Ich hasse es, wenn er sich Bilder von Frauen ansieht

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Mi., 18.03.2009, 10:04

debussy hat geschrieben:Auf der einen Seite die Selbstbewussten, Zufriedenen, Beziehungsfähigen, die sich Pornos ansehen und das auch dem Partner zugestehen.

Und auf der anderen Seite die Unzufriedenen, die mit wenig Selbstbewusstsein, die "Kontrollierer", die Eifersüchtigen, Unreflektierten...
Diesem ebenso einfachen wie einleuchtenden Gedankengang folgend ließe sich womöglich der Umsatz der Pornoindustrie als einer der Indikatoren für die psychische Gesundheit der Nation heranziehen?

Gruß Anastasius

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Mi., 18.03.2009, 18:05

debussy hat geschrieben: Auf der einen Seite die Selbstbewussten, Zufriedenen, Beziehungsfähigen, die sich Pornos ansehen und das auch dem Partner zugestehen.

Und auf der anderen Seite die Unzufriedenen, die mit wenig Selbstbewusstsein, die "Kontrollierer", die Eifersüchtigen, Unreflektierten...

Ich würde hier schließen. Wegen Sinnlosigkeit.
Also sooo würde ich das nicht einteilen wollen.
Ich habe vielmehr den Eindruck, dass die Frauen, die selbst Selbstbefriedigung nicht schätzen und kaum praktizieren, - in der Regel auch dem (männlichen) Pornokonsum skeptisch gegenüberstehen.
Und es gibt sie wohl (zum Glück), die Frauen, die selbst kaum masturbieren, - aber nichtsdestotrotz sexbegeisterte Liebhaberinnnen sind, - eben mit realen Männern, oder besser gesagt mit einem realen Mann.
Ich wage also die Hypothese, dass weibliche Pornoablehnung mit deren Selbstbefriedigungshäufigkeit hoch (negativ) korreliert.
(Müsste man mal befragungstechnisch untersuchen...)
Fröhlichen Gruss
Pitt

Benutzeravatar

leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 2003

Beitrag Mi., 18.03.2009, 18:12

Masturbation als Gradmesser für sexuelle Befindlichkeiten oder las Indikator für weibliche Beurteilung des Pornokonsums bei Männern ?
Gewagt, gewagt

Benutzeravatar

Torsade_de_pointes
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 775

Beitrag Mi., 18.03.2009, 18:22

ich finde auch, daß man den anspruch nicht zu hoch setzen darf. ich hatte in den letzten tagen eine erkenntnis.

nämlich denke ich nun auch, daß männer, die "nur" pornos und andere frauen schauen - oder fremdgehen - und so einen teil ihres triebes ausleben - wohl psychisch sehr gesund sind. im vergleich dazu - wenn man mal die zahlen betrachtet, wo doch ein signifikant hoher prozentsatz an männern mißbrauch an minderjährigen betreiben, um ihre hypersexualität und macht auszuleben. die zahl in millionenhöhe weltweit ist doch wirklich erschreckender als ein bisschen wichsen vor einer nackten frau am bildschirm.

im grunde kann hiermit dieser thread wirklich geschlossen werden, denn es wird von manchen usern hier schon wieder eine derartige abfälligkeit gegenüber betroffenen an den tag gelegt, daß einem auch gleich schlecht werden kann.

Benutzeravatar

Entwurf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 10
Beiträge: 1189

Beitrag Mi., 18.03.2009, 18:39

leuchtturm hat geschrieben:Masturbation als Gradmesser für sexuelle Befindlichkeiten
ganz recht.

sie: "schatz... heute würde ich ja gern mal wieder mit dir... *rumfummel*"
er: "ach lass nur. du weisst ja: wenn man nicht alles selber macht, dann..."
sie: Bild
Anastasius hat geschrieben:ließe sich womöglich der Umsatz der Pornoindustrie als einer der Indikatoren für die psychische Gesundheit der Nation heranziehen?
hm, glaube nicht. der umsatz der pornoindustrie bricht z.z. stark ein. unter anderem deswegen, weil es immer mehr privat gedrehte pornos gibt, die im web veröffentlicht werden...

