Übertragung aushalten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag So., 17.02.2019, 16:13

Federchen hat geschrieben: So., 17.02.2019, 12:41 Ich sehe, dass ich das erwartet habe.
Das ist doch schon mal ein Anfang. :)

Jetzt kannst Du es "an Dich" nehmen und daran mit Deinem Therapeuten arbeiten, also daran, dass Du selbst da kompetenter wirst und weniger abhängig von anderen. Denn DEIN PROBLEM ist ja nicht, dass Du es erwartest sondern dass diese Erwartungen enttäuscht werden, weil andere dafür einfach nicht zuständig sind und das in der Regel auch wissen und so leben. Täten sie es nicht würden sie Dir übrigens was "nehmen" und nicht "geben". ;-)

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Annica
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Beitrag So., 17.02.2019, 19:47

Ich habe diesen Thread die letzten Tage eher passiv verfolgt, konnte aber auch für mich viel darausziehen, weil ich mich in vielem, was Federchen und auch andere beschreiben gut wiederfinden konnte. Jetzt habe ich gleich heute Mal versucht, eine Situation in Bezug auf die Emotionsregulation über eine andere Person hin zu analysieren, komme aber irgendwie nicht so richtig zu einem Ergebnis. Dazu muss ich sagen, dass ich gerade am Anfang meiner ersten richtigen Therapie (Klinikaufenthalt und früh abgebrochene Therapien mal außen vor) befinde und häufig gefühlt ein Brett vorm Kopf habe, wenn ich versuche, meine Emotionen und mein Verhalten zu verstehen (ich hoffe, das bessert sich im Laufe der Therapie etwas :roll: )

Anlass war ein Telefonat mit meiner älteren Schwester, mit der ich länger (mehrere Monate) nicht telefoniert habe. Wie immer erzählte sie erstmal fleißig und ich hielt mich zurück, bzw. kommentierte ihre Erzählungen. Aktiv einklinken tat ich mich dann, als es um Entspannungskurse ging und ich erzählte ihr, dass ich überlege, ein Achtsamkeitstraining zu machen, weil mein Therapeut mir das mal vorgeschlagen hat. Dann erzählte sie wieder und fragte dann, ob ich meinen Therapeuten denn noch hätte, was ich bejahte und ihr dann auch erzählte, dass ich bei ihm jetzt eine psychoanalytische Therapie machen könnte und grob skizzierte, was der Unterschied zur tiefenpsychologischen sei. In dem Kontext erklärte ich, dass es bei mir halt nicht um ein klarumschriebenes Problem ginge, sondern meine Probleme ziemlich diffus und umfassend sind, was ein Indikator für eine psychoanalytische Therapie sein kann. Dann, mit Zögern, erzählte ich ihr, dass mein Therapeut mich im Bereich der Persönlichkeitsstörungen einordnet. Und ihre Reaktion: Sie erzählt, wie verrückt das ja manchmal mit Diagnosen sei, ihr Stiefsohn hätte ja jahrelang eine Schizophrenie attestiert bekommen und jetzt mit Psychiaterwechsel sei das überhaupt kein Thema mehr blablabla. Ich ging dann natürlich auf ihre Beiträge ein, war aber total geflasht, dass sie mich da so stehen lässt. Ich offenbare mich ihr und sie zeigt keinerlei Interesse. Sie kam auch gar nicht mehr darauf zu sprechen. Fragte am Ende, nachdem sie 15 Minuten über die Diagnosen ihrer Stiefkinder gesprochen hatte, nochmal kurz auf mich, indem sie fragte, wie es auf der Arbeit läuft (ich arbeite noch ganze 20 Stunden im Monat, weil ich wieder studiere, wie soll es da laufen, ist halt ein wirklich kleiner Teil in meinem Leben) und musste dann aufhören, weil mein Neffe wach wurde.

Während des Telefonates dachte ich: "hallo, hier bin ich. Seh mich, reagier auf mich. Frag nach" was auch immer. Und irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, dass ich das erwarten kann und das eine angemessene Reaktion gewesen wäre. Das ist doch eigentlich nicht zu viel verlangt? Gleichzeitig muss ich halt an diesen Thread denken und frage mich, ist sowas schon überfordernd? Warum wollte ich ihr davon erzählen? Damit sie weiß, dass bei mir ganz dolle was nicht stimmt und sie besorgt sein muss? Letzteres auf jeden Fall nicht, weil ich Sorge unerträglich und ätzend finde, aber irgendwie wollte ich ja aus eventuell egoistischen Gründen, dass sie von meiner Diagnose erfährt?

Mich würde wirklich mal interessieren, wie jemand von außen diesen Situationsausschnitt sieht (falls wer Lust hat, diesen doch sehr langgeratenen Beitrag zu lesen ;-) )

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Federchen
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Beitrag So., 17.02.2019, 20:35

elfi07 hat geschrieben: So., 17.02.2019, 10:15 Wie du sagst alles zu viel.
Und irgendwie auch zu viel erwartet.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Aussage total fertig macht gerade. Ich bin dabei zu verstehen und ich versuche es wirklich, aber gerade fühlt es sich an, als würde eine Welle an “DU bist nun mal zu viel” mich vergraben. Ja, ja, ich weiß, so ist es nicht gemeint und nur meine Wünsche/Emotionen/Ansprüche/Verhaltensweisen sind zu viel.. wobei.. vllt ist es genau der Grund, warum sich das wie ein “ich bin zu viel” anfühlt, denn was macht einen Menschen denn aus. Das bin ja nun mal ich. Klar, ich kann mich ändern.. und dann fühlt es sich eben an wie ein “ich bin falsch”. Jemand fragte, was die andern denn richtig machen können. Ich frage mich meistens, was ich denn richtig machen kann..
Das soll kein Angriff sein, aber vermutlich habe ich einfach noch viel mehr Probleme mit der Emotionsregulation als vermutet...

Schade, dass es keine Medikamente gegen mich gibt, ich würde sie sofort nehmen.
Waldschratin hat geschrieben: So., 17.02.2019, 14:29 Ich find, du machst das gar nicht so mies, wie du es zu empfinden scheinst.
"Arschig sein", Mitleid wollen, auslagern wollen etc. : Steh dazu, wenns so ist!
Wenn du das schon mal erkennen und feststellen kannst und dann noch an dich ranlassen (Ich nenn das "begreifen" im Vergleich zum Verstehen), dann hast du schon ne Menge Weg abgeschritten und bist vorwärts gekommen.
Ich mag gerade ehrlich gesagt am liebsten gar nichts mehr und nie wieder fühlen. Meine Oma hat gerade auch angerufen und mir wieder erzählt, wie mein Vater wieder ausgerastet ist. Jetzt ist er auch meinem Freund gegenüber hintenrum böse geworden. Alles tut einfach weh, ich mag nicht mehr. Ich kann das alles einfach nicht mehr ertragen. Ja, meine Verhaltensweisen sind zu viel, aber mein Leben ist mir auch einfach zu viel.

Vermutlich wieder ein „ganz oder gar nicht“ von meiner Seite. Ich mag gerade gar nicht mehr nachdenken und gar nichts mehr spüren, denn bei allem kommt Schmerz raus.

Annica Also ich finde ja, dass du hättest erwarten können, dass sie drauf eingeht (so wie ich von meiner Mama). Aber wie wir hier sehen, bin ich nicht die objektivste Person bei dem Thema... deine Diagnose ist dieselbe wie meine.

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Le_na
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Beitrag So., 17.02.2019, 20:42

Federchen ich habe gerade versucht mich gefühlsmäßig einige Jahre zurück zu versetzen, in die Zeit als SV bei mir noch Thema war bzw erst kurz nicht mehr und ich große Schwierigkeiten mit Freundschaften hatte. Da ging es mir wohl oft ähnlich wie dir. Aber ich weiß nicht ob es am "zu viel" liegt. Ich glaube bei mir war es oft eher die Art und Weise die es zu einem zu viel gemacht hat...

Wenn es mir bspw schlecht gegangen ist, habe ich das nie direkt sagen können. Sondern habe es auf Umwegen deutlich gemacht (traurig schauen, wenig sagen,...) was dann aber für meine Freundinnen oft anstrengend war. Ich wollte gesehen werden aber konnte es noch nicht so richtig ausdrücken.
Erst als ich mich eigentlich mehr mit dem was da gerade war zugemutet habe wurde das einfacher. Statt traurig zu schauen und mich wundern warum keiner mich sieht und keiner sich sorgt habe ich dann eben gesagt: mir geht's heute richtig schlecht wegen xy. Und da waren sie, die verständnisvollen Reaktionen.

Aber du musst dir auch etwas Zeit geben. Solche Muster verändern sich langsam und zäh...

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Annica
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Beitrag So., 17.02.2019, 22:34

Klar, ich kann mich ändern.. und dann fühlt es sich eben an wie ein “ich bin falsch”.
Da ist es auch wieder, alles oder nichts. Wenn ich mich ändern muss, bin ich falsch. Aber dem ist nicht so. Mir hilft es, mir das immer wieder zu sagen (komme aus dem pädagogischen Bereich und versuche das dementsprechend auch den Jugendlichen, mit denen ich arbeite, zu vermitteln): Es geht nicht um mich als Person, sondern um einzelne Verhaltensweisen. Und ich weiß, dass du das weißt (hast du glaub ich auch irgendwo schon geschrieben bzw. auf jeden Fall andere), aber das kann man sich nicht oft genug sagen.

Und vielleicht ist es bei all der Arbeit, die da so auf dich zukommt, auch hilfreich, dir immer wieder vor Augen zu führen, dass du das mit der Emotionsregulation einfach in deiner Kindheit aufgrund der Umstände, die du bestimmt auch in deiner Therapie erarbeitest, nicht lernen konntest. Und das daher halt jetzt "nachholst". Aber nicht, weil es deine Schuld wäre. Sondern weil die Umstände so waren. Und du stellst dich dem Ganzen und setzt dich auseinander. Und ich finde, dabei bist du auch sehr tough. Du hast dich den Beiträgen hier, auch denen, die du als verletzend empfunden hast, gestellt und das finde ich mega mutig. Ich hatte oft das Gefühl "Uff, ich würde mich in mein Schneckenhaus zurückziehen, wenn das eine Reaktion auf meinen Post wäre". Und im Nachhinein dachte ich dann: Cool, wenn man sich auch unangenehmen Beiträgen stellt, kann da wirklich was spannendes rauskommen. Und merkt, dass es vielleicht nicht so gemeint war, wie erst angenommen. Und ich wiederhole mich, aber ich finde, du solltest dir auf die Schulter klopfen: Du hast ein scheiß Päckchen zu tragen, aber statt den Kopf in den Sand zu stecken, versuchst du, Verantwortung zu übernehmen.

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Federchen
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Beitrag So., 17.02.2019, 22:56

Le_na hat geschrieben: So., 17.02.2019, 20:42 Aber du musst dir auch etwas Zeit geben. Solche Muster verändern sich langsam und zäh...
Danke, das du versucht hast, dich nochmal zurück zu versetzen. Bei mir ist es wohl ähnlich, dabei geht es aber nicht unbedingt um Traurigkeit.. aber meine Mechanismen sind trotzdem ähnlich.. diese blöde Zeit.

Annica Ich habe gerade nochmal überflogen, was ich dir vorhin geschrieben habe. Ich wollte eigentlich fragen, ob du dieselbe Diagnose hast, aber es hatte das Fragezeichen nicht übernommen. Es sollte keine Aussage sein. ;-) Bist du bezüglich des Gesprächs mit deiner Schwester weitergekommen?

Ja, du hast Recht, es geht schon um einzelne Verhaltensweisen, aber ich spüre das nie so.. ich empfinde es direkt als vernichtend für mich als Ganzes. Bei anderen würde ich sowas auch komplett anders einordnen, mit denen kann ich ja auch nachsichtig sein.

Danke für die Worte, wirklich.. ich fühle mich gar nicht mutig. Aber es ist schön, das zu lesen.

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Annica
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 07:03

Ich wollte eigentlich fragen, ob du dieselbe Diagnose hast, aber es hatte das Fragezeichen nicht übernommen.
Jip, es ist die gleiche Diagnose. Und ich habe sie auch noch nicht lange (naja, vor 9 Jahren in der Klinik immer, aber da die und ich da nur Mist gebaut haben, hatte ich das einfach von mir weggeschoben die letzten Jahre).
Bist du bezüglich des Gesprächs mit deiner Schwester weitergekommen?]
Ne, noch nicht. Werde ich aber sowieso am Mittwoch in der Therapie ansprechen. Habe versucht mit meinem Freund darüber zu sprechen, aber der meinte nur, ach die hat halt ein anderes Redebedürfnis, ist doch nicht schlimm. Ich glaube er hatte einfach keine Lust über so nen Kram zu sprechen
Ja, du hast Recht, es geht schon um einzelne Verhaltensweisen, aber ich spüre das nie so.. ich empfinde es direkt als vernichtend für mich als Ganzes. Bei anderen würde ich sowas auch komplett anders einordnen, mit denen kann ich ja auch nachsichtig sein.
Ja, zu anderen ist man da großzügiger. Vielleicht auch, weil es da auch viel über den Verstand (nachvollziehen wie es denen geht) läuft. Und bei einem selber ist es dann mit mehr emotionalem Erleben verbunden und da hilft dann vielleicht manchmal einfach das Wissen darum, dass die Welt komplexer ist, nicht. Da wird man dann überrannt

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elfi07
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 07:36

Federchen
Nicht du könntest für deine Freunde zu viel sein oder werden. Sondern deine Probleme die du hast mit SSV. Das ist ein grosser unterschied.
Du bist nicht die SSV und somit nicht falsch.
Du bist federchen und SSV ist "nur" eine Art um mit deinen Gefühlen? Problemen? Umzugehen. Jedoch die falsche Art damit umzugehen.
Du musst nicht dich als Person ändern sondern dein Umgang mit Problemen Gefühlen.
Und SSV ist nunmal so schweres Thema mit dem sich nicht jeder befassen will. Und das sollte man akzeptieren aucv wenn es schder ist und schauen dass man da rauskommt und anders mit allem umgehen kann.
Reden hilft schon aber das reicht nunmal nicht du musst auch aktiv dazu beitragen um davon loszukommen.

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Le_na
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 07:46

Annica, ich finde dein Gespräch mit deiner Schwester klingt wie unzählige Gespräche die man so mit anderen Menschen führt. Deiner Schwester scheint es schwer zu fallen, mal beim anderen, in dem Fall bei dir, zu bleiben und statt, dass sie auf dich eingeht, wird sie bei dir alles los, was sie so zu erzählen hat. Das machen viele Menschen, was nicht heißt, dass es nicht immer wieder irritierend ist.
Dein Erleben, übergangen und nicht gesehen worden zu sein, finde ich dementsprechend ganz normal und "gesund". Ich denke da würde nur ein sehr direktes und klare: "Moment mal, ich habe dir gerade was erzählt, können wir kurz bei meinem bleiben" helfen.

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Prinzessin27
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 11:28

Hey Federchen,
Ich habe gerade nicht alles gelesen. Nur, dass du dich fertig machst und runter machst. Das ist grausam (Aber ich verstehe sowas auch, mach ich auch manchmal. Macht aber nichts besser. Im Gegenteil!).
Du hast doch einen Freund und auch gute Freundinnen? Schau, denen bist du ja nicht zu viel! Sie mögen und schätzen dich, sonst wärd ihr ja nicht befreundet. Vielleicht hilft dir ja die Aussensicht etwas? :trost:

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Federchen
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 14:37

elfi07 hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 07:36 Federchen
Nicht du könntest für deine Freunde zu viel sein oder werden. Sondern deine Probleme die du hast mit SSV. Das ist ein grosser unterschied.
Ich seh den Unterschied da nicht so.. das alles ist doch gerade ein Teil von mir. Und den Teil hab ich bisher immer "verborgen", den traurigen Teil, den "verwirrten" Teil, den verletzten Teil. Nicht nur die SV. Ich ziehe meine Maske auf und erzähle kaum einem davon.. und wenn ich es tue, ist da Überforderung. Verstehe ich ja jetzt auch.. also erzähle ich es lieber nicht mehr..
elfi07 hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 07:36 Du bist nicht die SSV und somit nicht falsch.
Du bist federchen und SSV ist "nur" eine Art um mit deinen Gefühlen? Problemen? Umzugehen. Jedoch die falsche Art damit umzugehen.
Du musst nicht dich als Person ändern sondern dein Umgang mit Problemen Gefühlen.
Und SSV ist nunmal so schweres Thema mit dem sich nicht jeder befassen will. Und das sollte man akzeptieren aucv wenn es schder ist und schauen dass man da rauskommt und anders mit allem umgehen kann.
Akzeptiere ich jetzt..

Annica hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 07:03 Ne, noch nicht. Werde ich aber sowieso am Mittwoch in der Therapie ansprechen. Habe versucht mit meinem Freund darüber zu sprechen, aber der meinte nur, ach die hat halt ein anderes Redebedürfnis, ist doch nicht schlimm. Ich glaube er hatte einfach keine Lust über so nen Kram zu sprechen
Das in der Therapie anzusprechen, ist eine gute Idee. So will ich das nun auch immer handhaben. Mein Feund hätte vermutlich genau dasselbe gesagt wie dein Freund- ;-)
Le_na hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 07:46 Annica, ich finde dein Gespräch mit deiner Schwester klingt wie unzählige Gespräche die man so mit anderen Menschen führt. Deiner Schwester scheint es schwer zu fallen, mal beim anderen, in dem Fall bei dir, zu bleiben und statt, dass sie auf dich eingeht, wird sie bei dir alles los, was sie so zu erzählen hat. Das machen viele Menschen, was nicht heißt, dass es nicht immer wieder irritierend ist.
Genau, ich empfinde das auch oft so. Komme damit aber auch nich so gut klar.
Prinzessin27 hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 11:28 Du hast doch einen Freund und auch gute Freundinnen? Schau, denen bist du ja nicht zu viel! Sie mögen und schätzen dich, sonst wärd ihr ja nicht befreundet. Vielleicht hilft dir ja die Aussensicht etwas? :trost:
Das Gefühl habe ich eben immer, dass ich ihnen eben doch zu viel bin. Mir fällt es schwer, SVV nicht als "zu mir gehörig" zu empfinden. Und irgendwie habe ich eben das starke Bedürfnis, da mit Freunden, die "nah" sind, zu reden (obwohl, sie sind vllt. einfach nicht nah). Aber ich habe jetzt verstanden, dass das nichts ist, was man mit jedem besprechen kann.

Vielleicht tut da die DBT-Gruppe ganz gut.
Zuletzt geändert von Federchen am Mo., 18.02.2019, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Le_na
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 14:48

Federchen hat geschrieben: Mo., 18.02.2019, 14:37 Genau, ich empfinde das auch oft so. Komme damit aber auch nich so gut klar.
Ja man muss aber auch nicht mit allem klar kommen. Meine Freundinnen sind tendenziell nicht so und da gleicht sich reden und zuhören halbwegs aus (mal so, mal so). Mit Leuten die immer nur über sich reden und mich ständig übergehen werde ich eben keine engere Freundschaft eingehen.
Wenns nun die Schwester oder eine eigentlich gute Freundin ist würde ich es eben rückmelden. Wenn sich dadurch nichts ändert würde ich mit dieser Person nicht mehr über meine Sorgen sprechen mir aber auch ihre nicht ewig anhören.

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Krümmelmonster
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Beitrag Mo., 18.02.2019, 16:54

Hallo Federchen,
was hättest du den erwartet von deiner Schwester?
das du eine Persönlichkeitsstörung hast und einen Therapeuten hast wo du gut aufgehoben bist und hilfen bekommst.
deine Schwester sieht dich aber auch anders. Das du nicht nur eine Persönlichkeitssstörung hast, es gibt bestimmt andere Themen wo ihr euch unterhalten könnt.

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Annica
Helferlein
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Beiträge: 86

Beitrag Mo., 18.02.2019, 17:07

Dein Erleben, übergangen und nicht gesehen worden zu sein, finde ich dementsprechend ganz normal und "gesund".


Danke für dein Feedback. Hätte ich wahrscheinlich auch so gesehen, wenn nicht dieser Thread in meinem Kopf gewesen wäre.
was hättest du den erwartet von deiner Schwester?
Der Beitrag mit der Schwester kam von mir. Und ich hätte was anderes erwartet. Natürlich können wir über andere Dinge sprechen und vielleicht sollte ich ihr so was auch nicht erzählen, weil es sie einfach nicht interessiert oder vielleicht auch überfordert. Aber IRGENDEINE Reaktion wäre angemessen gewesen. Und nicht direkt darauf kommen: 'Ach ja, das mit den Diagnosen ist so ne Sache, ziemlich willkürlich manchmal. Blablabla'
Nicht ein Wort zu mir. Nicht einmal : "Wie kommt der darauf? " einfach null Interesse oder Unfähigkeit. Vielleicht eher Unfähigkeit. Weil ist ja immer alles perfekt in unserer Familie gewesen.

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CrazyChild
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Beiträge: 942

Beitrag Mo., 18.02.2019, 17:30

Annica, ich finde das jetzt nichts so besonderes mit Deiner Schwester. Leider gibt es sehr viele Menschen die nur von sich erzählen und überhaupt nicht auf ihren Gesprächspartner eingehen, geschweige sich dafür interessieren. Oft und oft ist mir das schon passiert. Ich ärgere mich da nicht oder bin enttäuscht, ich weiss dann nur dass derjenige bestimmt nicht zu meinen engeren Freunden oder so zählt.
Mein Vater zB ist auch so einer. Ich habe mein Leben lang nicht wirklich intensiven Kontakt. Er erzählt auch meist nur von sich und wenn ich erzähle sagt er nur aha, fragt auch gar nicht nach und macht dann mit seinen Erzählungen weiter.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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