Anderen verzeihen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Eve...
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 18:38

Es gibt offenbar zwei grundsätzlich unterschiedliche Einstellungen bzw. Arten des Verzeihens, die sich hier quer durch die Beiträge ziehen:

- Verzeihen zugunsten des anderen, des "Übeltäters"
- Verzeihen zugunsten meiner selbst, damit ich inneren Frieden finden kann.

Das erste ist wohl eher als Akt der Nächstenliebe anzusehen, wobei mir wichtig ist, was der andere für ein Mensch ist; ich würde ihm diesen Vorgang des Verzeihens dann wohl auch signalisieren (wollen).

Beim zweiten kann mir das egal sein, da es einzig darum geht, mit der Sache und / oder Person selbst zurechtzukommen, für mich bzw. meinen Seelenfrieden; und davon muss der andere gar nichts merken.

Ich sortiere noch, aber ich glaube, das kann man nicht miteinander vermischen. Oder doch?

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 19:05

ja stimmt. Das zweite kann man auch verarbeiten nennen.
Das was ich beschrieb, koennte man auch erziehrisches Nichtverzeihen nennen, auch Erwachsenen muss man manchmal Grenzen setzen, manche Erwachsene benehmen sich auch wie Kinder (damit meine ich nicht kindlich, oder jugendlich, im positiven Sinne).
Aber die beiden Varianten haengen fuer mich zusammen.
Wenn ich in mich gehe und an meine Vergangenheit denke habe ich in meinen Inneren einigen Menschen noch nicht verziehen, das ich auch gerne signalisieren wuerde.
Gegen eine Person habe ich Rachegefuehle. Da muesste ich mich aber wohl auf ihr sehr sehr niedriges Niveau begeben wenn ich mich raechen wuerde.
Es handelt sich naemlich um eine Soziopathin und Alkoholikerin, die mal gegen mehrere Menschen in einem und um einen Club , unter Anderem auch mich erfolgreich gemobbt hat (dass ich mir das alles nicht einbilde, haben auch andere "Opfer" bestaetigt, es ist wirklich wie ein aberwitziger falscher Film, was die Frau abgezogen hat) Ich weiss nicht warum. Vermutlich hat sie sich bedroht gefuehlt. Vielleicht wollte sie den Platz der Alpha Kuh, und ich stand ihr ungewollt im Weg
Ich wuerde so gerne drueberstehen und vergessen, weil das asoziale Niveau wirklich nicht mein Ding ist.
Wie komme ich dazu? Durch Gesprache?
Komischerweise habe ich meinem Ex bereits verziehen. Vielleicht durch meinen Forenaufenhalt, weil ich durch viele aehnliche Faelle viel darueber gesprochen habe?
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 19:23

Eve... hat geschrieben:Beim zweiten kann mir das egal sein, da es einzig darum geht, mit der Sache und / oder Person selbst zurechtzukommen, für mich bzw. meinen Seelenfrieden; und davon muss der andere gar nichts merken.
Folgender Sequenz ist also vorstellbar?
A: Hast du mir verziehen?
B: Ja, aber das geht dich gar nichts an.


Vorsichtshalber, kein Mißverständnis. Ich möchte mich darüber nicht lustig machen. Zwar nicht dem Wortlaut aber der Haltung nach halte ich es für eine Möglichkeit.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Das was ich beschrieb, koennte man auch erziehrisches Nichtverzeihen nennen, auch Erwachsenen muss man manchmal Grenzen setzen, manche Erwachsene benehmen sich auch wie Kinder (damit meine ich nicht kindlich, oder jugendlich, im positiven Sinne).
Ja, Erwachsene benehmen sich in diesem Sinne oft wie Kinder. Nur wollen sie sich so ungern erziehen lassen.

Gruß
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am Mo., 08.02.2010, 19:34, insgesamt 3-mal geändert.

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Eve...
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 19:32

Hallo Anastasius!



Ja, ja. Oder:

A: Ich hoffe sehr, du konntest mir verzeihen ...
B: Wieso sollte ich einem Hornochsen wie dir vergeben?
A: Na ja, für deinen Seelenfrieden ...
B: Ach so, ja - stimmt ...

und was dergleichen absurde Abläufe mehr sein könnten.



Gruß, Eve

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 19:35

Ich denke, warum ich noch nicht verzeihen konnte und mich gegen solche Menschen nicht schuetzen konnte ist der Grund dafuer, warum ich auch oft so ueberempfindlich und gereizt reagiere, wenn ich aehnlichen Menschen, aehnlichen Mustern begegne. Ich sollte lernen mich vor solchen Menschen zu schuetzen, und die Gefahren automatisch erkennen und grossen Bogen um die Menschen machen bevor es zu spaet ist.
Ich denke ich bin immer noch viel zu gutglaeubig. Daher kann ich auch so schwer verzeihen wenn man meine Gutglaeubigkeit missbraucht.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 19:43

Ja, Erwachsene benehmen sich in diesem Sinne oft wie Kinder. Nur wollen sie sich so ungern erziehen lassen.
Die meisten Erwachsenen benehmen sich sogar ein bisschen so. Es wird nur dann richtig schlimm wenn sie in wichtigen Problemen des erwachsenen Alters fahrlaessig kindisch und dumm handeln.
Man sollte denken es gibt Erwachsene, mit denen es auch normal, ehrlich unverbluemt gut gemeint reden kann. Ich bin fuer solche Ehrlichkeit immer dankbar. Doch es begegnet mir so selten. Viel mehr ist das so, dass man ploetzlich dumme Sprueche hoert, oder einen Messer im Ruecken spuert. So viel zum Erwachsen sein.

Manche koennen Ehrlichkeit und die Wahrheit nicht ertragen, darueber rede ich. Mit solchen Menschen habe ich die meisten Probleme .
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 19:46

Hallo Eve...,

der war gut. Da sieht man mal wieder, wie Altruismus und Egoismus sich decken können. Und noch so zwingend logisch.

Jetzt doch was Eigenfall-Bezogenes. Wäre meine Ex wirklich gut gewesen, hätte sie folgendes gemacht: Statt auf meine Erwartung einer Entschuldigung mit einem Rumgeeiere zu reagieren, wäre sie auf meine Erwartung mit keinem Wort eingegangen und hätte stattdessen geschrieben, was sie mir alles verzeiht. Ich wäre völlig perplex und fertig mit den Nerven gwesen.

Gruß
Anastasius

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 23:27

Hallo Anastasius,

ich werde auf deinen anderen Text vielleicht noch zu einem späteren Zeitpunkt eingehen.

Für heute nur folgendes Spiegelbild - deinen Text auf dich selbst angewandt:
Wärst du wirklich gut gewesen, hättest du folgendes gemacht: Statt auf deine Erwartung einer Entschuldigung zu beharren wärst du auf deine Erwartung mit keinem Wort eingegangen und hätte ihr stattdessen geschrieben, was du ihr alles verzeiht. Sie wäre völlig perplex und fertig mit den Nerven gwesen.

Lieben Gruß

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Beitrag Di., 09.02.2010, 00:24

Hallo Innere_Freiheit,

pfiffig.

Dazu:
1. bin ich nicht gut und habe auch nicht die Absicht, es zu werden.
2. interessiert mich eine Entschuldigung nicht mehr. Ein langer Weg, der über Einsicht schließlich zu Desinteresse führte.
3. habe ich ihr schon viel verziehen. (Nicht mit dem Ziel aber dem Effekt des inneren Friedens. Das sind zwei verschiedene Dinge. Ansonsten, mir gefällt besser `Gelassenheit`) Das geht sie aber nichts an.
4. ebenso wenig, wie ich mit dem Rest umgehe. Der besteht, weil es durchaus qualitative Unterschiede gibt. Die entscheidende Frage ist in dem Fall wirklich ausschließlich egoistisch, Wie ich Nichtverzeihen (v)ertragen kann. Mehr noch, inwieweit es mir damit gut geht. Für mich ist entscheidend, eine ehrliche Lösung zu finden.

Ich kann mir schon in etwa vorstellen, welche Hintergrundkonflikte zu dem geführt haben, was für mich Intolerabel ist. Immerhin kenne ich sie lange genug. Aber ich habe mich entscheiden, sie als Erwachsene zu behandeln. Das, was als Nachschlag kam, mag ihr der Herrgott oder sie sich selbst verzeihen, das ist nicht mehr meine Sache.
Innere_Freiheit hat geschrieben:Sie wäre völlig perplex und fertig mit den Nerven gwesen.
Nein, glücklich. Denn als Katholikin hätte sie das, was es sonst nur im Beichtstuhl gibt. Aber ich bin ja zum Glück nicht (mehr) da, um sie gklücklich zu machen. Das soll sie mal alleine hinkriegen.

Gruß
Anastasius

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Hamna
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Beitrag Di., 09.02.2010, 01:53

Hallo zusammen,

ich habe hier zwar schon mitgeschrieben, ist aber schon eine Weile her, und ich weiß nicht, ob die Frage schon aufkam.

Was mir gerade so durch den Kopf geht, und weil ihr auch schon bei "absurden Abläufen" angelangt seid: Was passiert eigentlich (mit/in einem selbst), wenn man jemandem sagt: "Ich verzeihe dir!" und derjenige antwortet: "Ist mir doch $cheißegal, steck's dir sonstwo hin!"

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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 09.02.2010, 02:02

@Rilke Das ist was ich sagte, das ist der Grund, warum ich uneinsichtigen Menschen sowas niemals sagen wuerde, und habe selbst dann Schwierigkeiten, wenn der Vorgang der Vergebens und Verzeihens ganz fuer mich stattfinden soll.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 09.02.2010, 02:23

Wenn ich als Baby immer wenn ich schrie gegen die Wand geworfen wurde, dann brauche ich mir selbst deswegen heute noch lange nicht jeden Tag selbst eine in die Fresse hauen, nur um dem damaligen Peiniger zu beweisen, wie sehr er mir geschadet hat. (Ich glaube auch nicht, dass der Peiniger dies verstehen und auf sich beziehen würde.) - Aber viele tun genau dies, in dem sie an Groll, Rache, Wut und an der Forderung nach Einsicht festhalten.
Ist dir das widerfahren oder ist das nur ein Beispiel?
Ich denke, jemand dem es widerfahren ist, hat ganz andere Probleme, wenn wir den Fruehkindheitstrauma-Theorien glauben. Oder? Ganz abgesehen von physischen Hirnschaedigungen. Soweit ich gegooglet habe, ist das noch ein ziemlich unerforschtes Gebiet.
Ich glaube nicht dass Menschen Groll wegen Dingen empfinden koennen, die in fruhkindlichem Alter geschehen sind, weil sie keine Erinnerung daran haben.
Ich kann auch keinen richtigen Groll wegen Dingen empfinden, die zu weit zurueckliegen. Ich kann nur Traurigkeit und Resignation empfinden, weil ich bin diejenige, die mit den Folgen leben muss.
Natürlich hilft hier kein einfach so dahingesagtes Verzeihen-Bla-Bla-Bla verbunden mit innerlichem Weitergrollen.
Für mich startet das Ganze mit einer prinzipiellen "Bereitschaft".....
und geht dann weiter damit, das was geschehen ist als mein Schicksal anzunehmen.... die Gefühle, die es heute in mir hervorruft anzunehmen und wahrzunehmen, das innere Hadern aufzuhören, ..... das ist so die Richtung, die ich so ein Bisschen anwende, und in die es mich mein innerer Wunsch noch viel mehr hineinzieht....
Und wenn ich dann auf diese Art und Weise durch ein Thema durch bin, wenn ich es also wirklich verarbeitet habe, dann sehe ich keinen Grund, einer ehrlich gemeinten Bitte um "Vergebung" auch von meinem tiefsten Inneren heraus zu entsprechen.
Mir hilft das Schreiben und reden ueber die Verletzungen viel. Ist das wirklich so, dass es befreiend wirkt?
Ich sehe dann mich selbst und die Sache aus einer ganz anderen Perspektive.
Als wuerde ich dann Dinge seheh, hoeren die jemand anders widerfahren waeren. Als wuerde ich einen Thread von einem User lesen. Und so werde ich gelassener.
Vor allem hilft mir, die Frage nach den zusammenhaengen, und wie ich mich fuehle, das einfach analysieren und vielleicht andere Sichtweisen ausprobieren, antrainieren.
Weil man kann sich ueber Schreiben oder Reden auch in eigene Probleme reinsteigern.
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Beitrag Di., 09.02.2010, 08:44

Nurse,

ich finde auch, dass Relativieren hilft. Es kann ganz gut tun, einen Schritt zurückzutreten und sich mit seinen Erlebnissen von außen zu betrachten und vielleicht zu sehen, ja; es war schwer und auch nicht gerecht, all das was passiert ist, aber es war auch nicht schwerer als das, was andere zu ertragen haben. Das dämpft den Zorn und kann auch den Schmerz mildern und das Verzeihen zumindest einleiten.

Auch die Erkenntnis, dass andere mir vielleicht gar nicht übel wollten, sondern es aus ihrer begrenzten Sicht heraus sogar gedachten, es gut zu machen, relaitivert manchmal die Ereignisse. Selbst Unehrlichkeit kann ja aus einer anderen Betrachtungsweise heraus entstanden sein. Wir sind selbst meist schnell zur Hand mit unserem Urteil und halten es für das Richtigste der Welt, aber so eindeutig liegen die Dinge nicht immer.

Woimit ich ausdrücklich KEIN Unrecht entschuldigen will und mich nicht auf die Seite der "Täter" stellen möchte. Aber wenigstens die Möglichkeit einräumen, dass man vielleicht nicht selbst immer den einzig möglichen Blickwinkel einnimmt, schon das kann innerlich ruhiger machen.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 10.02.2010, 23:14

Hallo Anastasius,

ich möchte hier noch auf deinen Beitrag vom Mo 8. Feb 2010, 13:31 eingehen.
Anastasius hat geschrieben:
Innere_Freiheit hat geschrieben:deswegen heute noch lange nicht jeden Tag selbst eine in die Fresse hauen, nur um dem damaligen Peiniger zu beweisen, wie sehr er mir geschadet hat.
Ich glaube nicht, dass dieses "um zu" das ausschließliche Moment ist. Es ist auch der Schmerz und das Sehen von Verantwortlichkeit. Und manchmal, ja manchmal lässt sich die Schuldfrage auch klären. (Weshalb viele "Psychos" (damit bist nicht du gemeint) die Schuldfrage so meiden, wie der Teufel das Weihwasser ? Ich glaube aber auch, dass es manchmal zu dieser Funktionalität kommt. Dann ist man arg in der Klemme.
Anastasius hat geschrieben:"Annnehmen" ist für mich sehr undeutlich, "schillernd". Es kann "etwas Höheres", schwer Beschreibbares bedeuten. Aber auch zu sagen, "das war Sch***"; und das war`s dann auch. Nicht minder ein Prozess der lange dauern kann.
In meiner Sichtweise ist Annehmen das Gegenteil von: "Nein, das werde ich nie verzeihen!", "Das hätte nicht sein dürfen!", "Das hätte der nicht tun dürfen!", "Nein, ich will nicht, dass dies damals so geschehen ist", ....
Annehmen stattdessen ist: "Ich wollte nicht, das sie das tut und ich möchte auch nicht, dass so etwas nochmals geschieht - aber es ist damals bereits geschehen.... das läßt sich nicht mehr rückgängig machen und weil es sowieso schon geschehen ist.... und sich durch mein Hadern und meine inneren Widerstände nicht mehr verändern lässt, darum sage ich "Ja" dazu, dass es damals so war."
Annehmen bedeutet in meiner Sichtweise auch, dass ich all meine Gefühle wahrnehme und zulasse, die die damalige Handlung des Anderen in mir auslöste.
Dies ist oft schwierig, dann wenn ein anderer uns etwas antut, dann wollen wir nur Wut und Groll fühlen, dann wollen wir nur Schuld zuweisen, aber wir wollen nicht wegen dem Andern auch noch Gefühle wie Traurigkeit, Hilflosigkeit, .... und vielleicht sogar Angst fühlen....
Aber nur das "alles-zu-Ende-fühlen" (und hierdurch anzunehmen) führt dann wirklich zur Befreiung, dazu dass, das Ganze dann wirklich erledigt ist.... und auch zum Aufgeben der Ersatzgefühle wie Wut und Groll.... und zum Unnötigwerden der Schuldzuweisungen...

Lieben Grüß

Innere Freiheit

P.S.: Für Menschen, die ein schweres Traumata erlitten haben sind möglicherweise weitere / andere Verarbeitungschritte nötig.
Aber für die "normalen Verletzungen" durch Eltern, Ex-Partner und Freunde (die jeder in seinem Leben schon auf seine Art erlebt hat) sehe ich diese Art von Annehmen als eine gute Möglichkeit, die eigenen Themen zu bearbeiten.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch auf die Beiträge unter Gefühle wirklich fühlen... und Sich nicht mehr aufregen wollen verweisen.
Zuletzt geändert von Innere_Freiheit am Mi., 10.02.2010, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 10.02.2010, 23:20

Hallo Nurse_with_wound,
Nurse_with_wound hat geschrieben:
Wenn ich als Baby immer wenn ich schrie gegen die Wand geworfen wurde, dann brauche ich mir selbst deswegen heute noch lange nicht jeden Tag selbst eine in die Fresse hauen, nur um dem damaligen Peiniger zu beweisen, wie sehr er mir geschadet hat. [...]
Ist dir das widerfahren oder ist das nur ein Beispiel?
Sorry, wenn dies Verwirrung ausgelöst hat. Dies war nur ein bildhaftes Beispiel dass lingaroni hier eingebracht hatte.


Ansonsten denke ich, dass jeder selbst seinen funktionierenden Weg zur Verarbeitung finden muss.
Für mich ist es das "Annehmen" und "Zulassen" wie ich gerade an Anastasius schrieb.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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