Das EHEC-Bakterium

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Gast
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Beitrag Sa., 04.06.2011, 12:34

Hallo Wichtel

bitte zitiere doch mit quote. Danke

Wissenschaftler sind nicht verantwortlich für die Aufgabe der Gesundheitsämter/ senatoren/ Minister

Hier im fred einfach zu sehr OT(und ich mach das ja auch immer wieder) - gehts um EHEC, nicht um den Bildungsnotstand und den Notstand (der sichtbar ist:KTzG) der Wissenschaft



Rosenrot

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Nitrat
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Beitrag Sa., 04.06.2011, 13:33

Na führt jetzt vielleicht wirklich ein wenig zu weit vom Thema weg, aber völlig neben dem Thema finde ich es auch nicht, wenn die Hintergründe, wie es zu einem mangelhaften Krisenmanagment kommen kann dem Thema zugerechnet werden.

Hoffe es wird abgesehen von Sündenbocksuche und medienwirksamen Köpferollen was Konstruktiveres für die Zukunft dabei herauskommen.

Oft passiert leider wirklich auch unbegreiflicher Pfusch.
Aber das Handling von Epidemien wird auch nach EHEC ein wichtiges Thema sein.
Ich finde gerade für den fall von höher ansteckenden Virusepidemien, müßte eine Vorgehensweise geschaffen werden, die die bestehenden Spitäler ausklammert, weil die sonst zu einem Hexenkessel der Ansteckungswelle werden können und gleichzeitig die "normale" Medizinische Versorgung zusammenbricht.
So würde aus einer Krise eventuell eine Katastrophe werden.

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Ive
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Beitrag Sa., 04.06.2011, 13:44

@ Nitrat
für den fall von höher ansteckenden Virusepidemien,
Sorry, EHEC ist ein Bakterium und hat somit keine Virus-Epidemie erzeugt; es ist dennoch hochansteckend.

(Ich hoffe ja immer noch, dass der Titel dahingehend korrigiert wird. )

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Nitrat
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Beitrag Sa., 04.06.2011, 15:39

Äh Ive

Das weiß ich.
Aber wenn ich an H1N1 denke und daran, was da in den Ambulanzen los war
Dann möchte ich mir lieber nicht ausmalen was passieren könnte, wenn mal ein richtig böser Virus (Tröpfcheninfektion; Schmierinfektion) daherkommt.
ZB mutierter HIV durch Tröpfcheninfektion übertragbar.
Wenn Du an einer "richtigen" Horrorvision interessiert sein solltest.

PS: Die Threadüberschrift irritiert mich auch, aber nicht so, dass ich nicht wüsste wo's langgeht. Ich glaube es könnte sein, daß sich Threadüberschriften nicht so ohne weiteres ändern lassen.
Und wenn, müsste SandyZ das tun, aber sollen wir sie wegen so einer relativen Nebensache stören? Die Begriffe werden in der Öffentlichkeit oft durcheinander gebracht. So gesehen hat das ja auch pädagogischen Wert.
Bakterium in der Umwelt (gibt natürlich auch Wirte und Ausscheider und Sporen und Toxineffekte ohne Infektion und und und.......)
Virus: Wirt (Virus überlebt meist nicht lange in der Umwelt)
Prion: ganz böse; überlebt alles
Protozoa, Amöben, Parasiten...........(Werbeslogans)........

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Gast
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Beitrag Sa., 04.06.2011, 16:53

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... These.html

http://www.tagesspiegel.de/berlin/chari ... 51228.html

Das Krisenmanagement wird deutlich kritisiert. Ich hoffe wie du, Nitrat, dass das nicht untergeht und Konsequenzen hat.

Wie weiter vorne geschrieben, auch mir ist schleierhaft, wie ein so effektiv arbeitendes Institut wie das RKI so handeln kann...


Rosenrot

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hawi
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Beitrag So., 05.06.2011, 17:33

Neuer Verdacht:

Sojasprossen (auch in Salatmischungen) aus Niedersachsen statt Gurken aus Spanien!

http://www.derwesten.de/nachrichten/Ehe ... 29387.html
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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krabath
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Beitrag So., 05.06.2011, 17:40

Das ist die Suche der Stecknadel im Heuhaufen ... die Quelle einer Mutation zu finden ist meines Erachtens utopisch.
Man wird wohl noch vieles finden, aber genau diesen einen Erreger?

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estelle
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Beitrag So., 05.06.2011, 17:52

hawi hat geschrieben:Neuer Verdacht:

Sojasprossen
oder Biogasanlagen

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geronimos secret
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Beitrag So., 05.06.2011, 17:53

Übrigens ist der Ehec-Keim keine völlig neue Mutation, sondern eine extrem seltene Ehec-Variante.
Eat Pray Love

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krabath
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Beitrag So., 05.06.2011, 18:08

Ich habe das gelesen:
Die WHO erklärte heute, vorläufige genetische Untersuchungen hätten ergeben, dass der Stamm eine mutierte Form aus zwei E.-coli-Bakterien ist.


Angeblich neuer Stamm. Weiß auch nicht genau, zumindest beim Menschen noch nie isoliert.


Jonas
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Beitrag So., 05.06.2011, 18:11

Ja ich bin immer froh wenn ich solche Nachrichten höre, weil sie die Zukunftsängste so mildern.
Im erst, also vor EHEC hab ich nicht so viel Angst, aber vor
Fukushima, Dioxin-Eier, Ölkatastrophe BP, Erdbeben, Tsunamis, immer dünner werdende Ozonschicht über Europa,...
wohl.

Cheers,
Jonas

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hawi
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Beitrag So., 05.06.2011, 18:13

krabath hat geschrieben:Das ist die Suche der Stecknadel im Heuhaufen ... die Quelle einer Mutation zu finden ist meines Erachtens utopisch.
Man wird wohl noch vieles finden, aber genau diesen einen Erreger?
OT: Schreib doch mal länger, sonst guckt Zwiebel gleich rein und ermahnt mich, doch das Fullquote-Zitieren zu unterlassen.

Zur Sache:
Mir würde schon reichen, wenn sich die Quelle wenigstens (etwas) eingrenzen ließe, auch ohne dass nun der ganz konkrete Erreger gefunden wird.

Und das, was jetzt grad zu den Sprossen gemeldet wird, würde ich zumindest als sehr konkreten Verdacht auf eine Infektionsquelle bezeichnen, sogar wenn sich der Erreger jetzt womöglich durch aktuelle Proben gar nicht mehr nachweisen lässt. Hier gibt anscheinend sehr viel Indizien, die alle zu diesem Betrieb führen.
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geronimos secret
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Beitrag So., 05.06.2011, 18:23

@krabath
es handelt sich um eine extrem seltene EHEC-Variante namens husec 41, die sich verändert hat, z.B. gegen Antibiotika resistent geworden ist.
http://www.springermedizin.de/ehec-erre ... 38424.html
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krabath
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Beitrag So., 05.06.2011, 18:32

geron, danke für den Link. Wegen momentaner Hirnschwäche gebe ich das Zitat hier rein, da kann ich es besser nachlesen.

Dies beantwortet vielleicht auch die Bitte von dir, hawi, länger zu schreiben: geht grad nicht hirntot

Der Erreger hat ein Gesicht

Mikrobiologen der Uniklinik Münster (UKM) haben in der Nacht zum 26. Mai den speziellen EHEC-Stamm identifiziert. Seine Name: HUSEC 41.

Das besondere an dem Typ: Er ist zwar seit einigen Jahren bekannt. Doch bislang ist kein einziger dokumentierter Ausbruch von ihm bekannt - weder in der Bundesrepublik noch weltweit.

Zu dem Namen HUSEC kommen EHEC-Bakterien, die mit der schweren Komplikation, dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) assoziiert sind.

