der glaube an gott entsteht in der oralen phase sicher nicht, aber der glaube daran, dass "das leben gut ist", weil die mama (die gottgleiche, die alles kann und für alles sorgt) nach 10-minütiger abwesenheit (wäsche aufhängen) wieder zurückkommt und sich dem kind wieder zuwenden wird, es versorgen wird..etc.debussy hat geschrieben:"der glaube" ist aber nichts, womit man auf die welt kommt. es gibt kein glaubensgen.
auch gibt es in der entwicklung eines kindes kein phase, in der dann der glaube entsteht.
insoweit ist dieser glaube also eine art gewissheit (auch religiös gläubige verstehen ihren glauben als eine gewissheit, die sich wie eine warme hülle über die ungewissheit bzw. die rein sachliche spekulation [incl. wahrscheinlichkeitsberechnung] spannt).
da manche kinder sehr sicher vertrauen, während andere schnell anfangen, sich zu ängstigen, so wie manche hunde, die vor dem supermarkt angebunden werden, unentwegt jaulen und sich fragen "wird mein mensch JEMALS wiederkommen?", während andere hunde (urvertrauend) ganz ruhig auf ihren menschen warten, und das bei in etwa gleichem erfahrungshintergrund (erfahrung von sicherheit durch tatsächlich vorhandene warme zuwendung, verlässlichkeit etc.), könnte man das vorhandensein von so etwas wie einem glaubensgen durchaus annehmen.
meine persönliche meinung ist: je stärker das urvertrauen und die selbstsicherheit, das ruhen in sich, ausgeprägt ist, desto schlechteres spiel haben später die rattenfänger, die ihre verbalisierte religion verkaufen und als sozialpolitisches machtinstrument und als gelddruckmaschine missbrauchen wollen.
das würde bedeuten: je ausgeprägter die glaubensfähigkeit (das urvertrauen, die gewissheit) ist, desto weniger hat ein mensch es nötig, sich mit glaubensdogmen gefangennehmen zu lassen und die grosse, aus der frühesten kindheit verbliebene sehnsucht nach mama/papa/"gott" durch eingebundenheit in ein religiös-dogmatisches system (pseudo)befriedigen zu lassen.