Ist Übertragungsliebe zwangsläufig? Wie überlebe ich's?

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Beitrag Di., 15.06.2010, 10:11

hi Tristezza,
ja, du hast Recht, richtig lösen ist es vielleicht nicht, der Umgang damit eher, es annehmen, es nicht sein Leben bestimmen lassen, wie auch immer.

Nun, "eintauschen" der Probleme meine ich so, dass ich in Therapie gegangen bin, mit einem Problem, er (ob bewusst oder unbewusst, kann ich nicht sagen) mich in einer so beschiessenen Abhängigkeit gebracht hat, dass ich nur noch ein Problem hatte, nämlich die Zeit zwischen den Stunden irgendwie zu überleben oder zu überbrücken. Und das war nicht gesund und gut für mich, meine Selbstständigkeit, meine Selbstbestimmung löste sich im scheinbar geschützten Raum auf. Und da möchte ich nie wieder hin

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Tristezza
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Beitrag Di., 15.06.2010, 11:05

Ja, hier bin ich, diese Abhängigkeit vom Thera kann etwas Zerstörerisches haben. Das habe ich auch schon erlebt. Bei meiner jetzigen Thera ist es aber - meistens - nicht so. Ich habe die Beziehung zu meiner Therapeutin eher als etwas Aufbauendes erlebt - auch wenn z.B. Ferienzeiten schwierig waren. Darauf kommt es vielleicht an - ob die Liebe zerstörerisch und die Selbständigkeit nehmend oder eher aufbauend ist. Bei mir dient(e) die Beziehung dazu, einen emotionalen Mangel auszugleichen. Das heißt aber nicht, dass ich mich völlig unselbständig gefühlt habe, z.B. beim Treffen von Entscheidungen.

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Beitrag Di., 15.06.2010, 11:13

hi Tristezza,
ist doch schön, wenn es dir viel gegeben hat, wünsche dir dann eine gute behutsame Ablösung, die gab es bei mir in der Form nicht.

Lese gerade Blumen auf Granit..... und hab viel im Netz gesucht und gefunden, es ist kein Einzelfall.

Wünsch euch einen schönen Tag, bis später mal

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 15.06.2010, 11:17

hier bin ich hat geschrieben:meine Selbstbestimmung löste sich im scheinbar geschützten Raum auf.

Genau das meine ich. Das Bischen Selbstbestimmung wird an der Therapeutentüre abgegeben und verkümmert dann irgendwann nach genügend langer emotionaler Abhängigkeit völlig.

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Beitrag Di., 15.06.2010, 12:11

münchi,
ja, du hast Recht, genau so ist es, leider. Heute frag ich mich, was es war, wieso passierte es, keine Antworten. Weiter meine ich, nur wer es selbst "erlebt" hat, kann es verstehen. Es ist nicht böse gemeint, und ich unterstelle keinem, dass er es nicht nachfühlen kann, ich meine das Ausmaß des ganzen Übels ist spürbar.

Einmal (er provozierte mal gerne) sagte er, ich glaube, so autonom wie sie tuen, sind sie nicht. Toll. Heute würde ich ganz anders mit allem umgehen, aber damals war alles neu für mich. Ok, hab es überlebt, aber nochmal den ganzen Mist, ne, will ich nicht mehr.

Ich suche in der Wirklichkeit, in dieser künstlich erzeugten oder erscheinenden Scheinwelt fühl ich mich nicht echt. Die Beziehung war "blumig".............. guter satter Nährboden für eine fast verwelkte kleine Kinderseele

Ergänzend, es war sehr widersprüchlich, einerseits Provokation, mit einem unwiderstehlichen Lächeln, anderseits ein "aufwecken" der sehnsüchte, die schlummern.... durch liebklingende Worte oder schön anfühlende Worte.

Klar, wurde mir dann nachher unterstellt, ich hab es mir nur "eingebildet"....

