Ich stecke immer noch in Bulimie & Depression

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)

Snoozie
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Beitrag Do., 18.06.2015, 16:59

sie konnte es eben nicht besser..
Ihr gestehst Du das zu! Dir selbst aber nicht.

Wenn Du nicht hingehen willst: Ist das vielleicht Dein Anteil, der nicht gesund werden möchte? Flüstert er Dir gerade als Rechtfertigung ein, dass der Therapeut Dir unsympathisch ist?

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sonnenschein1511
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Beitrag Do., 18.06.2015, 17:05

wie Silence schrieb:sich selbst annehmen um sich ändern zu können,aber sich ändern müssen,um sich zu akzeptieren...ziemlich unmöglich...ich übe schon lang an d Annahme,aber will nicht klappen.vllt auch,weil ich den hass auf mich noch nicht richtig rausgelassen habe?!
ich bin wirklich traurig über mein Leben,wie es jetzt ist und ich seh so wenig Hoffng bzw es ist vieles,was ich nicht forcieren kann,zb fehlen mir Kontakte zu Menschen,die mir gut tun..rausgehen fällt aber schwer zb...oder wenn d Beziehung und das haus...Entscheidungen Treffen,Ziele etc...

und eben immer noch:ich find nicht,dass ich genug tu,ja eben verallgemeinert,dass ich so,wie ich bin,gut genug bin..ich lebe in ständiger Angst,Kritik vom Freund zu erhalten odet wieder eine seiner Erwartungen nicht zu erfüllen...mein Selbstwert muss ja mega sein *Ironieaus*ist nicht schön,diese ständige Angst und Anspannung und druck...
ich hoff,ich find bald e gutem Thera!


Snoozie
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Beitrag Do., 18.06.2015, 17:08

Ich denke zurück …

und weiß noch, dass ich einen Status erreicht hatte, in dem ich - nur ganz leicht übertrieben jetzt - nach Amerika zu Fuß gegangen wäre, um aus der elenden Sch*** rauszukommen.

Ich wusste, es geht jetzt um nicht weniger als mein LEBEN. Und wenn mir der Thera noch so blöd oder fies vorgekommen wäre - ich hatte nichts mehr zu verlieren und wäre mir in dem Moment die Nächste gewesen. Was würde mich der Typ denn interessieren!?! Das Handeln FÜR MICH, endlich mal für mich, ist im gegenwärtigen Moment wichtig, nicht der Therapeut oder die Klinik oder der Mann im Mond! Und dann gucken, was kann ich mitnehmen? Mitzunehmen gibts überall etwas, wenn ich bereit bin.

Was ich sagen will: Es gibt einen Point of no return. Das zum Guten hin wie auch zur Selbstaufgabe. Und den gilt es zu erwischen. Jedes: "Ich mag den aber nicht" oder "Dem gebe ich keine Chance" füttert wieder die Selbstablehnung. Was Du brauchst, ist ein ganz klares: "ICH WILL!" Nicht "ich muss" oder "ich sollte" - das bedeutet für Dich ja nur immer Druck. Erst ein "Ich will" ist eine Entscheidung - Deine … und die kannst Du nur selbst finden.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 18.06.2015, 19:43

Sonnenschein,

es tut mir leid, dass ich gestern so negativ war. Ich werde dann immer schnell etwas sarkastisch - so ist mein Beitrag gestern zu sehen. Ich wollte deine Mutter nicht runter machen und angreifen (ich kenne sie ja nicht mal!), ich wollte deutlich formulieren, wie es eben auch sein könnte... Ich wollte es mal "Überspitzen" und schreiben, welches Bild HIER bei mir angekommen ist. Und ich denke auch gar nicht, dass ich unbedingt so sehr daneben liege damit, ABER es ist eben nur ein ganz kleines Zerrbild deiner Mutter gewissermaßen in der Rolle "Mutter der bulimischen Sonnenschein" - es ist nicht das Gesamtbild "Mutter von Sonnenschein" und erst recht nicht das Gesamtbild von ihr als Mensch. Will sagen: ich bin ganz sicher, dass sie getan hat, was sie konnte! Aber: man darf das dann trotzdem auch "schlecht" finden. Als Feststellung, nicht als Vorwurf... Und auch wenn man versteht, dass jemand "nicht anders konnte", darf man trotzdem wütend sein, wenn dies Personen einen selbst schlecht behandelt... Das ist allerdings tierisch schwer und ICH persönlich habe dann immer GAR KEINE GEFÜHLE mehr... Also: ich kann es auch nicht

