenseits von Gut und Böse. Er dürfte also mitsamt seinen Muskelpaketen lange der Adipositas anheim gefallen sein ... Wo ist der Smiley *einen Vogel zeig*? (Nicht DIR und auch keinem anderen hier, bevor ich missverstanden werde!)

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Elle
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 16:40

Mir fällt bei diesem Thema immer wieder die Polarisierung auf, also "genussfreudige, erotische, lustvolle Dicke" versus "verhärmte, lustfeindliche Dünne".

In einem anderen Forum habe ich mal einen thread gelesen in dem es um die Vorurteile gegenüber Untergewichtigen ging und da hat sich im Verlauf der Diskussion herausgestellt, dass wirklich beide Gruppen, Über- und Untergewichtige, gleichmäßig mit Vorurteilen konfrontiert sind. Und beide Gruppen waren der Meinung, besonders diskriminiert zu werden und die anderen hätten es ja besser und wären sozial eher akzeptiert.
Von der übergewichtigen Seite kamen ähnliche wie die hier geschilderten Situationen, etwa Eis essen in der Öffentlichkeit und die gefühlten Kommentare der Umgebung. Von der untergewichtigen Seite kamen Situationen wie sich nicht trauen, nach dem Essen auf die Toilette zu gehen, um nicht als Bulimiekranke verdächtigt zu werden.
Beides belastend.

Fand ich sehr erhellend, das mal gegeneinander zu stellen. Dadurch wurde mir zumindest deutlicher, dass es oft weniger um inhaltliche Argumente oder Vorlieben geht, sondern um Abweichung von einer "Norm" und die dadurch erzeugten Vorurteile.


Gast
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 17:12

Hallo in die Runde

durch viele Aufenthalte in Kliniken (akut und Rehas) habe ich so viele Menschen getroffen, die extrem übergewichtig waren. Die Ursache hier (und sicher auch anderswo): die Leute lebten (zum Teil) seit Jahren mit Schmerzen. Irgendwann ist der einzige 'Lustgewinn' das essen geworden. Von Ärzten dann "sie müssen abnehmen, wegen ihrer Fettleibigkeit haben sie..."
Ich glaube echt, ein Mensch, der Adipositas hat, der ist krank. Und durch die Adipositas wird er noch kranker, wie ein Kreislauf.

Ich glaube, wenn wir von wirklich dicken Menschen reden (und nicht von denen, die mal hier mal da etwas zulegen oder mit verändertem Stoffwechsel- Nichtraucher werden, Hormonumstellungen etc), dann ist die Ursache immer eine physische oder/ und phsychische Krankheit.

Bei mir war es quasi umgekehrt. Ich habe echt so ge*fressen, schon immer, am liebsten Süßes und Fettes...tsss...dass die in so mancher Klinik ständig hinter mir hergedackelt sind, weil sie dachten, die kann nur Bulemie haben. War aber nicht, mein Körper brauchte das. Während derEinnahme von Cortison nahm aber auch ich zu, also von 50 auf wummmmm 68kg (bei 168cm). Noch immer normal, aber ungewohnt. Nachdem das Cortison sich langsam abgebaut hatte, war plötzlich alles anders. Ich kann nicht mehr essen, was ich will ohne Zunahme und zwar immer genau dann, wenn es mir sch** geht. Ich bin von einem extrem guten Verwerter von Futter zu einem extrem schlechten geworden

Ich habe (hohoho, seit gestern kenne ich meinen BMI, ich hätte den nie errechnet, wozu denn) einen BMI von jetzt 21. Bin ich untergwichtig? Nö! Und es stimmt, bei mir gucken sie gaaanz genau: geht sie k***. Nee, geht sie nicht, sie holt sich noch ein Stück Kuchen

Rosenrot

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Dunkle
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 19:05

Ich habe noch mal an den Anfang dieses Thread geschaut.
Pitt (der sich hier noch nicht weiter beteiligt hat), wünschte sich:
Auch über die Ursachen möchte ich eigentlich nicht diskutieren, - sondern über die Folgen. Über die Diskriminierung der Adipositas hinsichtlich der Wertschätzung bei Sexualpartnern, im Berufsleben, in der Gesellschaft.
Bevor sich jetzt der Thread dazu entwickelt, sich gegenseitig zu versichern, dass es schnurz sei, welchen BMI man habe, will ich mal an der Thema-Schnur ziehen. Und ich möchte auch gern wissen, warum Du, Pitt, dieses Thema einstens installiert hast!
Nach dem zweifelhaften BMI-Rechner habe ich Adipositas. Und zwar fast schon mein ganzes Leben lang. Ich kenne es nicht, "dünn" oder "normal" zu sein. Ich habe sehr tiefe Narben von den vielen Demütigungen, die von vielen verschiedenen Menschen mir zugedacht wurden, seien es Unbekannte auf der Strasse oder Nahestehende.
Ich habe viele verschiedene Mechanismen entwickelt, diesen Kränkungen (innerlich) etwas entgegen zu setzen. Ich habe mich dabei (notgedrungen) auf etwas anderes konzentriert, als so wie "die Norm" auszusehen, weil ich wusste, dass das ein zweifelhaftes Unterfangen sei.
Ich bin mir sicher, dass ich in meinem Leben wahrscheinlich nie als "Schlanke" angesehen werde, weil ich nun mal nicht so "konzipiert" bin. Aber vor allem ist mir das nicht mehr wichtig, danach zu streben. Wichtiger ist, das Übergewicht so im Zaum zu halten, dass es nicht allzuviele Gesundheitsschäden verursacht. Und so, dass ich mich immer ausreichend bewegen kann (laufe sehr viel, schwimme und fahre Fahrrad).

Ich denke, ob man von "Diskriminierung" reden kann, kommt darauf an, in welchen Feldern man sich im Leben bewegt. Ich fand meine Partner immer vor allem über geistige Verbindungen, ich habe es in einer Disko eben nie versucht, so viel Selbstbewusstsein hatte ich als jüngere Frau nicht.
Ich habe mich durchlaviert und immer "meine Kreise" gefunden, in denen Menschen nicht nach äußeren Kriterien eingeteilt wurden. Und insofern kann ich nicht sagen, dass ich Lebensqualität einbüße, nur weil ich niemals einen Bikini tragen werde... Ich finde sie anderswo, ich ziehe sie aus meinen guten Beziehungen und aus Liebe, die mir entgegen gebracht wird, mir, so wie ich eben nun mal aussehe.


montagne
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 19:08

Ich denke, jede Gesellschaft "braucht" ihre Außenseiter. Etwas worauf der Schatten projiziert und abgeladen wird. Das sind heute die ausufernd dicken Menschen, man verzeihe mir: Der einzige noch gesellschaftlich favorisierte Rassismus, pointiert ausgedrückt ...
Sehe ich auch so Eve. Hinzu kommt, denke ich, ein Bekämpfen eigener Schatten im anderen. Die meisten Normalgewichtigen fänden es grässlich fett zu sein, aber ich denke JEDE/R kennt es von sich mal Abends nach einem frustigen tag vor dem Kühlschrank zu hängen. das macht Angst, das auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit. Im Gegensatz zum wirklichen Rassismus wird ja nicht das unbekannte bekämpft, sondern das nur allzu gut bekannte. Letztlich ist es wieder eine Frage der Auseinnadersetzung mit sich selbst.

Ich esse mit grossem Genuss, und sogar auf sehr zivilisierte Weise. Will heissen, ich fresse! nicht stumpf und gierig in mich hineinen. Und esse übrigens erheblich weniger, als meine dünne Freundin, bei der sich das Essen scheinbar "ungenutzt" im Körper "verliert".

Mein Beitrag wird nicht viel bewegen in deiner Sicht der Dinge, -aber so viel Vorurteile? fast Verachtung?
Natürlich ist jeder Fall individuell.
Aber ich kann es nicht glauben, dass eine massiv übergewichtige weniger isst als ihre dünne Freundin. Das wäre eine Verdrehung des Energieerhaltungssatzes. Sicher Essen ist nicht alles, Bewegung ist auch wichtig, vor allem Alltagsbewegung. Hat jemand schon mal adipöse Menschen mit Rad zur Arbeit fahren sehen? Ich nicht. Aber ich sehe, wie die im Fitnessstudio trainieren. Ich habe slebst einige Zeit Spinning-Kurse gegeben, ich hab doch gesehen wie dicke und dünne gefahren sind, ich bin jede Stunde mehrmals rumgegangen, habe die Pulsuhren der Teilnehmerinnen angeschaut. ich habe gesehen wer sich wie angestrengt hat. Angestrengt haben sich die Normalgewichtigen und die Dicken, die dnan wirklich abgenommen haben und das Gewicht halten konnten, so lange ich diese Menschen gesehen habe. Deutlich weniger angestrengt haben sich die, die nicht sichtbar abgenommen haben. das gleiche an den Geräten.
Es ist auch keine neue Erkenntnis, das Dicke ihre Kalorienzufuhr deutlich unterschätzen und ihre Bewegung überschätzen. Magersüchtige machens genau anders rum.