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AmEnde
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Beitrag Di., 15.06.2010, 13:58

münchnerkindl hat geschrieben:mir scheint, du klammerst dich so an eine Person im Aussen, weil du in dir selbst unsicher bist.
Ja, liebe münchnerkindl, du hast mein Problem sehr gut erkannt und ins Schwarze getroffen.
Ich bin sehr, sehr selbstunsicher. Mein ganzes Leben lang schon. Klar habe ich in den Jahren mit Hilfe meiner Thera immer wieder versucht, in dieser Hinsicht zu wachsen, habe echt mutige Schritte unternommen..., aber ich bin an meinen eigenen Grenzen (psychisch und physisch) letzten Endes immer wieder gescheitert. Habe im Prinzip nur wenig, was mir im Alltag ein Gefühl von Selbstwirksamkeit/Anerkennung/Zugehörigkeitsgefühl usw. gibt. Ich bin nicht berufstätig seit einigen Jahren. Ich trau mir nix zu....Dabei habe ich ein gutes Abi und ein absolviertes Studium.

Meine Therapie verhalf mir wirklich sehr zu neuen Schritten und zu dem Mut, den ich brauchte, etwas zu wagen. Doch dann, wenn ich es versuchte, ging es mir so schlecht, dass ich wieder "auf Los" zurückgehen musste, ich stand mit dem Rücken an der Wand. Meine Ängste, krasse Schlaflosigkeit, die ganze Palette. Dann zog ich die Notbremse, ging zurück, um zu "überleben".
münchnerkindl hat geschrieben:Wie schauts mit Therapiezielen und Erfolgen aus? Oder war das immer nur nette Begleitung mit der sie dich letztlich abhängig gemacht hat aber dir nichts anbietet, womit du tatsächlich dein inneres Problem lösen kannst.
Mein wichtigstes Therapieziel war, dass ich meine chronische Schlafstörung überwinde. Im Prinzip komme ich in dieser Hinsicht nun auch endlich gut zurecht, doch das ging im Prinzip nur durch mein Loslassen jeglicher Wünsche/Ziele/Bestrebungen und einer guten schlafanstoßenden Medikation. Im Hinblick auf meine anderen Defizite ist diese "Ruhe" jedoch natürlich kontraproduktiv.
Doch immer wenn ich kämpfte, so "normal" wie nur möglich leben zu wollen und versuchte, Ziele für mich zu entwickeln und zu verfolgen, geriet ich wieder mit dem Rücken an die Wand.
Ich denke, ich habe da einen Kampf von mehreren Problemen, die sich gegenseitig hochheizen. Da ich mich mit meinen massiven Schlafstörungen extrem beeinträchtigt fühle und krass in die Depression abrutsche, ist die "Vermeidungshaltung/Rückzug" das scheinbar kleinere Übel...
Ja, ich kann links oder rechts von der Brücke hüpfen, beides doof.

LG. AmEnde
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegard

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AmEnde
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Beitrag Di., 15.06.2010, 14:19

Liebe Tristezza, danke für deine Antwort.
Tristezza hat geschrieben:
Ich denke, durch das Für-sich-Behalten werden die Gefühle nur größer. Und die Resonanz der Thera auf diese Gefühle hat ja auch etwas Nährendes.
Ich kann einfach nicht gut drüber REDEN. Ich bin da voller Schamgefühle!!! Ich sitze da und rede wie eine "Erwachsene" und fühle mich innerlich wie ein kleines Kind, damit komme ich nicht zurecht. Ich rationalisiere oder verdränge dann irgendwie, was "nicht sein darf".
Schriftlich geht es etwas besser. In dem besagten Brief war ich schon ziemlich offen (ich lies sie das in ihrem Zimmer lesen) und wir haben dann noch ein wenig darüber gesprochen. Ich denke, meiner Thera ist es schon ziemlich klar, wie es mir geht in dieser Beziehung. Ich hatte ihr in Krisenzeiten während der Therapiepausen auch einige Mails geschrieben. Habe ihr da z.B. offenbart, dass ich in Gedanken jeden Tag mit ihr in einem inneren Dialog bin. Ich habe ihr geschrieben, dass mir klar ist, dass ich eine emotionale Abhängigkeit habe, ich die Grenzen meiner Thera auch nicht strapazieren mag, aber ihre Hilfe brauche.

Von sich aus hat sie das jedoch nie thematisiert. Vielleicht fällt es ihr ja auch nicht so leicht, Patienten (mich? )loszulassen??

Ich denke aber auch, es wäre mir echt schlecht gegangen, wenn sie meine Bitte um Fortsetzung der Therapie nun aus diesem Grund abgelehnt hätte. Ich bin ihr da wirklich sehr dankbar und sie hat mir auch in dem momentanen Problem sehr geholfen. Die Ablöseproblematik ist aber nach wie vor ein harter Brocken für mich.

LG. A.E.
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegard

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 15.06.2010, 16:38

Hm, hast du es mal mit einer guten stationären Therapie probiert? Da verteilt sich die Ansprache ja auch auf mehrere Therapeuten, Pfleger, Mitpatienten etc.

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AmEnde
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Beitrag Di., 15.06.2010, 17:00

Liebe Münchnerkindl,
Ja, ich habe vor 5 Jahren eine stationäre Therapie gemacht.
Das tat mir gut, half mir, mich nach einer schweren familiären Belastung wieder zu stabilisieren. Aber ich konnte mich schon damals nicht von meiner ambulanten Thera lösen. Ich hatte während der 10 Wochen stationär auch schon diese innere Sehnsucht. Habe immer das Gefühl gehabt, dass "meine" Thera besser mit mir arbeitet, mich mehr erkennt, und mir insofern besser helfen kann. Ich konnte mich dort noch weniger öffnen als bei meiner ambulanten Thera, obwohl meine dortige Therapeutin auch nett war. Aber es war irgendwie oberflächlicher und anders.
Die Hauptbotschaft meiner Bezugstherapeutin war im Prinzip: "Sie sehen, dass Sie etwas ändern müssen."
Also hab ich danach versucht, ETWAS in meinem Leben zu ändern. Ich wollte meine sozialen Kontakte behutsam verbessern. Hab mich in einem Chor angemeldet, doch ich fühlte mich selbst dabei unter Druck und meine Stimme wollte auch nicht so, wie ich es wollte. Meine chronische Bronchitis stand mir auch im Weg. Außerdem fühlte ich mich echt alt unter den vielen jüngeren Leuten.
Dann habe ich mich zum Intrumentalunterricht angemeldet (braucht man keine Stimme), doch mir war permanent schlecht in den Stunden und auch beim Üben. Mein Körper hat gestreikt, jede Anstrengung war ihm zu viel!! Naja, ich war völlig ausgebrannt nach stressigen Jahren und durch meine Schlafstörungen.
Also nach einigen Monaten wieder abgemeldet. Was nun? Ich wollte irgendwas an Input, hab mich in der Uni als Gasthörer in Psychologie angemeldet. Das war super interessant, aber man ist ein Exot in meinem Alter dort und bleibt eben auch ausgeschlossen...
Ich wollte irgendwo dazugehören. Eine Weiterbildung begonnen. Nicht durchgehalten. Nicht, dass ich es nicht kapiert hätte, ich habe einfach derart viel Adrenalin in mir, wenn ich unter Menschen mich "beweisen" muss, dass ich dann gar keine Ruhe mehr finden kann, von Schlag ganz zu schweigen.
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegard


montagne
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 14:04

Darf ich etwas Beitragen, es ist kritisch und nicht böse gemeint.
Ich habe mich beim Lesen deiner Beiträge gefragt, warum bist du so erfolglos? Misserfolg immer, auf ganzer Linie. das kann doch nicht sein, denke ich mir. Ist das eine verzerrte Wahrnehmung oder eine massiv übersteigerte Anspruchshaltung an das Konzept "Erfolg"? Ich denke beides ist möglich. Muss aber nicht, das sind nur allgemeine Überlegungen
Ich wollte meine sozialen Kontakte behutsam verbessern. Hab mich in einem Chor angemeldet, doch ich fühlte mich selbst dabei unter Druck und meine Stimme wollte auch nicht so, wie ich es wollte. Meine chronische Bronchitis stand mir auch im Weg. Außerdem fühlte ich mich echt alt unter den vielen jüngeren Leuten.
Dies viel mir auf. Du führst deinen Misserfolg hier aktiv herbei. Mit chronischer Bronchitis in einem Chor und dann auch noch die nicht passende Alterstruktur. Ist das nicht komisch?
Ich wollte irgendwas an Input, hab mich in der Uni als Gasthörer in Psychologie angemeldet. Das war super interessant, aber man ist ein Exot in meinem Alter dort und bleibt eben auch ausgeschlossen...
Ich wollte irgendwo dazugehören.
Schade, muss nicht imemr so laufen, gibt auch Institute, an denen die "älteren Semester" sich gut einbringen können und geschätzt sind (ist ja auch ne Gegenseitigkeit). Aber die Wahrscheinlichkeit jenseits der 30 und 40 an der Uni nicht mehr dazu zu gehören ist doch immens... besodners wenn man sich nicht mehr für Party, billigen Hasch, Klingeltöne und dergleichen interessiert.

Ich nehme ganz und gar nicht an, dass du naiv und dumm bist. Warum suchst du dir nicht Betätigungen, die erfolgversprechender sind, was dein Ziel sozial mehr eingebunden zu sein, angeht?
Also du bist ja keine dumme, inkompetente person. Aber vllt. suchst du dir eifnach Ziele, die prinzipiell nur sehr sehr schwer zu erreichen sind, Ziele an denen fast jeder scheitern würde.

Und das jedes Scheitern erstmal die Selbstwirksamkeit und den Selbstwert herabdrückt ist klar. Nur die Therapie, Therapeutin ist son Schonraum für dich. Aber in einem schonraum, der nicht herausfordert kann man sich eben auch nicht entwickeln. Sehr wohl fühlen ja, aber innere Entwicklung.. nur aus eigenem Antrieb. Und eben diesen Antrieb nicht nur zu haben, sodnern auch konstruktiv zu nutzen, fällt vielen Klienten schwer. ist wohl sehr oft Aufgabe eines Therapeuten den zu aktivieren.
amor fati

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AmEnde
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 20:41

Liebe Vallee, ich möchte dir für deine Gedanken danken.

Ich ahne, worauf du hinauswillst. Du wunderst dich, dass ich ausgerechnet in einem Chor singen wollte, obwohl ich Probleme mit der Stimme habe. Nein, ich wollte nicht meinen Mißerfolg vorprogrammieren. Ich wollte einfach versuchen, anzuknüpfen an mein "früheres Leben", bevor ich mich mehr oder weniger ganz für Familie entschied und das, was mir zuvor sehr wichtig war, was ich liebte, an den Nagel hing. (Ich bekam noch im und gleich nach dem Studium meine 3 Kinder innerhalb von 5 Jahren)

Ich habe mal Musik studiert. Damals hat mir das Singen im Chor viel gegeben, ich konnte mich zugehörig fühlen, ich hatte Zugang zu meinen Gefühlen beim Singen, ich hatte damals noch eine relativ gute Stimme. Doch durch die chron. Depression und auch die Bronchitis ist meine Stimme ziemlich brüchig geworden. Objektiv gesehen ist sie vlt. schon noch ok, aber in meinem Empfinden habe ich das Gefühl, es ist ein Bruch zwischen mir und meiner Stimme. Ich habe heute auch keinen Zugang mehr zu den Gefühlen wie damals. Dasselbe beim Musizieren. Früher konnte ich gar nicht genug üben, war tief berührbar durch Musik....heute wird mir schlecht dabei.

Ich habe schon oft darüber nachgedacht, warum das so ist. Eine Ahnung habe ich. Mein Studium war eine extreme Herausforderung für mich, da ich erst mit 14 Jahren zur Musik fand. Ich habe mit extrem viel Fleiß versucht, das auszugleichen, was meine Kommilitonen mir voraus waren. Jede einzelne Stunde war mit Aufregung und Anspannung verbunden. Ich habe dort sehr gut abgeschnitten, aber dann den Schritt ins Berufsleben als Musiklehrer einfach nicht hinbekommen.

