Traumaverarbeitung, ein langer Prozess

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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blade
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Beitrag Mi., 12.04.2017, 18:28

im Klartext: Ich bin überzeugt, daß Leiden im Menschen eine Art von Energie erzeugt.
und daß wir Menschen weder die Spitze der Nahrungskette bilden noch die Krone der Schöpfung sind.

1+1=2

wir sind wie Vieh (und wie Vieh wissen wir auch nicht, daß wir geschoren, gemolken und letztlich auch verzehrt werden)
und leben in dem Glauben, wir seien die Herren des Schicksals.
ein Glaube, der durch die Einschulung gestützt, ich würde sogar sagen fix und zwingend implantiert wird.

doch das stimmt nicht.
die, welche uns manipulieren sind vollkommen Mit-Gefühlslos. Nicht menschlich. Und wollen nur diese Energie von uns. Deshalb bringen sie uns dazu zu leiden, endlos, sinnlos, ohne Aussicht auf Heilung.
Und bringen uns dazu uns selbst zu hassen, Intraindividuell (somit ist das Wort Individuum mit Vorsicht zu verwenden, denn "Teile und herrsche" wenden sie/die auch innerhalb einer Person an) und interindividuell.

Doch die Geheimhaltung ist auch der Schlüssel-Gegenwehr/Gegenmaßnahmen sind durchaus Menschen-möglich.

Quellen: Castandea (die Schlammschatten-in seinem letzten Buch), Armin Risi (Wir sind Lichtwesen), Lovecraft, Tolkin,
Dieter Broers, Jaroslav Flegr, John Lash Lamb (Not in his Image), die Nag hammadi Codices, die Gnosis

und letztlich auch Jesus: der Kampf ist nicht von dieser Welt-nicht materiell.

und meine eigenen Erfahrungen (aber die zählen ja paradoxerweise in einem Psychotherapieforum nur marginal)


WIR WERDEN ÜBERZEUGT UND DANN MITTELS DIESER ÜBERZEUGUNG GEQUÄLT.
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Maskerade
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Beitrag Mi., 12.04.2017, 18:46

Guten Abend, blade,

Daß es eine höhere Macht und eine heilsame Liebe, einen Gott, Allah, Adonai, usw. gibt, davon gehe ich aus. Der Mensch ist ohne diese ein Nichts. Und er kann sich auch nicht aus sich heraus selber heilen, aber das entbindet ihn seiner Aufgabe nicht, Verantwortung für sich, sein Denken und Handeln zu übernehmen. In unserem Fall heißt das, daß es unsere Aufgabe ist, zu leben, ein rechtschaffenes Leben zu führen, so positiv wie möglich und alles dafür zu tun, daß die Not und das Leid weniger wird. Bei sich selbst und vielleicht im Unterstützen anderer.

Ansonsten kann ich Deine Zeilen nicht nachvollziehen. Vielleicht kommen sie von jemanden in einer anderen Späre, so daß sie mir einfac zu hoch sind. Wäre immerhin eine Möglichkeit.
Liebe Grüße, Maskerade

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Hoeselboesel
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Beitrag Mi., 12.04.2017, 19:34

Hallo BLADE
Das der Mensch nun nicht gerade das Non plus ultra in Gottes ( welcher auch immer ) Schöpfung ist da ich gern mit. ER IST EIN TIER.scheinbar sogar das primitivste obwohl er in seiner einzigartigen Überzeugung anderes von sich glaubt. Das Wasser gepredigt wird und Wein gesoffen ist auch nicht ganz neu....
Dem Rest kann ich nicht folgen ist mir zu gruselig....
Käme demzufolge der Aussage meines Thera in der letzten Stunde sehr nahe, der meinte ich solle mich frei machen nach den Warum zu suchen - ich werd es nicht finden.Ich solle den Grund warum wer sein Kind missbraucht oder misshandelt mit seiner Geilheit erklären.Nicht mehr oder weniger. ES MACHT GEIL.... Am Ende also nur animalische Triebe wo jegliches denken aussetzt.
So wie ich der Geilheit zu unterliegen scheine mich mit dem Leid zu quälen und dabei auch das denken aussetzt.
Vl.erklärt sich der Sinn der Menschheit mal irgendwann wenn wir schon Staub und Asche sind bis dahin scheint unsere Aufgabe nur Vermehrung und Arterhaltung zu sein und vor nicht allzulanger Zeit ist man ja auch nicht älter als 30 geworden.
Vl.ist es auch ein Systemfehler das der Mensch denkt. Ok einigen bleibt es erspart....Andere haben Größenwahn, aber wer will schon sagen was eigentlich normal ist den Sozialen Rahmen haben wir ja auch nur geschaffen um irgendwie miteinander auszukommen.
Nebenbemerkung:
Man scheint sich nicht mal klar festlegen zu können ob Sexualstraftäter kriminell oder nur krank sind.
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.

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Tupsy71
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Beitrag Mi., 12.04.2017, 23:27

Menno, was ist denn das für ein unsensibler Thera!? Meiner Meinung nach, sind wir für unser Handeln selbst verantwortlich, egal welche Geschichte wer hat. Ich denke, jeder hat in sich eine Art Gewissen mitbekommen und der Hausverstand sollte schon sagen- zu deinem Nächsten nichts zu leide. Ich glaube, wir sind nicht das A und O im Universum. Bin überzeugt, dass es noch viele bewohnte Planeten im Universum gibt. Doch viele Gesetze sind ewig, da bin ich mir sicher. Viele Kulturen haben ähnliche Geschichten überliefert bekommen und ich denke den Unterschied von gut und böse auch irgendwie. Ich denke, ein Sexualstraftäter sollte bestraft werden, da er gewiss weiß was richtig ist, egal was r selber erlebt hat

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Hoeselboesel
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Beitrag Do., 13.04.2017, 11:06

Hallo Tupsy
Es kam bei mir nicht so unsensibel an wie es hier vl.klingt......
Das entspricht so ziemlich meinem Empfinden das ich von Sexualität habe.
Im Erwachsenenalter hatte ich durchaus versucht Beziehungen einzugehen bis halt irgendwann das Thema Sex aufkam. UND JEDESMAL ähnelten sich die Männer in ihrem erregten Zustand sie schnauften und bearbeiteten meinen Körper genauso wie ich es von meinem Stiefvater schon kannte.ich hätte ein Buch nebenher lesen können oder Fernseher schauen bei mir kam da nix anderes an als das die Männer irgendwie alle gleich sind.Und wenn das Geilheit ist oder eben doch nur tierische Triebe dann kommt das genau so hin.Ich bin dann nur ein Sex Objekt für den anderen.Dies war am Ende auch immer das Ende der Beziehung ich konnte nichts anderes mehr in dem Partner sehen als meinen Stiefvater und es hat auch ne Weile gebraucht das zu erkennen.
Meist wurde das ziemlich abrupt und radikal beendet wo ich so heute denke die wissen eigentlich nicht was gerade passiert ist.
Inzwischen hab ich den Beziehungs Kram für mich ausgeschlossen um nicht immer wieder am selben Punkt ein Ende zu finden.
Vl.hat mich auch der ein oder andere wirklich geliebt aber ich konnte es nicht erkennen und nicht fühlen.Bitte glaub nicht das ich nun jeden Tag Männer hatte dazwischen liegen Jahre und es waren 3 Versuche die mit je einem wunderbaren Kind endeten so auch die grossen Abstände zwischen meinen Kids 11 Jahre und nochmal 7 Jahre dazwischen.
Aber ich hab auch bis letztes Jahr nie wirklich darüber nachgedacht oder mich mit mir auseinandergesetzt ..... ich war halt innerlich komisch und der Psychosomatiker. .. Krank ohne Ursachen
Also jetzt erst erklärt sich so Stück für Stück mein bisher gelebtes Leben.
LG
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.

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Hoeselboesel
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Beitrag Do., 13.04.2017, 13:10

Noch so ein Blitzgedanke....
Wenn es nur Geilheit ist steht dahinter keine Person - nichts persönliches.....
eben auch nicht dieses Zwiespältige das es ja durchaus Dinge gibt die ich an anderen sehr mag und aber immer wieder anderes was ich nicht ab kann.
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.


shesmovedon
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Beitrag Do., 13.04.2017, 20:48

@blade

Naja, Leben ist nicht nur Leiden. Aber ich glaube auch nicht, dass wir von irgendwelchen höheren Energien manipuliert werden. Das machen schon die im System hier.


Waldschratin
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Beitrag Fr., 14.04.2017, 10:09

Ich überleg jetzt schon ein paar Tage, ob ich überhaupt was schreiben soll... Sind ja sehr sensible Themen. Andererseits durchdenke ich diese ganzen Komplexe seit vielen Jahren - und hab ein paar "Lösungen" für mich gefunden.
Vielleicht ist für den Einen oder Anderen was Brauchbares mit dabei.
Hoeselboesel hat geschrieben:Wenn es nur Geilheit ist steht dahinter keine Person - nichts persönliches.....
eben auch nicht dieses Zwiespältige das es ja durchaus Dinge gibt die ich an anderen sehr mag und aber immer wieder anderes was ich nicht ab kann.
Ich denke, das Eine schließt das Andere nicht zwingend aus.
Wenn man sich mal in der Natur an sich umguckt, dann sind wir ja tatsächlich "tierischer" Abstammung und somit "triebhaft". Unsere Gefühle und Motive sind das Ergebnis eines "chemischen Cocktails" aus Hormonen und Botenstoffen und dergleichen.
Dennoch sind wir Menschen aber auch mehr als das. Mehr als unsere Triebe, mehr als unser chemischer Haushalt, mehr als unsere bisher gemachten Erfahrungen.

Mir hat es bei dieser "Warum"-Frage geholfen, tatsächlich zu akzeptieren, dass der Mensch so ziemlich alles dafür tut, seine Triebe befriedigt zu bekommen. Es hat geholfen zu verstehen - aber kein bisschen dabei, mit dem Schmerz dahinter fertigzuwerden. Oder ne Erklärung zu bekommen, warum grade ich, warum ausgerechnet Leute aus meinem nahesten Umfeld, warum...warum...warum.

Bis ich verstanden habe, dass diese "Warum"- Frage im Grunde doch nur die Frage nach dem Schuldigen ist. Und dieser Frage diese Rumschlagerei mit den eigenen Scham- und Schuldgefühlen zugrundeliegt, die mir "übertragen" worden sind.
Der Konflikt, den man als Kind nunmal hat : Eltern dürfen nicht schuld sein, denn dann sind sie "böse" - und das geht nicht, das ist der Kinderseele zu schwer, denn ein Kind ist auf Gedeih und Verderb auf die Eltern angewiesen und absolut abhängig von ihnen.

Als Erwachsene konnte ich da dann aber meinem inneren Kind beistehen, indem ich da immer wieder klarstellte : Schuld ist nur der, der es getan hat. Sonst KEINER!
Egal, ob ich mich gewehrt hätte, anders verhalten, mehr "besänftigt", "braver" gewesen wäre, weggelaufen etc. etc.
Und wenn sich jemand nem Anderen nackelig "anbietet", ist und bleibt es dessen Verantwortung, mit seinen eigenen Trieben und Begehren verantwortungsvoll umzugehen. Mich macht z.B. auch wütend, wenn eins sagt "Ist ja kein Wunder, dass du vergewaltigt wirst, wenn du dich so aufreizend anziehst und verhältst".
Klar muß man das nicht noch rausfordern - aber es gibt KEINE einzige "Entschuldigung" für übergriffliches Tun und Straftaten!

Gut, jetzt schweif ich ab, sorry...
Jedenfalls : Meinem inneren Kind das immer wieder hinvermitteln. Und gleichzeitig es mit seinen Bedürfnissen nach Resonanz, nach "Verschmelzung" nicht alleinelassen. Hieß zu lernen, dass ich als Erwachsene mich distanzieren lerne von den kindlichen Gefühlen und Bedürfnissen, ohne sie gleich abzuspalten.
Und das klingt einfacher, als es ist. Denn diese Gefühle sind ja potentiell "überwältigend" und als Kind nicht aushaltbar.
Und dieses Erleben hat man dann ja erstmal...

Ich habs mit Hilfe meines Theras und Distanzierungsübungen etc. (Imaginationen und Realitätsprüfung und "Präsenz"-Übungen aus Meditation und Achtsamkeit) so nach und nach geschafft. Ist mühsam, lohnt sich aber, da dranzubleiben.

Als ich diese "Warum"-Frage so nach und nach loslassen konnte, wurde mir klar, was eigentlich das "Problem" war : Mein verletzter "Stolz". Nun klingt "Stolz" negativer, als ichs meine und erlebt habe...
"Fachlich" nennt man das wohl "kindlicher Narzissmus". Also schlicht und einfach die Empörung und der Schmerz darüber, dass MIR jemand wehtut und das Meinige ganz einfach ignoriert, drübertrampelt und kaputtmacht.
Wo ich mich doch (zu Recht!) als "unschuldig" und "gut" erlebt hab.
Also was hatte ich nur falschgemacht??

Der Konflikt kommt daraus, dass ich eben gar nix falsch gemacht hab - und trotzdem hat das keinen geschert. Ich wurde nicht mal als Person wahrgenommen.

Im Normalfall lernt man als Kind nen guten Umgang mit diesem kindlichen Narzissmus. Man sitzt im Sandkasten und ein anderes Kind nimmt einem die Schaufel einfach weg oder macht mit Absicht den Sand-Kuchen kaputt - und man empört sich zu Recht drüber, regt sich auf, wehrt sich, geht auf das andere Kind los etc.
Und dann lernt man : zu trauern, dass der Sandkuchen jetzt weg ist, aber dass die Welt deswegen jetzt nicht untergeht und man durchaus noch "Mensch" geblieben ist. Und man stark und fähig genug ist, dass man mit dieser Ungerechtigkeit klarkommt und nicht dran zerbricht. Das Leben lebenswert bleibt etc.


Waldschratin
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Beitrag Fr., 14.04.2017, 10:17

Und man lernt, dem anderen Kind entsprechend zu begegnen. Mit Vorsicht und Abstand vielleicht. Aber vielleicht verzeiht man auch und lässt sich wieder auf das andere Kind ein und spielt wieder miteinander.

Wird man aber so dermaßen katastrophal verletzt wie durch nen Mb, dann kann man ja gar nicht dran lernen und sich dran entwickeln und diesen kindlichen Narzissmus überwinden lernen.
Ich habe dann verstanden, dass ich das genauso als Erwachsene für mein inneres Kind übernehmen muß, jetzt, im Nachhinein, wo ich endlich alt genug und in Sicherheit genug und mit anderen Möglichkeiten ausgestattet war als ichs damals als Kind war.

War wieder ein langer Prozess. Ich nenn das immer "den Wiedergutmachungsanspruch aufgeben".
Mich unabhängig machen von dem, was der/die Täter tut/tun. Ob sie was "einsehen" oder bereuen oder sich sogar entschuldigen.
Für mich wäre der ganze Prozess auch einfacher gewesen, hätte auch nur ein Mal ein Gespräch darüber mit manchen meiner Täter stattfinden können. Nicht mal wegen Einsicht oder Entschuldigung, sondern mein Bedürfnis war einfach, da mal einen um die Ohren zu wettern, was er da verdammt nochmal angerichtet hat in mir.
Aber war nicht.

Und mittlerweile denke ich ähnlich, wie candle das weiter oben beschrieben hat:
“candle“ hat geschrieben:Bis ich mich mal in diese Situation versetzte, dass sie es tun würden und ich schaute wie es mir damit geht. Und dann brauchte ich das nicht mehr.
Was will ich denn von Menschen erwarten, die durch die Bank Sadisten waren und Spaß am Quälen anderer Lebewesen hatten/haben, auf alle nur erdenkliche Weise und ohne Tabus dabei?
Mein inneres Kind könnte doch gar nicht glauben, dass die da auch nur ein Wort tatsächlich ehrlich meinen...

Ich hab für mich den Weg der „Vergebung“ gewählt. Nicht, weil ich so ein „edles Gemüt“ wäre oder so. :-D Auch nicht, weil ich gläubig bin und Gott das so möchte. Der hat in all dieser Zeit immer gut damit umgehen können, dass ich gehasst und verachtet habe und das mit Hingabe. Dass ich gewütet habe gegen alles, was auch nur im Entferntesten nach „Liebe und Zuwendung“ ausgesehen hatte. Und in meiner Not auf mich selber losgegangen bin etc.

Ich hab den Weg der Vergebung gewählt, weil ich verstanden habe, dass all dieser Hass und diese Wut und mein Bedürfnis nach Rache (und letztlich auch das nach Wiedergutmachung und Entschädigung) niemand anderen als nur mich alleine schädigt und fertigmacht.
Meine Täter hat es nen feuchten Furz geschert, ob ich leide oder wüte oder hasse oder sie verachte. Solcher Umgang miteinander ist denen dermaßen normal und vertraut, dass die wohl eher was „vermissen“, wenn denen mal keiner was will.

Wie gesagt : War alles ein langer Weg, mit vielen Aufs und Abs und Hin und Her. „Prozesse“ halt.
Und immer getragen von meinen Entscheidungen, die ich getroffen hab.

Denn das ist das, was uns vom bloßen „Tier-Sein“ unterscheidet : Wir haben die Wahl. Wir sind fähig zu entscheiden : Bleibe ich bei diesem Verhalten und trage die daraus für mich enstehenden Konsequenzen, oder ändere ich mein Verhalten/ meinen Umgang/ mein Denken dazu und trage dann eben diese Konsequenzen, die dann für mich enstehen.

Beispiel : Ich hab ne Panikstörung. Ich hab gelernt : Ich kann mich den Panikgefühlen „ergeben“ und erstarre, ziehe mich zurück, lasse alles unerledigt, weil ich nicht rausgehen kann oder oder oder.
Oder ich entscheide mich : Nein, ich geb diesen Gefühlen/ Gedanken jetzt NICHT nach, sondern gehe trotzdem raus unter Menschen. Und trage dann eben die Konsequenzen zu schwitzen, zu zittern, mich lebensbedroht zu fühlen, evtl. ohnmächtig zu werden etc. Und lerne, dann mich von den Gefühlen an sich zu distanzieren und ne Realitätsprüfung zu machen : Bin ich jetzt tatsächlich unmittelbar in Lebensgefahr oder sinds die alten Gefühle aus den alten Erfahrungen?

Bin ich nicht unmittelbar in Lebensgefahr, konzentriere ich mich aufs Denken und geh weg von meinen (Panik) Gefühlen und kümmere mich aber drum, z.B. indem ich nen inneren Dialog mit meinem inneren Kind führe. Oder was mitnehme, von dem ich weiß, das hilft meinem inneren Kind, sich sicherer zu fühlen etc.

Und so kann doch auch jemand, den seine "Triebe" oder seine inneren Zustände etc. zu strafbaren Handlungen treiben, das lernen, eben NICHT unmittelbar nachzugeben, sondern Verantwortung dafür zu übernehmen.

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Hoeselboesel
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Beitrag Fr., 14.04.2017, 15:24

Liebe Waldschratin
Einiges konnte ich nun nur abnicken
Ich glaube ja auch das diese Warum Suche letztendlich dazudient mich nicht mehr so schuldig zu fühlen.
Als Kind war ich an allem schuld, auch wenn ich nicht da war dann eben deswegen. Irgendwann hab ich es doch auch geglaubt auch wenn ich innerlich protestiert hab , ich hab irgendwann weg gehört oder konnte durch Meine Eltern durchsehen.Ich konnte aus dem Stand fliegen. ..
Alles was zu laut zu grell nicht richtig oder was auch immer ... ich habs nur noch aus der Ferne mitbekommen. Meist wurde ich mir ner ordentlichen Tracht Prügel aus meinem Zustand zurückgeholt und war dann auch schnell wieder dort, das ich die Schmerzen und das Geprüll nicht wirklich verspürte.
Das ist was das ich gut kann sobald sich da was anbahnt bin ich weit weg.
Es passiert ganz automatisch und wenn ich versuche im jetzt zu bleiben kostet das enorm viel Energie die ich nicht immer habe da zieh ich mich einfach zurück und warte bis die Gefahr vorbei ist (kann auch mal Tage dauern )

Mir dem inneren Kind hab ich es nicht so....
Ich bin es - klingt vl. Komisch aber ich fühle mich irgendwie ohne festes Alter
Wenn ich fühle wie 5/10 oder 48 bin ich das auch in dem Moment.

Aber durch alle Jahre ist das Gefühl von Unrecht vorhanden.Mir wurde wirklich Unrecht angetan und mein Problem ist das ich es nicht beweinen und betrauern kann.....
Es wurde einfach verboten ( jetzt heult die auch noch ) bis ich es irgendwann mir selber verboten habe.
Heute spricht man von schwarzer Pädagogik, Sadismus....
Meine Kinder haben keinen Vergleich dazu wie ich aufgewachsen bin und vieles ist mittlerweile verboten durch das ich gegangen bin , aber es geschieht im Verborgenen immer noch oder es wird öfter darüber gesprochen auch durch die Medien.
Dennoch lernt der Mensch nicht wirklich dazu.....
So wie im Krieg Vergewaltigung an der Tagesordnung ist....
Vl.isr das auch ein Ziel mache die Menschen kaputt das sie so mit sich zu tun haben , das ich deren Rache nicht fürchten muss.

Ok es rattert im Kopp.....

Wünsche erstmal ruhige Oatertage
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blade
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Beitrag Sa., 15.04.2017, 15:18

sich auf das Gute zu fokussieren ist sicher eine weise Entscheidung.

das Gute, als wesenhafte Instanz, hält glaube ich viel von Gerechtigkeit
von diffusen Schuldgefühlen, welche einen Jahrzehntelang auf schwer fassbare Weise beeinträchtigen und quälen, ohne jemals konkret zu werden, davon hält es glaube ich nicht viel.

und auch von Leiden als Selbstzweck hält es nichts.
wenn keine Perspektive in absehbarer Zeit mit den einem zur Verfügung stehenden Methoden und Ressourcen das zu erlernen was einem in die Lage versetzen würde nicht mehr zu leiden, sondern sein Wohlbefinden wieder zu erlangen gibt, dann kommt es nicht vom Guten (Vorsicht Gedankenwurm-endlos: "vielleicht schaffe ich es ja nur nicht zu lernen weil ich zu unklug/zu borniert/..zu blblbablabrabbel ...[Platzhalter für alle denkbaren Formen der Abwertung] bin!!!!"

die Rufzeichenkaskade ist übrigends Absicht und soll auf schriftlichem Weg die Qualität dieser Gedanken charakterisieren.
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Maskerade
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Beitrag Sa., 15.04.2017, 17:05

blade hat geschrieben: Sa., 15.04.2017, 15:18 sich auf das Gute zu fokussieren ist sicher eine weise Entscheidung.

das Gute, als wesenhafte Instanz, hält glaube ich viel von Gerechtigkeit
von diffusen Schuldgefühlen, welche einen Jahrzehntelang auf schwer fassbare Weise beeinträchtigen und quälen, ohne jemals konkret zu werden, davon hält es glaube ich nicht viel.

Ich weiß nicht, ob der Mensch in der Lage ist, zu sagen, wie eine wesenhafte Instanz denkt, u/o von Auffassungen hält, wage ich ich nicht zu beurteilen. Und woher nimmst Du die Annahme, daß es nicht konkret wird ? Das ist doch gerade unser Anliegen, daß es konkret wird.

und auch von Leiden als Selbstzweck hält es nichts.
wenn keine Perspektive in absehbarer Zeit mit den einem zur Verfügung stehenden Methoden und Ressourcen das zu erlernen was einem in die Lage versetzen würde nicht mehr zu leiden, sondern sein Wohlbefinden wieder zu erlangen gibt, dann kommt es nicht vom Guten (Vorsicht Gedankenwurm-endlos: "vielleicht schaffe ich es ja nur nicht zu lernen weil ich zu unklug/zu borniert/..zu blblbablabrabbel ...[Platzhalter für alle denkbaren Formen der Abwertung] bin!!!!"

Wie kommst Du jetzt auf Leiden als Selbstzweck ? Weil ich ein paar Religionen aufgeführt habe ? Ich bin der Überzeugung, daß das Leid jedweder Form von ihm nicht gewollt ist.
Du kannst meinetwegen auch der/das All-ein/e, die bedingungslose Liebe, das Universum, ... und sämtliche,Bezeichnungen nehmen, die es gibt.

Ich denke, das muß wirklich jeder selbst entscheiden, auch ob man sich mit dem/n Traumata auseinandersetzen möchte oder nicht. Da gibt es keine allgemein gültigen Umgangsregeln. Wenn Du das als Endlosschleife bezeichnen willst, dann ist das ein gutes Recht, aber es gibt eben trotzdem auch viele Betroffene, die es brauchen, sich damit auseinanderzusetzen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch wenn das für Dich eindeutig nicht der richtige Weg sein sollte, so kann es für sehr hilfreich sein. Geht ja nicht darum das halt ewig über diese Dinge gejammert wird, sondern wirklich daum, dran zu bleiben und sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich habe keine Ahnung, wer Du bist und wie DU denkst, "ob Du Platzhalter für alle denkbaren Formen der Abwertung] bist!!!!", wer oder was auch immer. Was ich feststelle ist, daß ich einen Austausch sehr schwierig finde. Das ist auch keine Schuldzuweisung oder ähnliches, es ist einfach nur eine Feststellung. Ich denke, daß wir da beide unsere Anteile haben.Das brauchen wir auch nicht weiter auszuführen.

die Rufzeichenkaskade ist übrigends Absicht und soll auf schriftlichem Weg die Qualität dieser Gedanken charakterisieren.


Die Qualität von Gedanken kann noch so auch sein, aber wenn sie nicht auf einer Ebene sind wo sie mich erreichen können, helfen sie Ausrufungszeichen leider auch nicht weiter.
Als ich spreche nur für mich alleine: Mir ist Deine Art Gedanken zu äußern teilweise einfach zu hoch. Wenn das das passende Wort ist, ein besseres fällt mir gerade nicht ein. Und mir fehlt darin das reale Leben, der lebenspraktische Umgang mit diesen Problemen. Verstehst, das praktikable ... Was wiederum nicht heißt, daß ich mir von einem Hören Wesen, oder was auch immer Du meinst, helfen lassen kann. Aus meiner Sicht gehört es zusammen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Sa., 15.04.2017, 18:46

passe

kann mich nicht besser ausdrücken, sorry.

ich orte jedoch auch jede Menge Missverständnisse, (zB bin ich überhaupt nicht der Auffassung, man solle sich nicht mit Verwundungen auseinandersetzen) weshalb ich mich von hier zurückziehe.

Frohe Ostern und auf Wiedersehen in einem anderen Thread an einem anderen Tag möglicherweise
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Beitrag Sa., 15.04.2017, 19:50

blade hat geschrieben: Sa., 15.04.2017, 18:46 passe

kann mich nicht besser ausdrücken, sorry.

ich orte jedoch auch jede Menge Missverständnisse, (zB bin ich überhaupt nicht der Auffassung, man solle sich nicht mit Verwundungen auseinandersetzen) weshalb ich mich von hier zurückziehe.

Frohe Ostern und auf Wiedersehen in einem anderen Thread an einem anderen Tag möglicherweise
Lieber blade,

Ja, es sind einige Mißverständnisse, das fällt mir auch auf und ich denke auch nicht, daß Deine Ausdrucksweise dafür Verantwortlich ist, wir scheinen nur irgendwie unterschiedliche Sprachen zu sprechen. Oder vielleicht drückst Du Dich für meine begrenzten Möglichkeiten ZU GUT aus.
Wen Du der Meinung bist, daß man sich mit den Verwundungen auseinandersetzen sollte, dann bist Du hier bestimmt falsch. Und außerdem habe ich nur meine persönlichen Schwierigkeiten zu beschreiben versucht, das heißt ja nicht, daß es den anderen Schreiber/-innen auch so geht.

Also noch einmal ganz deutlich: Wegen mir, oder aus meiner Sicht, gibt es keinen Grund sich zurückzuziehen.

Mag auch sein, daß ich einfach vorrübergehend nicht so gut in Form bin, weil in meinem realen Leben schon seit einiger Zeit vieles zu bewältigen habe und mich Dir deshalb nicht gewachsen fühle.

Ok, sei so lieb und überleg Dir das nochmal mit dem Zurückziehen.

Irgendwann, in irgend einem Thema werden wie uns sicher wieder begegnen und ich bin mir nicht sicher, daß es dann viel anders sein wird, aber das ist doch auch nicht schlimm, so unterschiedlich die Menschen hier und draußen, im wahren Leben sind, so unterschiedlich verläuft auch die Kommunikation mit ihnen. Wirklich, ich finde das nicht schlimm und ich habe es im Thread auch nicht gesagt, um Dich zu verjagen. Es ist, wie es ist und es ist ok so.

In diesem Sinne wünsche auch ich Dir und allen anderen ein gesegnetes, frohes Osterfest.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag So., 16.04.2017, 06:20

keinesfalls will ich, daß Sie Maskerade sich wegen meinem Geschreibsel unwohl oder gar klein fühlen.
das entspricht mit Sicherheit nicht meinen Intentionen und wäre aus meiner Sicht ein klarer Fehlschlag für mich.
ich muß erst nachdenken, liebe Grüße
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