grüße
entwurf

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Do., 19.03.2009, 00:34

Ich hinke aus Zeitgründen schon wieder hinterher, aber möchte die Klappe dennoch nicht halten.
@ Raziel und Gothika
Gothika hat geschrieben:Da, sie tut's schon wieder. Leute, die eine offene Beziehung oder zumindest etwas offenere Beziehung führen, sind alle promisikuitivit und nymphomanisch veranlagt... weil wer darf, der poppt ja auch alles und zu jedem Zeitpunkt alles was nicht bei drei auf Bäumen ist... geht ja auch nicht anders.
Wäre übrigens höflich nicht über mich, sondern mit mir zu sprechen, ich bin schließlich hier.
Ich bin etwas verwirrt über die Interpretation meiner Texte.
Wieso bin ich jetzt auf einmal jemand, der Menschen, die sexuell offen sind, unterstellt, sie würden immer und überall und sowieso nix anderes im Kopf haben? Ist das nicht viel mehr Eure Denkrichtung, die ihr mir hier unterschiebt?*
Freizeitstress = Häufiger Parternwechsel Gothika Du nimmst hier die Abkürzung und bestätigst Dir selbst Dein bereits über mein Denken gefälltes Urteil.
Wer von uns beiden ist voller Vorurteile und platten Unterstellungen?
Gothika hat geschrieben:Ich gehe ja auch nicht durch die Gegend und behaupte, jeder, der zu sehr auf Treue schwört, ist verklemmt. Tue ich nicht. Denke ich nicht. Auch nicht insgeheim.
Wieso fällt Dir das dann hier ein?
Es sind Deine Gedanken, genauso wie die, das sexuell offen = promiskuitiv sei.
Das sage ich an keiner Stelle.
Raziel hat geschrieben:Wie hab ich also deinen Satz zu interpretieren? Wer sich in einer Beziehung beim Sex nicht nur auf seinen Partner beschränken will, MUSS zwangsläufig Promiskuität mit möglichst hunderten von verschiedenen Partnern ausleben? Sowas wie einen Mttelweg kennst du nicht?
Na Du frägst wenigstens noch nach. Ihr seid absolut auf dem Holzweg mit eurer Interpretation.

*Anders ausgedrückt: Mich würde es stressen, wenn ich mit anderen Männern schlafe, da ich ein treuer Typ bin und aus diesem Grund kein Bedürfnis verspüre=> daraus folgt, dass ich gegen meine Natur handeln würde und es deshalb nicht schön finden könnte, sondern als Stess empfinden würde. Ich habe es vor vielen Jahren probiert- ich kann es nicht!

Ich habe ausschließlich auf mich bezogen etwas geäußert und das war etwas genervt eingefärbt, weil der Thread sich im Kreis dreht.
Heißt aber noch lange nicht, dass Ihr einfach den Umkehrschluß daraus ableiten und mich der platten Unterstellungen bezichtigen könnt, welche Ihr höchstselbst genau in diesem Moment mir gegenüber fabriziert habt.

Ich bin der Meinung: Pornografie könnte sich noch erheblich verbessern und ist auch auf dem Weg dahin. Frauen werden zunehmend als Konsumenten entdeckt und entsprechend der Umsatzeinbußen wird sich nun auch endlich mal um diesen Kundenkreis bemüht.
Das macht mich sehr froh, da ich nichts dagegen habe, wenn meine Masturbationsphantasien in ansprechenden Bildern umgesetzt werden.

Schöne
Zuletzt geändert von Una am Do., 19.03.2009, 07:55, insgesamt 1-mal geändert.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Do., 19.03.2009, 01:31

ich habe hier bis jetzt nur den Startbeitrag gelesen, aber ich kenne das Problem, vielleicht kann ich behilflich sein.
Eigentlich dachte ich immer, dass ich eine sehr tolerante freundin bin und in gewissen dingen nicht „typisch frau bin“.
Auch das kommt mir bekannt vor. Dachte ich damals auch.

Ist es aber nicht so, dass der Bilderkonsum erst dann bedenklich wird, wenn die Aufmerksamkeit und Interesse des Freundes fuer die Bilder in einem (qualitativ, zeitlich) bedeklichem Verhaeltnis zu der Aufmerksamkeit fuer die Partnerin steht?
Wenn er dir nicht genuegend Aufmerksamkeit schenkt dann ist sein Verhalten fehl am Platz.
Oder ihr fuehrt eine lustvolle Beziehung , und er schaut ein paar Minuten am Tag bilder von anderen Frauen aus dem Netz . Dann waere dieser Thread wohl nicht entstanden oder?
Practice what you preach

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Do., 19.03.2009, 01:43

Verstehe nicht, was Pornokonsum mit selbstbewusstsein zu tun hat? Pornogegner kein Selbstbewusstsein hae?
Ist doch geschmacksache, es gibt auch Nikotingegner, und Alkoholgegner.
Fakt ist.
Pornokonsum kann sehr schnell sehr krankhafte zuege haben, Suchtgefahr.

Wenn es im Normalbereich geschieht
Jeder guckt, aber gegessen wird daheim und gut ist.
Wenn man zu viel guckt, und nicht mehr daheim gegessen wird, ists zu viel.
Und was ist bitte schoen eine Offene Beziehung ?Sowas wie eine WG/Freundschaft mit Sexmoeglichkeit?
Wozu brauch ich eine Beziehung wenn ich mit anderen ins Bett gehen will? Die Logik bleibt auf der Strecke.
Was ist mit Kindern? Mama schlaeft heute bei Onkel Hans und Tante Uta besucht Papa in seinem Bettchen...?

Ergaenzung, offene Beziehung , verstehe ich das richtig? ist ein abstrakter Begriff , fuer a) einen Zustand der nichtbereitschaft fuer die Bindung um die Zeit bis zur Bereitschaft zu ueberbruecken und um sich nicht ganz einsam zu fuehlen, b) fuer einen Zustand einer in die Brueche gegangener Ehe/Beziehung, die aus irgendwelchen Gruenden fortbesteht (zb Kinder)
Macht Sinn, aber irgendwie wenig praezise der Begriff.

Ich denke eine funktionierende offene Beziehung ist eine Utopie.
Practice what you preach

Benutzeravatar

Sparkle
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 24
Beiträge: 40

Beitrag Do., 19.03.2009, 05:54

Antonia, schreibst du jetzt aus eigener Erfahrung von der Suchtgefahr oder basiert das auf irgendwelchen Quellen oder ist das mehr so eine Vermutung?
Una hat geschrieben: Ich bin der Meinung: Pornografie könnte sich noch erheblich verbessern und ist auch auf dem Weg dahin. Frauen werden zunehmend als Konsumenten entdeckt und entsprechend der Umsatzeinbußen wird sich nun auch endlich mal um diesen Kundenkreis bemüht.
Das macht mich sehr froh, da ich nichts dagegen habe, wenn meine Masturbationsphantasien in ansprechenden Bildern umgesetzt werden.
Wie kann sie sich denn verbessern? Einer Industrie kann es ja nicht um die Interessen einzelner gehen, sondern ein möglichst großer Teil muss angesprochen werden bzw. bestimmte Nischen bedient werden. Wie sieht denn so ein Frauenporno aus? Was ist da anders als bei Männerpornos? Da ist es ja eher so, dass man den Mann fast gar nicht sieht - sieht man den bei Frauenpornos dann mehr? Oder ist es nicht eher so, dass es vom Geschlecht recht unabhängig ist und eben jeder Mensch seine eigenen Vorlieben hat?