Vielleicht ist der Beruf in meinem Falle auch egal, ich meine, ich habe mich auch danach in jeder anderen Tätigkeit, die ich ausgeübt habe danach, fehl am Platz gefühlt, unzureichend, schlechter als andere.... Ja, das hat sicher auch etwas mit einer hohen Anspruchshaltung an mich selbst zu tun. Ich habe das in den Jahren an der Uni so dermaßen verinnerlicht, dass ich immer mein Bestes geben musste, gerade in den vielen musischen Fächern, wo man Einzelunterricht hatte.

Jetzt- an unserer Uni als Gasthörer darf man lediglich die Vorlesungen anhören, nicht die Seminare. Insofern gab es da keine Kontakte zu den Studenten.

Weil mir dort also der Kontakt fehlte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und begann eine Heilpraktikerausbildung (Psychotherapie). Ich versuchte, mich nicht unter Druck zu setzen, machte das Ganze in erster Linie "weg-orientiert". Das Thema interessierte mich sehr, ich hatte durch die Uni ja schon Einiges an Vorwissen, es passte auch gut von der Altersstruktur her. Kleine Klasse mit wenig Leuten, alle nett. Aber meine Ängste im Kontakt mit anderen, Versagensängste, Ängste vor dem Sprechen vor Anderen, meine permanente Adrenalinausschüttung....ich brach nach 3 Monaten völlig zusammen. Massive Angstzustände, völlige Schlaflosigkeit (Selbst mit Schlaftabletten, die mir bis dahin manchmal noch halfen) bis zur totalen Erschöpfung, dann Suizidphantasien...

(Nur mal am Rande, ein paar Jahre zuvor versuchte ich es mit einer selbständigen Tätigkeit-habe dort jedoch nur Geld vergeigt und 3 Jahre für NASS gearbeitet)

Nach der abgebrochenen Aubildung dachte ich, es bleibt mir nix, ich gebe derartige Ziele auf....(ich habe das Glück, nicht unbedingt aus finanziellen Gründen arbeiten zu müssen; aber mir ist natürlich klar, dass Arbeit viiiiiel mehr als nur Geld-Verdienen ist!!!)
Doch dann gibt es immer wieder so verzweifelte Momente in mir, wo ich so gern "normal" wie (fast) jeder Andere eine Arbeit schaffen würde, gern nützlich wäre usw. Doch ich trau mir halt nichts mehr zu und meine Psyche spielt auch oft verrückt....
Vielleicht trau ich mich, es mit einer ehrenamtlichen Arbeit zu versuchen, mal sehen. War schon zur Beratung dort und habe erstmal was in Richtung Büroarbeit gesucht. Bei Bedarf melden die sich, momentan war nix frei.
Freu mich über jede Anregung/Tipp/Kritik....

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lilly2204
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Beitrag Mi., 30.06.2010, 21:46

Ich habe das gefühl es momentan nicht zu überleben. alles rasucht an mir vorbei. Und sind es noch so tolle und schöne Momente momentan so nehme ich sie nicht bewusst war weil meine Thera mir unendlich fehlt.

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schmetterling.1983
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 19:34

lilly2204 hat geschrieben:Ich habe das gefühl es momentan nicht zu überleben. alles rasucht an mir vorbei. Und sind es noch so tolle und schöne Momente momentan so nehme ich sie nicht bewusst war weil meine Thera mir unendlich fehlt.
Ich weiß nicht genau ob ich es nicht überlebe, aber ich habe das Gefühl ein Teil von mir überlebt es nicht, etwas in mir stirbt.

Ich glaube schon gar nicht mehr, dass es Übertragungsliebe ist oder so.
Ich glaube es ist irgendwas anderes, irgendwas stimmt nicht mit mir in dem Punkt.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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