Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

Blütenzauber
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 22
Beiträge: 29

Beitrag Mi., 01.06.2011, 16:43

Hallo,
ich bin immer noch krank geschrieben, u.a. mache ich gerade eine Langzeit-Antibiotika-Therapie. Die Borrelien krieg ich sonst nicht los.
Merkst du denn wenigstens schon ein bisschen Besserung?
Wir würden es dir/euch auf jeden Fall sehr wünschen!
Psychisch gesehen gibt es starke Schwankungen. Hängt aber auch mit der Borreliose zusammen.

Leider zieht das eine immer auch das andere nach sich. Wenn´s dem Körper nicht gut geht, dann leidet die Seele und umgekehrt.
Hast du denn etwas, womit du dich ein bisschen stabil halten kannst und auch einen positiven Ausgleich bekommst?


@Memory:
Auch von mir ein herzliches Willkommen!
Schön, dass du hier mitschreiben magst.
Erst vor ca. einem Monat ist auch mit meinem Therapeuten das Thema DIS und DDNOS im Raum bzw. im großen Verdacht. Wir liessen es dabei stehen und er fand gute Wege mit mir umzugehen.
Ist das für dich/euch so in Ordnung? Oder wäre es wichtig genau zu wissen, was es genau ist?
Nachdem ich eine kürzliche Krise hatte und alles innen wegdrängen wollte, wurde ich mit höllischen Kopfschmerzen geplagt, bis ich in der Therapiestunden plötzlich eine volle "Energie-Entladung" vielleicht aller möglichen Anteile hatte/zeigte, ich bekam selbst noch mit, dass ich mich so oder so benahm oder bewegte, alles in Sekundenschnelle.
Oh, das kenn ich doch irgendow her...
Ich bin auch öfter mal sehr Kopfschmerzgeplagt. Grade wenn Innen bei mir viel los ist.
Wenn ich es dann irgendwie schaffe, mich bzw. die anderen zu beruhigen, dann geht´s mir auch sofort wieder besser.
Als ich meinem Thera Einblick in mein System gewähren sollte (und ich erst gar nicht wußte, WIE das geschehen soll, weil ich selber ahnungslos war), passierte alles wie von selbst und ich nahm selber eine Zuschauerrolle ein bzw. erlebte andere Anteile von mir.
Mir läuft grade beim Lesen auch die Gänsehaut auf.
Das ist grade fast wie ein Deja vú.
Mir gings da ganz ähnlich. Ich fühlte mich wie entlarvt und konnte/musste dabei zuschaun, wie sich ganz plötzlich die anderen Teile zeigten.

Ich finde es schön, dass du schon welche kennen lernen durftest und dich das Erkennen der anderen auch weiter bringt.
So, das wars erst mal....und ich werd mir mal so ganz langsam, Stück für Stück vielleicht von Seite 1 dieses Threads beginnen durchzustöbern, um euch näher kennenzulernen!)

Da hast du dir ja was vorgenommen...


Was die Krankheiten neben der DIS betrifft... Könnt ihr da einen Zusammenhang zwischen den Anteilen die grade vorne sind und den auftretenden Beschwerden herstellen?

Ansonsten wäre es schon schön, wenn wir hier weiterschreiben könnten.
Das fände ich auch wirklich schön.


Liebe Grüße,
Blütenzauber
~Ich habe keine Macken, dass sind Special-Effects ~
Bild

Werbung

Benutzeravatar

Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag Mi., 01.06.2011, 17:16

Liebe Zerrissene!

Danke für dein Willkommen hier!!!! Ich freu mich auf euch und den Kontakt!

Liebe Blütenzauber!

