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Sa., 17.12.2011, 00:16
Adriana, ich frage mich, wie reflektiert du ernsthaft an diese Thematik herangehst.
Männer sind zunächst einmal individuelle MENSCHEN, genauso wie Frauen auch. Und wenn du ihnen pauschal Täterschaft unterstellst (oder Schuld daran zu sein, so gesehen zu werden) musst du ebenso pauschal den Frauen die Märtyrerrolle unterstellen (oder die Schuld daran, sich zum Opfer zu machen).
Mir geht das wirklich auf die Nerven, wie unreflektiert da auch die Geschichte behandelt wird. Die meisten Menschen glauben aufgrund der Probaganda ja beispielsweise, dass Männer Jahrhundertelang das Wahlrecht hatten, und die Frauen es erst vergangenes Jahrhundert erkämpften. Was ja auch nicht stimm, wenn man mal genauer nach schaut. Und so knüpft sich Fehlinformation an Fehlinformation... für die Probaganda ist es natürlich sinnvoll. Für die Partei XY ist es auch sinnvoller, die Partei ZX in Verruf zu bringen und aufzubauschen was Dreck am Stecken ist, und dabei zugleich den eigenen Mist, die eigene Verantwortung schön zudeckeln.
Aber man sollte schon in der Lage sein, hinter die politischen Motivationen zu schauen. Das relativiert (wie viele befürchten) keineswegs, dass es Gewalttaten oder schädliche Sturkturen gibt und gab - aber auf BEIDEN SEITEN!
Wir sind auch in einer PRO OPFER Gesellschaft, und das ist mindestens genauso schlimm - vor allem, wenn, um Recht zu bekommen, ein Opferstatus herbeigezaubert werden muss - oder ein Täter erschaffen werden muss.
Ich bin in vielen Fällen der Meinung, Täter würden zu schwach bestraft, und ich stehe keineswegs auf der Seite der Täter. Aber ich bin SEHR dafür, deutlich klar zu machen, wer ein Täter ist - und - dass es auch Opfer geben kann, zu denen KEIN Täter gehört. Und gerade in Scheidungsfällen ist (zumindest in Österreich) eine Schuldfrage existenzentscheidend. Das kann dazu führen, dass die Frau sich um jeden Preis als Opfer darstellen muss, und damit automatisch den Mann zum Täter macht - auch wenn beide gleichermaßen am Scheitern der Ehe schuld sind.
Falsche Anschuldigungen kann es SEHR SCHNELL geben. Es ist gut, wenn dann genauer geprüft wird, ob zutrifft, dass man Täter ist. Und das bedeutet deswegen nicht, dass es eine "Pro-Täter-Gesellschaft" ist. Ich behaupte: JEDER kann JEDERZEIT als Täter verleumdet werden... und nicht immer kann man seine Unschuld beweisen... und wenn man dann in Frage gestellt wird, nur weil man mal heftigere Worte benutzte um seinem Ärger Luft zu machen... wird es haarig. Und ich meine, jeder von uns hat schon mal Dampf abgelassen... seien wir froh, dass man uns daraus nicht einen rechtrelevanten Stick macht.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]