Elternabend: Sexualkunde in der Schule

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Sai
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Beitrag Di., 10.02.2015, 13:16

hawi hat geschrieben:zur Thematik noch mal so was wie ein Gesamtüberblick, ein ganz guter, wie ich finde:

http://www.zeit.de/2014/21/schulfach-sexualkunde
Ja das trifft es ziemlich genau ...allein die Feigheit damit adäquat umzugehen, für die derzeit aufwachsende Jugend das Beste draus zu machen bleibt.
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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 13:16

Nun, allerdings sehe ich das nicht so düster. Sicherlich waren Empfängnisverhütungen, außereheliche Kinder, außerehelicher Sex, Ehescheidung, Fremdgehen, usw. lange Zeit auch nichts, was "gesellschaftlich" sonderlich angesehen war... auch Schulbücher prägte... und was sicherlich auch mit kirchlichen Einflüssen zu tun hatte. Hier sind mittlerweile die Wogen geglätteter, selbst wenn es immer noch konservativere Stimmen gibt, so ist Wandel auch in den Köpfen von Menschen möglich. Die Kirche als Institution spricht sich nach wie vor nicht dafür aus. Bekämpft aber auch nicht mit allen Mitteln. Auch in den eigenen Reihen hat die Kirche homosexuelle Vertreter (die sich aber nicht öffentlich bekennen können). Missbräuche gibt es auch innerhalb der Kirche. Nur lässt sich das halt nicht mehr so ohne weiteres so abhandeln, dass man alles unter den Teppich kehrt, was nicht ins Bild passt.
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luftikus
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Beitrag Di., 10.02.2015, 13:31

stern hat geschrieben:Auch in den eigenen Reihen hat die Kirche homosexuelle Vertreter (die sich aber nicht öffentlich bekennen können).
Ich persönlich erlebe es auch so, dass unter der Hand (im nichtöffentlichen Rahmen) zumindest heutzutage oft gegenseitige Sympathien zwischen vielen Kirchenvertretern und Homosexuellen existieren. Allerdings nur solange man nicht konkret darüber spricht und es nicht thematisiert. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass viele Geistliche und schwule Männer ein ähnliches Interessenspektrum haben (z.B. Kunst und Kultur, die Lust am guten und kultivierten Leben). Man versteht sich also gegenseitig durchaus.

Allerdings endet die Sympathie oft genau dann, wenn es konkret ausgesprochen wird: wer offen sagt, dass er schwul ist, hat seine Sympathien verspielt. Solange man seinen Lebenspartner aber als Cousin oder Studienfreund bezeichnet, wird das gern akzeptiert und nicht hinterfragt.

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hawi
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Beitrag Di., 10.02.2015, 14:01

luftikus hat geschrieben:Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass viele Geistliche und schwule Männer ein ähnliches Interessenspektrum haben (z.B. Kunst und Kultur, die Lust am guten und kultivierten Leben). Man versteht sich also gegenseitig durchaus.
Wird es sicher so geben, klingt mir aber ein wenig danach, Homosexualität einer bestimmten Schicht, sozialen Gruppe zuzuordnen.

Keine Ahnung wie die Verteilung auf die .verschiedenen Schichten/Gruppen, die sich so denken ließen, real ist, könnte mir jedoch durchaus denken, dass so manch schwuler Fabrikarbeiter, Fernfahrer etc. womöglich mit den o.g. Interessen ähnlich viel, aber auch ähnlich wenig am Hut hat, wie seine Kollegen.

Wissen weiß ich dazu gar nichts, nur meine Vermutung, dass sexuelle Präferenz eher nicht darauf schließen lässt, welcher Lebensstil im übrigen gepflegt wird, oder wie hoch das Bildungsniveau ist oder wie religiös jemand ist etc.
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leberblümchen
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Beitrag Di., 10.02.2015, 14:11

Ich würde aber annehmen, dass bei eher gebildeten Menschen weniger Angst vor den eigenen Gefühlen vorhanden ist - was z.B. durch Literatur und Musik erleichtert werden kann, während bei eher weniger geildeten Menschen konservative Rollenmodelle à la: Mann = stark, muss Frau erobern dominieren.