Also, ich kann die Entstehung der Krankheitssymptome irgendwie bestimmten Zeitphasen zuordnen,
und durch die therapeutische Aufarbeitung mittlerweile einigen Ereignissen.
Wenn ich dann heute getriggert werde diesbezüglich, dann zeigen sich die Symptome und damit auch die dazugehörigen Anteile (= für mich je ein Energiemix des jeweiligen Traumainhalts, oder ein Anteil mit einer bestimmten Funktion). Wenn ich jetzt z.B. also grenzüberschreitend mich bedroht fühle auf längere Zeit, dann zeigt sich das damals auch längerwährend missbrauchte Kind und damit die Neurodermitis. Wenn ich wütend werde, mir aber keine Hilfe weiß oder keinen Ausweg aus einer Situation wo mich jemand verletzt, dann kommt z.B. Akne und damit der Jugendanteil, der mit dem Ursprung verbunden ist. Mittlerweile kenn ich aber auch die Schutz und Helferinstanzen in mir, die das letztendlich wieder hinkriegen, so dass meine Krankheiten alle in den Griff zu kriegen sind. Außer die Schmerzen bzw. der Umgang mit Schmerzmitteln...da muss ich gut achtgeben....Thema Sucht

Seit der letzten Therapiestunde habe ich fortlaufend neue Erkenntnisse, als würde es unaufhaltsam in Richtung einer Art Integration oder Bewusstsein darüber gehen.
Das macht mich aktuell sehr glücklich!!!

@ Zerissene....es gibt von diesem Allgäu-Schamanen, Wolf Dieter Storl....kennst du das zufällig? Vielleicht wärs was für dich? Zusätzlich zum Antibiotikum, dass ich auch für notwendig hielte, hätte ich es. Hier ein Link: http://c-kg.de/index.php?id=234

LG eure Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]


Thread-EröffnerIn
Zerrissene
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 757

Beitrag Sa., 04.06.2011, 09:08

Guten Morgen Blütenzauber,
Blütenzauber hat geschrieben:
Hast du denn etwas, womit du dich ein bisschen stabil halten kannst und auch einen positiven Ausgleich bekommst?
Mein 5-jähriger Sohn hält mich stabil (wenn ich mich mal so ausdrücken darf...). Positiver Ausgleich? Ich erinnere mich gerade daran, dass ich seit meiner Krankschreibung körperlich gesehen nicht zur Ruhe gekommen bin. Ich darf nicht zur Ruhe kommen, nein, das geht nicht. Ich bin immer in Bewegung, am Routieren, am Arbeiten. Ich glaube, indem ich mich im Außen soviel beschäftige, "heile" ich, werde ich stabiler. Jedenfalls habe ich mich innerlich gesehen erholt, denn da bin ich wohl ständig am Ausruhen...

Liebe Blütenzauber,

ich weiß selber nicht, WIE ich das mache. Jedenfalls brauche ich keine psychotherapeutische Hilfestellungen, oder sogar Psychopharmaka. In Krisenzeiten habe ich es anscheinend mittlerweile gelernt selbst für mich zu sorgen.
Ich suche mir viel positiven Ausgleich, und suche nicht wirklich, weil alles wie von selbst passiert.

Ach, ist das kompliziert...

Ich grüße dich lieb

Zerrissene


Thread-EröffnerIn
Zerrissene
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 757

Beitrag Sa., 04.06.2011, 10:03

Liebe Memory,

ich konnte dir nicht eher antworten. Manchmal dissoziiere ich so stark, und das passiert meistens dann, wenn meine Männer eine Radtour machen und ich für ein paar Tage allein bin, dass ich zwar hier mitlese, aber selber nicht den Raum bekomme, um zu schreiben. Bitte verzeih mir, ja?

Ich freue mich auch darauf mich mit dir austauschen zu dürfen und endlich wird dieser Thread hier wieder lebendig und erwacht aus seinem Schlaf.

Liebe Memory, danke für den Link. Als Pharmazeut halte ich sehr viel von Homöopathie und alternativ. Heilmethoden, wie Osteopathie etc. Ich war auch schon mal bei einem Schamanen, der nach nur 2-stündiger Threapie dafür sorgte, dass ich meinen linken Unterarm, der fast 5 Monate lang taub war, wieder spürte. Die Ärzte auf der stationären Neurologie haben zwar viele Untersuchungen durchgeführt, mich aber mit taubem Unterarm wieder entlassen. Dort erfuhr ich auch nicht von der Borreliose, weil keine entsprechenden Blutuntersuchungen durchgeführt wurden. Ich bin jetzt bei einem Arzt, der an einer Forrschungsstudie für Borreliose beteiligt ist, und seiner Ansicht nach ist eine Langzeit-Antibiotika-Therapie ganz wichtig, um die Borrelien wieder wegzukriegen. Nach dieser Therapie werde ich eine Fastenkur durchführen, um meinen Körper zu entgiften. Dann brauche ich auch körperliche Ruhe. Oh je, fällt mir ein, dass eine Fastenkur für die Psyche Stress ist und Schwankungen verursacht.

Aber jetzt bin ich noch dabei diese 4 Kapseln täglich zu schlucken.

Ich grüß dich lieb

Zerrissene

Werbung

Benutzeravatar

Blütenzauber
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 22
Beiträge: 29

Beitrag So., 05.06.2011, 18:50

Hallo,
Also, ich kann die Entstehung der Krankheitssymptome irgendwie bestimmten Zeitphasen zuordnen,
und durch die therapeutische Aufarbeitung mittlerweile einigen Ereignissen.
Wenn ich dann heute getriggert werde diesbezüglich, dann zeigen sich die Symptome und damit auch die dazugehörigen Anteile (= für mich je ein Energiemix des jeweiligen Traumainhalts, oder ein Anteil mit einer bestimmten Funktion)
Danke für die Antwort.
Ich versuche im Moment raus zu finden, welches Krankheitsbild zu wem gehört und ob ich die Symptome irgendwie beeinflussen kann, wenn ich mich um die betreffende Person kümmere.
Deinen Ansatz find ich deshalb ganz interessant. Da muss ich mir bei Gelegenheit mal etwas Zeit nehmen und schaun, ob das bei mir vielleicht ähnlich ist.
Außer die Schmerzen bzw. der Umgang mit Schmerzmitteln...da muss ich gut achtgeben....Thema Sucht
Hmm... das ist in der Tat ein schwieriges Thema.
Mich quälen immer wieder Kopfschmerzen und dann stellt sich mir auch oft die Frage: "Schmerzmittel nehmen oder lieber nicht und Innies beruhigen?"
Zumal Schmerzmittel dann auch nichts helfen, wenn es von den Innies kommt...


Ich darf nicht zur Ruhe kommen, nein, das geht nicht. Ich bin immer in Bewegung, am Routieren, am Arbeiten. Ich glaube, indem ich mich im Außen soviel beschäftige, "heile" ich, werde ich stabiler. Jedenfalls habe ich mich innerlich gesehen erholt, denn da bin ich wohl ständig am Ausruhen...
Ich hoffe für dich, dass du da ein gutes mittelmaß zwischen Arbeiten als ausgleich und überarbeiten findest und es innen tatsächlich ruhiger wird und die Arbeit nicht nur etwas überdeckt.
Vielleicht da immer mal wieder gut hinschaun und in dich hineinspüren, was du brauchst.
ich weiß selber nicht, WIE ich das mache. Jedenfalls brauche ich keine psychotherapeutische Hilfestellungen, oder sogar Psychopharmaka. In Krisenzeiten habe ich es anscheinend mittlerweile gelernt selbst für mich zu sorgen.
Ich suche mir viel positiven Ausgleich, und suche nicht wirklich, weil alles wie von selbst passiert.
Das klingt doch super!
Gut, dass du nach positiven Dingen nicht lange Suchen musst.
Soweit sind wir leider noch nicht, aber ermutigend zu hören, dass es klappen kann da hin zu kommen.

Oh je, fällt mir ein, dass eine Fastenkur für die Psyche Stress ist und Schwankungen verursacht.
Jetzt bin ich irgednwie erleichtert, das auch mal von jemand anderes zu hören.
Mir wurde immer gesagt ich soll mich mal zusammenreißen so schlimm ist es ja auch nicht, wenn man mal nichts isst... das hat aber nicht weiter geholfen.
Ich wusste nicht, dass es tatsächlich Stress für die Psyche sein kann.
Ich dachte immer es liegt an mir, dass ich bei Diäten oder Fasten ganz furchtbare psychische Zustände kriege und auch dissoziative Zustände während der Zeit ansteigen.


Ganz herzliche Grüße,
passt gut auch euch auf!
Blütenzauber
~Ich habe keine Macken, dass sind Special-Effects ~
Bild

Benutzeravatar

Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag So., 05.06.2011, 19:15

Hallo Blütenzauber!

