Will hier auch was los werden...

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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leise
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Beitrag Mo., 06.12.2010, 14:09

Liebe, gute jennyfer,
jennyfer hat geschrieben:gelöscht, da als zu hart empfunden


Wir haben das per PM geklärt und es ist total ok, und für alle:
ich habe es nicht gelesen.

Ob das nun gut oder schlecht war?



leise

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leise
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Beitrag Mo., 06.12.2010, 14:21

Liebe ENA,
ENA hat geschrieben:Ich jedenfalls, erlebe Deine Reimfreude, Deine Kreativität und Deine berührenden Bilder als wahres Geschenk für diese Forum und möchte es auch nicht missen!


ENA hat geschrieben:Schulung gehen?...oder einer Anlerntätigkeit
Will mich davor ja gar nicht drücken, ..... nur
ENA hat geschrieben:Ich hab nicht mehr alles aus Deinen zwei Threads verfolgt.
Das versteh ich, ist ja auch ein ständiges Hin und Her, echt schwer.
PM
ENA hat geschrieben:dieses Video: Kein Mensch ist wertlos und jeder Mensch kann etwas bewirken!!!
ich jedoch

leise doch besser da aufgehoben
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ENA
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Beitrag Mo., 06.12.2010, 15:14

leise hat geschrieben:Will mich davor ja gar nicht drücken, ..... nur
Das hat ja auch keiner behauptet.
Gibt es denn etwas, was Du tun könntest, was Die keine Angst bereitet? Vielleicht irgendwie Arbeit von zu Hause aus, im Büro oder wo Du draußen arbeiten kannst, ohne Menschen? Hunde ausführen?...Mal so als kleiner Anfang?


leise hat geschrieben: ich jedoch

leise doch besser da aufgehoben
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leise
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Beitrag Mo., 06.12.2010, 16:00

Liebe ENA,
ENA hat geschrieben:Das hat ja auch keiner behauptet.
ja, so hab ich es auch gar nicht aufgefasst, wollte nur zeigen dass ich ja wirklich will!
ENA hat geschrieben:Gibt es denn etwas, was Du tun könntest, was Dir keine Angst bereitet?



Am Abend unter der Bettdecke verschwinden.

Ich weiß auch nicht, es sind nicht die Menschen die mir Angst machen.
Ich will unter Menschen sein, das ist nicht das Problem, ich scheu mich nur vor meinem "ich kann das nicht".
Wie viele Niederlagen hab ich auf der Uni erlebt, es war so entmutigend,
ich fürchte mich einfach vor dem erneuten Scheitern!

Es ist einfach dieses nicht Mithalten-können mit den Leistungen der anderen,
mit dem was von mir erwartet wird, die Angst einfach nur ungenügend zu sein.
Doch genau das bin ich!

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jennyfer
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Beitrag Mo., 06.12.2010, 16:35

gelöscht.....
Zuletzt geändert von jennyfer am Mo., 06.12.2010, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
...

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ENA
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Beitrag Mo., 06.12.2010, 18:26

leise hat geschrieben: ENA schrieb:Gibt es denn etwas, was Du tun könntest, was Dir keine Angst bereitet?
Am Abend unter der Bettdecke verschwinden.
Wie wär´s dann mit Bettentesterin bei einem Bettenhersteller?
Nein, wollte Dich nicht ärgern...!
Ich habe, wie gesagt, nicht alles hier gelesen. Mag also sein, dass Du schon geschrieben hast, was geht und was nicht. Bist Du denn den ganzen Tag zu Hause bzw. wie oft gehst Du raus?
leise hat geschrieben:Ich will unter Menschen sein, das ist nicht das Problem, ich scheu mich nur vor meinem "ich kann das nicht".
Wer hat Dir denn gesagt, dass Du "alles" (?) nicht kannst? Ich meine, Du bist doch auch keine 14,...mehr, wenn Deine Altersangabe in etwa stimmt. Irgendwas muss doch also in Deinem bisherigen Leben geklappt haben bzw. muss Dir doch jemand mal gesagt haben, was Du gut gemacht hast!!!
(Ich bin ja immer noch fürs Zeichnen und Gedichte schreiben...).
leise hat geschrieben:Wie viele Niederlagen hab ich auf der Uni erlebt, es war so entmutigend,
ich fürchte mich einfach vor dem erneuten Scheitern!
Das kann ich sehr gut verstehen, diese Angst!!!
...aber sag mal: Es muss doch auch gar kein neuer Uni-Job sein oder sonst was für eine hohe Anstellung.
Was Kleineres reicht doch auch, oder?...und sei es, wenn es für einen Kindergarten kochen, gärtnern oder Post verteilen ist... .
Straßenfeger haben z.B. auch ihren Wert und sind noch dazu sehr wichtig!...Das geht auch ohne Uni-Abschluss!!!
leise hat geschrieben:Es ist einfach dieses nicht Mithalten-können mit den Leistungen der anderen,
mit dem was von mir erwartet wird,
Es ist ja die Frage, was genau erwartet wird. Vielleicht reicht das, was Du anbieten kannst, ja auch vollkommend aus!!!
leise hat geschrieben:die Angst einfach nur ungenügend zu sein.
Doch genau das bin ich!
Glaub ich nicht!!!!!!!

...Liebe leise, ich will Dich zu nichts drängen oder überrreden. Ich fände es nur so schade, wenn Du in diesem "ich kann das nicht" drin stecken bliebest, weil ich einfach glaube, dass Du viel mehr leisten kannst, als Du vielleicht von Dir glaubst...und auch das, was Du bisher getan hast, mehr Wert ist, als Du vielleicht glaubst... . Gibst denn keinen, den Du fragen kannst?

Einen schönen guten Abend wünsche ich Dir, ENA!

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leise
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Beitrag Di., 07.12.2010, 07:45

Ich hab meinen Beitrag wieder gelöscht.



...so geht das nicht...

Nicht was du geschrieben hast, ENA, mein letzter Beitrag hier, ein Schreibunfall, ein Wortunfall, ein Denkunfall.....

Du hast deinen Beitrag gelöscht, jennyfer, vielleicht doch zu recht.

Ich dachte ich bin mutig genug um mit dem Thema hier klar zu kommen, aber nein,
meine Worte standen so feindselig hier, ich bin doch noch nicht so weit, dass ich damit umgehen kann.

zuviele Schuldgefühle, zuviel Versagen, zuviel Wut, zuviel Abwertung, zuviel Feigheit

Alles zuviel, leises Dunkelwelt ist unbarmherzig!



Das Einzige das stimmt war mein letzter Satz, er ist sogar noch gewachsen.

Ich bin ein Trümmerhaufen und in diesem gibt es keinen fruchtbaren Boden auf dem etwas wachsen kann.
Jedes Bemühen, jedes noch so sich Überwinden und gegen die Angst ankämpfen,
jeder Versuch sich stark zu machen und auch einmal etwas durchzustehen,
versinkt haltlos in meiner grauenvollen, abstoßenden, mich so klein machenden Dunkelwelt.

Eine Kindheit ist dazu da, Kinder stark zu machen!


Tut mir leid, jennyfer und ENA, dieser Beitrag soll euch nicht traurig machen und nicht verletzen.
Es ist mein Versuch zu erkennen, was bei mir alles schief gelaufen ist, mein steiniger Weg.
Ihr seid die, die mir die Steine zeigen, leise stolpert trotzdem drüber.



an euch beide

leise

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ENA
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Beitrag Di., 07.12.2010, 15:16

leise hat geschrieben:Ihr seid die, die mir die Steine zeigen, leise stolpert trotzdem drüber.
Eigentlich wollte ich Dir einen Weg zeigen... .

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jennyfer
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Beitrag Di., 07.12.2010, 15:47

Liebe leise, komm mal her und lass dich umarmen....

Ich habe gerade keine Zeit, jedoch schreibe ich dir heute noch. Und das OHNE zu löschen. Hmmm?


Fühl dich lieb umärmelt

jennyfer...
...

