Du bringst es auf den Punkt. Genau das ging zwischen meinem ersten Thera und mir ab, und als er es gemerkt hatte, hat er mich leider rausgefeuert.Montana hat geschrieben: ↑Mi., 13.09.2023, 15:55 Man muss damit rechnen, dass traumatisierte Menschen ständig dabei sind, Gefahren aufzuspüren, gerade auch auf zwischenmenschlicher Ebene und sich in vorauseilendem Gehorsam so verhalten, wie der Therapeut das nach ihrer Interpretation am wahrscheinlichsten gern hätte.
Diagnostik, Diagnose und passende Therapie
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@candle
Wie willst du das denn trennen? Ein Therapeut kann von außen noch nichtmal erkennen, aus welcher Motivation heraus ein Patient sich in einer bestimmten Weise verhält. Er macht das, was er gelernt hat. Und der typische VT-Therapeut ohne Hintergrundwissen über Traumafolgestörungen beurteilt dasselbe Verhalten ganz anders als einer mit entsprechenden Weiterbildungen.
Wie willst du das denn trennen? Ein Therapeut kann von außen noch nichtmal erkennen, aus welcher Motivation heraus ein Patient sich in einer bestimmten Weise verhält. Er macht das, was er gelernt hat. Und der typische VT-Therapeut ohne Hintergrundwissen über Traumafolgestörungen beurteilt dasselbe Verhalten ganz anders als einer mit entsprechenden Weiterbildungen.
Du meinst, dass du nicht deutlich "Nein" sagen kannst, deine Bedürfnisse durchsetzen? Und nicht wissen wo du dir Hilfe holen kannst?Montana hat geschrieben: ↑Mi., 13.09.2023, 16:03Dann trifft es eben auf dich nicht zu. Es passt aber für viele. Möglicherweise hast du auch nicht ganz verstanden, was genau ich meine, daher möchte ich ein Beispiel nennen.
Ich sollte für meinen Arbeitgeber ans andere Ende von D, für mehrere Monate, und war verzweifelt. Dass ich gesagt habe, ich möchte das nicht, wurde vollkommen ignoriert und fröhlich weiter geplant. Bis ich eine für mich ganz ungewöhnliche Erkenntnis hatte: ich würde das einfach nicht machen, und dann halt eben den Job kündigen. Ab da ging es mir besser. Für mich war das eine krasse Erfahrung. Andere Menschen wären aber gar nicht in diese Verzweiflung geraten. Die wären sich zu jeder Zeit darüber im Klaren gewesen, dass sie selbst die Entscheidung treffen, ob sie für Monate woanders arbeiten oder nicht. Und die hätten einfach sofort einen Riegel vorgeschoben, wenn einer gesagt hätte: "Du machst xy." Ich habe dafür Wochen gebraucht, in denen es mir beschiss*n ging. Das war lange vor der ersten Therapie.
Gut, diese geschilderte Situation würde ich jetzt nicht grundsätzlich auf jemanden zurückführen, der traumatisiert ist.
Aber jeder hat seine eigenen speziellen Baustellen.
candle
Now I know how the bunny runs!
Wenn ein Therapeut seinen eigenen Film fährt und Erwartungen an den Klienten hat um sich mit Erfolgen selbst zu beweihräuchern, dann stimmt eben mit dem Therapeuten was nicht. Das hat gar nichts mit seinem Wissen oder Unwissen zu tun.Montana hat geschrieben: ↑Mi., 13.09.2023, 16:08 Wie willst du das denn trennen? Ein Therapeut kann von außen noch nichtmal erkennen, aus welcher Motivation heraus ein Patient sich in einer bestimmten Weise verhält. Er macht das, was er gelernt hat. Und der typische VT-Therapeut ohne Hintergrundwissen über Traumafolgestörungen beurteilt dasselbe Verhalten ganz anders als einer mit entsprechenden Weiterbildungen.
Ich hoffe, dass das verständlich ist.
candle
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Du hast es wieder nicht verstanden. Das läuft so:
Therapeut A lernt in VT-Ausbildung, "wenn Patient nickt und Ja sagt, dann stimmt er zu".
Therapeut B lernt in Trauma-Weiterbildung, "wenn Patient nickt und Ja sagt, dann bleib wachsam. Was weißt du über diesen Patienten? Würde er sowas tatsächlich einfach so zustimmen? Sagt er nicht seit drei Wochen plötzlich zu allem Ja, egal wie unpassend? Glaub es nicht einfach, überprüfe es."
Beide sind nicht darauf aus, sich zu beweihräuchern. Sie haben einen unterschiedlichen Wissensstand, das ist alles.
Das kann ich mir aber nicht vorstellen.
candle
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Man kann grundsätzlich nicht aus so einer Situation schließen, dass jemand traumatisiert ist. Es ist aber ein Beispiel dafür, was für (komplex) traumatisierte Menschen typisch ist: gar nicht auf die Idee zu kommen, Einfluss auf die Situation zu haben. Sich hilflos ausgeliefert fühlen.
Welchen Teil davon kannst du dir nicht vorstellen? Dass es Variante B gibt? Gibt es, das weiß ich sicher. Ich lese nämlich ziemlich viel zu Themen die mich interessieren, auch Fachbücher, selbst wenn es dicke Wälzer sind.
Zuletzt geändert von Montana am Mi., 13.09.2023, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
Andererseits hast du auch mal geschrieben, dass du gut durch das Studium gekommen bist, was ich nicht verstehen kann, weil ich es nicht geschafft habe, weil bei mir plötzlich was fehllief.Montana hat geschrieben: ↑Mi., 13.09.2023, 16:39 Man kann grundsätzlich nicht aus so einer Situation schließen, dass jemand traumatisiert ist. Es ist aber ein Beispiel dafür, was für (komplex) traumatisierte Menschen typisch ist: gar nicht auf die Idee zu kommen, Einfluss auf die Situation zu haben. Sich hilflos ausgeliefert fühlen.
candle
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Ich habe DIS als Diagnose, was eine Erklärung dafür sein kann. Es ist extrem variabel, was ich kann und was nicht, und es gibt Amnesien für Zeiträume in denen ich auch sehr komplexe Tätigkeiten ausgeführt habe. Nicht mehr zusammengepasst hat alles erst lange nach Abschluss des Studiums. Wäre es früher passiert, dann wäre ich im Studium gescheitert. So bin ich später in EM-Rente gelandet.
Nein, weil das für mich selbstverständlich ist, dass der Klient erstmal "einfühlsam" betrachtet wird. Es wird ja so vieles nicht gelehrt, es kommt eben auch auf den Menschen an, der Psychotherapeut wird.
candle
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Ich halte das nicht für selbstverständlich, denn ernsthaft betrieben ist das mit sehr viel Aufwand verbunden. Man müsste quasi jede Aussage erstmal in die Schublade "vorläufig" einsortieren und nach und nach gezielt auch überprüfen. Und dabei Widersprüche aufklären. Das macht doch so ziemlich niemand. Ist mir noch niemals zuvor begegnet, außer in der aktuellen Therapie. Und selbst da unterlaufen dem Therapeuten Fehler. Einen haben wir gerade erst aufgeklärt und er war so gravierend, dass der Therapeut da echt dran zu knabbern hat, bis zur Inanspruchnahme fachlicher Beratung. Hat er mir erzählt. Das ist keine einfache Sache, die man gehandelt bekommt, indem man "einfühlsam" ist.
PS: für mich war es keine große Sache, weil es unter "normal" läuft. Er hatte mich bei einem Thema untergebuttert und ich hatte das hingenommen und das Thema in der Folge gemieden. Das hat er kürzlich bemerkt. Und ER fand es schlimm.
PS: für mich war es keine große Sache, weil es unter "normal" läuft. Er hatte mich bei einem Thema untergebuttert und ich hatte das hingenommen und das Thema in der Folge gemieden. Das hat er kürzlich bemerkt. Und ER fand es schlimm.
Das würde für mich dann erstmal zur Diagnostik gehören.
Aber letztlich kann ich mir das auch nicht so wirklich vorstellen.
Was ich gerade erlebe und mir vorstellen kann, dass ich mich sehr gedrängt fühle etwas zu tun wo ich wirklich keinen Sinn und keine Bereicherung für mich sehe. Das finde ich wirklich anstrengend.
Ich kann ja nur vermuten, dass es bei dir an den verschiedenen Persönlichkeitsanteilen liegt, die sich uneinig sind und das kenne ich nicht.
Mal persönlich gefragt Montana und du mußt dazu nichts sagen, aber es interessiert mich doch: Hat dein Geschwister die gleiche Diagnose wie du?
candle
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Schön candle ich finds zwar unhöflich die Dinge so auszuformulieren aber wenn du kein Man möchtest …
DU solltest erstmal lesen bevor du wild Äpfel und Pflaumen in einen Topf haust ohne irgendeinen Plan zu haben wovon du gerade überhaupt redest.
Und die Bücher sind gut, da findest DU im Prinzip alle deine Fragen beantwortet.
Ich! hab kein Interesse bei null anzufangen und Dir die Grundlagen zu vermitteln, das dauert mir zu lange und ist mir bei Deinem offensichtlich unzureichenden Wissensstand zu anstrengend
DU solltest erstmal lesen bevor du wild Äpfel und Pflaumen in einen Topf haust ohne irgendeinen Plan zu haben wovon du gerade überhaupt redest.
Und die Bücher sind gut, da findest DU im Prinzip alle deine Fragen beantwortet.
Ich! hab kein Interesse bei null anzufangen und Dir die Grundlagen zu vermitteln, das dauert mir zu lange und ist mir bei Deinem offensichtlich unzureichenden Wissensstand zu anstrengend
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candle DU bist nicht durchs Studium gekommen. Das tut mir leid.
Aber das bedeutet doch nicht dass alle anderen auch nicht durchs Studium kommen mit entsprechender Vorgeschichte oder Diagnose.
Ja, ich bin auch gut durchs Studium gekommen. Trotz damals bestehender DIS. Das ist einfach so.
Die Teile waren so weit getrennt dass ich mich zwar immer etwas gewundert habe und sehr wohl gemerkt habe dass "irgendwas" nicht stimmt, aber nicht sagen konnte was genau. Und es gab einen bzw. sogar zwei perfekt funktionierende Teile, die haben studiert. Auch das ist natürlich nicht allgemeingültig.
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