Ich hab auch schon diese genannten Kopfschmerzen kennengelernt. Und dann rausbekommen,dass dies wegen dem Unterdrücken der Anteile kam, ich wollt sie einfach nicht mehr haben oder beachten.
Es war eine der schlimmsten Nächte überhaupt, und keine einzige Schmerztablette, die ich nahm, hat geholfen. Ich nehme Tramadol, wenn ich Fibromyalgieschmerzen habe, leider erhöht sich aber die Dosis ständig und wenn ich so weiter mache, dann muss ich mit einem Entzug rechnen, wenn ich sie absetzen will. Denn ich nehme noch - auch unter ärztlicher Verordnung - geringfügig Antidepressiva, aber wirklich nur die Minimaldosis. Eigentlich sollte eins der Antidepressiva auch gegen die chron. Schmerzen der Fibro helfen, tats aber nicht. Mein Therapeut hat mich schon aufgeklärt, dass die Schmerzen nur eine Verschiebung der traumatischen Anspannung sind.

Ich hoffe, diese ganzen Schmerz- und Medikamentenproblematik wieder lösen zu können. Vor einem Jahr hab ich im Sommer auch schon abgesetzt, aber der Sommerurlaub war dafür heftig, ich fühlte mich ständig wie Grippekrank von den Absetzsymptomen.

Ich wünsch dir viele Erkenntnisse wegen deiner Symptomzuordnung. Bei den Kopfschmerzen hab ich mal gemerkt, nachdem ich wußte, es kommt von verdrängten Anteils-Bedürfnissen nach AUfmerksamkeit, wie du ja auch z.T. schreibst "um die Person kümmern". Ich hab beim letzten kurzfristigen Anflug nach innen gefragt: wer braucht was und die Arbeiterin brauchte ein Fußbad. Danach waren die Kopfschmerzen schwupps weg!!!

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]


Thread-EröffnerIn
Zerrissene
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 757

Beitrag Mo., 06.06.2011, 20:15

Hallo Blütenzauber,
Blütenzauber hat geschrieben:

Ich wusste nicht, dass es tatsächlich Stress für die Psyche sein kann.
Ich dachte immer es liegt an mir, dass ich bei Diäten oder Fasten ganz furchtbare psychische Zustände kriege und auch dissoziative Zustände während der Zeit ansteigen.
Meine Hausärztin, die meine Krankschreibung betreut, hat mir vorläufig von einer Fastenkur abgeraten, weil ich eben nicht stabil bin.

Und dass du dann besonders stark dissoziierst, scheint für Leute wie uns ganz normal zu sein. Also ist große Vorsicht geboten.

Wie ich das dann durchziehen will, frage ich mich auch gerade...

Ich wünsch dir einen schönen Abend, falls du heute noch die Zeilen liest.

Viele Grüße von mir

Benutzeravatar

Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag Sa., 11.06.2011, 21:07

Hallo Ihr Lieben,

mich beschäftigt seit meiner letzten Therapiestunde die Frage, wann welcher Persönlichkeitsanteil
erscheint in der Therapie. Letztes Mal sagte ich "Sie" zu meinem Therapeuten, bis er mich drauf
hinwies. Das war mir total peinlich, obwohl er von meiner Problematik weiß. Ich wusste auch nichts mehr von der vorletzten Stunde, in meinem penibel geführtem Kalender, waren viele Tage lückenhaft nicht ausgefüllt. Von dem her gehe ich davon aus, dass letztes Mal ein anderer Anteil
oder ich selbst dort waren. Ich fühlte mich eher wie in den ersten Stunden und sprach sogar das selbe Thema an: der Berufsstress. Es war , als hätten wir nie Traumabearbeitung gemacht.
Wäre das eine Gelegenheit, die Anteile zu differenzieren?

LG eure Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Benutzeravatar

Blütenzauber
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 22
Beiträge: 29

Beitrag Sa., 18.06.2011, 10:09

Hallo Memory,
ich wollte dir eigentlich schon früher antworten, aber hab es leider nicht hinbekommen.
Ich hoffe das Thema ist bei dir trotzdem noch aktuell.

Mir passiert das auch öfter, dass ein anderer Teil zur Therapie geht. Manchmal auch, dass andere Anteile weiter vorne sind als das letzte mal.
Dem entsprechend ändern sich dann auch die Themen. Entweder ich weis dann gar nichts mehr von der Stunde oder häufig ist das dann auch so, dass ich hinterher denke, dass das ja gar nicht mein Thema war, dass mir auf dem Herzen lag und ich die Stunde als verschwendet ansehe.
Die Kinder sagen häufig "Du" obwohl wir unsere Thera eigentlich mit "Sie" ansprechen.
Einen Konkreten Auslöser dafür, wann, wer zur Therapie geht, weis ich allerdings auch nicht.
Ich wusste auch nichts mehr von der vorletzten Stunde, in meinem penibel geführtem Kalender, waren viele Tage lückenhaft nicht ausgefüllt.
Heißt das du erinnerst dich gar nicht daran, dass du dort warst oder weist du noch, dass du da angekommen bist, aber nicht worüber ihr geredet habt?
hast du für die zeit, in der nichts in deinem Kalender steht dann auch eine Lücke?
Es war , als hätten wir nie Traumabearbeitung gemacht.
Ist es dann so als würdest du einer anderen beim reden zuhören/zusehen, vielleicht auch ohne eingreifen zu können?
Ich hoffe ich darf das fragen.
Wäre das eine Gelegenheit, die Anteile zu differenzieren?
Also im Sinne von: Wenn ich z.B. über meinen Berufstress rede, dann ist die und die vorne und bei Traumabarbeitung eher die und die?
Eine Möglichkeit würde das sicher bieten.
hast du mal versucht in einer ruhigen Minute in dich hineinzufragen? Vielleicht mag dir ja jemand antworten.
Bei uns ist es so, dass auch die einzelnen Personen nicht immer das gleiche Thema haben und das druchaus wechselt. Deshalb kann ich nicht unbedingt an einem Thema fest machen, wer vorne ist,
aber auch das ließe sich bei euch ja vielleicht erfragen.

Für solche Fälle hat uns auch oft ein Heft genützt, in das wir alle malen und schreiben dürfen und wenn jemand eine Frage hat, dann schreibt er das da hinein und die anderen lesen das dann und antworten (...wenn man Glück hat )
So können wir auch mal Personen erreichen, die wir (noch) nicht kennen, die aber trotzdem da lesen.

Liebe Grüße,
Blütenzauber
~Ich habe keine Macken, dass sind Special-Effects ~
Bild

Benutzeravatar

female
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 50
Beiträge: 15

Beitrag Sa., 16.07.2011, 16:49

Hallo ihr, ich möchte mich euch vorstellen:

Dieses Forum habe ich schon vor längerer Zeit entdeckt, sah aber bisher keinen Anlaß, mich hier "niederzulassen", weiß auch jetzt noch nicht, ob ich dauerhaft hier bleiben werde. Da ich gezielt nach DIS gesucht habe, bin ich über den alten und diesen neuen Thread gestolpert, möchte euch wissen lassen, daß ich sehr aufmerksam mitlese. Ob ich mich hier beteiligen werde bzw. ob das für euch dann überhaupt in Ordnung wäre - bin unsicher, weil:

ich betrachte mich inzwischen als "integriert". Sprich: die letzte Dissoziation liegt mittlerweile etwa 9 Jahre zurück, seitdem bin ich insgesamt stabil.

Warum ich mich hier zu Wort melde: ich hatte über die Jahre viele verschiedene Diagnosen und therapeutische Behandlungen - insgesamt war ich 16 Jahre in unterschiedlichen Therapien. Daß ich dissoziierte, ist mir schon früh bewußt geworden - allerdings wußte ich nicht, daß es "so etwas" gibt. Dem entsprechend habe ich das für mich behalten, wollte nicht gegen meinen Willen "in die Klappse" müssen (ich glaube, Anfang der 80er war hierzulande von MPS bzw. DIS auch noch wenig bekannt). Als ich erstmals ein Buch über diese Störung in die Finger bekam habe ich nur den Anfang lesen können - hab's dann weggeworfen, als hätte ich eine Giftspinne in der Hand gehabt :D

Ich habe - bis auf eine relativ begrenzte Zeit Ende der 90er, wo ich mich wirklich "komplett" aufgelöst habe - mein "System" durch eigene Strategien sozusagen zusammengehalten, so daß ich zumindest nach außen nicht übermäßig aufgefallen bin.

Wie auch immer: erst im letzten Jahr - sozusagen eine Art "Schlußpunkt" unter meine Therapien bei einer hervorragenden Traumatherapeutin konnte ich erstmals zugeben, "so etwas" zu haben. Mag komisch klingen, aber das Benennen, Anerkennen und ein paar gut strukturierte abschließende Therapiesitzungen waren eigentlich ausreichend, um für mich dauerhaft mein ICH als Ganzes anzunehmen. Das war wie gesagt vor etwa 9 Jahren.

Ja, warum ich nun hier bin: im vergangenen 3/4 Jahr hatte ich Zeit und den äußeren stabilen Rahmen, den ich brauchte, um sozusagen eine Art innere Rückschau oder Standortbestimmung zu machen, nochmal meine Vergangenheit aufzuschreiben, nochmal emotional an meine alten "Schmerzpunkte" zu gehen, und auch, mit Vergangenem nun endlich versöhnlich abschließen zu können. Dazu gehörte auch der Kontakt mit der Institution, in der ich aufgewachsen bin, eine Konfrontation mit den heutigen Vertretern dieser Organisation, ein intensives Gespräch und - das findet mehr und mehr in mir statt - ein Loslassen.

Damit verbunden tauchten natürlich auch verstärkt wieder die Fragen auf: was "war" eigentlich all die Jahre mit mir. Mit DIS habe ich mich nach wie vor noch nicht viel beschäftigt, ich kenne die dafür "gültigen" Therapieformen nicht, erkenne mich aber in den Beschreibungen dazu so sehr wieder, daß es teilweise fast erschreckend ist. Vor wenigen Wochen bin ich noch etwas zurückgezuckt, mich erneut auf das Thema einzulassen - ich habe keine Angst mehr, daß es mir heute nochmal passieren könnte (dazu fühle ich mich in mir zu stimmig an), aber - na, wie drücke ich das aus? Ich möchte im Rückblick noch einmal das "Gesamtbild" betrachten, statt mich einfach wegzudrehen und mir zu sagen, es ist vorbei.

Das ist jetzt umfangreicher geraten als eigentlich beabsichtigt

Ich möchte gerne hier im Forum alles, was ich zum Thema finde, so nach und nach entdecken, vielleicht gelegentlich Fragen stellen - habe ein bißchen die Befürchtung, daß ich damit evtl. auch an Dinge rühren könnte, die für euch ungut oder bedrohlich wirken - auf jeden Fall möchte ich nicht als "Feind" oder jemand, der sich distanziert, wahrgenommen werden.

Falls jemand von euch sich dadurch bedrängt fühlt: es wäre dann gut, wenn ihr mich das wissen laßt, ich werde mich dann zurückhalten und nicht gekränkt sein.


Thread-EröffnerIn
Zerrissene
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 757

Beitrag So., 17.07.2011, 10:04

Hallo fritzie, hallo female,

habe mich gestern sehr über euren Eintrag gefreut
und ich war so durcheinander, dass ich euch
gar nicht schreiben konnte...

Es ist alles gut, was ihr geschrieben habt, auch
wenn ich jetzt nicht weiter auf eure Zeilen eingehen
kann, da ich viel zu tun habe und außerdem fast kein
Internet habe.

Die Zeit wird kommen, da werde ich auch mehr wieder
schreiben, nur ist gerade der Kopf nicht frei für das Forum.

Bitte entschuldigt das! Und bitte bleibt hier, bitte.

Ist erstaunlich, wir sind beide fast gleichalt und leben in
Brandenburg.

Ich grüß euch lieb...

Benutzeravatar

Tamila
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 617

Beitrag So., 17.07.2011, 10:42

Liebe Blütenzauber!

