Besser-Wisserei und wahre Weisheit. Ein Austausch.

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lea1970
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 37
Beiträge: 420

Beitrag Fr., 07.03.2008, 10:39

Hallo an die Thread-Teilnehmenden,

ich freue mich sehr, die ganzen (neuen) unterschiedlichen Posts hier zu lesen. Habe viel damit anfangen können
(auch eure Fragestellungen sind teilweise ähnlich meinen).
Ich wünsche uns allen einen guten, weiteren Austausch Bild

Heute nur kurz, muss arbeiten.

Lea Bild

Werbung

Benutzeravatar

Natalie
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 37
Beiträge: 113

Beitrag Fr., 07.03.2008, 10:57

sino hat geschrieben: Natalie,

deinen letzten Beitrag hätte ich bis vor kurzem genauso geschrieben nur vor dem Hintergrund der letzten Erfahrung muss ich mir in mir neue Strategien erarbeiten mit dem was andere an mir abladen nicht anzunehmen umzugehen. da gibt es einfach Grenzen des zuviel des Guten oder sollte ich sagen Bösen.

Also warte ich bis ich es wieder besser weiß.
Hallo sino, ich weis jetzt nicht ob ich dich richtig verstanden habe. Weil ich die Hinergründe nicht kenne. Wenn ich (als Beispiel) meine Strategie ich nenn es bei mir Einstellung (ich verwende gerne für mich einfache Wörter damit ich mich nicht selber zu sehr verschleihere und dann vllt was lebe was ich gar nicht bin/sein will - nur zur Erlkärung aus meinem Bereich)
habe den anderen auch als den anderen zu sehen (mit allem was dazu gehört) dann kann ich doch gerade diese meine von mir eigens gesetzte Grenze schützen und auch verteidigen. Aber nicht mit Rechtfertigunen, sondern mit meinem von mir im Moment gelebten Standpunkt. Dieser wühlt mich dann aber nicht auf, weil ich ihn auch vertrete(n) kann. Ich bin zb. nicht von meinem Handeln überzeugt, sondern von mir im Ganzen. Das mich alles wohin bringen kann, und ich entscheide was ich einlasse und was nicht. Je nachdem wo und wie ich mich befinde.

Das mit dem Sprichwörtlich auf die Schnauze gefallen kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn zb. dritte wie Kinder miteinbezogen werden. Da herrscht dann die Elterliche gesunde Allergie gegen Frechheiten die von außen in die Familie eindringen. Wo somit die nicht dementsprechend handelnden könnende Kinder geschützt werden müssen. Ich möchte hier aber nicht zu sehr abschweifen.

lg
Natalie

Hallo Lea, darf ich fragen wie es dir als Threadsteller beim lesen der letzten Post´s ergeht? Was fühlst du dabei?

Liebe Grüße Natalie

Benutzeravatar

atomo
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 40
Beiträge: 43

Beitrag Fr., 07.03.2008, 10:58

Taffi hat geschrieben:@atomo:
atomo hat geschrieben:warum ich so meine schwierigkeiten mit besserwisserischen menschen habe. (...) these, dass besserwisser oftmals ein problem mit ihrem selbstwert haben.
Hmm, aber mit der These habt ihr nur erhellt, welche Schwierigkeiten Besserwisser haben könnten, nicht aber, warum du mit ihnen welche hast... Warum bereiten (dir/mir/wem auch immer) solche Menschen Probleme? Was ist der Unterschied zwischen mir und anderen, die diese Probleme nicht haben? Gerade das wäre und ist für mich das Spannende.

Ich finde es zu verkürzt, das Problem beim anderen zu suchen, wie es hier vielfach getan und ebenso oft zu Recht kritisiert wurde. Es hilft vielleicht, um Verständnis aufzubringen (oder sich selbst zu erhöhen). Aber auch wenn man erkannt hat, dass der andere nicht aus Boshaftigkeit besserwisserisch ist, ist das Problem mit von individuell so eingestuften (!) Besserwissern* nicht weg. Du löst es dann halt nur anders, nämlich indem du anscheinend gezielt Aufmerksamkeit verweigerst (Mit welchem Ziel? Was genau erreichst du dadurch? Inwieweit hilft es dir konkret, dich besser zu fühlen?).
das ist eine gute frage, warum ICH ein problem mit besserwissern habe? ich denke da an 2 leute in meinem näheren umfeld, die ich für besserwisserisch empfinde. beide entsprechen dem schema: "ich muss zu jedem thema das wort ergreifen und habe auf jeden fall recht und das letzte wort gehört auf jeden fall mir."
warum nervt mich das so? weil ich - so hoffe ich zumindest - anders bin, ich bin bei bestimmten themen einfach nur zuhörer, weil ich mir denke, dass ich keinen beitrag leisten kann (bei anderen themen hingegen sehr wohl) und ich beobachte von außen, wie besserwisser z.t. über andere hinwegbrausen, andere meinungen nicht gelten lassen und apodiktisch sind. vielleicht ist das mein problem, dass ich ein beobachter bin. mir ist auch klar, dass besserwisser nicht aus boshaftigkeit so sind, es ist ein charaktermerkmal, aber ich finde es legitim, wenn ich meine aufmerksamkeit von ihnen ablenke und anderen menschen zuwende, bei denen das verhältnis zw. zuhören können und reden sich die waage hält (so wie ich das bei mir vermute)
ich glaube nicht, dass meine "allergie" gegen besserwisser idiosynkratisch begründet ist, d.h. dass ich besserwisser nicht mag, weil ich selber einer bin, oder sein möchte. das kann ich für mich ausschließen. gott sei dank.
Taffi hat geschrieben: * Ist es nicht auch für dich erstaunlich, dass derselbe Mensch von zwei anderen völlig verschieden beurteilt werden kann? Der eine sieht ihn als Besserwisser, der andere überhaupt nicht.
also, bei den beiden personen, die ich vor meinem inneren auge habe, gibt es sehr wohl einen konsens von mehreren menschen, welche die beiden auch als besserwisserisch wahrnehmen. es ist somit keine rein subjektive wahrnehmung. es mag dann wohl auch menschen geben, die das nicht so wahrnehmen, aber vielleicht ist es ihnen eben nicht wichtig.

@stern: finde den artikel, den du da in der süddeutschen entdeckt hast sehr interessant.
süddeutsche hat geschrieben: * Erhöhen Sie Ihre innere Distanz. Ein Rechthaber belehrt Sie nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern weil er nichts anderes kann und nichts anderes will.
that's it!! (ich weiß, ich mach mirs wieder leicht, aber ich habe für mich den weg gefunden, mit besserwissern umzugehen)

atomo

Benutzeravatar

Natalie
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 37
Beiträge: 113

Beitrag Fr., 07.03.2008, 10:59

OH, hallo Lea. Hab dein Post erst jetzt gesehen. Es freut mich, du kommst gerade so irgendwie unbeschwert bei mir an.

Lg, und einen schönen Tag.

Werbung

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Fr., 07.03.2008, 11:37

huhu thorn,
Ich hätte gern Kontrolle darüber, wie andere mich sehen, und einzusehen, dass das nicht möglich ist ... puh, finde ich echt nicht so einfach.
ich finde, du hast das super auf den punkt gebracht. ich glaube auch, das dass einer der schlüssel ist, in einem konflikt auch loslassen zu können.. also akzeptieren zu können, dass es nicht in meiner hand liegt, wie andere über mich denken und möglicherweise urteilen.

klar, wenn ich mich grob daneben benehmen, dann werde ich die konsequenzen auch spüren... zwangsläufig. aber gerade in situationen, wo man sich doch um verständnis und ausgleich bemüht hat und man es dennoch nicht schafft zu einem gegenseitigen verständnis zu kommen, da bleibt einem eben nichts weiter übrig, als auszuhalten, dass es da etwas trennendes gibt... etwas, was den anderen möglicherweise auch mal schlecht über einen denken lässt.. muss aber auch nicht sein, weiss man ja eben nicht.


hallo natalie,

danke für deine rückmeldung.
Die anderen hatten große Probleme damit und verhielten sich darauf hin ganz anders ihm gegenüber. Er konnte damit überhaupt nicht umgehen und wurde ihnen gegenüber sehr direkt was sie gekränkt in Getratsche umwandelten.
das ist auch eine wesentliche erkenntnis für mich. also diese erfahrung habe ich auch schon oft gemacht, dass ich durch mein denken und fühlen (und meinen verhalten, dass sich ja daraus auch steuert) situationen mitgestalte... kann ich den anderen so sein lassen und muss eine miese stimmung nicht auf mich beziehen, dann bleibt es dabei und meist beruhigt sich das ganze sehr schnell. auch die person, die diese stimmung verbreitet, kann schneller wieder runterkommen. (habe auch so eine chef, der ähnlich tickt..kenne das, was du beschreibst auch). steig ich drauf ein, reagiere drauf, lasse mich anstecken etc.. kommt einen ganz andere – meist destruktive - dynamik mit rein.

liebe grüße

caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lea1970
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 37
Beiträge: 420

Beitrag Fr., 07.03.2008, 11:50

Hallo Natalie,
OH, hallo Lea. Hab dein Post erst jetzt gesehen. Es freut mich, du kommst gerade so irgendwie unbeschwert bei mir an.
....jawohl! Bild

Habe beschlossen, bei dem Kampfgetümmel erstma nicht mehr mitzumachen (ein paar Seiten vorher steht´s nebst Begründung).

Ich freue mich, dass es hier wieder mehr konstruktiven Austausch als wie destruktiven Schlagabtausch zu lesen gibt.

(Erfreulicher ist natürlich ersteres, obwohl auch letzteres sicherlich seine Berechtigung hat und not-wendig ist - da stehen halt einige von uns (manchmal)(noch))......

Ich wünsche allen ein angenehmes Wochenende.

Lea

EDIT: dieses "Nicht-Mehr-Mitmachen" - Wollen (beim Schlagabtausch) war übrigens eine ganzheitliche Entscheidung, von innen ´raus gewachsen samt stimmigem Gefühl. Von der LOGIK bzw. Ratio her hätte ich schon lange aufhören können damit.
Aber nicht alles im Leben lässt sich nur von der Vernunft her lösen..... Bild

...nochmals entspannte, unbeschwerte, wochenendfeelingshafte Grüße in die Runde,

Lea Bild

EDIT2:
Hallo Lea, darf ich fragen wie es dir als Threadsteller beim lesen der letzten Post´s ergeht? Was fühlst du dabei?
...habe diese Frage anscheinend auch übersehen vor lauter Fülle von posts.... aber ich glaube, die Antwort habe ich (indirekt) ja schon gegeben, gell?! nochmal direkt: - ein gutes Gefühl -
Zuletzt geändert von Lea1970 am Fr., 07.03.2008, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Taffi
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 32
Beiträge: 484

Beitrag Fr., 07.03.2008, 12:40

Hallo Natalie,

wunderschönes Gedicht, das du da geschrieben hast. Ich merke, wie ich wie von selbst wieder ins Fühlen rutsche, in das Gefühl, bei mir und für mich da zu sein.
Natalie hat geschrieben:es hört sich anstrengend an, dranbleiben zu müssen.
Hm... Ja, das klingt anstrengend. Dabei war es, als ich es noch bewusst so lebte, überhaupt nicht anstrengend. Ganz im Gegenteil, diese innere Ruhe, die du beschrieben hast, hatte ich da auch. Es hat sich nicht einmal darin erschöpft, den anderen anzunehmen. Vielmehr fühlte es sich so an, als wäre ich umfassend annehmend. Da fand kein Kampf statt, nicht in mir und nicht mit anderen, auch nicht gegen mich oder gegen andere. Den anderen sein lassen, die Welt sein lassen, mich sein lassen... Mit Betonung auf "sein". Das Sein annehmen.
Wie ich das hier so schreibe, spüre ich, wie ich freier atmen kann, wie ich leichter werde...

"Dranbleiben" meinte ich in dem Sinne, dass ich diese (mühsam erlernte) "Methode" offenbar nicht in den Alltag retten konnte. Geübt und gelebt hab ich sie in Extremsituationen. Irgendwann hörten die Situationen auf, extrem zu sein, und ich hörte auf, bewusst sein zu lassen. Denn ich war überwiegend einverstanden...
Im Moment kann ich mir noch nicht vorstellen, dass das unbedingte Annehmen etwas sein kann, das man ganz selbstverständlich macht. Zumindest bei mir ist Bewusstheit noch nötig. Und dazu gehört eben Aufmerksamkeit, die ich nicht mehr aufbrachte, weil die Notwendigkeit fehlte. So rutschte mir das also weg.

Hm, wenn ich so drüber nachdenke und mir Rückmeldungen anderer durch den Kopf gehen lasse, dann scheint es, als hätte ich da vielleicht doch etwas verinnerlicht. Denn es fällt mir nämlich heute nicht mehr schwer, im ganz normalen Alltag Menschen ganz so anzunehmen wie sie sind, sie zu sehen, ohne mich selber aus dem Auge zu verlieren. Ganz selbstverständlich, ohne es bewusst machen zu müssen. Früher ging immer nur eines; gleichzeitig bei mir und beim anderen zu sein, war mir unmöglich.

Nun ja, ich werde mal schauen, was ich jetzt daraus mache. Hab vielen Dank für deinen Input; damit kann ich gut arbeiten.




