Besser-Wisserei und wahre Weisheit. Ein Austausch.

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 15:47

caro hat geschrieben:@pitt
wenn du für diese einschätzung, wer der wahre rechthaber ist, einen dritten brauchst oder eine beobachtende menge, dann machst du dich von der einschätzung dieser menge abhängig.
Ja klar. Ich mache das gern. Ich bin eben immer überzeugt, dass die "Menge" meine Einschätzung teilt. Und ich füge mich, falls ich da im Irrtum bin. (Na gut, kommt vielleicht doch aufs konkrete Beispiel an.)
Ich bleibe skeptisch, wenn jemand jeden neutralen Vermittler ablehnt, weil kein Vermittler neutral genug ist.
Lg
Pitt

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 15:56

Anastasius hat geschrieben:@ pitt und all,
Der Nicht-Rechthaber bezichtigt der Rechthaber der Rechthaberei, ist damit also selbst Rechthaber.
Wieso das denn??? Doch erst dann, wenn er nachhaltig nervende Versuche unternimmt, den "Bezichtigten" von der eigenen Ansicht zu überzeugen, dessen Rechthaberei ihm zu beweisen.
Hast Recht, ich kann mir vorstellen, was Du sagen willst.
Allerdings, um von einem Rechthaber genervt zu sein, muss man im Grunde auch Rechthaber sein.
Ach ja, ich habe DIE Lösung im Lokführerstreik. Eine Einigung ist nicht nötig.
Das Verhältnis zwischen Bahn und Lokführern ist zerrüttet. Man trennt sich.
Die Bahn such sich neue Lokführer und die Lokführer neue Arbeitsplätze. Wundert mich, dass noch niemand auf diese naheliegende Konfliktlösung gekommen ist.
Lg
Pitt

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atomo
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 16:30

Pitt hat geschrieben: Allerdings, um von einem Rechthaber genervt zu sein, muss man im Grunde auch Rechthaber sein.
dem kann ich nicht zustimmen.

ich habe bis vor kurzem in einer abteilung gearbeitet, in der 20 leute von einem rechthaber genervt waren. alle 20 wären nach deinem dafürhalten also auch rechthaber. das wäre wirklich ein weltrekord. 21 menschen auf einem haufen und alles rechthaber. notabene: die abteilung war in der firma nicht fürs rechthaben zuständig

du hast mal zu einem meiner vorigen posts geschrieben, ich mache es mir zu leicht. jetzt machst du dir es zu leicht.

lg
atomo

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 17:03

atomo hat geschrieben:
du hast mal zu einem meiner vorigen posts geschrieben, ich mache es mir zu leicht. jetzt machst du dir es zu leicht.
Hast Recht.
Lg
Pitt

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Taffi
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 22:49

Hallo Lea,

ja, meine Freunde haben mich auch immer so angenommen, wie ich war - inklusive der teilweise gravierenden (Verhaltens-)Änderungen über die Zeit. Oft wusste ich selber aber gar nicht, wer und wie ich bin. Und auch damit haben sie mich angenommen. Sonst wären sie ja auch nicht meine Freunde (gewesen)
Lea1970 hat geschrieben:Bei meinen Eltern steht öfters mal das im Vordergrund, dass sie MICH, so wie ich wirklich bin, (noch) NICHT (immer) sehen können. Und das tut unheimlich weh. Immer noch.
*nick* Kann ich schon verstehen, aus meiner eigenen Geschichte heraus. Wobei sich mein Schmerz inzwischen weitgehend darauf beschränkt, dass sie mich früher, als ich klein war, nicht gesehen haben. Es ist also eher Trauer darüber, dass es so war.
Heute sehen meine Eltern mich auch nicht immer. Aber es ist sehr viel besser geworden: Ich habe erkannt, dass sie mich oft nicht sehen konnten, weil ich mich und meine wahren Gefühle versteckt habe. Wenn sie mich also heute nicht sehen bzw. ich mich von ihnen nicht gesehen fühle, frage ich mich schon viel eher, ob es an mir liegt; daran, wie ich mich zeige. Manchmal liegt das Problem auch schlicht daran, dass ich mich selber nicht richtig sehe und spüre. Zum Beispiel spür(t)e ich meistens Ärger und Wut, obwohl ich im Grunde traurig oder verletzt bin/war. Was soll(t)en sie und andere also auch anderes wahrnehmen als Rebellion, Aufstand, Wehrhaftigkeit, Kratzbürstigkeit usw.?

Naja, und ich nehme an, dass sie mich manchmal viel besser bzw. viel mehr von mir sehen können, als ich es ihnen zutraue. Mir geht's ja auch manchmal so, dass ich andere durchaus sehe, aber sie können es nicht erkennen, nicht annehmen oder was auch immer. Nicht zu erkennen, dass man gesehen wird, ist keine Einbahnstraße; das passiert bestimmt jedem - manchen weniger oft, anderen ständig, und wieder andere beschäftigt das gar nicht. Ich denke, es hängt auch davon ab, welches Bild von sich man gespiegelt haben möchte: das reale oder das ideale?

Glaubst du, es würde für dich etwas (nachträglich) ändern, wenn deine Eltern dich ab heute oder morgen immer sehen können, wie du gesehen werden willst und in der Lage sind, dir zu das zu zeigen?

Ich bin für mich davon überzeugt, dass wenn ich die Tatsache annehmen kann, dass die Vergangenheit unwiederbringlich vorbei ist und sich all die Verletzungen nicht ungeschehen machen lassen... wenn ich ausreichend darüber trauere, dann kann auch aufhören, stellvertretend für meine Eltern bei anderen darum zu kämpfen, gesehen zu werden. Das ist momentan meine Wunschvorstellung.

Viele Grüße,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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Beitrag Sa., 08.03.2008, 23:25

@ Natalie,
Was stört dich zb. daran wenn jemand dich nimmt wie du bist?
Ich beziehe das jetzt mal auf: wenn jemand dich nimmt mag/liebt, wie du bist?
Oh Natalie, das gehört zwar nicht hierher, in den Rechthaber-Thread. Ich merke aber, dass die Frage auf etwas ganz Tiefes in mir trifft. Es ist nicht mehr sooo "schlimm" wie früher. Ich kann es auch nicht besonders gut ausdrücken. Es ist ein "kombiniertes" Gefühl. Etwas/jemand kommt mir sehr nahe. Was mich irritiert. Es ist schön, gleichzeitig weiß ich gar nicht, was ich machen/zeigen soll/kann. Ich verdrück mir dann einfach die Tränen. Es ist so etwas schön trauriges. Es kommt dann immer auch die Frage an mich, womit ich das verdient habe.

Das bezieht sich in der Hauptsache auf mein Kind. In Beziehungen hatte ich, wenn ich so recht nachdenke, nie oder wenigstens kaum das Gefühl, frau liebt mich so, wie ich bin. Habe mir sicher auch manchmal das Gefühl/die Wahrnehmung "vom Hals gehalten".

Ja, so ist es. Hmmm?

Gehört nicht so recht zum Thma. Vielleicht sagt aber dennoch jemand was dazu.

LG
Anastasius

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Pitt
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Beitrag So., 09.03.2008, 00:27

Anastasius hat geschrieben: In Beziehungen hatte ich, wenn ich so recht nachdenke, nie oder wenigstens kaum das Gefühl, frau liebt mich so, wie ich bin.
Hi Anastasius,
ist off topic, klar, und wäre einen Thread wert.
Ich will eigentlich nur kurz den vielleicht trivialen Einwurf machen, dass ich aus meiner subjektiven Erfahrung vermute, dass der Trennungswünschende sich womöglich oftmals nicht so geliebt fühlt, wie er ist. Und sich aus Selbstschutz trennt. Na gut, im Endeffekt wird dann wohl auch der Verlassene nicht so angenommen, wie er ist...
Lg
Pitt

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expat
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Beitrag So., 09.03.2008, 01:06

Es gibt auch Menschen, die so genommen werden wollen, wie sie nicht sind.
Aus einem anderen Thread:
Lea1970 hat geschrieben:
An mir kannst du dir deine Sado-Stichelei-Spaß-Anteile nicht mehr ab-re-agieren. Und ignore...
Eineinhalb Stunden später:
Lea1970 hat geschrieben:...ich revidiere (vorerst) meine Ignoration bzgl. des hier schreibenden Stichlings.
kamikatze hat geschrieben:du hast ihn ja noch gar nicht zu ignorieren begonnen.
Lea1970 hat geschrieben: ...na klar hab´ich das, ca. 1/2h Stunde - glaub mir; wenn ich was sage, dann meine ich das auch so.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Beitrag So., 09.03.2008, 07:27

@ pitt,
dass ich aus meiner subjektiven Erfahrung vermute, dass der Trennungswünschende sich womöglich oftmals nicht so geliebt fühlt, wie er ist. Und sich aus Selbstschutz trennt. Na gut, im Endeffekt wird dann wohl auch der Verlassene nicht so angenommen, wie er ist...
Ja ja, ist mir schon klar. Ist wohl fast immer ein beidseitiges Problem. Könnte bestimmt in vielen Fällen gesagt werden: Da haben sich zwei gesucht und gefunden.

Mir geht es aber hier nicht um das Zusammenspiel im System. Nicht, um das zu erkennen. Nicht ums Analysieren von Interaktionen, sonderm ums "bei sich bleiben". Mein Teilbeitrag, auch für`s Gegenüber ist mir schon klar. Aber, was folgt daraus?

LG
Anastasius

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Lea1970
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Beitrag So., 09.03.2008, 07:52

Hallo Taffi,

(habe dein post gut verstehen können). Ich denke, es ist das Wichtigste, als Erwachsene, sich selber zu sehen. Sich selber anzunehmen, wie man/frau eben ist. Mit allen Seiten. Den starken und den schwachen. Das ist mein Weg.
Manchmal liegt das Problem auch schlicht daran, dass ich mich selber nicht richtig sehe und spüre. Zum Beispiel spür(t)e ich meistens Ärger und Wut, obwohl ich im Grunde traurig oder verletzt bin/war. Was soll(t)en sie und andere also auch anderes wahrnehmen als Rebellion, Aufstand, Wehrhaftigkeit, Kratzbürstigkeit usw.?
Ja, das kenne ich auch gut, so habe ich meistens getickt..... inzwischen kann ich´s meist sagen, wenn ich verletzt bin. Hier werden aber grade auch die tieferen Schichten wieder aktiviert bzw. mit Unverständnis angemacht (angemacht bitte doppeldeutig verstehen). Da sehe ich glasklar, wo ich stehe: an einigen Stellen stehe ich noch nicht (souverän) drüber - sondern hab´keine anderen Verteidigungsstrukturen als die früheren: um mich zu wehren......

Fies finde ich, wenn dann noch ständig Öl ins Feuer gegossen wird...

Aber, um auf die Eltern zurückzukommen: wenn die Gefühle und Belange eines Kindes (über einen längeren Zeitraum) nicht gesehen wurden bzw. nicht ernst genommen wurden, dann bleibt einem Kind oftmals nichts anderes, als sich in sich selbst zurückzuziehen oder die Traurigkeit (über das Nicht-Gesehen-Werden), welche ja nicht wahrgenommen bzw. anerkannt wird, dann in Form von Aggression bzw. Abwehr umschlägt.

So verstehe ich auch folgendes Zitat von dir als Folge von elterlicher Nicht-Beachtung:
Ich habe erkannt, dass sie mich oft nicht sehen konnten, weil ich mich und meine wahren Gefühle versteckt habe. Wenn sie mich also heute nicht sehen bzw. ich mich von ihnen nicht gesehen fühle, frage ich mich schon viel eher, ob es an mir liegt; daran, wie ich mich zeige. Manchmal liegt das Problem auch schlicht daran, dass ich mich selber nicht richtig sehe und spüre. Zum Beispiel spür(t)e ich meistens Ärger und Wut, obwohl ich im Grunde traurig oder verletzt bin/war. Was soll(t)en sie und andere also auch anderes wahrnehmen als Rebellion, Aufstand, Wehrhaftigkeit, Kratzbürstigkeit usw.?
Also ich denke, du konntest gar nicht lernen, dich selber richtig zu sehen und zu spüren, weil dein wahres ich als Kind nicht unterstützt/gesehen worden ist. Und auch Traurigkeit, die keinen Trost findet, schlägt dann oftmals um: in Aggression, die endlich mal wahrgenommen wird (und richtig beschränkte Nicht-seher fragen sich dann verduzt: was ist denn nur mit dem Kind los .... .....) (berichtige mich bitte, sollte ich dich falsch interpretieren).

Ja. Jetzt sind wir erwachsen. Und müssen/DÜRFEN uns selber nehmen/holen, was wir brauchen.

Ich denke, dass es hier, in diesem Thread auch deswegen soviele Zusammenstöße gegeben hat, weil sich einige Strukturen zu sehr ähnelten - und dann traf "Mangel" auf "Mangel".....

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag,

Lea

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Natalie
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Beitrag So., 09.03.2008, 09:01

Hallo Anastasius. Ich möchte dir noch gerne etwas schreiben. Ich hatte dein von mir zitiertes Ausgangspost von meiner Seite aus falsch verstanden. Ich zog daraus das du dein könnte nicht mit mich würde das entweder wütend machen (mit jemandem produktiv zu streiten
oder dir keinen Grund zum produktiven streiten geben (bei jemandem der dich nimmt wie du bist). Darum meine Frage weils da vllt nichts zum streiten gibt?

Es tut mir leid, ich hab da bei dir etwas schmerzliches berührt, dass auch mir sehr bekannt ist. Man kann mich doch nicht lieben wie ich bin, fühlte/fühle ich ganz innen drin. Ich kann heute noch nicht gut mit Anerkennung umgehen. Auch nicht mit Anerkennung dafür das ich so bin wie ich bin. Dann überspiele ich gleich um von dieser Situation wegzukommen.



Ja, schön und traurig zugleich. Ich danke dir, für das beschreiben deiner Gefühle in dir. Mir hilft das auch gerade mich besser zu verstehen, wenn mir ein schöner berührender Augenblick, der mich gleichzeitig schmerzt, meine Tränen einwenig herbeidrückt. Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte meine Frage an dich anders feiner formuliert. Ich freu mich für dich das du dich selber so warnehmen kannst, wie du bist. Auch wenn dabei auch schmerzliches berührt wird. Du bist glaube ich ganz nah bei dir.

Liebe Grüße
Natalie

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Beitrag So., 09.03.2008, 12:21

Hallo Natalie,
dein von mir zitiertes Ausgangspost von meiner Seite aus falsch verstanden.
Ein produktives Mißverständnis.

Es tut mir leid, ich hab da bei dir etwas schmerzliches berührt . . .
Keinerlei Ursache. Schmerzlich schon, aber es wird auch klarer.

Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte meine Frage an dich anders feiner formuliert.
Genau so, wie es war, war es gut.


Ich danke dir und Alles Gute für dich.

Anastasius

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Beitrag Mi., 19.03.2008, 15:46

@ all,

zum Thema Besserwisser. Weshalb ich nicht früher drauf gekommen bin? Es gibt da ja noch zwei Ausdrücke: Neunmalkluger und Klugscheißer. Wenn man`s durch diese "Sprachbrille" sieht, stellt sich das Problem etwas einfacher dar und ist vielleicht auch schneller zu erledigen.

Viele Grüße
Anastasius

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sino
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 15:58

Hallo Anastasius,

jetzt wo du von Brille sprichst, fällt mir dazu doch gleich noch der Korinthenkacker, der lt. wiki in Berlin auch Krümlekacker genannt werden soll. Dort wo ich her komme kennt man noch das Gscheidloch.
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

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