Und ich sehe doch auch, was in meiner Herkunftsfamilie (waren alle fett) im Kühlschrank war, was da gegessen wurde und was zum Beispiel meine Normalgewichtigen Freunde im Kühlschrank haben, was ich im Kühlschrank habe.
"Nicht genug bekommen können" - das Maß nicht zu finden - hat seinen traurigen Ursprung in einem irgendwann entstandenem Mangel.
Da helfen leider die Beteuerungen, wie schön Dicke sein können, nicht viel.
Ja. Ich kann diesen Mangel nachvollziehen, ich habe ihn auch mir, die Gier, den Hunger nach immer mehr. Nur habe ich es als Hunger nach Bewegung und Thrill umgelenkt, ganz bewusst, weil ich ja weiß wo das Fressen endet. Im Grab.
(Bei mir wird der Hunger nach Mehr auch weniger durch die Therapie.)
amor fati


montagne
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Beiträge: 4600

Beitrag Mi., 09.06.2010, 19:10

Ich finde das ist ein so wichtiges Thema, es muss sich etwas ändern, in der Gesellschaft, die ja dazu beiträgt, das Menschen fett werden. Durch die Betonung von Konsum und weltlichem Genuss (wer sagt denn, das wir immer alles genießen müssen?), durch Lieblosigkeit und letzendlich durch Stigma und Herabwürdigung.

Und ich denke da müssen wir alle die Augen auf machen, uns von der Illusion der Futterverwerter, der Gene und Hormone verabschieden. Ist, finde ich auch eine Art Verhamlosung der schweren psychischen Probleme und unerfüllten Sehnsüchte der Menschen.
Und wir müssen uns befreien von der oberflächlichen Pseudotoleranz. Sonst werden wir uns, wo wir hier so nett zusammen schreiben immer in die Tasche lügen (unbewusst!) und sagen: Ach dick ist schick und nur die inneren Werte zählen.
Und dann trotzdem an der Eisdiele die Frau mit ihrem BMI von 50 anglotzen und es wird uns auf dem gesicht stehen: Jetzt ist die schon so fett und frisst imemr noch 3 Kugeln Sahneeis. und dann geht die Frau nach Hause und haut sich gleich noch ne Schoki hinter, würde ich auch, wenn man mich so behandeln würde, wie die Gesellschaft, WIR Dicke nunmal behandelt.

Einfach ist das gewiss alles nicht. Aber wenn wir uns alle weiter in die Tasche lügen, wirds dann einfacher? erträglicher für den Moment, aber dann?

Ich habe neulich ein Projekt mit schwer Adipösen Menschen veranstaltet, nur wenige haben sich beteiligt, ich (als Normalgewichtige) musste mich durchaus direkten Abwertungen stellen, unterschwelliger Feindseeligkeit. Ich kanns verstehen, mir schlug all das entgegen, was diesen Menschen jeden Tag wohl entgegen schlägt.
Grausam und schlimm fand ich es trotzdem, das wir als Menschen nicht zusammen kommen konnten.. wegen unseren Gewichtes.




(Ich schreibe hier provozierend fett, weil ich finde, nicht immer, aber manchmal müssen Dinge beim Namen genannt werden. Adipös ist auch richtig, aber das hat für mich auch was, von verhaltenskreativ statt verhaltensgestört. Wie will man sich und anderen Helfen, wenn man Dinge nicht auch mal so hart ausspricht, wie sie sind. und das es für viele betroffene ziemlich hart ist, wird ja wohl niemand abstreiten wollen.)
amor fati

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Marja
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 20:02

Eve... hat geschrieben: Gut, ich bin also "intollerant", einverstanden - da Du so drauf beharrst, Marja, geb ich dir gern Recht ...
Aber damit sollten wir den Nebenschauplatz schließen - auch einverstanden?
Aber natürlich Eve, wir schließen diesen doch etwas unangenehmen Schauplatz schnell wieder. Reflektieren kann man ja auch im stillen Kämmerchen.

