besondere Beziehungen und Erfolge?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 07:37

lamedia hat geschrieben:Andererseits ist doch jeder Mensch jemand Besonderes und sollte sich (auch unabhängig von der Therapie) auch so fühlen dürfen. NIcht im Sinne von "ich bin besser" oder "ich bin mehr wert" - sondern "ich bin einzigartig".
jo... vermutlich aber ausnahmsweise z.B. bei einer narzisstischen PS, wenn der Patient ohnehin das Gefühl hat, besonders zu sein und ihm eine Sonderbehandlung zusteht (als nicht untypisches Symptom... und man muss auch nicht bereits alle Symptome abgelegt haben, wenn man Therapie macht: Darf also sein). In z.B. dem Fall stelle ich mir das wenig förderlich vor, wenn der Therapeut den Besonderheitsstatus auch noch zementiert. Sondern hier fällt das evtl. bereits als Symptom auf.

Aber ein anderer Schuh kann durchaus sein, warum ein Therapeut einem Patienten eine Sonderbehandlung zukommen lässt... ich meine das hat ja auch erheblich viel mit Gründen zu tun, die im Therapeuten liegen... seien dies therapeutische Gründe oder blinde Flecken oder oder oder. Mögliche Gegenübertragungen sind sogar in mancher Literatur beschrieben.
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Lockenkopf
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:02

stern hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach ist das bewuste produzieren von Abhängigkeit, den Pat. regredieren lassen, ein viel größeres Problem. Und das ist nach wie vor unter Analytikern üblich.
Woher weißt du, dass sich Therapeuten nicht auf den Patienten einstellen... und ggf. auf das bewusste Produzieren von Abhängigkeit und Regression verzichten? Nicht jede Therapie ist eine klassische... die (so mein Eindruck) oft als Vergleich herangezogen wird.

Ich halte es (auch geschlossen aus meinen Erfahrung) vielmehr für zunehmend unüblich, so vorzugehen.
Das mag ja sein. Nicht jeder tiefenpsychologisch arbeitende Psychotherapeut fördert Regression. Aber viele tun es nach wie vor.

Und meiner ist, selbst als ich mitteilte wie schlecht es mir damit geht, noch nicht mal auf das Thema eingegangen. Das heißt, er richtete den Schaden an und kümmerte sich nicht darum.
Und er geht bis heute nicht auf das Thema ein.

Nicht ohne Grund sorge ich durch meine Terminwahl dafür, das es nicht noch mal zu so einer Entwicklung kommen kann.
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stern
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:10

Lockenkopf hat geschrieben:Das mag ja sein. Nicht jeder tiefenpsychologisch arbeitende Psychotherapeut fördert Regression. Aber viele tun es nach wie vor.
Also reine Mutmaßung? In der Tiefenpsychologie ist GEZIELTE Regressionsförderung eigentlich gar nicht vorgesehen. Höchstens in der klassischen PA (die aber eigentlich keine Regelleistung ist - außer der Patient erhält eine Sonderbehandlung an der Kasse vorbei... dabei wird dann evtl. zusätzlich der gutachterliche Zweitblick ausgehebelt) oder allerallerhöchstens bei ich-starken erwachsenen Personen wie manchen usern hier, wo sich manche Probleme eh nicht stellen inkl. Missbrauchsgefahr, weil man erwachsen genug ist, sich missbräuchlicher oder schädlicher Verläufe zu erwehren.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 20.01.2016, 11:37, insgesamt 3-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:14

Lockenkopf hat geschrieben:Und meiner ist, selbst als ich mitteilte wie schlecht es mir damit geht, noch nicht mal auf das Thema eingegangen. Das heißt, er richtete den Schaden an und kümmerte sich nicht darum.
Und er geht bis heute nicht auf das Thema ein.
Nun, so sollte es tatsächlich nicht laufen, dass ein Therapeut nicht berücksichtigt, wenn ein Patient Schwierigkeiten "reklamiert"... hier wäre bewusste Regressionsförderung dann wohl fehl am Platz, wenn es als schädlich empfunden wird (die auch tatsächlich nicht jede Vorgehensweise vorsieht). Etwas zu unterschieden davon ist, wenn ein Patient auch so regrediert... dann ist aber wohl ebenfall zu schauen, wie man damit umgeht, so dass Therapie nicht schadet.
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Lockenkopf
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:37

stern hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Das mag ja sein. Nicht jeder tiefenpsychologisch arbeitende Psychotherapeut fördert Regression. Aber viele tun es nach wie vor.
Also reine Mutmaßung?
Nein kein Mutmaßung sondern persönliche Erfahrung!!!

Und in einer Analytischen Psychotherapie (AT, Kassenleistung) nach dem Standartverfahren, max. 300 Sitzungen, wird nach wie vor die Regression bewusst gefördert.

Und nach meiner Erfahrung wenden Analytiker diese Förderung unter Umständen auch in einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nach Standartverfahren an, oder nehmen sie in Kauf.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mi., 20.01.2016, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:41

Lockenkopf hat geschrieben:Nein kein Mutmaßung sondern persönliche Erfahrung!!!
Eine also?
Und in einer Analytischen Psychotherapie (Kassenleistung) nach dem Standartverfahren, max. 300 Sitzungen, wird nach wie vor die Regression bewusst gefördert.
SICHER nicht generell... sondern es gibt wohl diverse Unterschiede, je nach Störung bzw. Ich-Stärke. Sicher. Bei professioneller Arbeit zumindest schaut man, dass die "Indikation" einer Vorgehensweise auch gegeben ist.
Und nach meiner Erfahrung wenden Analytiker diese Förderung unter Umständen auch in einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie an, oder nehmen sie in Kauf.
Und wie unterscheidest du, ob man den Patienten GEZIELT regredieren lassen will... oder ob der Patient schlichtweg doch nicht so "erwachsen" ist?
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 11:58

stern hat geschrieben:
Und in einer Analytischen Psychotherapie (Kassenleistung) nach dem Standartverfahren, max. 300 Sitzungen, wird nach wie vor die Regression bewusst gefördert.
SICHER nicht generell... sondern es gibt wohl diverse Unterschiede, je nach Störung bzw. Ich-Stärke. Sicher. Bei professioneller Arbeit zumindest schaut man, dass die "Indikation" einer Vorgehensweise auch gegeben ist.
Während einer Analytischen Psychotherapie nach Standartverfahren wird die Regression generell gefördert.
Nach Standartverfahren bedeutet das keine Anpassung(keine Modifikation) des Verfahrens an das Störungsbild vorgenommen wird.
Und nach meiner Erfahrung wenden Analytiker diese Förderung unter Umständen auch in einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie an, oder nehmen sie in Kauf.
Und wie unterscheidest du, ob man den Patienten GEZIELT regredieren lassen will... oder ob der Patient schlichtweg doch nicht so "erwachsen" ist?
Wie wird Regression gefördert? Durch besonders abstinente Haltung. Der Therapeut gibt sich nicht persönlich zu erkennen.Durch enge Sitzungstermine usw.
Google mal Tiefenpsychogisch fundierte Psychotherapie versus Analytische Psychotherapie.

Ich habe mich seit meiner Kindheit nicht mehr als abhängiges Kleinkind gefühlt. Die Psychotherapiemethode/ der Psychotherapeut hat das hervorgerufen und mich leiden lassen.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:06

lamedia hat geschrieben:Was du antwortest, bezog sich ja eher darauf, dass "Besonderheit" für dich irgendwie auch libidinös konnotiert ist. Also ist demnach jemand Besonderes jemand, der inneren hohen Wert hat, weil er Lust/Wohlgefallen/Sympathie auslöst, und zwar signifikant mehr als andere. Und dass es demnach nur dann einen Wert hat, besonders zu sein, wenn man diese libidinöse Komponente auslöst/wahrnimmt und damit in eine Spitzenreiterposition gelangt, was Lust/Wert angeht.
Ja, das meine ich mit "besonders". Wie gesagt: Dass alle Menschen Individuen sind, ist ja klar. Aber das Besonderssein meint hier das Besonderssein FÜR jemanden. Für denjenigen eine bestimmte Bedeutung haben, die man für Andere nicht hat. Der Patient ist dann nicht mehr EIN Patient unter vielen (die ja alle einzigartig sind), sondern er ist DER Patient, der bestimmte Gefühle auslöst.

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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:12

leberblümchen hat geschrieben: Ja, das meine ich mit "besonders". Wie gesagt: Dass alle Menschen Individuen sind, ist ja klar. Aber das Besonderssein meint hier das Besonderssein FÜR jemanden. Für denjenigen eine bestimmte Bedeutung haben, die man für Andere nicht hat. Der Patient ist dann nicht mehr EIN Patient unter vielen (die ja alle einzigartig sind), sondern er ist DER Patient, der bestimmte Gefühle auslöst.
Kann aber auch sein, das der Pat. genau so gestrickt ist, das er das einzigartig sein erleben möchte und es deshalb auch so empfindet.
Obwohl er ja rational weis, das er nur ein Pat. unter vielen ist.
Und der Therapeut verhält sich erst mal so wie es der Pat. braucht um Vertrauen zu fassen, nennt sich komplementäres Verhalten. Erst wenn Vertrauen da ist, im Laufe de Therapie ändert der Therapeut seine Strategie und konfrontiert den Pat. nach und nach, häppchenweise, mit seinen Erwartungen.
Das kann man so in Ausbildungsmaterial für Psychotherapeuten nachlesen.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mi., 20.01.2016, 12:24, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:18

Lockenkopf hat geschrieben:Während einer Analytischen Psychotherapie nach Standartverfahren wird die Regression generell gefördert.
Nach Standartverfahren bedeutet das keine Anpassung(keine Modifikation) des Verfahrens an das Störungsbild vorgenommen wird.
Ah, o.k. Aber es wäre nur wirklich sinnfrei, wenn man die Indikation nicht berücksichtigen würde oder ein Fehler, wenn man diese falsch stellt. Und je nach Störung bzw. Ich-Stärke ist die Indikation nicht gegeben, regressionsfördernd zu arbeiten... was dann aber auch als psychoanalytische Psychotherapie zählt (dann aber insofern modifiziert). DIE Therapie gibt es ohnehin nicht.
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:22

stern hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Während einer Analytischen Psychotherapie nach Standartverfahren wird die Regression generell gefördert.
Nach Standartverfahren bedeutet das keine Anpassung(keine Modifikation) des Verfahrens an das Störungsbild vorgenommen wird.
Ah, o.k. Aber es wäre nur wirklich sinnfrei, wenn man die Indikation nicht berücksichtigen würde oder ein Fehler, wenn man diese falsch stellt. Und je nach Störung bzw. Ich-Stärke ist die Indikation nicht gegeben, regressionsfördernd zu arbeiten... was dann aber auch als psychoanalytische Psychotherapie zählt (dann aber insofern modifiziert). DIE Therapie gibt es ohnehin nicht.
Ja, es gibt modifizierte Analytischen Psychotherapien, je nach Störungsbild.
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:32

Lockenkopf, ich spreche hier von Beziehungen, die vom Therapeuten ausdrücklich als "besonders" bezeichnet wurden. Ich spreche nicht von Prinzessinenphantasien von Grundschulmädchen.

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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:42

leberblümchen hat geschrieben:Lockenkopf, ich spreche hier von Beziehungen, die vom Therapeuten ausdrücklich als "besonders" bezeichnet wurden. Ich spreche nicht von Prinzessinenphantasien von Grundschulmädchen.
Das mag ja sein, das was anders/besonders war in der Beziehung. Ändert aber nichts daran, das Pat. Pat. ist.
Und das weis Pat. auch, wenn er es wissen will.
Oder aber, Pat. ist in seiner Persönlichkeit so gestrickt, das diese ihn hindert das zu sehen.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:45

Lockenkopf hat geschrieben:Ja, es gibt modifizierte Analytischen Psychotherapien, je nach Störungsbild.
Eben... und es ist nicht regressionsfördernd zu arbeiten, wenn es nicht angezeigt ist. Dann hat entweder der Therapeut etwas übersehen (fehlerhaft gearbeitet also) oder es stellt sich heraus, dass es für den Patienten nicht passt, dann ist die Linie ebenfalls zu korrigieren. Aber für den, der ich-stark und erwachsen ist, passte eine andere Vorgehensweise (ggf. mit Regressionsnutzung) eben besser, weil die persönlichen Voraussetzungen ganz andere sind. Daher verstehe ich die Kritik an der Methode nicht, wenn es sich vielmehr so verhält, dass schlicht die Indikation verkannt wurde.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 20.01.2016, 12:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 12:48

leberblümchen hat geschrieben:Lockenkopf, ich spreche hier von Beziehungen, die vom Therapeuten ausdrücklich als "besonders" bezeichnet wurden. Ich spreche nicht von Prinzessinenphantasien von Grundschulmädchen.
Und natürlich gibt es das... verstehe nicht, warum das hier teilweise so zwanghaft negiert werden muss. Hat ja schon fast was von Idealisierung, wenn man man nicht anerkennen kann, dass auch Therapeuten nicht immer perfekt arbeiten (können).
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