Therapieabbruch
Liebe Sandrin
Rilke hat ja schon erwähnt, dass Du nicht unbedingt hingehen musst. Ich ging auch nicht mehr hin, sondern brach per E-Mail ab. Ich erklärte dem Thera nach den probatorischen Sitzungen, dass ich keine Therapie mehr machen will, allgemein nicht, weil mir klar wurde, dass ich mich nicht verändern möchte, sondern mich selbst bleiben will. Ich sei ihm dankbar, dass er mir dies ausreichend verdeutlicht habe, um mich klar entscheiden zu kommen, was sicher öfter vorkomme, da er dies so klar betone. Danach schrieb ich meinem jetzigen Thera und machte bei ihm weiter. Es war ein Klacks. Es braucht also nicht unbedingt die "große Abrechnung".
Rilke hat ja schon erwähnt, dass Du nicht unbedingt hingehen musst. Ich ging auch nicht mehr hin, sondern brach per E-Mail ab. Ich erklärte dem Thera nach den probatorischen Sitzungen, dass ich keine Therapie mehr machen will, allgemein nicht, weil mir klar wurde, dass ich mich nicht verändern möchte, sondern mich selbst bleiben will. Ich sei ihm dankbar, dass er mir dies ausreichend verdeutlicht habe, um mich klar entscheiden zu kommen, was sicher öfter vorkomme, da er dies so klar betone. Danach schrieb ich meinem jetzigen Thera und machte bei ihm weiter. Es war ein Klacks. Es braucht also nicht unbedingt die "große Abrechnung".
Lieben Gruß
elana
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Es geht mir auch nicht um die große Abrechnung, sondern darum, dass er es mir schon schuldig ist, mir ins Gesicht zu sehen und endlich mal Tacheles zu sprechen. Diese Therapie hat bislang über 1000 Euro gekostet. Ich bin auch nicht dafür, alles nur finanziell zu bewerten. Es geht auch nicht um Betriebswirtschaft oder so. Aber: Man muss sich schonmal überlegen, ob man einem Handwerker so viel Geld zahlen würde, der dir noch nicht einmal sagt, was denn am Auto kaputt ist und was zu "richten" ist.
Ich hoffe für dich (und wünsche es dir), dass du da nicht enttäuscht wirst.dass er es mir schon schuldig ist, mir ins Gesicht zu sehen und endlich mal Tacheles zu sprechen
Deine Erwartung würde voraussetzen, dass er es so sieht wie du bzw. dass er das Problem erkennt.
Vergiss nicht: Du bezahlst ihn, damit er dir hilft.
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Fr., 11.01.2013, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
@Sandrin: Also bei mir gab´s das auch nicht und trotzdem musste die Rechnung bezahlt werden. Hake es ab unter "Lehrgeld". Hauptsache, er schadet Dir nicht noch weiter, was möglich wäre, wenn Du dieses Gespräch wahrnimmst, sonst hättest Du nicht so viel Angst. Höre auf Deine Intuition. Ich denke, Du kannst Dir weitere Verletzungen nicht leisten.
Lieben Gruß
elana
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Wie meinst du das in diesem Zusammenhang?Jenny Doe hat geschrieben: Vergiss nicht: Du bezahlst ihn, damit er dir hilft.
Ich muss sagen, dieses Beispiel mit dem Auto in der Werkstatt ist nicht schlecht. Man stelle sich vor, das Auto macht Zicken, man bringt es in die Werkstatt, jede Woche einmal. Nach zehnmal fragt man, ob sich denn schon abzeichnet, was es ist oder sein könnte. Darauf der Mechaniker: Was wollen Sie eigentlich von mir? Das weiß ich doch nicht.
Unvorstellbar. Da würde keiner mitmachen. Aber bei einer Psychotherapie soll das hingenommen werden und wird von einigen dann sogar noch zum Wohle des Patienten verteidigt.
Ich werde es nochmal versuchen und konkret die Frage nach dem Ziel, der Richtung stellen. Wenn nicht, werd ich ihm zumindest sagen, was ich von einem solchen Verhalten halte. Das ist mein Recht als zahlender "Verbraucher", was ich im weitesten Sinne ja bin.
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magst du das, sandrin, dich mit einem auto vergleichen, das zicken macht? möchtest du das, ein therapeut, der dich wie ein kaputtes auto betrachtet? kann es nicht sein, dass du eigentlich was ganz anderes willst?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ich bin sicherlich keine Sache, das ist mir schon klar. Aber Therapie ist - genauso wie jeder andere Arztbesuch auch - eine Dienstleistung. Und es ist ein Austausch von Hilfe und Geld. Ein klarer Deal - wenn man so will. Dass man in einer Therapie keine Erfolgsgarantie hat, ist mir schon klar. Aber man hat dennoch Rechte: das Recht auf Transparenz, das Recht auf Aufklärung, das Recht, als mündiger Mensch behandelt zu werden und das Recht zu wissen, wo es hingehen kann/soll. Oder zumindest, über letzteres gemeinsam nachzudenken.
Wobei ich klarstellen möchte, ICH habe nichts verteidigt. Informiere dich über die Rechtslage (sie ist seit 2013 auch mglw. durch die neue Gesetzgebung ein bisschen abweichend, in der man manche Einzelvorschriften in ein Gesetz auf "höherer Ebene" sozusagen zusammen führte), und knalle sie ihm meinetweg vor die Füsse, meinetwegen auch im Ausdruck (so als harcore-version). Denn es stimmt, du hast ein Recht auf Info/Aufklärung, was Diagnose und Einsichtnahme in die Akte angeht... sagte ich ja. Aber auch in der Medizin gibt es Ausnahmen, wenn erhebliche Gründe dagegen sprechen. Das ist Fakt und nicht irgendwelche Böswilligkeit... sondern soll in der Tat zum Wohl des Patienten gereichen.sandrin hat geschrieben:Unvorstellbar. Da würde keiner mitmachen. Aber bei einer Psychotherapie soll das hingenommen werden und wird von einigen dann sogar noch zum Wohle des Patienten verteidigt.
Ich gehe ich jetzt nicht davon aus, dass du darunter fällst... aber es soll bei manchen Theras anscheinend irgendwelche therapeutische Gründen haben, die Diagnose nicht zur Diskussion zu stellen (wäre für mich auch no go)... so wie manche Theras auch entgegen ethische Prinzipien aus therapeutischen Gründen irgendwelche anderen schrägen Regeln festsetzen (wäre natürlich ebenfalls nicht haltbar). Also von "hinnehmen sollen" ist keine Spur.
Dazu kann ich nur sagen...: bei mir war das bisher immer andersherum, dass ich meine Vorstellungen einbrachte. Btw. nicht nur am Anfang der Therapie, sondern auch mal immer wieder zwischendrin. Es erscheint mir schwer vorstellbar, dass er dir sagen kann, was deine Vorstellungen sind. Bestenfalls kann er dir sein Therapieverständnis darlegen. Zwischen beidem muss nicht unbedingt Passung bestehen.Ich werde es nochmal versuchen und konkret die Frage nach dem Ziel, der Richtung stellen.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 11.01.2013, 19:39, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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sandrin, am anfang dieses fadens ging es dir noch darum, dass deine gefühle wahrgenommen werden. jetzt geht es dir um klare, transparente deals. was ist da passiert? deine sprache hat sich geändert. was du meinst zu wollen, hat sich verändert. ich deute es mal ganz vorsichtig an, was mir seit einigen seiten durch den kopf geht: ein stück weit programmierst du, scheint mir, das scheitern desjenigen vor, der dich beim wort nimmt. das ist kein vorwurf. ich glaub, das ist eine art schutzmechanismus, den du aufbaust, weil du es (noch?) vielleicht nicht aushälst, da hinzusehen, wo es wirklich wehtut.
bei mir kommen, wenn ich dich hier lese, sehr, sehr widersprüchliche signale und wünsche an. ich kann mir vorstellen, dass es einem therapeuten vielleicht ähnlich geht. ich weiß von meiner therpeutin, dass sie in so situationen sehr, sehr vorsichtig ist, v.a. deshalb, weil sie mir nicht weh tun, mich nicht in etwas reinstoßen will, das ich - vielleicht auch wider eigenes bekunden - noch gar nicht will.
so etwas braucht zeit. und so etwas braucht reden. mit einer trotzigen forderung nach einem sauberen deal, nach einer zackigen autoreparatur wirst du das nicht erreichen. du wirst dein scheitern programmieren - nicht seins.
bei mir kommen, wenn ich dich hier lese, sehr, sehr widersprüchliche signale und wünsche an. ich kann mir vorstellen, dass es einem therapeuten vielleicht ähnlich geht. ich weiß von meiner therpeutin, dass sie in so situationen sehr, sehr vorsichtig ist, v.a. deshalb, weil sie mir nicht weh tun, mich nicht in etwas reinstoßen will, das ich - vielleicht auch wider eigenes bekunden - noch gar nicht will.
so etwas braucht zeit. und so etwas braucht reden. mit einer trotzigen forderung nach einem sauberen deal, nach einer zackigen autoreparatur wirst du das nicht erreichen. du wirst dein scheitern programmieren - nicht seins.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Es geht mir auch jetzt noch um meine Gefühle und darum, einen Platz zu finden, wo ich die äußern darf, wo man mich ermutigt, die zu äußern, wo man mir einen Raum schafft, mich sicher zu fühlen. Um diese Sicherheit zu bekommen, muss ich aber auch ein entsprechendes Feedback bekommen. Und genau das ist der Punkt. Das bleibt er mir schuldig.