@atomo:

Ich find's voll schön, dass du meine Fragen aufgegriffen hast. Kann mich in deinen Zeilen z.T. auch gut wiederfinden. Na ja, mehr als nur zum Teil
Anderen zuzuschreiben, was sie tun und was mich stört, war und ist für mich der deutlichste Hinweis darauf, was mir bei ihnen fehlt, was sie mir verweigern, welche meiner Bedürfnisse sich hörbar oder spürbar melden, weil sie nicht befriedigt werden.
atomo hat geschrieben:beobachte von außen, wie besserwisser z.t. über andere hinwegbrausen, andere meinungen nicht gelten lassen und apodiktisch sind.
Das ist genau das, was mich auch so anpiekst, weil ich für mich und andere beanspruche, gelten gelassen zu werden, auch gehört und gesehen zu werden. Nicht nur sie und ich, aber auch.
Ich halte das für ein psychisches Grundbedürfnis. Eines, das für seine Erfüllung durchaus einen gewissen Aufschub duldet, sich aber nicht abschalten lässt. Insofern ist deine Lösung, Aufmerksamkeit hier abzuziehen und dorthin umzulenken, sicherlich passend.

Ich frag mich nur für mich, warum mir das manchmal nicht reicht, um mich wirklich wieder gut zu fühlen. Irgendwie ärgert's mich, dass mich dieser spezielle Mensch nicht sieht. Mein Bedürfnis mag von anderen befriedigt werden, aber zuweilen bleibt der Groll. Nun ja, mit Natalie's Hinweis löst sich das bestimmt auch noch.

Lieben Gruß,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 07.03.2008, 13:16

@ all,

Es gibt für mich auch einen sehr egoistischen Grund, weshalb ich mit Besserwissern nicht gut kann. Gespräche sind keine Dialoge im engeren Sinne. Abgesehen von der Rolle, in die ich gebracht werden soll, bei solchen "Dialogen" ist es so gut wie ausgeschlossen, etwas zu lernen oder mich zu amüsieren. Von der Sache her ist ohnehin alles schon entschieden. Und der Unterhaltungswert geht gegen Null. (Ich weiß, ich neige zu positiven Übertreibungen )

LG
Anastasius

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Fr., 07.03.2008, 14:10

expat hat geschrieben:Wenn ein Rechthaber einem Nicht-Rechthaber vorwirft, dass er ein Rechthaber sei so klingt das für Außenstehende ganz genau so als wenn ein Nicht-Rechthaber einem Rechthaber vorwirft, dass er ein Rechthaber sei. Das ist für den Außenstehenden ein Problem, wenn er als Zeuge auftreten will.
@all
Ich glaube, dass all unser Blick auf Rechthaber und Besserwisser davon geprägt ist, ob man selbst ein Problem mit Rechthabern und Besserwissern hat, oder eher das Problem, als Rechthaber und Besserwisser "bezichtigt" zu werden. In der Regel sitzt man auf beiden Stühlen. Der Nicht-Rechthaber bezichtigt der Rechthaber der Rechthaberei, ist damit also selbst Rechthaber. Der Rechthaber bezichtigt der Nicht-Rechthaber, ein gleichgroßer Rechthaber zu sein. Im zweiseitigen Dialog kommt man also nicht weiter.
Was aber wäre, wenn z.B. 10 Außenstehende den Dialog beobachten. Schauen, ob eines der Dialogisierer eher unfair diskutiert, den anderen nicht sieht, nichts gelten lässt, verbohrt ist, heimtückisch konziliant ist.
Wer muss, gleich gute Intelligenz und Eloquenz vorausgesetzt, Angst vor einem Moderator, einem Mediator haben? Wird der (wahre) Rechthaber nicht auf der Bühne entlarvt? Auch -oder gerade - dann, wenn er es geschickt anzustellen versucht, die Beobachter auf seine Seite zu ziehen?
Lg
Pitt

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Fr., 07.03.2008, 14:19

@pitt

wenn du für diese einschätzung, wer der wahre rechthaber ist, einen dritten brauchst oder eine beobachtende menge, dann machst du dich von der einschätzung dieser menge abhängig. warum werden z.b. gerichtsurteile immer wieder angefochten? weil, sich eben jmd. weiterhin im recht fühlt, obwohl alle oder viele gesellschaftlichen instanzen was anderes sagen.. soll nur ein beispiel sein.

es geht nicht nur darum, möglichst fair und korrekt zu sein, sondern um die innere haltung. ich glaube nur da wirst du für dich selbst auch die gewissheit und berechtigung finden für eine sache wirklich weiterzukämpfen, weil du zutiefst davon überezugt bist.. und nicht, weil ein moderator dir bestätigt, dass das i.O. so ist. der grad, wann man zurecht kämpft und wann man sich verbeisst, der ist schmal und lässt sich m.E. nie eindeutig bewerten.

LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

sino
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 44
Beiträge: 207

Beitrag Fr., 07.03.2008, 14:30

@ anastasius,

du meinst diese Gespräche in denen man sich ein- oder gegenseitig mit ständig neuen Höchstleistungen überprahlt. Da falle ich auch noch immer drauf rein, erzähle wie gut mir etwas gefallen hat und zurück kommt ein, na das ist ja noch gar nichts.

und danke für dein Kurzposting, Streicheleinheiten tun immer gut.

@ pitt

wenn man sich politische Diskussionen anschaut und nachher sich darüber unterhält wird auch jeder ein anderes Ergebnis wahrnehmen. Also immer eine Frage des momentanen Standpunktes.
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

Benutzeravatar

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 07.03.2008, 14:43

@ pitt und all,
Der Nicht-Rechthaber bezichtigt der Rechthaber der Rechthaberei, ist damit also selbst Rechthaber.
Wieso das denn??? Doch erst dann, wenn er nachhaltig nervende Versuche unternimmt, den "Bezichtigten" von der eigenen Ansicht zu überzeugen, dessen Rechthaberei ihm zu beweisen.

Jemand, der jemand anderen z. B. versehentlich einer Lüge bezichtigt, ist doch auch per se kein Lügner.

Ich bin nicht frei von rechthaberischen Ambitionen, aber in diesem Fall bin ich ziemlich sicher, dass ich recht habe. Ääääh, dass du mir recht gibst.

Ehrlich gesagt, manchmal macht es mir auch Spaß, wenn es nicht um "Leben und Tod" geht. Und, sagen wir mal so, ein wenig Beharrligkeit schätze ich auch. Ich könnte mich z. B. schwer mit jemandem konstruktiv streiten, der laufend die Grundhaltung hat: "Meine Meinung ist ok, deine Meinung ist ok. - Im übrigen, was gibt es denn zum Mittagessen?"

LG
Anastasius

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Fr., 07.03.2008, 14:51

Im zweiseitigen Dialog kommt man also nicht weiter.
Bei zwei Rechthabern ist das sehr wahrscheinlich...
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Natalie
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 37
Beiträge: 113

Beitrag Fr., 07.03.2008, 15:07

Anastasius hat geschrieben: Ehrlich gesagt, manchmal macht es mir auch Spaß, wenn es nicht um "Leben und Tod" geht. Und, sagen wir mal so, ein wenig Beharrligkeit schätze ich auch. Ich könnte mich z. B. schwer mit jemandem konstruktiv streiten, der laufend die Grundhaltung hat: "Meine Meinung ist ok, deine Meinung ist ok. - Im übrigen, was gibt es denn zum Mittagessen?"
Hallo Anastasius, siehst mein lächeln? *g (was ich als auf mich angesprochen fühle beziehe)

Vllt weils da keinen Grund zum streiten gibt? Sondern ein Austausch der weit mehr als die Wahl des Mittagessens hergeben kann? Halt ohne den inneren Drang was verändern zu müssen?

Nicht jeder fühlt sich wohl in harmonischer Atmosphäre (in der sehr gut Standpunkte dargelegt werden können) weil er vllt immer kämpfen musste? Damit man ihn hört? Oder er es einfach nicht kennt, das es auch anders gehen kann? Was stört dich zb. daran wenn jemand dich nimmt wie du bist? Der fehlende Streitfaktor?

Lg.
Natalie

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lea1970
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 37
Beiträge: 420

Beitrag Fr., 07.03.2008, 15:21

Hallo Taffi,
Irgendwie ärgert's mich, dass mich dieser spezielle Mensch nicht sieht. Mein Bedürfnis mag von anderen befriedigt werden, aber zuweilen bleibt der Groll.
...das kenne ich auch gut.

(Bei meinen besten Freundinnen kann ich schon seit Jahrzehnten so sein, wie ich bin, und werde angenommen.)

(Bei meinem Partner ist eine Misch-Form im Gange, mal so, mal so.)

Bei meinen Eltern steht öfters mal das im Vordergrund, dass sie MICH, so wie ich wirklich bin, (noch) NICHT (immer) sehen können. Und das tut unheimlich weh. Immer noch. Obwohl ich´s ihnen oft nachsehen kann; sie versuchen alles in ihren Möglichkeiten stehende - und können oft halt nicht über ihren Tellerrand (der eigenen Ängste und Vorstellungen) blicken, obwohl sie sich bemühen..... "Groll" ist ein scheusliches Gefühl, finde ich. Sehr unangenehm....

Liebe Grüße,

Lea

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag