Therapeutische Beziehung im Nebel

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Talula
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Beitrag Mo., 07.06.2010, 21:46

Hallo Pfötchen!
Pfötchen hat geschrieben: wenn dein Therapheut zugegeben hat, dass ihm "da etwas mit dir passiert ist", dann sollte er auch klar formulieren, welche Haltung er dir gegenüber nun einnehmen möchte
Ja, da stimme ich Dir zu - darum werde ich ihn demnächst bitten.
Pfötchen hat geschrieben:ich bin verliebt, heißt nicht folglich, ich möchte eine Beziehung
Ja, na klar, grundsätzlich ist das so... aber
Pfötchen hat geschrieben:der Mann ist ja in festen Händen, vielleicht genießt er diese "kleine Nebenliebe" ja auch -wie so manch einer-aber ob er dafür auch seine Ehe (und nicht nur seinen Job) aufgeben würde?
Und hier denke ich eben: Ein Mann kann ja so was tun, aber kein verantwortungsvoller Psychotherapeut!!! Und ich hoffe eben immer noch, dass meiner einer ist!!!
Pfötchen hat geschrieben:Was heißt denn "ich will Ihn" ? soll er sich scheiden lassen? Eine Affäire?
Nein, eine Affäre würde ich nicht wollen. Wenn, dann etwas Ernsthaftes.


Ich möchte Dich fragen:
Wie war es bei Dir, auf welche Weise hat Deine Therapeutin die Nähe zu Dir aufgebaut? Und die Besprechung dieser Problematik gegen Ende der Therapie hat dieses Zuviel an Nähe (Deine Übertragungsgefühle) nicht wieder etwas beseitigen können? Wie kannst Du heute damit umgehen?

Liebe Grüße
Talula
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

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candle
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Beitrag Mo., 07.06.2010, 22:03

Naja, selbst wenn Du Dich verliebt hast, konntest Du nicht auch festsellen, dass die Therapie nicht wirkungsvoll sein könnte. Du hättest ja wechseln können? Da hätte sich das wohl schon alles klären lassen können. Ich weiß nicht so recht wieviel Verantwortung auch Du daran trägst. Mündig bist Du ja durchaus auch um eine Entscheidung zu treffen.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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Hamna
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Beitrag Mo., 07.06.2010, 22:57

Nun, hätte - wäre - könnte... die Situation ist ja jetzt nun mal, wie sie ist, egal in wieweit Talula da selbst eine Verantwortung trägt.

Ich habe schon so oft im Forum gelesen, wenn eine Userin schreibt, sie sei in ihren Therapeuten verliebt: Beende die Therapie, such dir einen anderen Therapeuten etc. Aber als emotionales, unvernünftiges, verliebtes Wesen, das man dann nun mal ist, will man doch gerade das nicht, das am allerwenigsten! Daher finde ich es immer ein bisschen viel verlangt von der Betroffenen, gerade in einer solchen Situation vernünftig zu denken und zu handeln. Man kann sich die Gefühle ja nunmal nicht aus dem Herzen reißen.

Und ich frage mich gerade, ob und wie das überhaupt gehen soll, solche Gefühle wieder aufzulösen. Talula hat die Frage schon mal gestellt, wie sowas aussieht, aber mein eigenes Beispiel zählt hier nicht, weil ich damals nicht wirklich verliebt war.

Hatte überhaupt jemand hier eine befriedigende Antwort darauf? Ich geh mal zurückblättern....

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candle
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Beitrag Di., 08.06.2010, 05:54

Wie Du schon sagst, Rilke, nützt Deine Geschichte nichts, meine auch nicht. Das Problem ist doch letztlich, dass Talua die Auflösung hartnäckig verweigert- bisher. Der Knall auf den Boden der Realität kann leider so nur härter werden.

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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Hamna
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Beitrag Di., 08.06.2010, 06:24

candle hat geschrieben:Das Problem ist doch letztlich, dass Talua die Auflösung hartnäckig verweigert- bisher.
Naja, welche Auflösung? Vom Therapeuten findet sie ja nicht statt - man könnte also sagen, auch er verweigert die Auflösung hartnäckig. Bleibt die Frage nach dem Warum auf seiner Seite.

Ich habe gestern noch nachgesehen, das Thema wurde von mir selbst angeschnitten (Glorifizierung und Entglorifizierung), aber viel kam da nicht.