Wie gesagt: spreche es an... und versuche bei dir zu bleiben.sandrin hat geschrieben:Es geht mir auch jetzt noch um meine Gefühle und darum, einen Platz zu finden, wo ich die äußern darf, wo man mich ermutigt, die zu äußern, wo man mir einen Raum schafft, mich sicher zu fühlen. Um diese Sicherheit zu bekommen, muss ich aber auch ein entsprechendes Feedback bekommen. Und genau das ist der Punkt. Das bleibt er mir schuldig.
Und ziehe in Erwägung: Du bist in der 3. offiziellen Sitzung... (abzgl der porbatorischen Sitzungen)... ein sicherer Raum und treffsicheres Feedback and so on ist in manchen Therapien nicht aus dem Nichts gestampft da. Da lernt man sich normal erst noch kennen.
Liebe Grüße
stern
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Liebe Sandrin
Es könnte auch sein, dass ein solcher Therapeut Dir eine Diagnose anhängt, die nicht zutrifft, weil er Dich z. B. als aggressiv-fordernd wahrnimmt. Also ich würde die Diagnose in einem solchen Fall nicht wirklich als relevant betrachten und lieber zu einem Gutachter gehen, mit dem ich auskomme. Nach so wenigen Sitzungen kann ein Normalo-Thera auch nicht eine sichere Diagnose stellen. Das können nur Gutachter mit viel Patientendurchlauf aufgrund von speziellen Fragetechniken, die ein Therapeut wahrscheinlich nicht anwendet.
Es könnte auch sein, dass ein solcher Therapeut Dir eine Diagnose anhängt, die nicht zutrifft, weil er Dich z. B. als aggressiv-fordernd wahrnimmt. Also ich würde die Diagnose in einem solchen Fall nicht wirklich als relevant betrachten und lieber zu einem Gutachter gehen, mit dem ich auskomme. Nach so wenigen Sitzungen kann ein Normalo-Thera auch nicht eine sichere Diagnose stellen. Das können nur Gutachter mit viel Patientendurchlauf aufgrund von speziellen Fragetechniken, die ein Therapeut wahrscheinlich nicht anwendet.
Zuletzt geändert von (e) am Fr., 11.01.2013, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
elana
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Ich meinte damit, dass sich deine Therapie an deinen Therapiezielen orientieren sollte, dass du im Mittelpunkt deiner Therapie stehen solltest und nicht ständige Dikussionen mit dem Therapeuten, dass es um deine Probleme gehen sollte und nicht der Therapeut den Mittelpunkt deiner Beschäftigungen bilden sollte.Wie meinst du das in diesem Zusammenhang?
Mit deiner Erwartung wird der Therapeut und sein Verhalten zum Mittelpunkt. Das ist okay, wenn es darum geht, eine Beziehung aufzubauen und Anfangsschwierigkeiten zu klären. Aber es sollte kein Dauerzustand bleiben. Es sollte um dich, um deine Probleme gehen, es sollte nicht der Therapeut und sein Verhalten im Mittelpunkt deiner Beschäftigung stehen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Vielleicht mal noch kurz zum besseren Verständnis.
Mir geht es eigentlich gar nicht so recht um eine Diagnose. Mir geht es vielmehr darum, dass mir jemand rückmeldet, Frau ..., ich glaube, da wäre etwas, woran wir ansetzen können. Oder: Ich könnte mir vorstellen, dass Sie das so belastet, weil .... Oder: Haben Sie eine Idee, warum Sie sich so fühlen? oder ganz banal "Wie geht es Ihnen damit". Ist das echt passiv-fordernd?
Mir geht es eigentlich gar nicht so recht um eine Diagnose. Mir geht es vielmehr darum, dass mir jemand rückmeldet, Frau ..., ich glaube, da wäre etwas, woran wir ansetzen können. Oder: Ich könnte mir vorstellen, dass Sie das so belastet, weil .... Oder: Haben Sie eine Idee, warum Sie sich so fühlen? oder ganz banal "Wie geht es Ihnen damit". Ist das echt passiv-fordernd?
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