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TimpeTe
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 20:25

Guten abend vallée

Ich spreche deinen Worten in keinster Weise ihren Wahrheitsgehalt ab. Aber ich habe ein Leben lang dafür gekämpft, schlank zu sein. Jetzt bin ich bald einmal 60 Jahre alt und habe endlich meine innere Ruhe gefunden,- bin zufrieden und manchmal sogar glücklich.
Wer sich nie mit (persönlichem) Übergewicht auseinandersetzen musste, der kann nicht erahnen, was dies bedeutet. Selbst wenn man es schafft, die Kilos runterzubringen- "lauern" die einst gebildeten Fettzellen gierig darauf sich wieder aufzufüllen..usw. usw.
Ich halte mein Gewicht- es verändert sich nicht und damit bin ich mehr als zufrieden. Fast mein ganzes Leben lang habe ich meinen Körper gehasst. Jetzt tu ich das nicht mehr, ich mag mich- genau so wie ich bin. Und es ist mir egal, ob mir die Menschen dies glauben- oder nicht. Und darauf bin ich sogar etwas stolz. Denn diese Haltung ist mir nicht einfach so zugeflogen. Sie ist in vielen sehr schwierigen Jahren der Auseinandersetzung mit mir selbst entstanden.

Für mich macht es keinen Unterschied, ob ein Mensch dick ist oder dünn. Entweder ich mag ihn, oder ich mag ihn nicht.

l.g. medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)


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Beitrag Mi., 09.06.2010, 21:33

Rosenrot hat geschrieben:Während derEinnahme von Cortison nahm aber auch ich zu, also von 50 auf wummmmm 68kg (bei 168cm). Noch immer normal, aber ungewohnt. Nachdem das Cortison sich langsam abgebaut hatte, war plötzlich alles anders. Ich kann nicht mehr essen, was ich will ohne Zunahme und zwar immer genau dann, wenn es mir sch** geht. Ich bin von einem extrem guten Verwerter von Futter zu einem extrem schlechten geworden.
Umgekehrt: Ein schlechter Futterverwerter nimmt trotz reichlichen Mahlzeiten nicht zu, nur ein guter.

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Pitt
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Beitrag Do., 10.06.2010, 00:16

Dunkle hat geschrieben:
Pitt (der sich hier noch nicht weiter beteiligt hat)

... kommt darauf an, in welchen Feldern man sich im Leben bewegt. Ich fand meine Partner immer vor allem über geistige Verbindungen...
Tja,
soll ich mich auch in diesem Thread zu Wort melden?

Bringen meine primitiven Ansichten hier überhaupt irgenwem Benefit?

Mir geht es doch - ehrlich gesagt - weniger um die Diskriminierung von Adipösen im Berufsleben und in der Gesellschaft. Sondern um deren "Limitierungen" bei der Partnerwahl.
Gute Nacht
Pitt

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TimpeTe
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Beitrag Do., 10.06.2010, 08:58

Guten morgen Pitt
Tja,
soll ich mich auch in diesem Thread zu Wort melden?

Bringen meine primitiven Ansichten hier überhaupt irgenwem Benefit?

Mir geht es doch - ehrlich gesagt - weniger um die Diskriminierung von Adipösen im Berufsleben und in der Gesellschaft. Sondern um deren "Limitierungen" bei der Partnerwahl.
Gute Nacht
Ja- du sollst! Weil deine Worte sich nicht mehr auf die rein intellektuellen Überlegungen in Sachen Übergewicht beziehen, sondern auf die Realität!
Ich will der Suche nach den Hintergründen von Übergewicht ihr Recht nicht absprechen, aber wenn damit auch die Antworten gefunden worden wären, dann gäbe es keine Dicken mehr!
Es ist gut, wenn erfahrene Menschen sich damit beschäftigen, vielleicht kann man Betroffenen dann wirklich einmal helfen. Zur Zeit ist das leider noch nicht der Fall. Abgesehen von Magenband..etc..
Aber das Thema ist so komplex, dass man es allenfalls als Betroffener erahnen kann!
Mein Therapeut hat mal gesagt, dass es schwieriger sei, einen übergewichtigen Menschen zum normalen Gewicht zu verhelfen, denn einen Heroinsüchtigen vom Heroin wegzubringen.
Ergo ist es zur Zeit so- dass Betroffene sehen müssen, wie sie mit ihrer Situation leben können.
Und darum ist deine Antwort wichtig! Denn sie bezieht sich auf das gelebte Leben- also auf den Menschen direkt!
Ich habe nicht sooo viel Übergewicht, und trotzdem Pitt- würde ich bei jeder Partnersuch-Seite durch den "Ideal-Partner-Raster" fallen. Bereits zu dick! Jung, fit ,dynamisch bis zum Grabe, ansonsten klappt's nicht. Und die Dicken sind oft diejeniegen, die ihrerseits keine Dicken akzeptieren. Es scheint, dass sie ihr Spiegelbild schlecht aushalten können.
Wie auch immer-ich kann mit mir leben. Das Alleine-sein ist nicht immer schön, aber meist lebe ich sehr gut mit mir selber.

l.g. medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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