wertschätzender Umgang im Forum - Tips

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mio
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 18:59

Hallo Ballpoint,
ballpoint hat geschrieben:Ich frag mich ob ich als Holländer wirklich so anders bin als Ihr.. in diesem langen thread wird nicht mal erwähnt was ich als allerhöchstes Gesetz wertschätzenden Forumsumgangs empfinde: dass man NICHT andere wegen was-auch-immer hinter ihren Rücken bei der Admin denunziert...
für mich gibt es verschiedene Formen der "Solidarität".

Die erste ist die, die ich auch begrüße und immer einhalten würde, nämlich die, dass man persönliche Konflikte möglichst mit der Person austrägt, mit der man den Konflikt hat und nicht über Dritte.

Die zweite ist jene, bei der gefordert wird, immer und zu allem - egal wie unrecht man es findet - brav seinen Mund gegenüber der "Autorität" zu halten. Wer keine Angst vor "Strafe" zu befürchten hat, der wird auch keine "Autorität" fürchten müssen. So einfach ist das. Nicht umsonst wird diese "Sei bloß still! - Regel" vor allem in schädigenden Beziehungsystemen ausgerufen. Die Folgen sind hinlänglich bekannt, denke ich. Ein Verstoß gegen diese Regel ist keine Denunziation, sondern einfach nur die Anzeige eines als unrecht empfundenen Vorganges über den dann eine hierfür vorgesehene und bestimmte Instanz entscheidet. Diese Psyeudosolidarität, die in Wirklichkeit nur einer bestimmten Person/Gruppe dienen soll, lehne ich ab. Sie ist für mich die Wurzel allen Missbrauchs.

Lieben Gruss,

mio

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viciente
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 19:09

mio hat geschrieben:....... Nicht umsonst wird diese "Sei bloß still! - Regel" vor allem in schädigenden Beziehungsystemen ausgerufen. Die Folgen sind hinlänglich bekannt, denke ich. Ein Verstoß gegen diese Regel ist keine Denunziation, sondern einfach nur die Anzeige eines als unrecht empfundenen Vorganges über den dann eine hierfür vorgesehene und bestimmte Instanz entscheidet.
.. mir kommt vor, das wär da gar nicht so der punkt, weil das "sei bloss still" unbestritten - und wie du sagst - eher schädlich ist. ich glaub nur schon auch dran, sich das auch mit den betroffenen ausmachen zu können und zu sollen.


mio
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 19:23

Hallo Vinciente,

das ist für mich die von mir zuerst genannte Form von Solidarität die etwas mit gegenseitigem Respekt zu tun hat.
Diese begrüße ich ebenso wie Du, nur dass dies manchmal eben nicht möglich ist und dann sollte man neutrale, hierfür zuständige Personen informieren, denn genau für solche Fälle gibt es solche Instanzen an die man sich wenden kann.

Lieben Gruss,

mio


Eremit
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 19:47

viciente hat geschrieben:geht man aber davon aus, dass eine objektive realität existiert, dann wird diese eben ausnahmslos von JEDEM als persönliche, subjektive "realität" wahr-genommen; somit kann niemand jemandem eine angeblich objektive "realität" beschreiben oder erklären, sondern jeweils nur die eigene betrachtungsweise aus der individuellen perspektive heraus.
Wahrnehmung, also das Annehmen der (gegebenen) (an-sich) Wahrheit, darf nicht gleichgesetzt werden mit Interpretation. Interpretation ist immer Konstruktion. Nur, weil zur menschlichen Existenz sowohl die Wahrnehmung als auch die Konstruktion gehört, davon auszugehen, dass das Eine prinzipiell nicht vom Anderen unterscheidbar sein kann, ist vollkommen unlogisch. Ist genauso, als würde man behaupten, Brot verursacht Amokläufe, weil alle Amokläufer schon einmal Brot gegessen haben.

Realität beschreiben, nun – die menschliche Sprache ist keine beschreibende, sondern eine umschreibende, dennoch kommt es zu Informationsaustausch, dabei helfen Assoziationen ungemein.
viciente hat geschrieben:.. würd sich diese erkenntnis zumindest etwas flächendeckender durchsetzen und ins bewusstsein dringen, dann würd - u.a. auch hier - vieles wesentlich leichter.
Welche genau? Dass es keine Realität gibt?

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Eremit
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anderes/other, 80
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 20:20

ballpoint hat geschrieben:Ich frag mich ob ich als Holländer wirklich so anders bin als Ihr..
Äh, was hat die Nationalität damit zu tun? Mal abgesehen damit, dass Du gar nicht weißt, wer hier welcher Nation angehört. Ganz zu schweigen davon, dass Du anscheinend nicht weisst, was denunzieren heisst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Denunziation
ballpoint hat geschrieben:in diesem langen thread wird nicht mal erwähnt was ich als allerhöchstes Gesetz wertschätzenden Forumsumgangs empfinde: dass man NICHT andere wegen was-auch-immer hinter ihren Rücken bei der Admin denunziert...
Gesetze werden vom Staat gemacht, was Du meinst, ist ein Gebot. Zweitens ist Vorsicht mit "was-auch-immer" geboten. Darunter fallen nämlich auch kriminelle, also strafbare Handlungen. Natürlich auch, wenn ein User eine Selbstmordankündigung postet. Du willst, dass das alles durchgeht?

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viciente
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 21:21

@eremit .. habe ich einen apfel, und dann noch einen, dann sind das zwei; und mein pc läuft auch immer noch mit windows 7 ultimate ; das ist realität, das sind fakten - ganz klar! hier im forum geht es aber um themen, die niemals fakten in dem sinne sind; es geht um gefühle, stimmungen, glaubenssätze, ängste, u.s.w. - persönliche befindlichkeiten und zustände - und das sind alles dinge, die in der form keine objektiven fakten sind; da weiss niemand genau, was da in der gesamten komplexität wirklich vor sich geht, auch wenn sich manche das anmassen.

.. so hatte ich das gemeint.


Eremit
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Beitrag Mi., 01.07.2015, 21:36

Ach so, alles klar.


ballpoint
Forums-Gruftie
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Beitrag Do., 02.07.2015, 09:08

Eremit hat geschrieben:Ganz zu schweigen davon, dass Du anscheinend nicht weisst, was denunzieren heisst (...) Gesetze werden vom Staat gemacht, was Du meinst, ist ein Gebot.

Ich trete dir inhaltlich wohl auf ein so schmerzhaftes Hühnerauge dass du mich nur sprachlich beschulmeistern kannst.
caute


pandas
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Beitrag Do., 02.07.2015, 13:39

Problem ist, dass es nicht jedem "von oben" gewährt wird, sich zu erlauben, die Regeln selbst zu gestalten, d.h. wenn Selbstmassnahmen ergriffen werden (zur Auseinandersetzung mit dem Angreifer), so kann das zur eigenen Sanktion führen ... während dieser ungeschoren weiter sein Unwesen treiben darf ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


redred
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Beitrag Do., 02.07.2015, 15:08

u.a. das hab ich schon oft gesagt, und melde auch ausnahmslos nie jemanden - brauch nicht wegen jedem furz die/eine polizei
Ich kann das nicht unterschreiben und sehe das so wie mio. Es ist eine wichtige und gute Möglichkeit, dass jemand, der sich schwer beleidigt fühlt und mit der Situation allein nicht mehr zurecht kommt, an den Admin wenden darf ohne allein dafür schon wieder heruntergemacht zu werden. Da wird hier so ein vorgehen pauschal als "Denunziation" und "Petzen" betitelt, statt, wie oft vielleicht ein Hilferuf, und das Problem zum "furz" degradiert.
Gerade auch in Zeiten, wo Internetmobbing immer mehr im Gespräch ist, sollte man nicht Betroffene, durch Entmutigung, diesen Möglichkeit der Hilfe durch den Forenbetreiber verwehren. Der Admin kann ja dann entscheiden, ob es ein "furz" ist.
ist. ich glaub nur schon auch dran, sich das auch mit den betroffenen ausmachen zu können und zu sollen.
Wenn jemand gerade einen verbal vermöbelt hat, findet vielleicht der Betreffende verständlicherweise nicht den Mut, es mit dem Aggressor selber weiter aufzunehmen und sich nochmal verbal auf die "fre**e hauen" zu lassen. Is ja nicht jeder so eloquent im Argumentieren, wie Du Vinci und auch nicht so hart im nehmen.
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!


mio
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Beitrag Do., 02.07.2015, 16:58

Hallo RedRed,

das sehe ich auch so. Wobei denke ich genau hingesehen werden muss, wann und ob Internetmobbing vorliegt.
Nicht jeder Vorwurf in die Richtung ist ja korrekt.

Ich hatte mal einen "Online-Stalker" (der mir dann irgendwann sogar Post geschickt hatte - also so Briefkasten-Post in echt und in Farbe und mir "online" in einem Forum, in das er auch Texte und Fotos von mir zerrte, wenn auch zum Glück nicht meinen Klarnamen, mitgeteilt hat, dass er in der Kneipe bei mir gegenüber auf mich wartet - fand ich ziemlich spooky und hat mich vor allem eines gelehrt: Pass auf, wo im Internet Du offene Hinweise auf Deine Identität hinterlässt. Nicht jeder Ort und Zusammenhang ist dafür geeignet. Das ganze verlief zum Glück irgendwann im Sande ohne das ich die Polizei einschalten musste, aber unheimlich war das schon, da ich bis zu diesem Zeitpunkt nie damit gerechnet hätte, dass jemand sowas macht. Internetmobbing habe ich zum Glück noch nie erlebt, ich hinterlasse aber an Orten wo mir dies passieren könnte auch nicht meinen Klarnamen. Das fiese am Netz ist ja, dass nur weil was weg scheint, es noch lange nicht wirklich weg sein muss, sondern es durchaus noch irgendwo rumschwirren kann, weshalb es besser ist, da von vornherein so achtsam wie möglich zu sein, wie ich finde.

So als allgemeinen Hinweis in Sachen Respekt gegenüber dem Internet als Medium.

Lieben Gruss,

mio


pandas
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Beitrag Do., 02.07.2015, 17:38

Wobei das, was jemand unter den verschiedenen Tatbeständen versteht, unterschiedlich sein kann - jeder empfindet etwas anderes als Verletzung.

Soweit ich weiß gehört es auch nicht unbedingt zum Tatbestand Internetmobbing, dass die wahre Identität des verfolgten User herausgefunden wurde. Auch wenn jemand unter dem Usernamen ständig verfolgt, beleidigt und lächerlich gemacht wird, ist das Internetmobbing.

Genausowenig dürfen im Internet verhetzende und/oder diskriminierende Aussagen getätigt werden etc.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


mio
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Beitrag Do., 02.07.2015, 18:32

Hallo Pandas,

na ja, Tatbestand ist was getan wird/wurde. Für die Objektivierbarkeit subjektiven "Unrechtsempfindungen" gibt es Gesetze die regeln, wann ein Tatbestand ein ahndungsfähiges Unrecht darstellt.

Und der Tatbestand des Mobbings ist sicher nicht erfüllt, nur weil jemand meine wahre Identität herausfindet - zumindest solange nicht, solange ich die "Spuren" selbst gelegt habe. (Was anderes wäre es, so jemand anders die Spuren gelegt hätte.)
Das ist noch nicht mal Stalking. Stalking wird erst dann draus, wenn ich über einen längeren Zeitraum und wiederkehrend von einer Person verfolgt werde, der ich mitgeteilt habe, dass diese das unterlassen soll.

In Bezug auf Mobbing geht es denke ich um die Wahrung des Persönlichkeitsrechtes. Ich bezweifle, dass irgendein Gericht dieser Welt sich für die Wahrung des Persönlichkeitsrechts eines allgemeinen "Usernamens" einsetzen würde. Dafür müsste sich dann wohl der einsetzen, der die "Usernamen" vergibt. Tut dieser dies meiner Meinung nach nicht ausreichend, könnte ich dies dann wohl zur Anzeige bringen und es müsste geprüft werden, ob da jemand sozusagen seiner "Fürsorgepflicht" nicht ausreichend nachkommt und mich in meinen Persönlichkeitsrechten verletzt hat. Dass heisst es würden dann wohl nicht die "Mobber" zur Verantwortung gezogen, sondern derjenige, der das Mobbing zugelassen hat, obwohl es seine Aufgabe gewesen wäre, dies zu verhindern, so es ihm gemeldet wurde und bekannt war. Anders wäre es wohl so eine Einzelperson mich unter meinem Klarnamen an verschiedensten Stellen im Internet verunglimpfen würde. Ein "Username" sagt ja schon, dass ich nur der Nutzer eines bestimmten Angebotes bin das der Zuständigkeit und Kontrolle eines sozusagen "Dritten" unterliegt.

So ungefähr würde ich da die Rechssituation zumindest einschätzen, lasse mich da aber gerne belehren. Ich habe mir diese Frage so bisher noch nie gestellt, da ich das immer mehr in meinen eigenen Verantwortungsbereich verortet habe, für mich als "User" gut zu sorgen.

Lieben Gruss,

mio


pandas
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Beiträge: 4613

Beitrag Do., 02.07.2015, 19:01

Ich meinte vor allem, dass es auch als Cybermobbing gilt, wenn jemand unter seiner Useridentität verfolgt und verleumdet wird - denn er/sie ist natürlich auch in der Useridentität ein Mensch mit Persönlichkeitsrechten. Es ist für den Tatbestand nicht zwingend erforderlich, dass dem Angreifer die "echte" Identität des Opfers bekannt ist oder dass er diese bekannt gibt. Das soll auch davor schützen, dass Interneträume dazu verwendet werden, Frustrationen an anderen, zwar "echt" unbekannten, aber natürlich menschlichen Usern abzubolzen und so zu vermeiden im echten Leben für solche Bolzerei Trouble zu bekommen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Solage
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Beitrag Do., 02.07.2015, 19:04

Mobbing ist keine Straftat. Kann aber einzelne Straftatbestände erfüllen wie z. B. Verleumdung oder üble Nachrede.

§ 186
Üble Nachrede

Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

http://www.mcc-bw.de/fragen-antworten/i ... -straftat/


§ 187
Verleumdung

Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

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