Und dazu dann das nächste Post (in direkter Folge), das eine ganz klare Aussage ist, für die Du, stern, Dich bedankt hast:isabe hat geschrieben:Sex hat mit Spaß zu tun, aber "Lust" hat für mich schon auch eine andere Konnotation, nämlich "Trieb": Die sexuellen Vorlieben sind ja nichts, was man sich aussucht wie bei der Frage: "Esse ich heute Kartoffeln oder Reis?" - "ES" überkommt einen ja gelegentlich oder häufiger, oft auch, ohne dass man das möchte. "Spaß" impliziert für mich eine bewusste Handlung, die man ausübt, um eine schöne Zeit zu haben. "Lust" kann mit Tabus verbunden sein, mit Schmutz (bzw. damit, was man in anderen Kontexten als "schmutzig" betrachten würde) und Schmerz.
Gelungen ist Sexualität m.E. dann, wenn man es nicht braucht, andere Menschen oder sich selbst für das vermeintlich "Perverse" lächerlich zu machen. Also, man kann Universitätsprofessor sein und dann einen Darkroom besuchen - no pasa nada.
isabe hat geschrieben:Die Freiheit besteht darin, sich seiner Lust hingeben zu können, ohne als krank bezeichnet zu werden.
So. Das bedeutet, dass jemand, der seiner Lust frönt, sich nicht als krank bezeichnen lassen muss/soll, wenn Freiheit herrschen soll. isabe schränkte das dann noch ein, auf legale Praktiken.
Okay, Zoophilie ist bis zu einer gewissen Grenze legal und gilt irgendwann, wenn das Tier doch Schaden nimmt, dann als Ordnungswidrigkeit. Also halblegal, nicht strafbar.
Gleiches gilt für Nekrophilie, wenn sie nicht an echten Leichen ausgeübt wird. Ob das auch für tote Tiere gilt, das weiß ich freilich nicht. Fakt ist, es gibt sehr viele Liebhaber von Tierleichen, mir wurde viel Geld für derartiges angeboten und ich erhielt regelmäßig Nachfragen diesbezüglich. Ich habe mich geweigert. Grundsätzlich jedoch ist der Bedarf offensichtlich groß gewesen. Es wird also durchaus Leute geben, die sich mit Tierleichen vergnügen und das als lustvoll erleben.
Dann gibt es beispielsweise noch sowas wie die "Gummilutscher". Diese sind zwar selten, aber durchaus auch einige Male aufgetaucht in all meinen Jahren. Das sind Personen, die nachfragen ob sie die gebrauchten Kondome, die in Clubs und Bordellen anfallen, aus den Müllbehältnissen holen dürfen und dann, in einem entsprechenden Setting, mit der Dame ihrer Wahl, ausschlürfen. Vom Gesundheitsrisiko dieser Neigung, die das zu sich Nehmen von nicht untersuchten Körperflüssigkeiten Unbekannter mit sich bringt, einmal ganz abgesehen, ist auch diese Praktik vollkommen legal.
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Würde ich nun Deinen und isabes Ausführungen folgen, dann wäre das alles nichts weiter als das Ausleben der eigenen Lüste in legalem Rahmen. Im Übrigen hast Du meine Frage noch immer nicht konkret beantwortet und verweist mich darauf, das nicht mit Schlagwörtern zu können. Mit anderen Worten, Du eierst etwas herum.
Und nochmal: Stehst Du noch immer zu dieser Aussage, dass alles, was in legalem Rahmen zur Auslebung der eigenen Lust erfolgt, nicht als krank zu deklarieren wäre, so lange niemand daran leidet?
Dann wäre das alles normal für Dich und kein Problem? Würdest Du Dein Kind einem Menschen zum Beaufsichtigen überlassen, von dem Du wüsstest, dass er ins Bordell geht und dort das Sperma ihm unbekannter Kunden aus den gebrauchten Kondomen schlürft? Oder jemandem, der eine tote Ziege oder ein totes Kaninchen als Lustobjekt benutzt?
Sei jetzt bitte mal ehrlich, stern.
Würdest Du eine solche Person als völlig normal betrachten und so behandeln, wie Du es mit jedem anderen Menschen tust?
Wirklich?
Ich denke ja, es wird viel geschrieben und geredet, wenn der Tag (und die Nacht) lang ist. Alle sind stets und ständig offen und tolerant. Wehe man selbst - die ich es erlebt habe - sagt, dass es Grenzen geben sollte, weil das einfach besser ist. Weil ich die Typen, die ich da die vermeintlichen Leichen (die natürlich nur gut geschminkte, die Luft anhaltende Mädels in Leichenhemdchen waren) durchvögeln und sich an ihnen ergötzen sah, zum Teil für wirklich sehr schwer verstört halte. Und ich wette meinen Hintern, wärest Du, Stern oder Du, isabe, wäret Ihr dabei gewesen, dann würdet Ihr das ähnlich sehen.
Es schreibt und redet sich so leicht, wenn man noch nie wirklich mit solchen Leuten Umgang hatte. Und dann noch zu sagen, man möge Kindern beibringen, dass das alles ganz normal wäre und zum Ausleben der Lust gehöre, das ist der Gipfel der Naivität in meinen Augen.
Mein lieber Mann.... (ähm, Frau.... oder was auch immer).
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