Auf den Gedanken, dass deine Sucht erst entstanden ist, NACHDEM du dich von deiner Mutter abgelehnt gefühlt hast, also gewissermaßen als nachträgliche Bestätigung, bin ich gestoßen, weil ich mal irgendwo gelesen habe, dass Kinder besser damit leben können, sich selber die Schuld für Ablehnung/Hass auf Seiten der Eltern zu geben, als damit zu leben, dass Eltern schlecht sind (was sie ja wären wenn sie grundlos ein unschuldiges Kind ablehnen)... Kinder sind existentiell abhängig von ihren Eltern, und wenn sie sich nicht sicher sind, dass sie von diesen IMMER behütet werden, dann nutzen sie ihre eigenen Schuldgefühle als Krücke, um weiter denken zu können "Meine Eltern sind die allerbesten überhaupt und wenn ich mich richtig verhalte dann kann mir gar nichts passieren"... Mir fällt gerade auf, dass mein Thera so etwas ähnliches auch immer mal wieder sagt... Naja, bezogen auf DICH wäre wohl die Ess-SUCHT der ultimative Sündenfall, der für alle Zeit festlegt, dass DU schuldig bist und DEINE MUTTER dich nur deshalb ablehnt... Ich weiß absolut nicht, ob das zutrifft. Es war bloß eine Idee - und ich will damit deine Mutter nicht "beschuldigen" ! Für diesen Mechanismus können Eltern schließlich nichts, und auch nicht dafür, dass sie andere menschliche Schwächen haben, die ihnen vielleicht im Weg stehen bei der Kindererziehung... ABER: Mach dir auch mal bewusst dass DU gegen DIENE SCHWÄCHEN kämpft, dass Du schon zwei Therapien gemacht hast, jetzt die dritte angehst (toitoitoi)! Du arbeitest an dir! Deine Mutter, die getan hat, was sie konnte, aber eben ihre Defizite hatte (so verstehe ich dich jetzt) - was hat sie getan um sich zu verändern?? Du schreibst sie konnte es nicht besser (und das zu erkennen ist WICHTIG!) - aber hat sie etwas getan, UM sich zu verbessern? Wenn nicht - das ist ok, ich verstehe das und will das nicht verurteilen. Aber: DU TUST ETWAS um dich zu "verbessern"! Das ist toll! Sieht sie das? (und das zu erkennen wäre bestimmt auch wichtig!)

Also: Du darfst dem Thera morgen eine Chance geben, und dann darfst du stolz auf dich sein! Und selbstverständlich darfst du auch feststellen, dass er dir AUCH AUF DEN ZWEITEN Blick unsympathisch ist und weiter suchen... So viel dürfen - kein Müssen!!

Alles Gute für morgen,
Silence
Hello darkness, my old friend...

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Snoozie
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 10:38

Was mir immer wieder auffällt - und auch gerade hier in Sonnenscheins Faden: dass wir viel von unserem Leid mit unseren Gedanken selbst erschaffen. Wir denken Suchtgedanken - und natürlich folgen auch die Gefühle und damit Handlungen. Das wird unendlich wiederholt und geht so lange, bis sich der Vorgang völlig automatisiert hat und wir nicht mal mehr mitkriegen, was da abläuft: Wir fühlen uns ausgeliefert.

Eine Therapie dient ja nicht zuletzt dazu, diese Gedankenmuster zu ergründen und aufzubrechen; zu sehen, dass längst nicht alles, was wir denken, der Wahrheit und den Tatsachen und echten Gegebenheiten entspricht, sondern dass vieles einfach Interpretation und Urteil ist. Sie wird die alten Gedanken eliminieren und neue hinzufügen.

Und das kann, m. E. fast unabhängig davon, ob der Therapeut einem sympathisch ist, fast jede Therapie leisten. Deshalb ist auch jede Therapie wertvoll, insofern natürlich nur, wie weit man sich selbst dafür öffnet. Alles, womit man die Therapie infrage stellt, und alle erdachten Gründe dagegen, dienen nur als Ausweichmanöver - die man meiner Meinung nach an einem bestimmten Punkt nicht mehr zulassen darf. Hier ist "Strenge" mit sich selbst die bessere Strategie.