Ich geh mal im Forum suchen, ich meine es gibt einen Thread "Auflösung der Übertragungsliebe" oder so in der Art. Sonst mach ich glatt noch einen auf, irgendjemand muss doch damit Erfahrung haben. Oder Google fragen


Gast
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Beitrag Di., 08.06.2010, 07:25

Hallo Talula

in sämtlichen Kammerordnungen (Österreich, Deutschland, Schweiz) und im Berufskodex, in den Qualitätsrichtlinien, so wie in den einzelnen (Dach und weiteren) Verbänden der Psychotherapeuten steht eindeutig, dass der T. verantwortlich ist für das therapeutische Geschehen.
Die Literatur (ob nun "Die rote Couch" oder Berichte von -angeblichen- Beziehungen zu PatientInnen) und Fachliteratur sieht es genauso.

"Wenn Helfer Fehler machen"
Zum Beispeil Tschan, Heisterkamp, Fischer, W. Schmidbauer, Kenneth Pope und ein schönes Buch von David Mann. Der Titel ist zunächst (finde ich) reisserisch. Liest man es, merkt man, was genau gemeint ist.
PT, Eine erotische Beziehung (geht um Analyse)

So unter anderem, um in deiner Thematik zu bleiben:
Ist die Patientin verliebt, obliegt es der Verantwortung des T. dieses nicht zu mißbrauchen für seine eigenen Bedürfnisse. Oberstes Gebot ist immer die Bedürfnisse (etc) des T. nicht in die Therapie einflließen zu lassen.

Wenn dein T. objektiv so etwas gesagt hat, dann ist das schon ein sogenannter Kunstfehler- MIßbrauch (emotional) in der Therapie und natürlich ist er ALLEIN verantwortlich für die Auflösung. Ja, Talula, dass er dich, sollte er das mit den Gefühlen so gesagt haben, weiter behandelt hat, ist ein 'Kunstfehler' der Psychotherapie

DU jedenfalls trägst weder die Verantwortung noch kannst du das auflösen. Sollte es deinem T. nicht gelingen (oder er sich weigern, was ich, aus deinen Worten, befürchte) so wirst du tatsächlich mit einem Therapieschaden rechnen müssen (wenn der nicht längst angerichtet ist. Denn dieser T: wird 'zu feige' sein, um offen zu seinen Gefühlen zu stehen. Und erst recht wird er diese nicht ausagieren, egal ob er gebunden oder frei wäre)
Selbst WENN du die AUflösung verweigern würdest (was auch immer damit bezweckt würde) so würde sie stattfinden weil eben der T sie eileiten MUSS, notfalls rabiat mit der Verweisung an anderen Therapeuten. Das hiesse nicht, dass er dir ein paar Adressen in die Hand drückt, sondern dass ER vorher mit den benannten THerapeuten abspricht, dass sie dich aufnehmen, Plätze frei haben und in der Thematik versiert sind.

Mal abgesehen von (meinem) aktuellen Firlefanz in meiner (nicht mehr wirklich) neuen Therapie, habe ich das Glück, dass mein jetziger Therapeut mit meinen Erfahrungen spitze umgeht. Ich hätte auch an einen Quacksalber geraten können und das hätte mir massiv geschadet. Ich bin nicht in der Thera mit dem damaligen in eine Liebesbeziehung geraten, sondern lange danach (wollte ich auch) in eine Affaire.Abgesehen von dem was passiert war, das hätte mit jedem passieren können, war der Bruch, den er begangen hat, weil er ja mal mein Therapeut war, schlimmer als wäre das mit irgendeinem Mann passiert. Das weiss ich heute. Die Symetrie war einfach, trotz einem Jahr Abstand, nicht gegeben.

Meine Worte beziehen sich auf das therapeutische Geschehen und nicht, wenn (ich denke da an Rilkes Frage) eine Beziehung, symetrisch und neu, nach der Therapie beginnt.

Hallo Rilke

zum Thema Auflösung der Ü Liebe gibt es gaaanz viel Literatur. Und immer, wirklich IMMER muss diese Auflösung vom T initiiert und vorangetrieben werden. ER ist der Profi.

Rosenrot

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.06.2010, 08:18

Talula hat geschrieben: Mir ist noch mal sehr bewusst geworden, worin der "Kern des Nebels" liegt, die Ursache allen Übels.
Und je mehr ich mit Abstand darüber nachdenke, desto mehr kann ich selbst nur den Kopf schütteln darüber, wie eventuell meine Therapie gelaufen ist.