Das Team um den Chef des UKM-Hygieneinstituts, Professor Helge Karch, hat nach eigenen Angaben eine weltweit einmalige Sammlung von insgesamt 42 EHEC-Typen aufgebaut, die ein HUS auslösen können. HUSEC 41 ist ein Coli-Bakterium mit dem Oberflächenantigen O104 und dem Geißelantigen (Flagellinantigen) H4 - der Serotyp nennt sich kurz O104:H4.

Dieser Typ ist bislang kaum als typischer HUS-Erreger aufgetreten. In der EHEC-Sammlung, die das UKM gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) aufgebaut hat, taucht er nur zweimal auf. Immerhin umfasst die Datenbank rund 600 Proben.

Dass es sich um den selten O104-Serovar handeln könnte, wurde bereits am 26. Mai bekannt. Erste Analysen des RKI-Referenzlabors für Zoonosen in Wernigerode hatten ihn in fünf Stuhlproben nachgewiesen.

Der Münsteraner EHEC-Experte Karch untermauert diese Funde nun. Er und sein Team hatten Proben von Patienten aus vier Städten der Republik untersucht. Alle Funde wiesen eine "einzigartigen Kombination von Erregereigenschaften" auf, hieß es.

Nun soll in Münster ein hochspezifische Test für diesen speziellen Typ entwickelt werden. Neue Verdachtsfälle sollen dann schneller bestätigt werden können. Der Test soll bereits in wenigen Tagen zur Verfügung stehen.

HUSEC 41 fehlt ein EHEC-typisches Gen

Der jetzige Fund weißt nach Angaben der Münsteraner einige ganz besondere Merkmale auf. So fehlt ihm ein für EHEC typische Gen, das eae. Es kodiert üblicherweise ein wichtiges Adhäsin, das Protein Intimin. Damit gelingt es den Keimen, sich leichter im Darmepithel anzuheften.

Karch: "Aber er besitzt dafür das für die Eisenaufnahme und Anheftung wichtige iha-Gen." Das "Iron-regulated Gene A homologue adhesin" sorgt ebenfalls für die Haftbarkeit des Erregers. Außerdem produziert der jetzt gefundene Typ das Shigatoxin stx2. Das Gift ist maßgeblich für die hämolytische Wirkung.

Außerdem zeigt der jetzige Erreger Resistenzen gegen Antibiotika, er bildet Extended-spectrum-β-Lactamasen (ESBL). Daher sind nur Carbapeneme wirksam.

Bei EHEC sind Antibiotika allerdings kontraindiziert. Das Problem ist das Shigatoxin. Werden viele Bakterien gleichzeitig antibiotisch zerstört, wird gleichzeitig eine erhöhte Menge des Toxins freigesetzt - mit dramatischen Folgen für die Progression.

Die Wissenschaftler arbeiten derzeit an der vollständigen Sequenzierung des Bakteriengenoms. Denn der jetzige Erreger könnte sich im Vergleich zu früheren HUSEC-41-Proben verändert haben.
Quelle (siehe geron): http://www.springermedizin.de/ehec-erre ... 38424.html


Warum ich das jetzt reingebe: Ist der Erreger jetzt eine Neumutation wegen Antibiotikaresistenz oder nicht? Das interessiert mich, auch wenn es vlt manche für Haarspalterei halten. Geron, was meinst du?

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde der Erreger schon in Stuhlproben gefunden, war aber nicht krankheitsauslösend? Passierte die Mutation der Antibiotikaresistenz im menschlichen Körper? Wo waren die anderen Erreger gefunden worden?
Diese Artikel sind doch so schrecklich unklar. Oder ich verstehe sie nicht.

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geronimos secret
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Beitrag So., 05.06.2011, 18:41

@krabath
dass sich Bakterien in ihren Eigenschaften verändern ist nicht ungewöhnlich. Dies führt in der Folge auch zu einer Antibiotikaresistenz. Trotzdem handelt es sich immer nóch um den selben Stamm, nämlich dem extrem seltenen husec 41.
Dieser ist weltweit erst zweimal in Erscheinung getreten, in Deutschland im jahre 2001, hier waren zweil Zwillingsgeschwister betroffen (hier auch mit der Komplikation HUS).
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