Die Gefahr ist sonst, dass man mit den ständigen Anläufen und wiederholten Kneifen vor sich selbst immer unglaubwürdiger wird, was wiederum den Selbsthass füttert. Und so kann sich der alte Kreis unendlich weiterdrehen … Ich würde keine Ausrede mehr gelten lassen an dieser Stelle, Sonnenschein. Nimm allen Mut zusammen - und geh hin.

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 15:34

klar,hätte ich hingehen sollen..war ich aber nicht.jetzt ist es so.füttert ganz klar den Selbsthass..ich konnte mich nicht durchringen...zu anstrengend,zu depressiv..Bulimie stärker...

und snoozie:gerade diese Gedankenarbeit hab ich zu genüge gemacht in all meinen Therapien.was sind meine GedankenMuster?was kann man anders sehen?wie kann man es formulieren,dass es passt?wie kann man das in den Alltag bringen,wie kann man alte Muster angehen und stoppen? etc pp.das hat mir herzlich wenig gebracht.ich weiß,wie ich stattdessen denken könnte,welche Gedanken mich noch tiefer hineinziehen ..ich hab versucht,diese im Alltag zu denken,mir aufgezwungen,mich mit lauten Stopps gestoppt...aber es bleibt in mir...Gedanken sind an der bewussten Oberfläche.und die Arbeit da greift bei mir nicht.
und noch bei einer Sache stimm ich absolut nicht zu:nicht jede Therapie kann gute Arbeit leisten..sicherlich kann ein Therapeut dir das oben beschriebene erläutern und deine Gedanken analysieren..aber er muss es schaffen,mich zu packen,auch meine Gefühle und sehen,dass Gedanken ebene mit den Gefühlen nicht reicht..

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 15:39

und ich finde ein Infragestellen der Therapie genau richtig...es gibt Widerstände in mir.nicht nur oberflächliche,auch darunter und ich wünsche mir der Therapeut bleibt dann dran..ich seh es nicht,und wenn ich es spüre,heulen ich zwar und hab mich in der Therapie geöffnet,aber er hätte tiefer gehen müssen...ich hab immer gesagt,dass ich ihn versteh und es auch so seh und ich mich mir gegenüber auch zu streng empfinde,aber es nicht so fühle.ich muss es mir einreden,was natürlich nicht hilft.hier redet dein verstand gegen etwas an..das klappte bei mir nicht...er konnte nicht mehr,ich zu dem Zeitpunkt auch nicht und ich hätte ach nicht gewusst,wie..aus eben keine fas haben,was nicht geklappt hat

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 15:55

Silence: hab auch schon snoozie gerade gesagt,dass ich da war,und ich fühle ich grottenschlecht...schuldgefühle hoch 10....und einsam..man,bin ich allein...naja,alles selber Schuld...und mich beim Freund ausheulen auch unmöglich,da Trost danach gibt es nicht...seine wirte tun dann eher mehr weh durch sein Unverständnis...super,wieder total abhängig von seiner Art..will ihn jetzt auch noch nicht mal sehen..naja,ic müsste wahrscheinlich echt gesundh sein,um ihn zu schätzen und gern mit ihm zusammen zu sein,odr?also wieder ich...
du hattest also auch eine Mutter,die nicht alles richtig gemacht hat...hast du Kontakt zu ihr?! sie hat einen KlinikAufenthalt gehabt,um ihre Kindheit aufzuarbeiten.sie hat aber nie geschafft,m.M.n.,sich ihre Fehler einzugestehen und sie sich zu verzeihen...sie läuft mit starken SchuldGefühlen rum,die sie aber total verdrängt und meinem Vater alles in d Schuhe schiebt oder eben sagt,wenn ich es denn vor Jahren,mal angesprochen habe,dass es doch genug sein muss mit dem reden..sie tut mir auch leid,ich würde sie gern von ihren Schuld Gefühlen befreien (absolut nicht meine Aufgabe,ich weiß),damit e besseres Verhältnis möglich ist...sie sagt auch immer selbst,sie sei nicht schuldig und es gäbe in d Zusammenhang nicht das Wirt Schuld.hat sie recht..kriegt es aber auch nicht gebacken...das zudem,ob sie an sich gearbeitet hat..
da ich ihr lange schon sage,es gehe mir gut,ist Therapie und Fortschritte kein Thema mehr...Thema Bulimie gibt es nicht mehr..aber zu deiner frage,ob sie sieht,dass ich was getan hab oder auch Tu,wenn was nicht läuft:sie fragt immer wieder nach,gibt Ratschläge usw...ich bin ihr nicht schnell genug..vllt werfe ich mir deshalb auch vor,nicht gut genug zu ein,nicht genug zu tun etc...sie erlaubt mir quasi nicht mein Tempo...

boar,hass mich so wegen der Absage heute und das Wetter verstärkt Och d Depression und dann bin ich noch vollkommen allein...


Snoozie
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 17:12

klar,hätte ich hingehen sollen..war ich aber nicht.jetzt ist es so.füttert ganz klar den Selbsthass..ich konnte mich nicht durchringen...zu anstrengend,zu depressiv..Bulimie stärker...
Deine Entscheidung.
boar,hass mich so wegen der Absage heute und das Wetter verstärkt Och d Depression und dann bin ich noch vollkommen allein...
Ohne Worte.

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 17:59

Hey Sonnenschein,

Schade, dass Du nicht da warst. Ich sehe es allerdings ein kleines bisschen anders als Snoozie und denke, das evt die Sache anders gewesen wäre, wenn er dir am Telefon sympathisch gewesen wäre. Ich finde, du hättest ihm eine Chance heute geben sollen. Aber bei den ganzen Zweifeln, die du nun einmal hast, kann ich schon verstehen, dass man sich nicht aufrafft, wenn der Thera auch noch unsympathisch ist. Also: Weitermachen!!!!! Telefonieren, probieren!!!

Klar, das war nicht gut heute, und ja, es nährt den Selbsthass - aber nur weil du Anlaufschwierigkeiten hast bedeutet das nicht, dass es nie klappt. Und das ALLEINE SEIN kannst nur du verändern, aber sieh auch mal, was du HAST! Da ist ein Freund neben dir. Und wenn du ihm eine Chance gibst, kann er auch für dich da sein. Wenn er das aber nicht richtig kann oder will, dann ist er vielleicht der Falsche - und ohne ihn wäre der Platz frei für den Richtigen... ??? Ich will dir nichts einreden, aber den Gedanken: ich bin krank deshalb bin ich nicht richtig und DESHALB ist er nicht für mich da bzw will ich ihn nicht - den Gedanken finde ich sehr seltsam. Denn DEIN freund muss ja HEUTE für DICH der richtige sein und nicht in einer fernen Zukunft oder für die Nachbarin oder so...

Zu der Mutter- Problematik schreibe ich später mal was. Aber ein bißchen Sonne wollte ich dir schonmal hier lassen...
LG
Hello darkness, my old friend...

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 21:33

so... jetzt vom Laptop, nicht vom Smartphone


Die Erfahrung mit der VT, die versucht Denksätze zu verändern (auch so etwas wie NLP) kann ich nur teilen, Sonnenschein. Das alleine hat mir einiges gebracht, aber nicht die Heilung... Nur: Alleine die Analyse bringt es auch nicht. Letztlich greife ich HEUTE mit dem, was sich durch die PA ändert, oft auf Denksätze etc aus der VT zurück, die ich früher nicht nutzen konnte, denen ich jetzt aber anders begegnen kann... Also: Die Therapien, die du gemacht hast, waren nicht umsonst, wenn auch nicht ausreichend. Letztlich wird "beides" geschehen müssen - aber ich widerhole mich

Du hast nach meiner Mutter gefragt. Das ist nicht leicht zu beantworten. Ich denke auf jeden Fall, dass sie viele Fehler gemacht hat, und zwar nicht bloß Fehler, wie sie eben passieren, sondern sie hat auch Situationen herbeigeführt, in denen ich in Gefahr war, was sie allerdings ordentlich verdrängt oder umgedeutet hat... Ich habe ihr einmal vorgeworfen, dass sie mich vernachlässigt hat und auch Beispiele genannt (z.B. hat sie nie mit mir Zähne geputzt, immer nur gesagt ich soll das machen - konnte ich natürlich nicht als Kind), und sie hat dann sehr ernsthaft erklärt, dass sie mich eben zur Selbstständigkeit erziehen wollte und stolz darauf war, mich als ihr jüngstes Kind "laufen" lassen zu können ohne mich beglucken zu müssen... Andere Situationen werden plötzlich so dargestellt, als ob ICH das so gewollt hätte... Naja - ich mache ihr schon Vorwürfe (ja nach meinem Zustand mehr oder weniger), allerdings bringt es überhaupt nichts, diese mit ihr zu bereden - weshalb meine Wut immer schnell verschwindet (ich fühle dann wirklich NICHTS mehr), aber nicht vergeht... Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass es letztlich nicht um Zähneputzen geht... Ich hatte mit deutlich mehr zu kämpfen als Kind. Aber bei diesen Themen hört bzw spricht sie GAR nicht, also wollte ich mal mit etwas "Kleinem" anfangen... In gewisser Weise "ersticke" ich also an meiner Wut - und dissoziiere. Ich sehe durchaus, dass meine Mutter selber nicht gesund ist, dass sie gestört ist. Und ganz klar, das hat sie sich vermutlich nicht ausgesucht, vermutlich kommt das ja "irgendwoher". Aber: Meine Mutter hat die Intelligenz und die Mittel, das zu erkennen und zu behandeln. Sie hat dazu auch viele Angebote bekommen, zuletzt aufgrund mehrerer Krankheiten (teils mit psychosomatischer Komponente), die im Laufe ihres Lebens immer ernster wurden - aber sie hat noch jedes Angebot ausgeschlagen. Oder schnell abgebrochen. Immer waren die Anderen schuld, hatten keine Ahnung oder so etwas. Ich will sie nicht verurteilen für das, was sie IST. Aber ich möchte sie auch nicht mehr schützen - das hat sie mit mir ja auch nicht gemacht. Und Fakt ist eben auch, sie ist wie sie ist auf Kosten Anderer. Ich habe vor einiger Zeit erkannt, dass es nicht "ihr Glück" ist, das sie da aufbaut. Nein, sie ist UNGLÜCKLICH auf Kosten Anderer... Aber die Mühe sich helfen zu lassen und an sich zu arbeiten - die nimmt sie nicht auf sich. Und klar, da kann man wieder sagen, dass sie einfach nicht kann - nur wie weit möchte man das Spiel treiben? Wenigstens einen VERSUCH hätte sie machen können. Deine Mutter hat es versucht - leider nicht so erfolgreich anscheinend... Mach es besser als sie!!!
Naja - ihre Schuldgefühle "auslagern" auf Mann und Kinder - das kann meine Mutter jedenfalls auch recht gut... Und grundsätzlich gilt: Keiner leidet so wie sie... Also: ich habe bei meiner Mutter nie eine Chance gehabt - ich war und bleibe immer schuldig, unmöglich, unwert... Schade, dass ich das auch bleibe, wenn ich dagegen anstürmen will - jedenfalls in mir drin (noch).
Inzwischen haben wir nur noch sehr sporadischen Kontakt. Ich breche ab, sobald sie mich "runter" macht. Ganz ruhig, ohne Streit. Ich gehe einfach. Das hat nicht viel bewirkt - aber doch ein bisschen. Und ganz abbrechen möchte ich den Kontakt nicht, weil das auch bedeuten würde, das ich meinen Vater und meine Schwestern mit hineinziehe - und wahrscheinlich verlieren würde. Warum mir DAS noch etwas bedeutet? Ich weiß es nicht... Aber es ist so. Dazu kommt: meine Mutter hat seit letztem Jahr unheilbar Krebs. Versteh mich nicht falsch, ich freue mich darüber absolut nicht, und ich HABE auch Mitleid mit ihr. Aber: ich denke schon hin und wieder, das die Zeit FÜR mich arbeitet... Meine Familie ist ein total schwieriges Thema, jeder für sich und alle zusammen. Ich stecke da noch mittendrin - aber zur Zeit ist das mein Stand...

Liebe Grüße,
Silence
Hello darkness, my old friend...


Snoozie
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Beitrag Sa., 20.06.2015, 10:26

. Ich sehe es allerdings ein kleines bisschen anders als Snoozie
Glaube ich gar nicht mal, Silence; denn auch mir mangelt es nicht an Verständnis, nur sehe ich halt, wie schnell man geneigt ist, Vorwände zu suchen, um sich doch nicht zu bewegen.

Ich verurteile ja keineswegs, nur tut es mir unendlich leid um jede vergebene Chance für Sonnenschein. Vielleicht war es eine, vielleicht auch nicht. Zu fürchten ist, sie hat sich schon so festgesetzt - dass sie sich sich immer noch mehr fesselt. Aber dies ist nun gelaufen. Es ist, wie es ist. Schwamm drüber.

Ich wünsche Dir, Sonnenschein, dass Du Dich damit nun nicht mehr herunterziehst und weiterhin in der Lage bist, nach Hilfe Ausschau zu halten.

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sonnenschein1511
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Beitrag Sa., 20.06.2015, 12:07

Hallo Silence ,traurig das mit deiner Mutter.es liest sich so,als ob du der Bumann seist,also deine übrige Familie sich gut versteht und du der Außenseiter seist?!immerhin scheint sie dir nicht immer wieder zu sagen,wie sehr sie dich liebt etc.denn ist eine Mutter nicht immer"schlecht",kann man sich vllt etwas leichter abkapseln.du bist mitten in d Prozess und es wird wohl aich noch andauern.hoffentlich nicht bis ins späte alter.da kenn ich auch welche aus meiner Psychodramagruppe.

ich hab gestern wieder in einigen Blogs zum Thema Bulimie gelesen und diese vertraten die krasse Ansicht,dass Bulimie Gewohnheit sei und man wieder Lernen muss.etwas seh ich das auch so.und es löst in mir ein so schlechtes Gewissen aus,dass ich dieses Verlangen nach e fa nicht aushalte oder wie gestern d fa vorzieh,anstatt mit deiner extremen Unruhe umzugehen...es liest sich so toll,was die geschafft haben und ich vergleiche mich natürlich.eine hat wenigstens geschrieben,dass neben (vllt auch vor) der umgewöhnung der Aufbau von Selbstliebe,zumindest etwas,Selbstverantwortung und Selbstbewusstsein steht...dennoch denk ich,wie ihr auch,dass das ändern des Essverhaltens parallel laufen muss bzw ziemlich schnell nach dem Aufbau der Selbstliebe.Selbstliebe im sinne von ich möchte meinem Körper gut tun...etc.
ich hab mir gestern Abend für heute früh auch vorgenommen,Gymnastik gegen d Anspannung zu machen,danach zu frühstücken,und danach mich mit der Freundin zu Treffen,statt zu fressen..mein Freund ist nicht da.es hat geklappt,aber statt mich zu freuen(weils zu leicht war?!),denk ich nur an heute Abend und erwarte von mir,das so toll zu machen,wie d Frauen in den Blogs:Heishunger aushalten und normal essen...ich seh mich aber nur wieder im fa...warum bin ich so schwach?!warum kann ich nicht sagen,ich Tu es für mich?wenn ich es heute machen würde,täte ich es,um gute Leistung zu vollbringen..ach man


Snoozie
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Beitrag Sa., 20.06.2015, 13:01

Die abgesagte Therapiestunde gestern - sie hätte Dir vielleicht ein paar Antworten vermitteln können. Stattdessen im Web neue Fragen zu sammeln - was bringt Dir das wirklich?

Ich lese Dich, merke aber, ich weiß Dir nichts mehr zu sagen - … meine, jetzt bist Du gefordert, und zwar mit Handeln, nicht mehr mit Denken und Grübeln und Hinterfragen. Das dreht sich nur immer weiter im Kreis herum, und tatsächlich kommt kein Süchtiger aus dem Teufelskreis heraus, ohne die Tür nach draußen zu durchschreiten.

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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 20.06.2015, 14:25

Hi Sonnenschein,

nein, gesagt sie würde mich lieben hat meine Mutter noch nie. Aber ich bin nicht der alleinige Bumann, die Rolle ist in unserer Familie mehrfachbesetzt
Und bis in mein hohes Alter wird sie nicht leben... Also, ja ich bin im Prozess und nein, ewig dauert der nicht. Viel mehr Angst habe ich davor , die "innere" Mutter nicht los zu werden bzw verändern zu können.

Zu deinen Gefühlen bzgl der Bulimie kann ich nicht mehr viel sagen, so leid es mir tut. Aber ohne Therapie sehe ich kaum eine Chance für dich. Du könntest dort ergründen, warum du "zu schwach" bist und wie du stärker wirst. Gleichzeitig müsstest du natürlich auch schon etwas tun. Ja. Aber du setzt dich lieber auf einer rein theoretischen Ebene damit auseinander. So nach dem Motto "ich nehme mir jetzt xx vor und dann klappt das so wie bei denen im Netz" - nur wieder bloß nicht die scheiße durchstehen... Ich kenne das allzu gut von mir selber. Und manchmal kann man eben noch nicht anders. Aber wirklich was ändern kann sich erst, wenn man auch etwas ANDERS macht... Damit meine ich jetzt nicht die verhaltenstherapeutischen Kniffe , sondern die Herangehensweise...

Ich habe aber noch eine ganz andere, egoistische Frage: wie fühlt sich das an, wenn deine Mutter sagt sie liebt dich ? Und liebst du sie?

LG ,
Silence
Hello darkness, my old friend...

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