Die Patientin hält aus nicht zu enttäuschender Hoffnung weiter an ihm fest. Und - das hatte Anastasia mal so geschrieben - verliert wertvolle Zeit darüber.

Eigentlich gehört das einfach nicht in eine Therapie: Verliebtheitsgefühle des Therapeuten, die, wie der Therapeut auch noch weiß, bei der Patientin angekommen sind.
Keine Basis für eine therapeutische Beziehung.

Deswegen frage ich mich heute: Warum hat er die Therapie damals nicht doch beendet?

Wenn ich davon ausgehe, er hat damals verantwortungsvoll entschieden und hat mich nicht "emotional missbraucht" über die lange Zeit (Thema angenehme "Nebenliebe", wie Pfötchen schrieb), dann ist eine mögliche Antwort auf diese Frage: Er hat damals so entschieden, weil eine Beziehung für ihn in Frage kam/kommt.

Eine andere mögliche Antwort ist: Er wollte nie eine private Beziehung, hat auch nicht absichtlich verantwortungslos entschieden, sondern sich einfach unklug verhalten, und die Sache ist ihm "aus dem Ruder gelaufen". Toll dann insgesamt für mich!
Hi Tatula,

mir scheint, daß du jetzt so ziemlich am Grund des Nebels angelangt bist und sehr klar siehst was da abläuft.

Okay, ER handelt verantwortungslos. Aber jetzt hast du es in der Hand die Verantwortung zu übernehmen. Ich würde vorschlagen, von dir aus aktiv die Therapie zu beenden und den Kontakt zu ihm abzubrechen und stattdessen, um über die ganze Sache wegzukommen dir einen kompetenten Psychotherapeuten zu suchen, zur Begleitung und um das ganze aufzuarbeiten.

Glaube mir, es ist für das Selbstwertgefühl viel besser, so etwas selbst, als souverän entscheidende, autonome, selbstverantwortliche Person zu beenden, als weiter zum passiven Opfer dieses Wischiwaschi und deiner quälenden Emotionen zu werden und dann irgendwann mit einem dir mehr oder weniger von aussen aufgedrückten Scherbenhaufen dazustehen.

Mit der Suche nach einem anderen Therapeuten kannst du gleich heute anfangen. Ob du dann noch ein Gespräch mit ihm willst oder nicht, das ist dann deine Entscheidung, du musst wissen, was für dich besser ist.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Di., 08.06.2010, 08:37, insgesamt 1-mal geändert.

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TimpeTe
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Beitrag Di., 08.06.2010, 08:31

Liebe Talula

Ich war 13 Jahre in Therapie und weiss um die enormen Schwierigkeiten eine solche Liebe "aufzulösen". Das ist schwer- mehr noch, - ich finde es ist irgendwie grausam.
Für mich ist es glaubhaft, wenn du erzählst, dass du weisst, dass er dich liebt. Mein T. hat sich auch in mich verliebt. Und auch ich weiss, dass ich mich nicht irre.
Das Schwierige ist ja, dass diese Liebe genau so echt ist, wie jede andere Liebe auch. Und sie fühlt sich genau so an wie jede "normale" Liebe.
Ich bezweifle, ob ich diese Zeit ohne Parallelhilfe von meiner Körperpsychotherapeutin überstanden hätte, mit der ich mein Gefühlschaos besprechen konnte. Diese sehr erfahrene T. hat in ihrer Praxis ein grosses Bild auf welchem mittels graphischer Kurve die ganze Gefühlspalette eines Liebesakts aufgezeichnet ist.
Angefangen bei der Annäherung- der Luststeigerung- dann dem Höhepunkt- und darauf dem Abflachen der Erregung- jeder wieder zurück zu sich selber. Eine Therapie ist denselben Wellenbewegungen unterworfen. Nur sollte der T. so professionell arbeiten, diesen Wellenbewegungen die nötige Zeit einzuräumen. Und er muss die Kontrolle behalten. Er muss das nötige Feingefühl haben, keinen dieser Prozesse unnötig zu fördern, oder zu Unzeiten aufzulösen.
Und ob er dieses Feingefühl hat, kannst nur du beurteilen. Ich muss zugeben, ich habe nicht alle Beiträge hier gelesen und nur auf die Frage nach der Auflösung dieser Liebe geantwortet. Wir Patienten interpretieren ja oft auch zuviele unserer Wünsche in die therapeutische Beziehung.
Ich weiss nicht, ob dir dieser bildliche Vergleich mit der Tabelle etwas helfen kann, das Ganze besser zu verstehen.
Ich frage mich allerdings noch heute, ob sich die T. der Intensität unserer Gefühle WIRKLICH bewusst sind. Mich haben sie manchmal fast umgebracht. Insofern kann ich jeden Kritiker von Therapien verstehen. Der T. geht abend nach Hause, lässt (fast) alles zurück und lebt sein Leben ganz normal weiter. Währen wir P. oft alleine sind mit der ganzen Gefühlsüberflutung und den Sehnsüchten usw.

-erst ist es fast unüberwindbar schwierig, dem T. seine Gefühle einzugestehen.
-darauf folgen all die unerfüllten Sehnsüchte, die Eifersucht etc..
-dann die Wut, weil sich nichts von den Hoffnungen erfüllt.
-dann die Verbitterung, weil demzufolge alles nur Lüge gewesen sein kann.
-dann Verzweiflung
und zuletzt- wenn's gut geht die Aussöhnung mir der Situation...
ist ein langer Weg.

und es fehlen die normalen Bewältigungsstrategien, die in einer normalen Beziehung möglich sind.
Will heissen, ich kann nicht ständig dort anrufen und meine Enttäuschung in den Hörer brüllen
ich kann keine Türen zuschlagen und mit den Füssen stampfen aus Wut ...
mir bleibt nur diese eine- oder zwei Stunden in der Woche.
Das macht das Ganze schier unerträglich.

Und trotzdem- man mag es kaum glauben- bereue ich nichts. Ich bin froh, dass mein T. mich daran gehindert hat wegzulaufen. Ich habe in diesen Jahren so viel dazugelernt, Seiten in mir entdeckt, deren ich mir überhaupt nicht bewusst war. Und das Wichtigste für mich- ich bin heute, da ich diese Liebe überwunden habe (so weit sich diese überwinden lässt) sehr viel freier geworden.
Heute bin ich nicht mehr in diesen Mann verliebt. Ich würde ihn nicht mal mehr haben wollen, wenn ich ihn haben könnte. Aber er bleibt für mich eine positiv besetzte Vaterfigur, und dafür liebe ich ihn noch heute.
Mehr nicht...

Ganz liebe Grüsse zu dir...medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Anastasia5
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Beitrag Di., 08.06.2010, 10:02

medusa52 hat geschrieben:Angefangen bei der Annäherung- der Luststeigerung- dann dem Höhepunkt- und darauf dem Abflachen der Erregung- jeder wieder zurück zu sich selber. Eine Therapie ist denselben Wellenbewegungen unterworfen. Nur sollte der T. so professionell arbeiten, diesen Wellenbewegungen die nötige Zeit einzuräumen. Und er muss die Kontrolle behalten. Er muss das nötige Feingefühl haben, keinen dieser Prozesse u
unnötig zu fördern, oder zu Unzeiten aufzulösen.
Hallo Medusa, ist das Dein Ernst, bezeichnest Du den normalen Verlauf in einer Therapie mit einem Liebesakt, das kommt mir jetzt wirklich ein wenig übertrieben vor!
lg, Anastasia

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.06.2010, 10:15

medusa52 hat geschrieben:Diese sehr erfahrene T. hat in ihrer Praxis ein grosses Bild auf welchem mittels graphischer Kurve die ganze Gefühlspalette eines Liebesakts aufgezeichnet ist.
Angefangen bei der Annäherung- der Luststeigerung- dann dem Höhepunkt- und darauf dem Abflachen der Erregung- jeder wieder zurück zu sich selber. Eine Therapie ist denselben Wellenbewegungen unterworfen.
Und DAS hing in der Praxis????

Also ehrlich gesagt, eine Therapie mit Sex zu vergleichen finde ich auch massiv übertrieben und so einen Verlauf zu idealisieren problematisch. Und die Bezeihung zum Therapeuten mit sexueller Lust zu verglichen daneben.

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Milly1
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Beitrag Di., 08.06.2010, 10:31

Ehrlich gesagt verstehe ich den "Schock" hier nicht. Es ist ein Vergleich, nicht exakt dasselbe (oder dasgleiche..ich lerne den Unterschied nie).
Ich "lese" das so:

"Angefangen bei der Annäherung-"
= das Kennenlernen, die ersten Stunden, das Symphatisch finden, wohlfühlen

"der Luststeigerung-"
= man kennt sich noch besser, fühlt sich immer geborgener, die ersten Schmetterlinge im Bauch sind da, verliebt

"dann dem Höhepunkt-"
= absolut verliebt, Träume von Zusammenkommen mit dem Th., 24 Std. am Tag an ihn denken, verzweifelt sein ohne ihn

"und darauf dem Abflachen der Erregung- jeder wieder zurück zu sich selber"
= die Erkenntnis, wirklich echt - wie im echten Leben halt, waren die Gefühle nicht. Es war schön, hat mich weitergebracht, ist aber kein" Dauerzustand"

Wobei ich anmerken möchte, dass ich selbst die Erfahrung so nicht gemacht habe, sondern daraus "folgere", was ich hier in einigen Themen gelesen habe.

M.E. hätte man es auch mit Achterbahn vergleichen können: einsteigen, hochfahren, Spitze erreichen, runterstürzen, aussteigen.

Ich sehe es wie gesagt als "neutralen Vergleich", zumal ich jedenfalls (und ich denke wahrscheinlich wie die meisten) in meinen Leben mehr Liebesakte hatte (deswegen das eher vergleichen kann) als ich bisher in meinem Leben Achterbahn gefahren bin.

Kann aber wie gesagt auch völliger Blödsinn was ich hier schreibe, weil ich es eben selbst nicht kenne.
Zuletzt geändert von Milly1 am Di., 08.06.2010, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.

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TimpeTe
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Beitrag Di., 08.06.2010, 11:08

Also...diese Grafik ist natürlich symbolisch zu deuten...
und genauso wie Milly1 dies geschrieben hat -gedacht.! (danke Milly:-) )

und ist absolut keine Idealisierung des Geschehens...sie beiinhaltet ja auch die Auflösung dieser Liebe...

Ich muss gestehen, dass ich erst auch etwas befremdet war ob diesem Vergleich. Aber mit den Jahren habe ich sehr viel Wahrheit darin gefunden.
Vermutlich hat es mir auch geholfen, dass es meine Körperpsychotherapeutin war, die mir die Symbolik dieser Grafik erklärt hat. Sie hat sich bereits mit Traumatherapie beschäftigt (USA), als diese hier in der Schweiz noch kaum zur Diskussion stand....Sie ist eine Frau mit viel Erfahrung und steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden.

Man kann Parallelen darin finden- oder eben nicht.
Ist OK..

lg. medusa
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.06.2010, 11:32

Milly1 hat geschrieben: "der Luststeigerung-"
= man kennt sich noch besser, fühlt sich immer geborgener, die ersten Schmetterlinge im Bauch sind da, verliebt

"dann dem Höhepunkt-"
= absolut verliebt, Träume von Zusammenkommen mit dem Th., 24 Std. am Tag an ihn denken, verzweifelt sein ohne ihn.
Und das soll ein "idealverlauf" einer Therapie sein? Da kann ich nur den Kopf schütteln, daß 24 Stunden am Tag an den Therapeuten zu denken und völlig verknallt sein so idealisiert und quasi zum wertvollen und unabginbaren Anteil einer Therapie erklärt wird.

Ich möchte sowas jedenfalls NICHT erleben in einer Therapie und ich sehe auch null Sinn darin, mich in eine emotionale Hörigkeit zu verstricken. Klar, sowas KANN passieren. EIn erstrebenswertes Ziel ist es auf keinen Fall.

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carö
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Beitrag Di., 08.06.2010, 11:36

liebe müki,
Und das soll ein "idealverlauf" einer Therapie sein? Da kann ich nur den Kopf schütteln, daß 24 Stunden am Tag an den Therapeuten zu denken und völlig verknallt sein so idealisiert und quasi zum wertvollen und unabginbaren Anteil einer Therapie erklärt wird.
ich glaube, dass du das gewaltig missverstehst. das ist sicher keine darstellung dafür, wie es sein soll, sondern wie es oft ist. das ist ein großer unterschied. denn sich über das, was IST zu täuschen, bringt einen keinen schritt weiter...

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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TimpeTe
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Beitrag Di., 08.06.2010, 11:48

[quoteUnd das soll ein "idealverlauf" einer Therapie sein? ][/quote]

Kein Idealverlauf....liebe müncherkindl- aber es geschieht. Das kannst du x-fach hier in diesem Forum lesen. Das sind Fakten.

Es gelingt nicht jedem, sich in "Sicherheit" zu belassen.

lg. medusa
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