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jennyfer
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Beitrag Di., 07.12.2010, 17:04

Liebe leise
leise hat geschrieben: Ich dachte ich bin mutig genug um mit dem Thema hier klar zu kommen, aber nein,
meine Worte standen so feindselig hier, ich bin doch noch nicht so weit, dass ich damit umgehen kann.

zuviele Schuldgefühle, zuviel Versagen, zuviel Wut, zuviel Abwertung, zuviel Feigheit
Deine Wut ist richtig sowie wichtig. Lass sie raus, und schrei hier mal ordentlich rum. Wir "wissen" das das Deines ist, das trifft uns (mich) nicht verletzend. Vllt motiviert es dich - wenn ich dir sage, ich hatte im alten Forum (Archiv) einen Schreithread, als ich mich so gefühlt hatte wie du. So kurz nach dem mich - öffnen. Und ich kann dir sagen, es war ein Weg im Üben...du fängst an zu zweifeln, du fängst an wütend zu sein, das ist "gesund". Du hast so viel schlimmes erlebt, dass muss auf verschiedenen Wegen da raus finden...
Ich bin ein Trümmerhaufen und in diesem gibt es keinen fruchtbaren Boden auf dem etwas wachsen kann.
Jedes Bemühen, jedes noch so sich Überwinden und gegen die Angst ankämpfen,
jeder Versuch sich stark zu machen und auch einmal etwas durchzustehen,
versinkt haltlos in meiner grauenvollen, abstoßenden, mich so klein machenden Dunkelwelt.
Stell dir vor, du musst durch eine Wüste. Du hast gerade so viel, dass du körperlich überleben kannst. Deine Psyche dreht beinahe durch. Was hält dich neben dem Schluck Wasser und dem Stückchen Brot am leben? Ja, dein Glaube, die Wüste wird irgendwann durchwandert sein. Es braucht Zeit, bis du wieder auf fruchtbaren Boden kommst. Vllt triffst du mal auf eine kleine Oase, und dann kommt wieder wochenlang Wüste. Doch es kam die erste Oase, und die zweite wird folgen. Die Abstände werden variieren....durchhalten, liebe leise. Auch sich Pausen zu gönnen ist ein Durchhalten...

Tut mir leid, jennyfer und ENA, dieser Beitrag soll euch nicht traurig machen und nicht verletzen.
Es ist mein Versuch zu erkennen, was bei mir alles schief gelaufen ist, mein steiniger Weg.
Ihr seid die, die mir die Steine zeigen, leise stolpert trotzdem drüber.
Es braucht dir gar nichts leid zu tun. Sicher würden ich mir wünschen, der leise geht es gut. Doch ich weiss eben, es ist wie es ist. Nur das bringt weiter...Alles andere ist ein Schauspiel, und nicht dein Leben. Deine harten Fakten sind real. Ich bin durch mehrere Höllen gekrochen...Ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst. Doch ein oder zwei Stationen weiter wirst du erkennen, dass es genau Diese Qualen gebraucht hat, um weiter zu kommen. Das sie dich auch noch im Nachhinein verändern können...Das wirkt alles nach, das kann ich wirklich bezeugen.


Auf dich schauen, bei dir bleiben. Wenn es dir schlecht geht, dann schone nicht uns. Denn es geht dir schlecht und es ist dein thread. Du nimmst uns dadurch nichts weg. Im Gegenteil, du gibst dir was damit...in dem du dich annimmst, wie du gerade bist/dich fühlst...

glg
jennyfer
...

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leise
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Beitrag Di., 07.12.2010, 21:41

Liebe jennyfer,

ich bin grad nach Hause gekommen, von einer Familienfeier, und hab eigentlich gar nicht erwartet eine Antwort auf mein heutiges Hin und Her zu bekommen.
Es ist viel schwerer als ich gedacht hab, diese Wut zuzulassen.
VIEL schwerer, ist doch meine Familie.



Deine Worte jetzt, du weißt gar nicht, wie sehr sie mir gerade helfen.
Mehr kann ich jetzt gar nicht sagen, ich will mich nur noch, in deine tröstlichen Worten so warm verpackt, verkrümeln.

Danke dafür, das war so lieb von dir, so richtig schon wieder.



leise

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jennyfer
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Beitrag Mi., 08.12.2010, 15:04

Liebe leise,
leise hat geschrieben: Es ist viel schwerer als ich gedacht hab, diese Wut zuzulassen.
VIEL schwerer, ist doch meine Familie.
Und wie, dass macht alles noch verstrickter. Ist zb deine Mutter doch oft anwesend, auch wenn sie dir schadet. So vieles hast du schon geschafft, um nicht mehr nur sie zu haben. Wie du zuvor geschrieben hattest, im Gelöschten, du hast es geschafft eine Therapie zu beginnen. Zu deiner Therapeutin Vertrauen zu entwickeln, sowie Geige zu spielen, also auswärts zu gehen. Es wunderte mich nicht, wie sehr es dich gekränkt sowie getroffen hatte, als da auf einmal Mutter auftauchte, und jemanden mitgebracht hatte in deine Geigenstunde. War das doch bis dahin "ein von dir selber aufgebauter Raum".

In einer Freundschaft kann man mal gehörig streiten. Es ist dann wie es ist, entweder man findet wieder zusammen, und vieles läuft dadurch "anders" weiter, oder eben nicht. Diese Verluste sind kalkulierbar, auch wenn sie trotzdem weh tun können. Doch wenn es um Familie geht, ist alles schon viel schwieriger. In der Angst verlassen zu werden, oder die anderen wegzustossen, schwingt auch die Angst der Endgültigkeit mit. Die Seele mag nichts überstürzen (denke ich mir aus meinen Erfahrungen heraus). Das alles hat seine Zeit, wenn es dich nicht mehr so schleudert...

Deine Wut, gegen deine Familie ist auf der einen Seite berechtigt, und auf der anderen Seite scheint sie dich selber zu bedrohen. Im Zulassen wird sich zwangsläufig deine Sichtweise verändern. Deine Gefühlsebene gleich mit dazu. Da reicht es eben nicht aus nur in der Therapie wütend zu sein, und zu Hause so zu tun, als ob alles passt. Das funktioniert eben nicht, daher glaube ich, dass du deswegen zögerst deine Wut rauszulassen. Weil du den Umgang damit - in der Familie - fürchten könntest...

Deine Mutter in den Therapieraum einzulassen ist selbst für den Leser schon ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist dein Raum, und da hat Mutter physisch nichts verloren. Was wäre mit einem anderen, gemeinsamen Raum (wenn dich deine Thera darauf vorbereitet hat) indem ihr mit einem Therapeuten darüber reden könntet? Also einen neutralen Therapieraum, der nichts mit deiner Thera zu tun hat? (damit Mutter da nicht eindringen kann)

Von mir weiss ich, dass es mir half Bilder in meinem Kopf zu inszenieren. Als Vorarbeit, für später...Nur mal die Gedanken zulassen, und hinein fühlen "was" würde ich noch brauchen, um mich diesem stellen zu können, oder eben öffnen zu können...Das zeigt ganz gut auf, was ich dafür noch "brauche" ohne das Gefühl zu haben "ich sollte das können, und kann es noch nicht"...behutsame Vorarbeit im sich vorsichtig gefühlsmässig in diesem Gedankengut sicher zu bewegen...


Deine Rückmeldung hat mich sehr gerührt, auch aus ihr kannst du für dich verankern, was dir in gewissen Situationen gut tut, oder dir helfen kann. Das ist ganz langsam erlernbar, dass man sich auch mal in Situationen auf die Schnelle selber helfen kann, ohne zu verzweifeln. So als überbrückung zur nächsten Stunde (oder ähnliches)...Dies erzeugt dann auch ein ansteigen des eigenen Selbstwertes "ich habe es geschafft mich(meine Gefühlswelt/Situation) zu überbrücken, bis ich es mir genau mit Jemandem anschauen konnte, um das irgendwann auch nur für mich zu können..." (was nichts damit zu tun hat, dass du dir nicht von anderen was nehmen sollst, oder das es darum gehen könnte, alles alleine schaffen zu müssen. Es geht nur darum zu lernen, oder zu verstehen, dass du mit der Zeit schneller effektiv für dich sorgen kannst - dich gestützter fühlen kannst) Daher verinnerlichen, was dich in solchen Situationen bewegt, dich etwas sicherer zu fühlen, oder was dir hilft, dich warm einzupacken, als erste Hilfemassnahme sozusagen...(ihr macht das sicher in eurer Therapie, jedoch wollte ich gerne meinen Gedanken freien Lauf lassen)

Ganz liebe Grüsse
und ein Danke an dich



jennyfer
...

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leise
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Beitrag Mi., 08.12.2010, 22:14

Liebe jennyfer,

also erst mal, ich hab mir deinen „Schrei-thread“ angeschaut,
ich hätte da auch gerne mit geschrien, für dich!

Für mich kann ich das nicht, aber von dir fand ich das ganz toll, du bist wirklich eine „Kämpfer“-Natur,
du gibst nicht auf, du rappelst dich mit einer bewundernswerten Kraft immer wieder auf
und du hast dich getraut wütend zu sein.


Ich kann das nicht, es geht einfach nicht, ich bin „leise“, ich ersticke eher, bevor ich da losschreien kann.
Ich sehe mich in den Bildern auch immer mit den Armen über Augen und Mund.
Dichtmachen, zumachen, einmauern, damit nichts von meinem inneren Sterben herauskommt
(ich muss mein Leben festhalten) und so wenig wie möglich von dem Wahnsinn in mich rein kommt.
So empfinde ich das jetzt jedenfalls.

In dem Beitrag, den ich wieder gelöscht habe, da ging es um meine Wut, auf die Mutter und auf den Bruder,
und ich hab meine so feindseligen Worte nicht ausgehalten. Mutter und Bruder haben mir so viel genommen,
ich weiß, ich darf wütend sein, meine Thera war letztes Mal anscheinend nicht auf mich, sondern für mich wütend.

Dafür bin ich gerade sehr dankbar, denn genau das brauche ich, ich brauche jemanden der mit mir,
mit der kleinen leise tobt, der leise die Arme von Augen und Mund wegzieht, sie ganz fest hält
und mit ihr auf den Täter losgeht und mit ihr schreit:

"Ja, du warst das, du hast der kleinen leise das alles angetan, nicht nur in den Bildern, sondern ganz real."

Mehr geht zum Thema Wut gerade nicht.

jennyfer hat geschrieben:Was wäre mit einem anderen, gemeinsamen Raum (wenn dich deine Thera darauf vorbereitet hat) indem ihr mit einem Therapeuten darüber reden könntet?
Das geht nie.

Mutter würde niemals zu einem Therapeuten gehen, sie braucht das ja nicht,
sie kommt mit ihrem Leben wunderbar zurecht.
Und bei mir ist da auch keine Bereitschaft,
ich will gar nicht, dass sie weiß wie schwer ich mich mit ihr und ohne ihr tu,
sie soll von meiner verletzten Seele gar nichts wissen,
sie würde darüber ohnehin nur lachen, mich für verrückt erklären, nein danke.

Ihre Worte: Menschen die an Selbstmord denken sind Schwächlinge.

Das sind die Worte die man braucht um die eigene Unzulänglichkeit auszuhalten.




leise

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Beitrag Di., 21.12.2010, 07:47

Leben……
jeder Tag ein kleiner Tod.


(Gedanken, die mich schon als Kind gequält haben,
dass uns einfach alles im Leben genommen wird,
Menschen die wichtig sind,
Familie die jeden Tag mehr verloren geht,
Arbeit,
das Gefühl auch etwas zu können,
sich selber,
dass auch das, was gerade so wichtig und schön ist, schneller zerbrochen und verloren sein kann, als man dafür danke sagen kann,
und der kümmerliche Versuch mich selber zu trösten.




Jeder Tag ein Abschied mehr.
Jeder Tag nur schwer.

So dunkel die Nacht,
Familie, nicht für mich gedacht.

Verloren ein kleines Etwas,
Tränen leise um Hilfe rufen, keiner merkt das.

Jeden Tag Verlust erfahren,
und dabei Mut bewahren.

Gott anrufen,
Liebe suchen.

Es bleibt alles still,
Seelenkummer keine Antwort hören will?

Verschlossen und eingemauert,
Erinnerung, bei der das Kind erschauert.

Jeder Tag ein kleiner Tod,
Veränderung die nur bedroht.

Herausforderung, so unbekümmert man das nennt,
als verlassen Sein das Kind dies nur kennt.

Hoffnungslos das Thema: Werde!
Verloren nur, zwischen Himmel und Erde.

Leben…..Kampf und Qual,
ein erschöpfender Weg durch ein lichtloses Tal.

Hilfe ist heute mir zur Seite,
eine Stunde Licht, atmen können, Weite.

Eine Stunde nur!!
Wer hält bitte an die Uhr?

Doch Schatten bedroht auch dieses Licht,
es auch noch zu verlieren, ertrage ich nicht.

Jeder Tag ein kleiner Tod,
von klein an schon in mir diese Not.

Immer da, nur Angst und Versagen,
wie nur aushalten und nicht verzagen?

Eine kleine Stunde darf das Kind geborgen sein,
wie groß die Angst, danach doch wieder so allein.

Wie nur ertragen dieses ständig ungenügend sein,
zerbrechen daran, dass man ist im Leben und im Tod allein.

Was greift nach dieser kleinen Seele so unbarmherzig und brutal,
macht so bitter und erschreckend die Kälte und Härte in diesem endlosen Tal.

„Aufgeben, einfach nicht mehr sein.“
Leise, diesen Gedanken wirf in Thera’s Müllcontainer rein.

Irgendwann wird auch dein finsteres Tal wieder heller sein,
schon der Gedanke: Thera ist da und lässt dich nicht allein, au ja, der ist fein.

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Beitrag Mi., 22.12.2010, 15:12

vom gestrigen Tag
und der letzten Thera-Stunde vor Weihnachten



Weihnachtsgeschenke packen dieses Jahr,
so schwer, so traurig, es ist einfach furchtbar.

Zu wissen, dass das ist nur wie ein falsches Spiel,
keine ehrliche Zuneigung mehr, das ist zu viel.

Die Tränen wollen einfach nicht versiegen,
wie nur dieses Fest und die Wut auf einen Nenner kriegen.

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So quälend auch die Angst vor der Wutwelle,
„Therastunde“, das ist Mutter’s Zornesquelle.

Wir fahren gemeinsam in die Stadt,
dass ich alleine heimfahre, mehr ich ihr nicht sag.

Sie sagt nur gut, und dreht sich weg,
und ich verschwinde auch ganz schnell ums nächste Eck.

Ich freue mich und fühl mich frei,
wie schön, die Therastunde ist um drei.

Meine Besorgungen sind alle schnell erledigt,
viel zu früh, doch besser als ich verspät‘ mich.

Zwanzig vor zwei bin ich am Westbahnhof,
da kommt ein sms von Thera, 14:05 erst , sie ist im Bus noch.

Hilfe , mit der Zeit da stimmt was nicht,
das wird knapp, na macht nichts 14:05 das schaffe ich.

Habe ich den Termin falsch notiert?
Ich schicke ein "ok" sms, doch ich bin sehr irritiert.

Um Himmels Willen, wo bleibt denn die Bim?
Oh nein, ein Feuerwehreinsatz, wie komm ich jetzt rechtzeitig hin?
Bild

Noch ein sms um zu sagen ich bin auch zu spät,
dann schnell zur U-Bahn, wie die Zeit vergeht!!!

Ein Glück es geht sich alles aus,
bin pünktlich da und warte vor dem Haus.

Da kommt erneut ein sms von thera an,
Entschuldigung, die Stunde fängt doch um drei erst an.

Ich grinse innerlich, hab nun Zeit,
warte gerne bis es ist soweit.

Wollte so viel sagen ihr,
da waren so viele Fragen in mir.

Aus, vorbei, in mir ist alles leer,
ich freu mich auf die Stunde viel zu sehr.

Dann endlich kommt ein Mädchen aus dem Tor,
sie hatte also die Stunde davor.

Noch ein sms: Fr. leise sind sie da?
Ich drücke auf die Glocke und meine damit ja.

Ich stolper steifgefroren in den 3. Stock hinauf,
und denke, die Tür geht doch bestimmt von selber auf.
Bild

Doch nein,
ich bleib im Gang allein.

Die „Big Ben“ Glocke will ich nicht drücken,
besser noch ein sms, das ist ein Tag, voller Tücken.

Doch Thera ist dann doch schneller da,
wie schön, endlich bin ich ihr nah.

Ihr Bedauern ist so groß,
ich winke grinsend ab, bin ja ohnehin zu früh los.

Ganz bange frage ich wie es ihren Sorgenmenschen geht,
und erfahre, dass es um einen sehr schlimm steht.

Ihre Worte prasseln wie spitze Hagelkörner auf mich ein,
mit solchen Worten muss ich nachher heim?

Die Krankheit ist so bös, so schlimm, birgt so viele Gefahren,
dass die meisten eine Lebenserwartung von nur fünf Jahren haben.
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In mir knickt innerlich alles ein, grausam, furchtbar, gemein.
Arme Thera denk ich und sehe sie vor mir so schrecklich einsam, so allein.

Ich fange innerlich zu zittern an,
ihr Schicksal ist wie meines, immer denke ich daran.

Aus mir kommt kaum noch ein Wort,
Thera setzt die Stunde mit dem Thema Mutter fort.

Sie erklärt mir was bei uns da dauernd schief läuft,
und warum sich das mit den Wutwellen gar so häuft.

Sie zeigt mir deutlich, dass es meine eigenen Grenzen sind,
dass ich mich nicht selber find.

Dann kommt die Frage, ob da neue Bilder sind,
„ich hab die Tür wieder verriegelt“, erkläre ich geschwind.

Neue Bilder und ein Weihnachtsfest,
das kann ich nicht, das gibt mir den Rest.
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Mir reichen schon die Absagen, die auf meine Bewerbungen kommen,
ich trau mich keine mehr zu schicken, erkläre ich beklommen.

Sie tröstet mich, ich habe doch gearbeitet und das sei gut,
es kann Monate dauern, verlieren Sie nicht den Mut.

Die Frage, die so quälend, wie ein Hagelkorn in Fußballgröße, in mir ist,
wie hält sie das aus, wenn der eine Sorgenmensch nicht mehr ist.
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Sie erzählt mir, dass das wird sehr schmerzvoll und traurig sein,
doch eine gute Beziehung trägt und hält, sie ist nicht allein.

Geschwister sind da und Freunde, soziale Netze hat sie aufgebaut,
es ist so wichtig, dass man darauf rechtzeitig schaut.

So wichtig sei das, grad für mich,
meine Beziehung zur Mutter ist keine gute, die trägt nicht!

Wie recht doch meine Thera hat,
nicht nur zur Mutter, auch zu den Geschwistern ich keine gute Beziehung hab.

Ihre Worte von ihrer guten Beziehung die sie auch weiter trägt,
sind für mich so tröstlich, dass es mir auch nach der Stunde gut geht.

Da ist etwas von der heilen Welt,
etwas das gut ist und Bestand hat, etwas das hält.

Thera hat das und das fühlt sich an so gut,
das macht mich richtig froh und gibt mir Mut.
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Ich bin so dankbar, dass sie mir diese Worte gab,
trotz Scherbenhaufen, ich so Weihnachten doch auszuhalten vermag.

Ja, hilft wirklich, zu Hause trifft mich Mutter’s Zorneswelle diesmal nicht,
Thera’s Worte wirken wie ein Schutzschild und halten mich.

Jau, ein klitzekleines Stückchen heile Welt hab ich gefunden,
jetzt komm ich auch zu Weihnachten über die Runden.

Danke, danke liebe Thera,
sie waren schon wieder so hilfreich für mich da.
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Und in meinem Brief ans Christkind steht etwas, das ich IHR wünsche soooooo sehr,
dass ihr Sorgenmensch am Leben bleibt und es ihr gut geht, NICHTS wünsche ich mir mehr.


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leise
Zuletzt geändert von leise am Mi., 22.12.2010, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.

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