Nachrichten, die bewegen (III)

[Hope°]

Ganz ehrlich? So oder so bleibt es nicht mehr lange ruhig.
Mir scheint der Aufhänger 'Terror' ist nun endlich ein Grund, den sowohl Deutschland als auch alle anderen nutzen können. Nimmt man die 'Flüchtlingskrise' mit hinzu, lohnt es sich doch endlich....
Es brodelt schon jahrelang...

Mich wundert und überrascht das alles nicht.
Zum Glück hab ich wohlweislich weder Haus noch Altersvorsorge. Lohnt in dieser -meiner- Generation einfach nicht.

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[stern]

Nehme ich nicht so wahr, dass die Regierung (oder irgendjemand) sich nun die Hände gerieben hat und sagte: Endlich dürfen wir uns auch am Krieg beteiligen. Aus Solidarität zu F erscheint das eher unvermeidbar. Umgekehrt würde man wohl auch auf Solidarität anderer Länder hoffen... dann kann man sich nicht aus allem heraushalten (und wenn es Hannover betroffen hätte, wäre das Geheule groß).

Terrorismus in USA
Wie San Bernardino Amerikas Debatten verändert
http://www.sueddeutsche.de/politik/terr ... -1.2769374

[redred]

Eine Solidarität mit Menschen die Gewalt wollen, die Krieg wollen, die Rache wollen für 130 Menschen und dafür tausende unschuldige Zivilisten opfern wollen, für solche Racheaktionen habe ich keine Solidarität. Vor allem nicht wenn F schon längst, auch vor dem Terror, den Nahenosten, den Irak bombardiert und jetzt die großen Opfer makieren, wenn französische Staatsbürger (!) Bomben hochgehen lassen. Mal fragen was sie selbst falsch machen, mit ihren isolierten Parallelgesellschaften kommen ihnen nicht, und diesem unwahren Opfer- und Kampfgeschrei sollen wir folgen?
Nicht in meinen Namen!

[Myhre]

Ganz konkret gesagt:
Ich will meine Kinder in KEINEM Krieg sehen!
Nicht als Opfer nicht als Täter.
Wenn wir schon bei Liedern sind:
"Meine Söhne bekommt ihr nicht"
sang Rheinhard Mey und ich unterschreibe das so.
Xavier Naidoo hat wenigstens Initiative ergriffen und aktiv gehandelt und Stellung bezogen.
Jetzt wird wieder an ihm herumgenörgelt und Unterstellungen stapeln sich im Netz...das tut mir einfach weh!
Ich mag ihn und ich achte ihn (und ich liebe seine Musik)
Ich kann mir gar nicht vorstellen,wie es ihm geht nach der letzten Zeit mit der Presse.
Ich bin gegen Hass,Gewalt und damit auch gegen Krieg in jeder Form.
Keiner kann mir weismachen,dass es keine bessere Lösung gibt...!

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[stern]

Na ja, Xaviers Lied ändert genau nichts... Nicole war auch diesbzgl. deutlich realistischer: "Ich weiß, meine Lieder, die ändern nicht viel. Ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt."

[pandas]

Nehme ich nicht so wahr, dass die Regierung (oder irgendjemand) sich nun die Hände gerieben hat und sagte: Endlich dürfen wir uns auch am Krieg beteiligen. Aus Solidarität zu F erscheint das eher unvermeidbar. Umgekehrt würde man wohl auch auf Solidarität anderer Länder hoffen... dann kann man sich nicht aus allem heraushalten (und wenn es Hannover betroffen hätte, wäre das Geheule groß).

Ja, ich habe auch den Eindruck, es wird sich hier wirklich zu wenig über längere Verläufe informiert.
Und dann Hasstiraden losgetreten, was "die da" (=die Staatsoberen, oft kurz genannt der Staat) allen anderen antun.

Es ist Fakt, dass der Irakkrieg in seinen Zielen als gescheitert gilt.

Der Konflikt in Syrien zieht sich mittlerweile schon seit ca. 5 Jahren. Ich war schon während dieser Jahre immer mal wieder auf Diskussionsveranstaltungen hierzu, natürlich sassen dort auch syrische Beteiligte, Experten und Aussenstehende mit auf dem Podium und im Publikum sowieso, mit heterogenen Meinungsbildern.

Nicht nur daher weiß ich, dass die offizielle Strategie des Westens zum Syrienkonflikt seit diesen ca. 5 Jahren das nicht-miltärische Eingreifen in Syrien war.
Und zwar auch ganz konkret heraus, weil man sich eingestanden hat, dass die militärischen Eingreifungen, teils schwerster Art, in Afghanistan und im Irak in großen Teilen unwirksam blieben, und es wohl auch zu schweren Übergriffen von westlicher Seite kam (in wikileaks veröffentlicht).

Erst jetzt wurde die Strategie dazu umgekehrt, und zwar auch in Reflektion dessen. Worüber man sich immer noch streiten kann.
Aber zu sagen: "Da hat man drauf gewartet" zeigt nur, dass die, die das sagen, nicht in der Lage sind, solche Diskussionen zu verfolgen, in dem sie auch mal zuhören.
Es ist schlicht so, dass sich in den letzten fünf Jahren genug Anlässe ergeben hatten, in Syrien militärisch vom Westen her einzugreifen, worauf aus genannten Gründen verzichtet wurde, in der Hoffnung, auf eine innere Lösung der Konflikte.
Aber auch, da die Flüchtlingswelle größtenteils in den benachbarten Gebieten verblieb, was wirtschaflich negativ für Länder wie Libanon u.ä. ist, was aber hier niemanden besonders interessierte. Man dachte es reicht, wenn man aus dem Libanon eingereiste Menschen duldet.
Eine Duldung ist ein sehr beschränktes Aufenthaltsrecht.
Nun aber sind hier immens hohe Zahlen von Flüchtlingen, die hier in D mittlerweile auch nur schlecht untergebracht werden können. Fakt ist, es ist fraglich, ob jedem syrischen oder anderen Flüchtlingen eine Wohnung vermittelt werden kann. Wegen Mangel dessen.

Abgesehen davon, die Flüchtlinge werden auch teils Berichte geliefert haben, die gezeigt haben, dass die inneren Zustände noch viel schwerwiegender sind als bisher angenommen.

Durch die Ausbreitung des IS in Syrien kann wohl kaum angenommen werden, dass dort eine Befriedung stattfinden wird, und das Land gute und plurale Lebensmöglichkeiten für seine Bürger bieten werden kann.
Das ist eine immense Zwickmühle, der mit vereinfachten Sichtweisen nicht geholfen werden kann.

Fakt ist, wenn eine Befriedung stattfinden würde, würden wohl viele syrische Flüchtlinge auch zurückkehren. Viele hatten dort ja ein wohlständigeres Leben als sie es hier erwarten können.

Nichtsdestotrotz, vielleicht wäre es auch eine andere Lösung, die Waffenproduktion weltweit einstellen zu lassen.
Aber was tut der einzelne dafür, dass dies geschieht? An die eigene Rente und das eigene Haus in D zu denken, hilft hier sicher nicht weiter.

[stern]

Fakt ist, wenn eine Befriedung stattfinden würde, würden wohl viele syrische Flüchtlinge auch zurückkehren. Viele hatten dort ja ein wohlständigeres Leben als sie es hier erwarten können.

Davon ist auszugehen... viele Kriegsflüchtlinge hoffen auf Rückkehr.

Nichtsdestotrotz, vielleicht wäre es auch eine andere Lösung, die Waffenproduktion weltweit einstellen zu lassen.

Weltweit... hmm. In so einem Fall müsste man sich auf jeden verlassen können. Kann man das? Wohl eher nicht.

Ich sehe es auch nicht so, dass sich jede Gewalthandlung friedlich lösen lässt. Wäre toll, aber... Manchmal kann man nur etwas entgegensetzen. Auch ist es ja nicht in jedem Fall absolute Gewalt- bzw. Kriegsablehnung, sondern z.B. werden als Kritikpunkt z.T. auch geographische Gegebenheiten genannt, die einen Einsatz fraglich werden lassen.

Kontrolle von Finanztransaktionen und Waffenlieferungen: ja... ob das alleine ohne Militäreinsatz ausreicht: fraglich. Aber so oder so: Nur darf man sich dann nicht wieder über schärfere Kontrollen aufregen, denn anders ginge es ja nicht. Denn sobald Schlupflöcher genutzt werden können, ist das auch ineffektiv.

Waffenknappheit gibt es schon:

Anti-Terror-Krieg
USA gehen die Bomben gegen den IS aus
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... n-aus.html

Das wäre auch eine Strategie: Man lässt den Westen seine Munition verpulvern.

[stern]

Und was Xavier angeht: Wenn er ein paar Passagen weggelassen hätte, so hätten einige vielleicht gesagt: Immer noch nicht mein Geschmack, aber o.k. Und er hätte vielleicht sogar ein paar Kriegsgegner auf seine Seite gehabt, die kein Fan von ihm sind.

Aber wenn er singt, dass man nicht mehr sagen darf, dass man gegen Krieg ist (sinngem.), so ist das doch nicht ernst zu nehmen. Und auch die Passage mit dem Judenstern ist überflüssig. Ist mir alles zu gewollt... selbst die Reime sind teilweise holprig (nicht stimmig zu Musik), dass er seine message anbringen kann.

Und wer sogar besingt, wie wichtig die Meinungsfreiheit ist, der hat sicherlich nichts gegen Meinungspluralität... also dann ist es von Vorteil, wenn er respektieren kann, dass seine auch nicht jeder teilt.

Was den ESC angeht, so liegt die Blamage bei denen, die nominiert haben. Man hätte einfach das bewährte System mit Publikumsbefragung beibehalten sollen...

Alex Diehl wird auch als Kandidat gehandelt... aber auch hier sehe ich es: Nur weil jemand à la Nicole einen Antikriegs-Song singt, muss das (musikalisch) nicht automatisch gefallen. Eben Geschmackssache.

[Candykills]

Myhre, ich stimme dir absolut zu. Es gibt definitiv andere Möglichkeiten: Zum Beispiel dem IS den Geldhahn zudrehen - würde Saudi-Arabien endlich mal Verantwortung übernehmen, denn von da fließt das meiste Geld. Ich finde da müsste weitaus mehr Druck ausgeübt werden.

[Hiob]

Stern: "Aber wenn er singt, dass man nicht mehr sagen darf, dass man gegen Krieg ist (sinngem.), so ist das doch nicht ernst zu nehmen. Und auch die Passage mit dem Judenstern ist überflüssig. Ist mir alles zu gewollt...."

Ist das wirklich dein Ernst? Ist das in deinem eigenen Denken entstanden?
Aus meiner Sicht, schreibst du, lieber Stern, bei diesen Themen, wie ein 14-16-jähriges Mädchen, was alles glaubt, was "Papa ihm erzählt". Wenn in D. ein Dunkelhäutiger ein Rechtspopulist ist...muss man von Geistesschwachheit reden. Auch bei denen, die das glauben. Dann ist es mir klar, dass du damals eine Jüdin (Hecht-Galinski) als Antisemitin akzeptiert hattest. Ich kann (heute) nichtmal mehr schmunzeln, wenn ich soviel Dummheit auch von dir lese. Aber das Schmunzeln hilft. Und glaube mir, ich weiß, das du jetzt in diesem Moment nicht verstehst, was ich meine, es nur als Bosheit sehen kannst. Aber für mich ist es Tag, wenn es hell ist, und nicht Nacht. Für diese unglaubluiche Frechheit, meine Sinnesorgane zu verwenden...

...entschuldige ich mich.

[stern]

nööö, ich empfinde das nicht als unglaubliche Frechheit... das zeigt letztlich nur deine Denkweise und nicht wie ticke.

"Nie mehr Krieg, nie mehr Krieg. Wenn wir das nicht sagen dürfen, dann läuft doch etwas schief." Das einzige, das hier schief ist, ist der Reim. Er singt doch sogar "nie mehr Krieg"... daher sind das hohle Worte. Und die Analogie Muslime und Juden finde ich deplatziert... für ein paar Leute mögen Muslime "alles Terroristen" sein, für einem erheblichen Teil aber auch nicht... einem Teil der Flüchtlinge wird hier Asyl gewährt und sie werden nicht behandelt wie Juden behandelt wurden. Solange er sich nicht politisch äußert, finde Xavier o.k.

[chaosfee]

Die Logik, auf syrische Städte Luftangriffe zu fliegen, weil in Frankreich französische (und belgische) Staatsbürger Franzosen umgebracht haben, muss man vielleicht auch nicht unbedingt verstehen.
Ist vermutlich die gleiche Logik, nach der man damals in Afghanistan und den Irak einmarschiert ist, weil saudische Staatsbürger US-Amerikaner umgebracht haben.

[Mia Wallace]

http://www.sueddeutsche.de/politik/mili ... -1.2769397

[stern]

Obamas Rede an die Nation "Wir werden den IS zerstören"
Nach dem Anschlag mit 14 Toten im kalifornischen San Bernardino hat US-Präsident Obama der IS-Terrormiliz den Kampf angesagt. Dafür fordert er neue Waffengesetze und die Hilfe von Hightech-Unternehmen - blieb bei seinen Plänen jedoch vage.

http://www.tagesschau.de/ausland/san-be ... o-123.html

[Vincent]

Die Logik, auf syrische Städte Luftangriffe zu fliegen, weil in Frankreich französische (und belgische) Staatsbürger Franzosen umgebracht haben, muss man vielleicht auch nicht unbedingt verstehen.

DAS ist die einzig interessante Frage, die sich (sonst) niemand zu stellen scheint.
Da wird gelabert und gelabert und gelabert...
... und (fast) allen ist wohl klar: Das ist der Weg.

Aber!

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