Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?

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neko
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Beitrag Di., 07.06.2011, 21:38

candle, das, was du unter dem stichwort stabil sein/wirken beschreibst, nennen manche das übrlebens-ich oder den überlebens-anteil. das gehört eigentlich zum system jedes traumatisierten. genau das ist aber auch ein teil des problems: stabil, froh und munter auf andere zu wirken, wenn es einem eigentlich dreckig geht, wenn man eigentlich oft von bedrohlichen ängsten heimgesucht wird, die man si nicht erklären kann, ist ja nicht gesund, es ist überleben und nicht leben, weil man von dem, was man wirklich fühlt, ziemlich abgeschnitten ist, diese ängste nicht verstehen und in die dem bewusstsein zugänglichen bereiche der persönlichkeit integrieren kann. eine reihe von autoren beschreiben sogar diese nach außen so dominante stellung des überlebensanteils als den entscheidenden ausdruck der persönlichkeitsstörung. Warum? weil der überlebensanteil darauf geeicht ist, den traumatisierten anteil zu unterdrücken. Weil deses unterdrücken unheimlich viel energie verbraucht. Weil diese Bindun von Energie lebendiges fühlen verhindert. Genau das muss aus der sicht des überlebensanteils aber verhindert werden, weil lebendiges fühlen an das trauma rühren würde.

von daher - es gib zur zeit keine theorie, die trauma ohne persönlichkeitsstörung kennt. die persönchkeitsstörung wird dabei meist als eine überlebensstrategie gedacht, die funktionieren durch abspaltung vom trauma sichert. die gesunde alternative zu abspaltung und persönlichkeitsstörng ist, denke ich, die integration des traumas. dazu muss man aber erst das ewig deckelnde überlebens-ich ein bisschen zum schweigen bringen, zumindest aus seiner alles beherrschenden position vertreiben.

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*candle*
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Beitrag Di., 07.06.2011, 21:48

Guter Beitrag neko. So in etwa habe ich das auch schon gehört. Nur komme ich mit Persönlichkeitsstörungen eben nicht drauf, weil ich jetzt diese sozialen Probleme nicht habe. Und dazu ist alles ja vergleichsweise kurz vorhanden.

Und gedeckelt ist es ja jetzt, mir geht es einigermaßen gut. Und Wege liegen vor mir ja nun auch.

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neko
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Beitrag Di., 07.06.2011, 22:00

persönlichkeitsstörungen müssen sich nicht in sozialen beziehungen, also in beziehungen zu anderen äußern. sie können sich in der wichtigsten beziehung äußern, die man überhaupt nur haben kann - in der beziehung zu sich selber, darin, dass man sich nicht ausreichend um sich kümmern kann z.B., darin, dass man sich nich gut spüren kann.

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*candle*
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Beitrag Di., 07.06.2011, 22:04

Also spüren geht schon, kümmern grad mal die Grundbedürfnisse, da würde ich mich allerdings auch nie hängenlassen. Sehr komisch.

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neko
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Beitrag Di., 07.06.2011, 22:13

candle, du hast doch schon auch ziemlich diffuse ängste, die du dir nicht erklären kannst, oder? ich beobachte an mir, dass ich in dem maße, in dem ich mich besser spüren kann, auch besser verstehe, warum ich wie fühle, warum ich traurig bin, warum ich angst habe, was da für alte sachen hochsteigen und sich mit aktuellen, eigentlich gar nicht so bedrohlichen sachen verbinden usw. das klappt noch nicht immer, aber nach einem langen prozess immer öfter und besser. vorher war das oft so, dass mir das vorkam, als wenn da "ewas" von außen auf mich einströmt, das eigentlich nichts mit mir zu tun hat. das ist, glaube ich, so ein recht typischer mechanismus von abspalten. und abspalten heißt ja immer auch, dass man wichtge teile von sich nicht spürt.

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*candle*
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Beitrag Di., 07.06.2011, 22:19

Ja, Ängste sind recht neu, die Panikatacken habe ich mein Leben lang. Dass es für mich nicht nachvollziehbar wird wie es sonst bei ganz vielen Themen ist, soll laut Therapeut sehr früh etwas stattgefunden haben, was sich noch nicht gefühlsmäßig verarbeiten ließ. Da weiß ich auch nicht wie ich da rankomme.

Ansonsten bin ich sehr gut medikamentös eingestellt- von daher sage ich, es geht mir gut, aber es könnte alles noch besser sein.

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stern
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Beitrag Di., 07.06.2011, 23:44

*candle* hat geschrieben:soll laut Therapeut sehr früh etwas stattgefunden haben, was sich noch nicht gefühlsmäßig verarbeiten ließ. Da weiß ich auch nicht wie ich da rankomme.
Wie schon öfters gesagt: In einer Therapie... und dazu ist ja schon mal gut, dass du in einer Klinik auf einer Warteliste stehst. Natürlich weiß ich nicht, wie dieser Therapeut diagnostizieren würde... aber wenn er schon sagt, dass "sehr früh etwas stattgefunden haben soll", so würde ich fast darauf wetten, dass er in Richtung PS zumindest intensiver schaut . Ob das dann als PS oder als Traumastörung (und die meisten Traumata im eigentlichen Sinn führen zu Persönlichkeitsveränderungen) diagnostiziert werden würde, finde ich ehrlich gesagt nicht sooo den Punkt. Wichtiger ist, dass die Behandlung zu dir und deinen wesentlichen Schwierigkeiten passt. Kritischer sehe ich eher den Punkt, wenn jemand sagt, da MUSS etwas gewesen sein (liest man ja auch öfters im Forum). Wichtig ist dann wohl dabei zu bleiben, was man selbst erinnert. Erklärungen gibt's ja dann für gewöhnlich auch in einer Therapie. Und wesentlich um etwas nachzuvollziehen können ist auch, wenn etwas spürbarer wird (also zumindest bei mir war/ist das so). Das ist noch besser als jede Erklärung. Erlebe ich ähnlich wie neko. Aber das geht kaum ohne Therapie. Und ich stimme auch Neko zu, dass PS nicht heißt, dass die soz. Beziehungen gestört sind. Sondern schau dir die Liste von Kügeli an... in der Liste geht es so gut wie nur um Perönlichkeitsbeeinflussungen (nicht nur in dem Punkt, der explizit Persönlichkeitsveränderung heißt). Wenn du dich daran nicht wiederfindest, umso besser. Aber eine Diagnose ist denkbar ungeeignet darauf zu schließen, was mit dir los ist. Sondern umgekehrt wird ein Schuh draus: In dem du schilderst, wie es dir geht, daraus sollte ein Thera als Arbeitshypothese eine Diagnose bilden können. Aber es gilt das, was ich zur beschränkten Aussagekraft gesagt haben.

Dass was Neko zum Punkt stabil sein/wirken geschrieben hat, finde ich auch sehr gut. Und diese Aussage hat mich auch stark an eine erinnert, die ich meinem stat. Thera verkaufen wollte: Ja, stimmt schon, ich hab' mit xy Schwierigkeiten... ABER (schon fast empört) das merkt man mir nicht an... also komme ich damit zurecht [iss doch alles im grünen Bereich... was wollen sie mir jetzt einreden]. Mittlerweile kann ich über diese Aussage mind. genauso schmunzeln wie über diese: Ich bin doch nicht krank, ich kann nur nicht mehr (wobei ich das selbst noch glaubte, als ich ganz untypischerweise vor anderen aufgelöst war.... also "normal" habe ich recht hohe Fähigkeiten, mir manches gg. anderen nicht so anmerken zu lassen). Oder ein Tag, noch vor meiner Therapie als ich fix und fertig war daheim und kurz mal rausging, um ein paar Zigaretten zu holen: Nachbar: obwohl es mir echt mies ging: Das ist so schön, dass ich immer so freundlich, gut drauf bin und lache. Paradoxerweise hörte ich das in dieser Woche von jemanden. Umpf. Insofern kann es wirklich einen Unterschied zwischen sein und wirken geben. Im Unterschied zu dir habe ich es aber schon eher so erlebt, dass ich je nach Kraft auch manches (aber nicht immer) überspielen konnte (a la: Maske aufsetzen "mir geht es doch gut, ich kann nur nicht mehr" . Tja, nur irgendwann ging halt die Kraft auf diese Maske aufrecht zu erhalten, und ich funktionierte auch nicht mehr so gut... kostet echt viel Energie, die langsam ausging. Vielleicht gut so, denn sonst wäre ich vielleicht heute noch nicht in Therapie. Dass der erste Arbeitsauftrag an meinen amb. Thera war "wieder funktionieren", versteht sich fast von selbst... den wollte er zu meiner Entgeisterung so aber nicht annehmen *g*).
Ja, Ängste sind recht neu, die Panikattacken habe ich mein Leben lang. Dass es für mich nicht nachvollziehbar wird wie es sonst bei ganz vielen Themen ist
Muss auf dich nicht passen, wie auch manch anderes nicht was ich schreibe: Meine Erfahrung geht in Richtung neko: Je mehr ich manche Gefühle spüre (die ich vorher so nicht spüren konnte) umso mehr haben Ängste/Panikattacken abgenommen. Nicht immer, aber immer öfter... die letzte erinnere ich gerade nicht mal, also eine gute Weile her.

Ich denke die Basis für dich ist: Lies nicht so viel, habe Geduld bist du in der Klinik bist. Und gehe dann von dem aus, was aktuell bei dir Sache ist. Und ich sag' mal so: Kliniken haben oft besonders ausführliche Anamnesen (ich kam mir vor wie von oben bis unten auseinandergenommen und durchgeschüttelt), oft mit x Fragebögen, die mir teils gar nicht bekamen ( => nächtliche Panikattacken, weil die Bögen viel zu viel auf einmal aufwühlten, was ich natürlich meinte auch alles beantworten zu müssen. Heute würde ich meine Grenzen beachten). Und bleibe bei dem, was aktuell Schwierigkeiten bereitet bzw. wenn biografisches abgeklappert wird: Was du erinnerst. Der Rest ist Sache des Thera bzw. ergibt sich dann in der Therapie.
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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 00:18

Hach stern, Du hast Dir viel Mühe gegeben.

Und es ist ja nicht, dass ich stark wirke, ich sage ja auch, dass es in mir ganz schlecht aussieht. Nur irgendwo hat das keiner wahrgenommen und aus der Klinik bin ich raus, weil da nur stabilisiert wird. Bis ich einen Therapeuten habe, kann es wiederum lange dauern. Also andere Patienten haben direkt im Anschluß was an die Hand bekommen- ich leider nicht.

Und beim Frauenhaus war es auch so: Sie sind so autark, sie wären hier falsch und kommen alleine klar. Komisch, im Jobcenter habe ich wieder gute Erfahrungen gemacht.

Es ist ja was in mir, mag ja sein, dass die Persönlichkeit gestört ist, aber dieser Zustand ist mir immer noch neu und sehr fremd. Das kann ich nicht verstehen.

Was habe ich nun noch für Probleme? Finanzielle keine, mit Kontakten keine, aber in mir drin ist es eben noch nicht gut.

Und wie gesagt, an Traumata, die jetzt offenbar entscheidend sind, kann ich mich gar nicht erinnern oder nur dunkel einen Anfang einer Sache, aber das wurde mir vom "Täter" erklärt. Und dann gibt es noch die normalen Dinge wo ich als dumm runtergeputzt wurde. Da war ich lange sehr empfindlich, wenn man mich provokant dumm genannt hatte nur um mich zu treffen und zu kränken. Das habe ich aber selber überwunden mit meinen Job.

Aber ich werde nochmal so schauen wie es mit meiner Vergangenheit war, also im Blog mal alles aufschreiben, weil ich heute manches noch nicht begreife, ob es normal ist oder nicht- auch wenn ich das jetzt nicht richtig finde, sind die Emotionen da verwirrt.

Uns so fort... mache hier mal ein STOP.

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stern
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:09

Wird wieder etwas mehr, sorry... aber ich kann mich meist eh nicht so kurz fassen *g*:
*candle* hat geschrieben:Und es ist ja nicht, dass ich stark wirke, ich sage ja auch, dass es in mir ganz schlecht aussieht. Nur irgendwo hat das keiner wahrgenommen und aus der Klinik bin ich raus, weil da nur stabilisiert wird.
Ich denke, das wichtigste ist, dass du irgendwann (umso früher, desto besser) bei einem zu dir passenden Therapeuten (sei es amb. oder in dieser Klinik) landest. Wenn man hingegen von häufiger von A nach B geschickt wird, aber nirgendwo landen kann, erscheint mir äußerst nachvollziehbar, dass man den Eindruck hat, es werde nicht wahrgenommen.

Also bei mir ging es ja im Vergleich zu dir doch relativ zügig bis ich einen amb. Platz hatte (auch den Klinikplatz, wobei es da nat. auch Wartezeiten gab... und es stimmt auch: die können gut und gerne auch +/- 2 Jahre betragen). Trotzdem hatte ich so Phasen (gerade nach nicht so fruchtbringenden Probesitzungen, etc.): Sieht das denn niemand, dass ich noch etwas Hilfe benötige. Vielleicht schon etwas anders als bei dir. Denn wie gesagt, teilweise habe ich auch überspielt, so dass ich nach außen hin auch teils anders wirkte als es innen aussah. Vgl. wie ich gerade in der Wo. als es mir bes. bescheiden ging zweimal auf mein "immer lachen, immer so gut drauf" angesprochen wurde. Dennoch war das auch so eine Art Selbstbestätigung à la: weningstens trage ich das nicht immer nach außen (bis das allerdings zunehmend schwerer wurde). Gleichzeitig aber mit einer Ambivalenz, die ich noch nicht so klar habe: Wenn jemand sagte: das, das und da ist los... dann konnte ich das gar nicht abhaben und neigte zum runterspielen à la: ich funktioniere doch... das ist jetzt aber maßlos übertrieben, was sie sagen... so schlimm ist/war das doch nicht, mir geht es doch gut (was ich in dem Moment dann auch noch selbst glaubte). Andererseits aber dann auch so Anwandlungen wie niemand sieht, dass es mir schlecht geht (wobei ich für meinen Teil zumindest noch teils erkannte, dass das schlichtweg nicht unbedingt so realitär war, wie ich das teils erlebte). Wobei wie gesagt letzteres sich auch ohne das man tiefer analysieren braucht schlichtweg daraus ergeben kann, wenn man man häufiger von A nach B geschickt wird.
Also andere Patienten haben direkt im Anschluß was an die Hand bekommen- ich leider nicht.
Also von mir kenne ich aus auch eher so, dass die Klinik nicht direkt weiter vermittelt (außer dass einzelne Patienten im Anschluss noch an klinikangeschlossene TK übergeleitet wurden). Ansonsten erhielt man zwar Empfehlungen (was mehr oder weniger Anregungen sind, also was man daraus macht, ist vermutlich jedem selbst überlassen)... aber darum kümmern musste man sich im wesentlichen selbst. Gut, manche Theras oder Ärzte vermitteln auch direkt Kontakte... aber das habe ich für meinen Teil in der Form auch nie erlebt (bestenfalls mal ein paar Listen oder nen Ausdruck, den ich mir genauso gut besorgen konnte). Sondern das habe ich schon weitgehend selbst in die Hand genommen.
Und beim Frauenhaus war es auch so: Sie sind so autark, sie wären hier falsch und kommen alleine klar.

Kann's nicht gut beurteilen, kar. Aber gefühlsmäßig würde ich auch sagen, Frauenhaus iss vielleicht nicht ganz der passende Platz für dich... sondern eher Therapie, sei es amb. und stat. Und Realität ist, ist es nicht immer leicht einen Platz zu finden... was aber nicht unbedingt etwas darüber aussagt, dass die Schwierigkeiten nicht wahrgenommen werden. Sondern vielleicht eher eine Kapazitätsfrage (zu wenig frei Plätze). Oder Thera fühlt sich nicht so firm, was das Anliegen des Patienten betrifft, obwohl er sieht, DASS der Patient Hilfe benötigt, die ER mit seinen Methoden aber nicht bieten kann. Etc. pp.
Es ist ja was in mir, mag ja sein, dass die Persönlichkeit gestört ist
also das wollte ich damit nicht sagen... und selbst wenn man in einzelne Bereichen Schwierigkeiten hat, die Persönlichkeitsaspekten zugerechnet werden, heißt das nicht gleichzeitig ausgewachsene PS. =>
Zuletzt geändert von stern am Mi., 08.06.2011, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:09

, aber dieser Zustand ist mir immer noch neu und sehr fremd. Das kann ich nicht verstehen.
dazu sollte normal eine Therapie auch etwas licht ins Dunkeln bringen... also ich hatte auch Phasen, in denen die Frage recht drängend war, was eigentlich los ist (mit mir)... ich verstehe das nicht, ich verstehe mich nicht (mehr).
Was habe ich nun noch für Probleme? Finanzielle keine, mit Kontakten keine, aber in mir drin ist es eben noch nicht gut.
Die soziale Situation ist die eine Seite. Wenn die nicht passt, kann es einem auch schlecht gehen (muss aber nicht)... umgekehrt hießt eine gute soziale Situation aber nicht, dass es einem innerlich gut gehen muss. Gut wäre es halt, wenn du bei einem Thera präzisieren kannst, wie es in dir drin aussieht... was es ist, weswegen dir es dir nicht gut geht (z.B. die Ängste, Panikattacken). Und darauf aufbauend ist es SEIN job, dass irgendwie diagnostisch zu verpacken (deswegen würde ich mir da gar nich so viel gedanken machen). Wichtig ist, dass du einen Thera findest, dem du vertrauen kannst, dass er dir dabei helfen kann, wo es brennt... und die Therapieform ist fast wurscht, wenn du einen solchen Thera dann hast... und dann ist auch die ganz genaue Diagnose sekundär.
Und wie gesagt, an Traumata, die jetzt offenbar entscheidend sind, ...
Klingt wiederum nach Erklärungssuche deines Zustandes, der sich neu und fremd für die anfühlt, wie du oben schreibst. Und resultiert vielleicht daraus, dass du das verstehen willst, was mit dir los ist. Traumata wären zumindest eine Erklärung (was durchaus sein kann, aber lass' dir auch keine Flöhe ins Ohr setzen, solange du selbst nix erinnerst. Bleibe bei dem, was du zu erinnern meinst, bzw. dir von anderen erzählt wurde). Nur so oder so, also selbst wenn da absolut was dran sein sollte, ist es immer noch eine unzureichende Erklärung, die dich nicht wirklich weiter bringen dürfte. Um nicht zu sagen: Die dich in der jetztigen Situation vielleicht eher noch zusätzlich verwirrt hat (denn dieser Traumaspekt wurde ja häufiger von Theras/Ärzten ins Spiel gebracht, aber ohne dass du dann dort tiefer zwecks Therapie gelandet bist). Hat was von: Jemanden eine mögliche Diagnose servieren, aber damit dann im Regen stehen lassen... hart gesagt. Kein Wunder, dass du dich dann auch nicht wirklich wahrgenommen fühlst.

In der Klinik habe ich das so gemacht: Was an Fragekatalogen (und das waren teils echt Kataloge ) oder in den Vorgesprächen erfragt wurde, habe ich versucht besten Wissens und Gewissens alles zu beantworten, soweit ich mich erinnere... (wobei es besser gewesen wäre, ich hätte manches ausgespart, denn es wühlte zu sehr auf, siehe oben. Na ja, im nachhinein bin ich schlauer.. wobei: eigentlich wollte ich manches schon damals nicht beantworten, weil ich das als viel zu persönlich bis auch unnütz erachte... füllte die Bögen aber doch mit Widerständen gewissenhaft aus). Erinnerungen waren nicht sooo das Problem bei mir (evtl. anders als bei dir. Also zumindest konnte ich grob beantworten, eher sind Details verschüttet)... wo ich unsicher war (das waren ein paar einzelne Punkte, die ich für mich aber nicht als so zentral sehe) habe ich das auch jeweils vermerkt. Also Fragen beantworten, nicht mehr und nicht weniger. Du brauchst dazu keine Erklärungen liefern à la evtl. traumata, aber welches weiß ich nicht. Und mein Thera hat mich dann schon nach einiger Zeit damit konfrontiert, was er davon hält *umpf*. Rudere also nicht zuviel alleine herum... das sieht hoffentlich anders aus, wenn du einen Thera hast.
Aber ich werde nochmal so schauen wie es mit meiner Vergangenheit war, also im Blog mal alles aufschreiben, weil ich heute manches noch nicht begreife, ob es normal ist oder nicht- auch wenn ich das jetzt nicht richtig finde, sind die Emotionen da verwirrt.
musstu abwägen ob dir das gut tut. Manchen tut es gut... ich bin eher der Typ, den das zu sehr mitnehmen kann... also allein die ganzen Fragen brachten mich an den Rand (was ich nichtmal antizipieren konnte)... aber da kann individuell sein. kann helfen sich zu sortieren, kann aber auch verwirren (davon kenne ich auch beide Varianten).
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neko
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:33

candle, ich denke, das kennen viele von uns, das hin und her pendeln zwischen alles ganz schrecklich, bdrohlich und ach eigentlich komme ich klar, geht doch. das gehört, nach meiner lektüre undmeinem eigenen mich besser verstehen können, zu den ziemlich typischen ausdrucksformen der spaltung. ic würde dir auch raten, nicht alleine dir und deinen änsgten auf die spur zu kommen. ich denke, dass führt entweder in den großenfrust, weil man nicht weiter kommt oder in die steigerung der ängste. das sollte man wirklichin einer therapie machen. ich kann nicht so gut erklären WIE das funktioniert, aber in einem guten therapeutischen dialog kommt so viel in bewegung, da fängt man, wenn es gut läuft, wirklich an zu kaperen, was mit einem los ist. und da meine ich gar nicht, dass man sich an das eine erlebnis erinnert. ich hab mich erst an gefühle von ausgeliefert sein erinnern können, habe gelernt zu sehen, dass die nicht in die gegenwart, sondern in die vergangenheit gehören und erst als ich es gelernt hatte mit diesen gefühlsstürmen umzugehe, kamen dann auch konkretere erinnerungen. von daher - ich bin echt froh, das ich das nicht alleine machen musste.

was denkst du denn, woran das liegt, dass andere in der klinik einen therapielatz vermittelt (ß) bekommen haben und du nicht?

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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:38

Hallo stern!

Keine Sorge, ich lasse mir schon keine Flöhe ins Ohr setzen. Das ist gar nicht mein Ding.

Eile mit Weile ist es gerade. Ich habe ziemlich viel um die Ohren gerade. Im Moment ist es also so weit OK und tragbar für mich.

Den Blog deshalb, weil ich es nicht fertigbringe für mich zu schreiben. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich glaube es geht um das mich trauen teilöffentlich zu schreiben. Dazu habe ich einige gute Erinnerungen an früher auch wieder und auch ungute. Und das ist schon eine wesentliche Steigerung der letzten Zeit, was ich mir auch bewußt erhalten will. Zudem ist meine Konzentration wesentlich besser. Und das klingt komisch, aber hier kann ich das zusätzlich quasi trainieren.

Allerdings tue ich das auch in einem "Hobbyforum".

Bis denn!

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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:41

neko hat geschrieben: was denkst du denn, woran das liegt, dass andere in der klinik einen therapielatz vermittelt (ß) bekommen haben und du nicht?
Also das kann ich Dir zum Teil sagen: Ich habe eine Psychiaterin mit der ich nun weiteres Procedere besprechen werde.

Andere hatten niemanden.

Vielleicht hatte ich es mit Unmut auch blöde ausgedrückt, aber es ging halt auch darum der behandelnden Psychiaterin nichts aus der Hand zu nehmen.

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neko
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:46

das klingt ja nun ganz anders, positiver. oder verstehe ich das falsch? dann hast du es gewissermaßen besser getroffen als die anderen, die keine psychiaterin haben. wird, kann sie dir helfen eine therapie zu bekommen?

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kügeli
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 11:55

Ich habe jahrelang so getan, als ob es mir gut geht... geht halt irgendwann nicht mehr. Bin völlig ausgebrannt und mache mich leider erst jetzt auf die Suche... nach der richtigen Therapie/Klinik. Das sind keine guten Karten, leider.
Hätte ich mich selbst früher ernster genommen, wär das nicht passiert. Aber ich meinte ja immer, es geht alles irgendwie... es ging ja auch, irgendwie. Nur es geht halt alles irgendwie immer schlechter.

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