Auch ich bin spät dran mit antworten...ich weiß...zur Zeit ist viel Stress im Job, leider.
Etwas was mich immer wieder sehr durcheinander bringt.

Also, bei mir ist es so in den Therapiestunden:
Manchmal will ich etwas angehen als Thema und dann rede ich über etwas anderes,
z.B. über die Sachen, die gut laufen. Danach finde ich, hätte ich die Zeit besser nutzen können.
Vielleicht habe ich das Gefühl, ich müsste dem Therapeuten die Erfolge spiegeln und zeigen?
Immer wieder das *dem anderen es recht machen*. Ich hatte die Versagensangst mal angesprochen
und er hat natürlich bestätigt, dass dies nicht nötig ist. Vom Verstand ist das klar, aber wahrscheinlich nicht dem unterwürfigen Anteil, der dies nunmal immer so gemacht hat, damit alles so wenig wie möglich Probleme macht...
Ich habe meistens das Gefühl - nicht immer - dass ich eher beobachtend in der Stunde war und nicht
agierend. In den Stunden, an die ich mich nicht erinnern kann, weiß ich zwar schon, dass ich dort war, aber eben beobachtend und fühlte mich "fremdbestimmt".
Sehr starke Trigger, wie das Partner-Beziehungs-Thema, holen immer oder sehr sehr oft das missbrauchte Kind hervor...das dann erstarrt und sofort Angst hat, sich einem Mann wieder unterwerfen zu müssen. Da gibts dann keine Möglichkeiten für mich, einzugreifen. Husch...das Kind ist bereit, sich zwingen zu lassen, zu etwas, was es nicht will.
Allerdings hatte ich auch erfolgreiche Momente. Im Job angetriggert vom Chef, der etwas mit einem für mich nicht nachvollziehbaren Hintergrund bzw. völlig falschen Argumenten (er ist auch sehr gestresst und dann völlig ohne Überblick und wird meines Erachtens dann sehr ungerecht) an mich herantrat, geschah es, dass ich erst durchaus meinen berechtigten Ärger zeigte, sogar laut wurde, einige klare Argumente zur Sachlage, als auch bezüglich der Überfordung, die für mich draus erwächst aus solchen Lagen, und er es am Ende - vielleicht sogar ziemlich baff - kapiert hat.
Kurz war während dieser Auseinandersetzung ein Moment, wo Tränen hervorkamen, und spürte, jetzt
mit diesen Tränen tritt das Kind auf die Bühne, welches ich auch als "Hoffnungslosigkeit" und "Verzweiflung" benennen könnte. Beinahe wäre die Situation darein gekippt. Dann gehe ich - aus meiner späteren Beobachtung - eher in den Hintergrund, muss dann ziemlich sauer und erbost zusehen, wie ich weine und mich klein mache.

Zu dem Punkt mit den Lücken im Kalender: es ist manchmal so, dass ich wirklich echte Lücken habe für diese Zeit. Die können aber dann irgendwann - oft Tage oder Wochen später - wieder durch etwas anderes erinnerbar werden. Aber akut oder Tage danach weiß ich meist gar nicht mehr, was an diesem Tag war. Ich kann es dann z.B. jobmässig am Vormittag halt durch den Arbeits-Terminkalender wieder aufbauen, aber es kann sein, dass ich das was privat am Nachmittag war, nicht mehr erinnern kann. Auch manche Teile der Therapiestunde, weiß ich überhaupt nicht mehr.
Z.B. weiß ich, er hat mich etwas gefragt "hast du manchmal das Gefühl wegzugehen, von dort wo du jetzt wohnst?" und ich antwortete: "nein, vielleicht manchmal in die Stadt". So, das weiß ich noch. Aber: was vorher war, warum und wie er überhaupt auf diese Frage zu sprechen kam, habe ich absolutes Blackout. Ich muss ihn dann nächstes Mal (das war erst vorletztes Mal und letztes Mal habe ich z.B. das zu fragen komplett vergessen) danach fragen, wieso wir überhaupt darüber geredet haben.

Ansonsten, ist es sehr sehr schwer für mich, zu erkennen, wohin und wie die Therapie vorangeht.
Ich habe keine Ahnung. Ich habe jetzt einige Lücken in der Biographie füllen können mit ihm, aber nur unter Schmerzmedikation. Der Anteil z.B. "der missbrauch von all den Jahren" bleiben in dem einen Kind und seiner Zeitspanne gefangen. Ich empfinde es heute und jetzt nicht als mein Lebensteil, meine Kinderjahre. Es ist, als wäre ich nicht Kind gewesen.

Achja, wenn hierzu von euch noch ähnliche Erfahrungen oder gar Hinweise auf herauskommen daraus....möglich sind, wäre ich tausend mal dankbar....

Wisst ihr was? Manchmal würde ich einfach sagen: ich habe halt einfach keine Vergangenheit mehr. Ich mag sie erlebt haben, aber sie ist weg. Und würde mich am liebsten nur auf die Zukunft und die Ziele konzentrieren. Fakt ist aber, ich habe zuwenig Persönlichkeit. Ich erlebe mich nicht als Persönlichkeit mit dem und dem Charakter. Ich bin wie ein Mosaik....und das macht es eben schwer, zu sagen: weil meine Kindheit so und so war, habe ich heute die und die Probleme. Es wäre leichter "nur" die posttraumatischen Symptome zu haben und zu kennen und nicht auch noch das Gefühl, hey, das ist jetzt aber sehr kindlich, wie ich bin....und das gar nicht zu wollen.

Ihr merkt schon....und du liebe Blütenzauber....ich bin grad mein eigener Feind vielleicht?
Ist es meine Aufgabe, mich erst mal so zu nehmen wie ich bin? Aber was genau bin ich eben?

LG eure memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

Benutzeravatar

female
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 50
Beiträge: 15

Beitrag So., 17.07.2011, 10:55

Hallo Zerrissene, ich freue mich sehr, daß du dich meldest. Du bist mir aufgefallen, wegen unseres gleichen Alters und (erschrick bitte nicht) weil ich ebenfalls in MOL lebe. Allerdings als "Zugereiste", ursprünglich stamme ich aus Bayern.

Ich fürchte, ich habe mit meinem Nicknamen für etwas Verwirrung gesorgt - ich identifiziere mich virtuell gerne mit "Fritzie" (ist nicht mein Realname, der ist dreisilbig und wird leider so doof abgekürzt, daß ich mir eben diesen Spitznamen gewählt habe), mein Registrierungsnick "female" hat lediglich die Funktion, nicht für alle virtuellen Plätze, in denen ich mich aufhalte, denselben Nicknamen zu verwenden - habe ich mir so angewöhnt, um Spammails & Co. damit möglichst effektiv begegnen zu können.

Es gibt heute kein "Wir" mehr, nur noch mich. Damit fühle ich mich sehr wohl, obwohl ich weiß, daß über einige Jahre das "wir" gleichermaßen belastend, wie auch überlebensnotwendig war.

Tut mir leid, falls ich hier für Verwirrung gesorgt habe.


Thread-EröffnerIn
Zerrissene
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 757

Beitrag So., 17.07.2011, 13:21

Hallo fritzie,

ich war mir wirklich nicht sicher, wie ich dich
ansprechen soll. Jetzt weiß ich es.

Ist ja ein Ding, dass du auch in MOL lebst.

Wir sind immerhin in einem österreichischen Forum.
Und ich schon viele Jahre lang.

Liebe Grüße von mir.


Thread-EröffnerIn
Zerrissene
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 757

Beitrag Mo., 12.09.2011, 20:40

female, Bluetenzauber, Memory..., noch da?

Oder, schon wieder weg?

Ich bin noch da...

Wollte euch nur sagen, dass ich wieder gesund geschrieben bin, nach 9 Monaten..., und wieder einen Neuanfang in meinem Beruf wage. NOCH habe ich "meine" Apotheke nicht gefunden, aber ich bin beim Suchen und sehr waehlerisch. Schaue diesmal ganz genau hin (als ganz normaler Kunde, um einfach nur die Apothekenatmosphaere einzuatmen, da kann man soviel erfahren...).

Und, ich fuehle mich zur Zeit ganz normal, wie, als waere es nie anders gewesen.

Ich bin stabil!!!

Liebe Gruesse von Zerrissene

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag