Hallo!
Phönixia hat geschrieben:Aber das ist nicht zu verwechseln damit das Buddhismus eine "Sinnlosigkeitsreligion" ist.
Der Buddhimus glaubt an ein allumfassendes Bewusstsein (Nirvana, oder der Zustand wird auch Buddha gennant) in dem schließlich das Bewusstsein eines Indivduums (dessen Erscheinung hier in der Welt flüchtig ist) mündet (nach mehreren Reinkarnationen meist) Das Ziel oder der Sinn ist, wieder in den allumfassenden Geist/Bewusstsein einzugehen.
Natürlich ist der Buddhismus keine "Sinnlosigkeitsreligion". Das meinte ich auch gar nicht. Es gibt nur einen anderen Sinn als in den Monotheisten. Ziel ist nur eines: überwinden des leidhaften Existenzustandes. Dies ist ein zu komplexes Thema, als dass wir es hier erörtern könnten. Dazu gibt es hunderte gute Bücher. Und das macht den Buddhismus zu einer optimistischen Religion: Obwohl er postuliert, dass alle bedingten Wesen aufgrund ihrer Vergänglichkeit zutiefst leiden, sagt er warum wir leiden, dass es ein Ende des Leidens gibt und wie wir das Ende erreichen. Wie ein guter Arzt - zunächst die Diagnose, dann den Grund der Krankheit, dann die Heilung und die Therapie.
Phönixia, wo hast du dein Verständnis von Nirvana her? Das ist mir vollkommen fremd. Ich bin nun seit sieben Jahren Buddhist und kann wohl sagen, mich auszukennen (in Theravada, Zen, Tibetischen Buddhismus und Amida-Buddhismus), aber das sowas ich noch nie aus seriösen Quellen gehört. Eigentlich kann auch keiner wirklich sagen, was Nirvana ist (weil es ist so völlig anders als das, was wir überhaupt denken können). Der Buddha selbst sprach es so aus:
"Es gibt, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser, nicht Feuer, noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch Nicht-Wahrnehmung, nicht dies Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne oder Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."
Erst, wenn man versteht, dass dieses Leben mit all seiner Unbeständigkeit und Unbefriedigtkeit nicht erstrebenswert ist, hat man Sehnsucht nach einem Ende dieses leidhaften Zustandes. Leben ist wie ein Mückenstich: Es juckt, man kratzt sich, und kurze Zeit später juckt es wieder. Die "Sehnsucht" (wie es der zitierte Sufi unten schrieb) hört einfach nicht auf, die Begierde nimmt kein Ende. Man ist beständig unbefriedigt und das bringt Leiden hervor. Einfach aufhören, loslassen, "wunschlos glücklich" werden - das ist Ziel im Buddhismus!
Mir persönlich geht es darum, ein einfaches, bedürfnisloses Leben zu führen, mit wenig zufrieden zu sein. In sofern hat mein Lebensideal viel zu tun mit auch christlich-islamisch oder sonstwelchen Mystikern/Mönchen, nur dass ich keinen Gott oder "Seele" brauche.
Eve... hat geschrieben:Wozu das, wenn es keines davon gibt, außer am Ende im Nichts aufzugehen?
Wie gesagt: Wenn wir erkennen das wir krank sind und leiden, entsteht von Natur aus das Bedürfnis gesund zu werden und wieder einen heilsamen Zustand zu erreichen. Bevor nun Kommentare zum Selbstmord kommen: Nein, das ist nicht die Lösung! Es hieße, sich der Aufgabe nicht zu stellen. Man kommt zurück in die Existenz und zudem in eine schlechte, da Mord (auch Selbstmord) eine sehr schlechte Tat ist und durch Karma negativ vergolten wird.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!