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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 14:36

luftikus hat geschrieben:Allerdings endet die Sympathie oft genau dann, wenn es konkret ausgesprochen wird: wer offen sagt, dass er schwul ist, hat seine Sympathien verspielt. Solange man seinen Lebenspartner aber als Cousin oder Studienfreund bezeichnet, wird das gern akzeptiert und nicht hinterfragt.
Auch im Verhältnis Eltern-Kind kann es das geben, dass es sozusagen unausgesprochen bekannt ist. So äußerte sich mal eine Freundin in Bezug auf ein mit ihr befreundetes Pärchen. Deren Eltern wissen es (bzw. wären naiv, dies nicht zu ahnen). Es besteht auch guter Kontakt... aber es wird halt ausgespart. Wäre es ein Freund, würde man diesen wohl als "mein neue Freund/Partner o.ä. vorstelllen. Wenn ich Berührungsängste gehabt hätte, hätte ich früher z.B. besser eine andere Sportart ausüben müssen *gg*. Da erlebt ich allerdings eher einen offenen-normalen Umgang. Ich denke tatsächlich, dass auch viele Klischees existieren, die die Medien bedienen (bei Schwulen vielleicht noch etwas ausgeprägter als bei Lesben). Und wenn jemand so gar keinen Bezugs- bzw. Berührungspunkt hat, ja, was soll er dann auch für Vorstellungen haben. Besagte Freundin wurde von ihrer Mutter auch als abartig o.ä. bezeichnet und vor Verwandten bloßgestellt, bis sie es dann irgendwann akzeptierte...
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luftikus
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Beitrag Di., 10.02.2015, 15:04

hawi hat geschrieben:Keine Ahnung wie die Verteilung auf die .verschiedenen Schichten/Gruppen, die sich so denken ließen, real ist, könnte mir jedoch durchaus denken, dass so manch schwuler Fabrikarbeiter, Fernfahrer etc. womöglich mit den o.g. Interessen ähnlich viel, aber auch ähnlich wenig am Hut hat, wie seine Kollegen.
Stimmt, da gebe ich dir recht... Schwulsein ist natürlich keine Frage der sozialen Schicht oder des Einkommens...

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stern
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Beitrag Di., 10.02.2015, 15:05

Auch sehr gläubige Menschen (kath. wie ev.) hatten mit dem Thema keine Probleme... überhaupt nicht. Waren sehr liberal. Insofern glaube ich, dass die eigene Haltung (evtl. auch Erfahrungen) auch relevant ist, welche Einstellung man zu homosexuellen Menschen hat. Wer mag, findet natürlich dann immer etwas, um diese zu stützen. Nur wer auch eine Institution vertritt (meinetwegen als Priester, Bischof, Papst, etc.), der kann sich zumindest offiziell nicht anders äußern als es die Lehre hergibt (und die kath. ist hier wohl etwas dogmatischer als die ev.)... und ja, manches sollte man nicht laut äußern. Ich nehme sogar an, der Anteil an Homosexuellen ist überproportional (TROTZ der Haltung zur Homosexualität). Das nur mit Sublimierung zu erklären, hmmm. Und die Kirche kann Schulinhalte (mittelbar) wohl auch etwas steuern, in dem man z.B. Leute die Lehrerlaubnis entzieht (bzw. wem man sie erteilt):
Doch in diesen Wochen ist für Berger nichts wie gewohnt. Die Kirche, die ihn Zeit seines Lebens begleitet hat, die ihm so nah ist, sie hat ihn verstoßen, allein gelassen. Seit sich der studierte Theologe und Religionslehrer im letzten Jahr zunächst als schwul outete, und dann die katholische Kirche in seinem Buch Der heilige Schein öffentlich für ihren Umgang mit Homosexualität kritisierte, scheiden sich an ihm die Geistlichen. Zwar bekam Berger viel Rückendeckung für sein Buch, auch in Zuschriften von katholischen Priestern. Gleichzeitig begannen radikal Konservative in Internetforen wie kreuz.net aber eine regelrechte Hetzjagd gegen den 43-Jährigen. Sie bezeichneten ihn als "homo-gestört" und "notorischen Lügner" und forderten Joachim Kardinal Meisner zu Konsequenzen auf. Der umstrittene Kardinal ließ sich nicht lange bitten: Am Donnerstag vor einer Woche entzog der Kölner Erzbischof Berger die Lehrerlaubnis für das Fach katholische Religion.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... r-religion
Allerdings bin ich bei Hinter-den-Kulissen-Büchern auch immer etwas skeptisch (Berger scheint selbst recht umstritten zu sein)... andererseits ist es wohl schwer möglich, sich öffentlich zu äußern, weil die Strukturen ja auch recht hierarchisch sind.
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luftikus
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Beitrag Di., 10.02.2015, 15:09

stern hat geschrieben:(und die kath. ist hier wohl etwas dogmatischer als die ev.)...
Das ist schon so. Ich erinnere mich noch an meine Studentenzeit, die schon ein paar Jahrzehnte zurückliegt: in meinem Studienort gab es damals eine schwul/lesbische Selbsthilfegruppe, die sich in der Evangelischen Studentengemeinde ganz offiziell treffen konnte. In der Katholischen Studentengemeinde wäre das damals unmöglich gewesen.

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hawi
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Beitrag Di., 10.02.2015, 15:45

stern hat geschrieben:Und die Kirche kann Schulinhalte (mittelbar) wohl auch etwas steuern, in dem man z.B. Leute die Lehrerlaubnis entzieht (
Da die meisten Schulen (in Deutschland) keine kirchlichen Einrichtungen sind, dürfte diese Art der Einflußnahme wohl eher die Ausnahme sein.

Klar scheint mir, dass die christlichen Kirchen dennoch viel Einfluß haben, Einfluß nehmen.
Sicher mit die größten, mächtigsten Lobbyisten in Deutschland, sicher gut vernetzt in die Politik hinein und natürlich immer auch wieder öffentlich auftretend, um Regeln in ihrem Sinne zu erreichen, so wie hier z.B.

http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/ ... it-kirchen
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blade
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Beitrag Di., 10.02.2015, 16:27

An Nico
Sie haben vermutlich recht.
Ich komme mir eh schon ein wenig wie ein Stalker vor.
Ich will auch nicht gegen Sekten generell vorgehen, schon gar nicht deren Glaubensfreiheit angreifen.
Doch die Freiheit gehört eben auch gerecht verteilt (sie hört mE dann auf wenn die Rechte anderer dadurch beschnitten würden, wenn man sich selbst ein Übermaß an Vorrechten herausnehmen würde).

Bei mir geht halt das Geimpfte auf wenn Kinder, sai es auch mit Worten, immer wieder in expliziter Form im Internet (also öffentlich) dargestellt werden.

Und die Befürchtungen, die mir dann kommen (Pädophilenlobby, Zur Schau-Stellung, heimliche Internetplattform für....) verleiten mich zu einem etwas harscheren Vorgehen.
Aber vielleicht haben sich die Sais ja nichts dabei gedacht.

An BillyJane:

Ich find's gut.
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blade
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Beitrag Di., 10.02.2015, 16:35

Der User namens blade.

Eh, das gefällt mir!!
Klingt wie
The artist formerly known as prince.

Fast keine Kreide mehr dabei mit leicht knurrenden Untertönen.
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Themis
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Beitrag Di., 10.02.2015, 17:01

Zur Evolution und dem (Nicht)Aufpassen im Bio-Unterricht
stern hat geschrieben:
hawi hat geschrieben:Gelernt hab ich hier dank stern , dass Evolution heute nicht mehr mit Arterhaltung begründet wird. Dass mein Wissen – sei es Wissen aus der Schule, sei es das aus dem gucken von Grzimek Tierfilmen – veraltet ist, widerlegt.
Ich habe tatsächlich überlegt, was mir vermittelt wurde ... ob das tatsächlich seiner Zeit der aktuelle Stand war. Denn das Konzept der Arterhaltung wurde eeeigentlich schon in den 70igern widerlegt - gleichwohl hielten ein paar Biologen noch daran fest. Nun, ich hörte jedenfalls durchaus noch das ein oder andere von Lorenz... aber nun gut, historisch betrachten kann man das ja auch.
Evolution führt durch Mutation, Selektion und Gendrift zur Neuentstehung von Arten, nicht der Arterhaltung.
Sie hat kein Ziel bzw. muss nicht durch etwas begründet werden. (Habe ich vor ca. vielen Seiten schon mal geschrieben).

Der Arterhaltung dient die Fortpflanzung, geschlechtlich sowie ungeschlechtlich. Wieweit diese Arten tatsächlich erhalten werden, hängt von der Veränderung des Genoms ab.
Mir fällt jedenfalls auf, dass das Arterhaltungsargument im Zusammenhang mit Homosexualität wirklich häufiger ins Spiel kommt... und dann eben mit Verweis auf die Biologie, mit der etwas begründet werden soll... zum Bleistift um zu begründen, dass das doch unnatürlich sei. Nur halte ich persönlich das originär eher für kirchliches Gedankengut, dem man versucht hat, einen biologischen Anstrich verpassen. Nun, Darwin musste als (bewusstes?) Fehlverständnis seiner Theorie für andere Ideologien herhalten.
Quer durch das Tierreich gibt es homosexuelle Individuen. Selbst Vergewaltigungen und Prostitution sind nichts Ungewöhnliches (Kanarienvögel zum ersten, Bonobos zum zweiten, fällt mir grad ein).
Und logisch gedacht: Wenn man es schon als anführt, so müsste auffallen, dass es sehr wohl homosexuelle Menschen mit Kindern gibt... und auch sehr viele andere Menschen, die nicht der Arterhaltung dienen.
Meine Rede. Vor vielen, vielen Seiten.


Themis
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Beitrag Di., 10.02.2015, 17:02

An den User namens blade: Was meinst du mit Kreide? So wie der böse Wolf bei Rotkäppchen, als Tarnung?
Ich bin nicht meine Geschichte

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blade
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Beitrag Di., 10.02.2015, 17:13

An die Userin namens Thenis

Kreide macht den Gebrüdern Grimm zu Folge aus knurrenden grollenden Wolfsstimmen
einschmeichlerische Sirenengesänge.

Allerdings hat das bei den drei kleinen Schweinchen nicht funktioniert und deshalb musste der arme Wolf blasen bis es ihn zerlegte.

Bei Rotkäppchen hatte sich der Wolf als Großmutter getarnt (Warum hast Du so große Ohren...)

In beiden Fällen eine Art Mimikry (allerdings der dunkle Bruder von Mimikry, weil sich hier etwas böses als etwas harmloses tarnt, in der Natur ist es meistens so, soweit ich weiss, daß sich etwas ungiftiges, relativ harmloses als fiese Kampfsau tarnt)
oder auch eine Art Sinnestäuschung, je nachdem wie man den Gaul aufzäumen will.

bei Schneewittchen kam kein Wolf vor soweit ich die Geschichte noch erinnere (es sei denn er hat sich diesmal wirklich gut getarnt zB als Apfel, oder als sprechender Spiegel)
abgemeldet

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