Benutzeravatar

Katzenmama
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 386

Beitrag Do., 19.03.2009, 06:22

eine offene beziehung kann im gegensatz von deiner interpretation etwas sehr schönes und positives sein, und es geht bei weitem nicht nur um sex dabei. ich weiß, es ist schwer vorzustellen, aber man kann tatsächlich mehr als einen menschen lieben ...

also: wer noch nie eine alternative lebensform ausprobiert hat, kritisiere nicht etwas, wovon er keine ahnung hat!
[center]Wie hoch auch deine Sehnsucht reicht, ich lasse dich ihr folgen.
Neigt dein Herz sich einem anderen zu, so will ich deine Liebe teilen;
strebt meines nach einem anderen,
so will ich doch niemals dich aus meinem Herzen verbannen.[/center]

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Do., 19.03.2009, 07:42

hallo katzenmama,

eine offene beziehung hat, soweit ich informiert bin, NOCH NIE funktioniert.
und "funktionieren" heißt in diesem zusammenhang: alle sind glücklich.

hallo sparkle!

die pornos von andrew blake sind wahrscheinlich zu 90% für frauen gemacht. ich finde sie aber auch sehr gut. das ist wie vogue und elle, ein hochglanzmagazin, hardcore, schöne menschen, schöne möbel, gute musik, sehr empfehlenswert, wenn man das gerammle mal satt hat.
und auf diese filme fahren frauen ziemlich ab.

lg
deb

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Do., 19.03.2009, 09:41

Guten Morgen,
Sparkle hat geschrieben:Wie kann sie sich denn verbessern? Einer Industrie kann es ja nicht um die Interessen einzelner gehen, sondern ein möglichst großer Teil muss angesprochen werden bzw. bestimmte Nischen bedient werden. Wie sieht denn so ein Frauenporno aus? Was ist da anders als bei Männerpornos?
Wieso einzelner? Es handelt sich um 50% der Bevölkerung, nämlich die der Frauen, deren Bedürfnisse bislang unberücksichtigt blieben.

Porno war eine auf Männerphantasien ausgerichtete Industrie, die sich nun langsam umorientieren muß, da sie Umsatzeinbußen hat, sie braucht "neue" Kunden- die Frauen.

Die Pornoindustrie kann aus der Schmuddelecke mit wildem Gerammel in die Hochglanzecke wechseln (siehe Debussy's Ausführungen), es wird nicht am Ende der Frau in's Gesicht ejakuliert, die Darstellerin wird nicht wie ein Instrument gespielt, sondern ist aktiver dabei- und dabei verspielter und zärtlicher. Der Mann wird hoffentlich auch aus anderer Perspekitve gezeigt und nicht nur als Dauerrammler.

Frauenpornos sind ruhiger und stimmungsvoller, sind mehr der Lustkurve von Frauen und deren Sensibilität angeglichen.
Der Regisseur Lars von Trier etwa ist so ein Pornomacher, in seinen Filmen wurde noch keiner Frau ins Gesicht ejakuliert.
Oder der Filmemacher Anrew Blake, der Sexorgien mit Drum'n'Bass-Rythmen unterlegt und die deutsche Regisseurin Petra Joy, die ausschließlich Frauenpornos dreht.

Es gibt noch einige Regisseure/Innen mehr, die sich auf Frauenpornos spezialisiert haben. Nachdem klar ist, das auch Frauen gerne Pornos gucken, geht es darum, ihren Geschmack zu treffen.

In den Filmen geht es rein vom Ambiente her schon anders zu, mehr Ästhetik, mehr Anspruch an die Optik der männlichen Darsteller, die in herkömmlichen Pornos meist "naja" aussehen.

Sogar Beate Uhse hat die Strategie gewechselt und spricht nun eher Paare in Edelboutiquen an, statt sich auf heimliche Besucher in Schmuddelshops zu konzentrieren.
Porno kommt aus der Tabuecke heraus und das freut mich, weil diese geänderte Sichtweise eben auch mehr neue Angebote mit sich bringt.
Mehr Gespräche über die Filme,
fachen gleichzeitig auch die Vielfalt auf dem Markt an.

Sobald Frauen die Pornos bekommen, die ihnen richtig gut gefallen, die sie nicht nur kurzzeitig anfachen und dann restlos abturnen (durch entsprechendes Ende) wird sich so manche Antipornohaltung hoffentlich verflüchtigen.

Es dürfte dann eher offensichtlich werden, das Porno eine Zahnpastatubendebatte ist:
In einer Beziehung, in der Unzufriedenheit vorherrscht, wird Porno zum Streitpunkt- wie Antonia schon sagte.
debussy hat geschrieben:eine offene beziehung hat, soweit ich informiert bin, NOCH NIE funktioniert.
und "funktionieren" heißt in diesem zusammenhang: alle sind glücklich.
Es wird zumindest schwieriger alle unter den Hut zu bekommen.
Meist klappt dies dann nur kurzfristig.
Katzenmama hat geschrieben:ich weiß, es ist schwer vorzustellen, aber man kann tatsächlich mehr als einen menschen lieben ...
Das ist nicht wirklich schwer sich vorzustellen, denn jeder Mensch liebt mehr als einen Menschen.
In der erotischen Liebe wird aber leicht ein Problem daraus, weil einer der zwei oder mehr liebt, nicht zwangsläufig Menschen liebt, die auch so fühlen, zumindest nicht auf Dauer.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Do., 19.03.2009, 09:41

Fortsetzung
Katzenmama hat geschrieben:also: wer noch nie eine alternative lebensform ausprobiert hat, kritisiere nicht etwas, wovon er keine ahnung hat!
Ich muß nicht alles ausprobieren um etwas für mich nicht gut zu finden. Eine Ahnung bekommt man auch durch die Erfahrung anderer oder durch reine Beobachtung.
Denken darf imho jeder seinen Teil und damit ist er dann auch "kritikfähig".
Warum so dogmatisch und unliberal katzenmama?
Ich habe als heranwachsende aus nächster Nähe "alternative" Lebensformen zur genüge mitbekommen, war davon auch persönlich betroffen und habe beobachtet. In erster Linie sah ich immer einen in der Konstellation, der nicht glücklich war. Meist war die "Freiheit " sehr unfreiwillig, weil jemand der so nicht leben wollte als spießig (& more) abgewertet wurde. So verbogen sich Leute im Gruppenzwang selbst, am Ende waren alle Paare getrennt. Das muß nicht schlecht sein für die Menschen,
aber es ist zumindest ein Indiz dafür, dass es irgendjemand nicht schön fand.
Das es nicht funktioniert hat.

Außerdem ist es nun mal so, dass Sex eine Bindung zum anderen vertieft.
Rein hormonell ist es ein Feuerwerk, dass da stattfindet, welches mit Prolaktin und Oxytocin dafür sorgt, dass ich mich verliebe,
wenn ich mit einem Partner öfter Sex habe. Sex ist ein Beziehungskitt.
Insofern ist es doch verständlich, dass die meisten nicht gerne erleben,
dass der Partner sich anderswo hin verliebt und diese Bindung dann ausbaut, oder anderswo öfter Sex macht und sich dadurch verliebt.
Es schwächt natürlich die Bindung zu dem eigentlichen Partner und es kann die Liebe sehr wohl verändern. Da wir biochemisch nur beim Anblick des Geliebten mit Dopaminausschüttung und Oxytocin reagieren und uns diese Hormone leicht irre machen und auch die Kritikfähigkeit herabsetzt, ist es für den Partner nicht gerade ein Gefühl von Geborgenheit und Exklusivität, wenn das zeitgleich mit anderen Menschen passiert.

Aber ich sage nicht, dass es nicht funktionieren kann:
Wenn jemand das unglaubliche Glück hat, zwei Menschen zu lieben, die damit kein Problem haben, die sich in den ihnen zugewiesenen Rollen wohl fühlen- why not. Aber die Wahrscheinlichkeit solch eine Konstellation zu finden halte ich für ähnlich wahrscheinlich wie einen Sechser im Lotto.
Ich traf noch keinen Mann, der es hingenommen hätte, dass ich noch andere Männer liebe.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

Mandy096
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1072

Beitrag Do., 19.03.2009, 13:21

Ich kann mir auch schlecht vorstellen daß in einer offenen Beziehung alle Betroffenen zufrieden sind. Ich denke einer, oder auch mehrere leiden darunter und hätten es gerne anders? Bild
Bild
Zuletzt geändert von Mandy096 am Do., 19.03.2009, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Man lernt nie aus...

Benutzeravatar

leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 2003

Beitrag Do., 19.03.2009, 14:17

ich habe es noch nie erlebt, dass alle Beteiligten damit zufrieden wären....

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag