schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:09

Justus hat geschrieben:Ich würde die Therapeutin nochmal um ein Gespräch bitten! Um zu klären was passiert ist...

...aber ich fürchte dafür bist du nicht bereit...
Stimmt, dazu bin ich nicht bereit (siehe mein voriges Statement) - und nebenbei erwähnt, die Thera auch nicht (sie hat mir ja klipp und klar geschrieben, dass sie mich ab sofort ignorieren wird).

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:12

Therapietrauma hat geschrieben:
Aber meine Aufforderung, eine stationäre Therapie nicht immer wieder zu erwähnen, weil ich mich bewusst für die ambulante Therapie entschieden habe und mich das eEmpfehlen einer stationären Therapie beleidigt.
Wenn sie aber nun aus fachlichen Gründen eine stationäre Therapie für notwendig hält dann liegt es in ihrer Verantwortung dich darauf hinzuweisen, ganz egal wie du das findest.

Wenn ich sagen wir mal einen Krebs habe und der Arzt den so schlimm findet daß ich eine Chemotherapie benötige ist es ebenfalls die Pflicht des Arztes dies mit Nachdruck zu betonen, auch wenn ich dazu aus Gründen xy keine Lust habe (ist übirgens so in meinem Bekanntenkreis passiert, aber nach dem Rückfall des Krebses war er dann doch ganz schnell gewillt alles zu tun was die Ärzte anordnen, nur sind seine Überlebenschancen nun leider kleiner als beim ersten Auftreten)

Eine medizinische Behandlung ist nun halt doch nicht etwas wo sich ein Patient völlig autonom und nach Gusto irgendwas aussuchen kann, da sie einfach von medizinischen (oder auch psychiatrischen) Notwendigkeiten abhängen, und wo eine Fachperson einschätzen sollte was angemessen ist.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:18

Hallo, Therapietrauma.

Ich habe mir den ganzen Thread heute 'mal durchgelesen, und ich muss gleich schreiben (und ich glaube, das wurde irgendwo auch schon ähnlich erwähnt): Mir stösst es enorm sauer auf, dass du deine Situation hier als "retraumatisierend" beschreibst. Ich wurde selbst (damit bin ich ja nicht alleine hier) mehrfach traumatisiert, und diese Beschreibung von dir verwässert den Begriff m. E.

Was du erlebt hast, ist für mich eine ganz normale Konfliktsituation. Vielleicht war die Thera. auch einfach nicht die Richtige für dich. Basta.

Ähnliches habe ich auch schon erlebt, mich hat es nicht umgehauen.

Nun ist das erst einmal nur meine Meinung. Und für mich steigerst du dich einfach in etwas hinein. Ziemlich.

Du solltest allerdings auch in Betracht ziehen, dass deine Sicht nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmt. Dass dir Freunde etc. in der Beurteilung der Situation zugestimmt habe ... Joa, sie haben nur deine Interpretation und Beschreibung gehört. Auch das wurde hier schon erwähnt.

Und, ganz ehrlich: Sich selbst diagnostizieren? Völlig egal, welche Ausbildung du hast, in dieser Situation bist du die Patientin mit ihren Problemen und nicht die Fachfrau, hast also auch keinen neutralen, distanzierten Blick mehr. Auch wenn du das vielleicht anders siehst.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:34

münchnerkindl hat geschrieben:
Wenn sie aber nun aus fachlichen Gründen eine stationäre Therapie für notwendig hält dann liegt es in ihrer Verantwortung dich darauf hinzuweisen, ganz egal wie du das findest.
Sie hat nie gesagt, dass sie es für notwendig hält (dazu hätte sie ja ihr rumgschlängel aufgeben müssen und eine klare Ansage machen), sondern nur gesagt, sie will mir lediglich alle Möglichkeiten die bestehen aufzeigen. Und ich habe 3x gesagt, stationär ist FÜR MICH keine Möglichkeit und trotzdem hat sie es ein 4. Mal gesagt. Da wird man irgendwann einfach wütend.

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:35

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:
Ähnliches habe ich auch schon erlebt, mich hat es nicht umgehauen.
Schön für dich, dann bist du halt nicht so eine Mimose wie ich. Ich bin es aber und sie wusste es und das macht es so schlimm!
*Hamsterrad*

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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:41

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Und, ganz ehrlich: Sich selbst diagnostizieren? Völlig egal, welche Ausbildung du hast, in dieser Situation bist du die Patientin mit ihren Problemen und nicht die Fachfrau, hast also auch keinen neutralen, distanzierten Blick mehr. Auch wenn du das vielleicht anders siehst.
Stimmt, das sehe ich ganz anders: ICH kenne MICH am besten, hab nen gut 3-stelligen IQ und kann lesen. Wenn dann in den ICD- und DSM-Kriterien steht, das, das und das muss erfüllt sein um von dem, dem oder dem zu sprechen, dann ist das wie einfachste Mathematik- 1 + 1 = 2

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:44

Was macht es für dich so schlimm - dass sie wusste, womit du Schwierigkeiten hast, und sich trotzdem auf eine entsprechende Weise verhalten hat?

Das ist nicht schön, schon klar. Und wenn du in dieser Hinsicht besonders empfindlich reagierst, ist es auch besonders schlimm. Auch klar.

Aber ist es dir nicht möglich, einmal innerlich Abstand zu nehmen von deinen Gefühlen und Ansichten? Das kann manchmal schon viel helfen.

Und hast du sie einmal gefragt, weshalb sie sich so verhalten hat? Kann ja auch aus Nachlässigkeit passiert sein. Das ist auch nicht besonders angenehm, aber menschlich und normal. Realität.

Oder hast du sie gefragt und ich hab's überlesen?
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:49

Nun musste ich das Lachen unterdrücken ... Entschuldige.

Die Aussage "Ich kenne mich am besten" habe ich gerade neulich aus meinem Mund gehört. Stimmt auch. Und ich bin auch nicht gerade dumm.

Deswegen stecke ich trotzdem in meiner Haut, habe meine Gedanken, Gefühle, auch meine Probleme und bin deshalb die Patientin.

Damit will ich gar nicht behaupten, dass du dich selbst nicht richtig beurteilen kannst. Das kann ich auch. Trotzdem würde ich nie behaupten, es besser zu wissen als mein Therapeut. Ich kann anderer Meinung sein, als er es ist. Aber da er der Fachmann ist (eben: Patient(in) - Therapeut(in)), halte ich es zumindest für angebracht, auch in Betracht zu ziehen, was er sagt über eine Diagnose.

Wenn du das nicht tun kannst (ich glaube, auch der Begriff "Respekt" ist hier schon gefallen), war es vielleicht einfach nicht die richtige Thera. für dich.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:53

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Und hast du sie einmal gefragt, weshalb sie sich so verhalten hat? Kann ja auch aus Nachlässigkeit passiert sein.
Ja, in dem Brief, den ich ihr geschrieben habe, habe ich sie einiges gefragt, unter anderem auch, warum.
Aber die einzige Antwort, die ich auf all meine Fragen (und natürlich auch Vorwürfe) bekam, was das schon mehrfach erwähnte: "Ich werde Sie ab sofort ignorieren."

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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:56

@Therapietrauma: So weit ich es jetzt bei Dir gelesen habe, lehnst Du beides, eine stationäre Therapie, und eine Borderline-Diagnose ab, weil Du Dich dadurch beleidigt fühlst. Aber warum stellst Du Dir dann andere Persönlichkeitsstörungen, die sind doch auch irgendwie beleidigend, oder nicht? Borderline hat viele Ausformungen und Schweregrade, es ist evtl. schon ein bisschen verständlich, wenn diese Thera in Dir eine Borderlinerin vermutet, wenn Du so impulsiv reagierst. Du bist doch hochintelligent, dann hättest Du Dir diese Reaktion eigentlich ausrechnen können. Eben Wut + Mimose = typisch Boderline. Warum hast Du Dich nicht irgendwie zusammengerissen, damit Du zu einer anderen Persönlichkeitsstörung passt, die Du akzeptieren kannst? Oder warst Du eben doch so, wie Du bist, und das passt zu Borderline?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:05

[quoteAber die einzige Antwort, die ich auf all meine Fragen (und natürlich auch Vorwürfe) bekam, was das schon mehrfach erwähnte: "Ich werde Sie ab sofort ignorieren."][/quote]

Habe ich gelesen und zur Kenntnis genommen. Aber auch über die Art, wie du diesen Brief geschrieben hast, hast du dich geäussert.

Der Ton macht die Musik. Diese Antwort wäre von meinem Thera. gekommen, wenn er von mir einen Brief gekriegt hätte, der so ruppig ist, wie es hier durchschimmert. Auch das ist Realität.
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:06

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Deswegen stecke ich trotzdem in meiner Haut, habe meine Gedanken, Gefühle, auch meine Probleme und bin deshalb die Patientin.
Und wenn ich als Patientin sage, ich habe stundenlange Panikzustände und in den Zwischenräumen einfach nur den Wunsch, tot zu sein und das ist mein asolut vordringlichstes Problem, weil mich das derzeit an den Rand der Arbeitsfähigkeit bringt und bekomme dann plötzlich in der 8. Stunde gesagt, das sei überhaupt gar kein Problem, das einzige Problem, das ich habe und an dem man arbeiten muss, sei meine Beziehungsunfähigkeit (ich bin nicht beziehungsunfähig, sondern absolut beziehungsunWILLIG, woran ich auch nix ändern will!), dann ist das schon eine harte Keule. Da hab ich mich einfach komplett verarscht, übergangen und vor allem missachtet gefühlt.

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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:15

Nun gut, dann hat sie dich offenbar nicht richtig eingeschätzt oder missverstanden. Eine Idiotin, oder inkompetent, oder unsensibel ... Oder eben einfach nicht passend.

Aber soetwas kommt vor, wenn man auf der Suche nach einem Therapeuten oder einer Therapeutin ist, weisst du?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:19

***elana*** hat geschrieben:@Therapietrauma: So weit ich es jetzt bei Dir gelesen habe, lehnst Du beides, eine stationäre Therapie, und eine Borderline-Diagnose ab, weil Du Dich dadurch beleidigt fühlst. Aber warum stellst Du Dir dann andere Persönlichkeitsstörungen, die sind doch auch irgendwie beleidigend, oder nicht? Borderline hat viele Ausformungen und Schweregrade, es ist evtl. schon ein bisschen verständlich, wenn diese Thera in Dir eine Borderlinerin vermutet, wenn Du so impulsiv reagierst. Du bist doch hochintelligent, dann hättest Du Dir diese Reaktion eigentlich ausrechnen können. Eben Wut + Mimose = typisch Boderline. Warum hast Du Dich nicht irgendwie zusammengerissen, damit Du zu einer anderen Persönlichkeitsstörung passt, die Du akzeptieren kannst? Oder warst Du eben doch so, wie Du bist, und das passt zu Borderline?
Ich habe der Ex-Thera objektiv nie ein Borderline-typisches Verhalten präsentiert. Subjektiv findet sie es selbstschädigend, wenn man seine Meinung äußert (was jeder normale Thera als Sinn und Zweck einer Therapie sieht) und mein Ansprechen meiner Angst auch von ihr enttäuscht zu werden, sieht sie als panisches Borderline-Bemühen, nicht verlassen zu werden.
Das finde ich total IRRSINNIGE Fehlinterpretation.

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Therapietrauma
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:22

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Nun gut, dann hat sie dich offenbar nicht richtig eingeschätzt oder missverstanden. Eine Idiotin, oder inkompetent, oder unsensibel ... Oder eben einfach nicht passend.

Aber soetwas kommt vor, wenn man auf der Suche nach einem Therapeuten oder einer Therapeutin ist, weisst du?
Nein, das wusste ich nicht und damit hätte ich - wie auch schon mehrfach erwähnt - auch niemals gerechnet
In meinem Umfeld haben schon SEHR viele Leute eine Therapie gemacht, aber noch nie hat jemand etwas derartiges berichtet. Und weil es ja meine allererste Therapie war, hatte ich auch noch keine Vorerfahrungen.

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