Kann Therapie nicht vergessen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sunny87
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Beitrag Do., 05.01.2023, 19:12

Sydney-b hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 16:42 Du kannst bei der Krankenkasse einfach deine Patienten Akte anfordern.
Habe ich per Mail gemacht.
Ist kostenlos.
Nach einigen Tagen kam sie bei mir an.
Rückwirkend für die letzten 4 Jahre standen sämtliche Arztbesuche mit dem Datum und der Diagnose darin.

Ist eine sehr transparente Angelegenheit und eine super Sache.

So kannst du kontrollieren, ob alle Termine stimmen und weißt gleichzeitig deine Diagnosen.
OT (sorry dafür, aber das interessiert mich gerade, wusste nicht, dass das geht)

Hattest Du in die Mail reingeschrieben, dass Du die letzten 4 Jahre haben wolltest? Aber schon für Deutschland, oder? Und Du musstest nichts für Kopien bezahlen? Oder hast Du die digital bekommen? Da standen dann alle verschiedenen Ärzte bei?

Mich würde das ja auch mal interessieren, da ich ein paar Unterlagen nicht in Kopie bekommen habe.

Sind da auch Sachen bei, die zb zum Gutachter gingen?

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Sydney-b
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Beitrag Do., 05.01.2023, 19:32

Ich habe die Anfrage an die Krankenkasse einfach per Mail geschrieben.
Waren höchstens zwei Sätze.
Wenige Tage später kam ein DIN A 4 Umschlag mit der Post.

Nein, es kostet überhaupt nichts.
Die Krankenkassen sind verpflichtet dazu.
Es wissen nur leider sehr wenig Menschen von dieser Möglichkeit.

Ja, bin aus Deutschland.

Nein, habe nicht nach 4 Jahren gefragt.
Die haben das einfach so gemacht.

In der Patienten Akte stehen nur die Arztpraxis und deren Adresse, das Datum und was bei diesem Besuch abgerechnet wurde. Zusätzlich noch die Diagnose.

Deshalb gibt es auch kein Gutachter Schreiben darin von der Krankenkasse.
Die Abrechnung plus Datum usw steht aber drin.

Du meinst wahrscheinlich den genauen Aufschrieb des Gutachter Berichts?
So viel ich weiß, bekommen den die Krankenkassen gar nicht zu sehen.

Da müsstest du also deinen Therapeuten drum bitten.
Manche Therapeuten zeigen dieses Gutachten von sich aus.
Andere Therapeuten machen das nicht so gerne, weil einiges darin ziemlich übertrieben dargestellt wird, damit die Therapie bewilligt wird.

Ein Anrecht hast du aber darauf.

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Tobe
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Beitrag Do., 05.01.2023, 19:33

sunny87 hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 19:12
Sydney-b hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 16:42 Du kannst bei der Krankenkasse einfach deine Patienten Akte anfordern.
OT (sorry dafür, aber das interessiert mich gerade, wusste nicht, dass das geht)
Was hier gemeint ist, ist die s.g. "Patientenquittung".
Darin sind die auf der Abrechnung angegebenen Diagnosen und Leistungen der letzten 4 Jahre enthalten.
Wobei hier die Leistungserbringer und das entsprechende Datum mitgenannt werden.
Jedoch fehlen die meist die letzten Quartale, da noch nicht alles durch das Abrechnungsverfahren gelaufen ist.

Da sind weder Gutachten oder irgendwelche andere Schreiben dabei.

Bei den Diagnosen finde ich auch erwähnenswert, daß diese nicht immer der absoluten Wirklichkeit entsprechen, sondern auch der Abrechnungsfähigkeit dienen. Auch um Therapien leichter genemigt zu bekommen.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
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Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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sunny87
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Beitrag Do., 05.01.2023, 19:40

Vielen Dank Euch beiden.

Dann werde ich mir das auch mal zuschicken lassen um einen Überblick zu erhalten.

Ja, das Gutachten wurde teilweise mit mir besprochen. Bei einer anderen Therapeuten gar nicht. Egal, hauptsache die Stunden wurden genehmigt. :lol:

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Do., 05.01.2023, 19:44

Also mal angenommen er hat die Diagnose so angegeben um die Therapie leichter genehmigt zu bekommen: bei einer KZT sollte doch schon die Diagnose Depression reichen. Bei mir hatte er Depression und die PS aufgeführt. Aber mündlich hat er immer gesagt, dass er keine PS Feststellen konnte. Ich meine sowas liegt jetzt bei meiner Krankenkasse. Wenn er das so nicht sieht, warum dann melden. Und wenn er es so sieht, dann wäre es schön gewesen das mit mir gemeinsam zu thematisieren.

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Griselda
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Beitrag Do., 05.01.2023, 20:34

Ich finde du steigerst dich ganz schön in was rein. Du wirst einen Diagnoseschlüssel erfahren haben, nehme ich an. Das kann jetzt alles oder nichts heißen, von schwerer bis milder Ausprägung. Ich würde dem keine Bedeutung beimessen. Ich hatte schon alles mögliche auf Überweisungen draufstehen. Gibt eigentlich nur die grobe Richtung vor und einen Verdacht vor.

Insgesamt hat der Mann sich nicht sehr professionell verhalten. Er hat dich in einer Klinik empfangen, nach 17 Uhr. Also erstmal fraglich, ob er da überhaupt noch arbeiten durfte. Nach 8 Stunden Klinikalltag dann noch Therapie (als Anfänger!!) Ganz schön drüber meiner Meinung nach.
Dann wird er abends einen Raum genommen haben, der zugänglich war und ganz sicher frei. Das sind nun mal die Physiotherapieräume. Ja, da stand eine Massageliege, aber eine Klinik ist nun wahrlich kein Ort den man mit Sex assoziiert, egal ob da eine Massageliege oder ein Bett oder eine Badewanne herumsteht. Schön ist es natürlich nicht, dass er überhaupt keinen Wert auf eine angemessene Stimmung gelegt hat. Er hätte sich einfach die Mühe machen sollen ins Ausbildungsinstitut zu fahren und nicht irgendeinen verschließbaren Raum oder eine halbe Baustelle als Therapieraum wählen sollen.
An deiner Stelle würde ich das der Klinik als Feedback geben. Es ist ja schön und gut, dass sie ihren Auszubildenden Flexibilität zusichern, aber so nicht!

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Beitrag Do., 05.01.2023, 20:50

Griselda hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 20:34
Danke, vllt hast du recht und es ist nur eine grobe Richtung. Trotzdem schade, dass es dann nicht wirklich thematisiert wurde.

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Montana
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Beitrag Do., 05.01.2023, 21:14

Die Diagnose auf der Patientenquittung wird einmal angegeben und bleibt dann einfach. Ich weiß nicht, ob man die im Abrechnungssystem gar nicht ändern kann, oder ob es einfach nur umständlich wäre, und Therapeuten lieber einfach jedes Quartal die Abrechnungsziffern automatisch übertragen lassen und nur noch die einzelnen Therapiesitzungen mit Datum erfassen.
Bei einem Therapeuten war ich fünf Jahre, und die Diagnosen in der Patientenquittung änderten sich nie. Beim neuen Therapeuten tauchte keine davon auf, sondern eine andere. Auch immer dieselbe.
Es würde also durchaus passen, dass er innerhalb der ersten Stunden mal diese Persönlichkeitsstörung im Abrechnungssystem eingetragen hat, und seitdem nie mehr was dran geändert hat. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn diese Diagnose hat keinerlei Bedeutung für irgendwas. Wenn man irgendwas beantragen will, was auch immer (Schwerbehindertenausweis, EM-Rente, egal), dann fragt keiner nach Abrechnungen einer Krankenkasse, sondern es geht immer um Berichte und Gutachten. Was da drinsteht ist wichtiger. Aber auch das ist nicht im Stein gemeißelt und kann durch aktuellere Berichte ersetzt werden.

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Do., 05.01.2023, 21:41

Montana hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 21:14 Die Diagnose auf der Patientenquittung wird einmal
Danke, das könnte natürlich so gewesen sein. Auf der anderen Seite hatte er es angeblich während der Probatorik schon wieder ausgeschlossen. Wie dem auch sei. Vllt habe ich gerade deshalb nie den Durchschlag vom Antrag bekommen. Ist ja schon merkwürdig, wenn die KK sagt, dass ich einen Durchschlag davon bekomme und deshalb alles wissen müsste.
Habe vorsichtshalber direkt beim Hausarzt angerufen und nach einem Bericht gefragt. Es gibt ja eig berichtspflicht. Dem liegt aber nix vor. Vllt kommt noch was. Wobei es ja auch fast 2 Monate rum ist und die letzten zwei Monate davor ehrlich gesagt nix mehr mit Therapie zu tun hatten. Kann mich auch ich’s erinnern, dass ich das mit dem Bericht abgelehnt habe.

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Griselda
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Beitrag Do., 05.01.2023, 22:54

Ich hab das jetzt mal gegoogelt. Ich finde ehrlich gesagt nicht, dass es so furchtbar klingt.
Ich mein irgendwas wird er ja finden müssen um die Therapie zu begründen. Also wie man's dreht und wendet, wenn nicht das, würde da was anderes stehen müssen, was dir vielleicht auch nicht besser gefallen würde.

Ich hab übrigens noch nie erlebt, dass Therapeuten gern und freiwillig Diagnosen rausgeben oder diskutieren. Vor allem nicht in der Anfangsphase.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.01.2023, 23:07

Griselda hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 22:54 Ich hab übrigens noch nie erlebt, dass Therapeuten gern und freiwillig Diagnosen rausgeben oder diskutieren. Vor allem nicht in der Anfangsphase.
auch das habe ich anders erlebt, meine Therapeutin hat umfassend diagnostiziert und mir die Diagnose auch gleich am Anfang mitgeteilt.
Alles andere würde ich auch nicht mehr akzeptieren, es geht um mich, ich will wissen auf welcher Grundlage wie behandelt wird und warum. Ich habe als Patientin auch das Recht den Kassenantrag zu lesen und für mich wäre es inzwischen auch ein no-go wenn der Therapeut das ablehnt oder sich ziert

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Beitrag Do., 05.01.2023, 23:13

Griselda hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 22:54

Ich hab übrigens noch nie erlebt, dass Therapeuten gern und freiwillig Diagnosen rausgeben oder diskutieren. Vor allem nicht in der Anfangsphase.

Sofern er aber etwas sieht - und seien es nur leichte Ausprägungen - hilft es mir ja, mich vllt zu verstehen. Ich meine wenn ich es selber nicht wahrnehmen kann, weil es ich-Synton ist, dann werde ich auch nicht mit therapeutischen Tests draufkommen 😬 Ich weiß ja dann quasi nicht, dass es falsch ist. Wäre zumindest gut gewesen, wenn wir mal intensiver drüber gesprochen hätten. Dann hätte ich mich ja auch besser beobachten können. Ich meine seine Tests sind mir ja schon iwie aufgefallen. Aber ich weiß halt nicht, was er mir damit sagen oder aufzeigen wollte.

Ich bin mir gerade auch sehr unsicher, ob ich es morgen bei meiner neuen Therapeutin überhaupt erwähne. Ich hab Angst, dass sie dann wegläuft. Dabei bin ich kein hinterlistiger oder falscher Mensch, der irgendwem was Böses will 🥺

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.01.2023, 23:29

Ich finde es sehr wichtig die eigene Diagnose zu kennen und auch klar mit dem Therapeuten zu kommunizieren.
Was wird wie diagnostiziert? Was wird warum beantragt? Wie ist das therapeutische Vorgehen?
Warum sollte jemand weglaufen wenn du das fragst?

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Tatsaechlichmaja
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Beitrag Do., 05.01.2023, 23:44

chrysokoll hat geschrieben: Do., 05.01.2023, 23:29
Warum sollte jemand weglaufen wenn du das fragst?
Das weglaufen bezieht sich eher auf die Histrionik.wenn ich ihr erzählen würde, dass ich das im Nachgang gesehen habe, was er diagnostiziert hat. Solch Menschen können ja arg manipulativ sein. Vllt bin ich das ja und weiß es nicht 😬🙈 Und wenn man sich die amber Heard Story anschaut, ist man doch froh, wenn man mit solchen Menschen vllt nicht unbedingt arbeitet. Könnte ihr ja was Unterstellen oder woanders verpfeifen, wenn mir vllt Male as nicht so passt. Und das bin halt zu 100% nicht ich. Bekomme schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich bei der Krankenkasse anrufe und nach meiner Diagnose frage, weil es jetzt vllt für meinen Thera doof aussieht, der mir keine Durchschrift gegeben hat. Und sowas mag ich nicht. Zumindest in der Hinsicht bin ich harmlos 🙈

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 06.01.2023, 00:57

Warum lässt du die neue Therapeutin nicht einfach selber ein Bild von dir machen?
Vielleicht kommt sie zu einer ganz anderen Diagnose?
Wenn es die gleiche sein sollte, ohne dass sie die vorher von dir gehört hat, dann kannst du davon ausgehen, dass die Diagnose stimmig ist.
Beim alten Therapeuten war so viel seltsam, da würde ich mich nun nicht darauf verlassen, dass seine Erkenntnis stimmig sein muss.

Fang einfach noch mal bei Null an.
Die Möglichkeit hast du nun.
Es kann nur besser werden!

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