Ich komme mit dem Mißbrauch nicht mehr zurecht

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 11:20

Hallo lingaroni!
wie kommt es, dass du dich im nahbereich übergriffiger personen aufhältst?
Das versuche ich, so gut es mir möglich ist. Ich habe wirklich viele-mich schädigende- Kontakte schon auf ein Minimum reduziert. Dennoch habe ich oft den Eindruck: Egal wie sehr ich mich distanziere oder schütze, sie finden einen Weg zu mir, ich bleibe für sie erreichbar und sie kennen meine Schwachstellen und Verletzungen so gut, dass sie genau wissen (wahrscheinlich auch mehr oder weniger unbewusst),wie sie mich massiv treffen können. Kann ich mehr tun, als ganz auf Abstand zu gehen?

Möglicherweise klingen diese Worte für dich wie eine schlechte Ausrede. Ich muss natürlich Verantwortung übernehmen. Das weiß ich.
Bloß habe ich keine Ahnung mehr, was ich noch tun kann.
vielleicht hilft es dir zu überlegen, welchen vorteil du hast, dich in der nähe von übergriffigen personen aufzuhalten.
Diese Frage kann ich nur sehr schwer beantworten. Sie bedeutet für mich auch, meine Selbst-Verantwortung zu sehen, was ich tue.
Ob es einen Vorteil gibt? Möglicherweise handelt es sich um ein altes Verhaltensmuster, in welchem ich festhänge.
Mir fällt dazu auch ein, dass ich große Angst davor habe, andere für ihre Taten verantwortlich zu machen. Ich fühle mich unglaublich schuldig, wenn ich diesen Gedanken zu Ende denke.
Ich denke auch: wenn es immer und immer wieder passiert-auch heute noch-muss es an mir liegen, dass es passiert, das erscheint mir einfach logisch.
Es ist,glaube ich, viel leichter (für mich) die Schuld bei mir zu suchen, als die Täter zu beschuldigen. Und dann halte ich mich möglicherweise in ihrer Nähe auf, um eine Bestätigung dafür zu finden, dass ich schuld bin und alles verdiene.
Vielleicht ist das ein Teilaspekt des Ganzen!?
Ich weiß es nicht, denn es fällt mir momentan irgendwie schwer, klare Gedanken zu fassen.

Hallo candle!
Ich hatte kürzlich eine "ähnliche" Situation. Und ich habe es geschafft!!!
Das muss ein sehr gutes Gefühl sein. Es ist sicherlich eine wertvolle Erfahrung, wenn man sieht, dass die Abgrenzungsversuche vom Gegenüber auch bemerkt werden und man sich erfolgreich zur Wehr setzen kann!!


Liebe Grüße

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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candle
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 11:40

Pippi Langstrumpf hat geschrieben:sie finden einen Weg zu mir, ich bleibe für sie erreichbar
Wie muß man sich das vorstellen?

candle
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lingaroni
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 12:52

@pippi
vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, welche alternative ich gefunden habe, damals, als ich so alt war wie du.

ich bin in eine stadt gezogen, 50 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. ich bin einfach gegangen. ich habe es nicht angekündigt, ich habe einfach nur einen koffer gepackt und bin gegangen. es war keiner daheim, keiner hats gemerkt. einmal, nach jahren, stand meine großmutter vor der tür. ich habe sie angebrüllt: "verschwinde, jetzt ist es zu spät. es war die hölle. ich wäre fast daran zerbrochen. ihr seid das allerletzte. ich will mit euch nie wieder etwas zu tun haben." bestimmt hatte ich rote augen, so:

heute bin ich natürlich nicht mehr so wütend. aber eines ist mir geblieben: ich will mit übergriffigen personen nichts zu tun haben.

daher die frage: wie kannst du sie von dir fern halten? Frauenhaus?

aja und noch etwas: ich habe es nie bereut. ich hatte und habe ein supergutes leben. du bist eine kluge, erwachsene frau, du schaffst das auch!

LG

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lingaroni
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 12:55

eigentlich war ich jünger als du, als ich abgehauen bin. 17 war ich.
LG

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 14:14

candle hat geschrieben:
Pippi Langstrumpf hat geschrieben:sie finden einen Weg zu mir, ich bleibe für sie erreichbar
Wie muß man sich das vorstellen?
Ich meinte das eher so, dass es mir nicht gelingt, zu mir selbst zu stehen, dass sie es schaffen, meine Eigenwahrnehmung komplett zu irritieren und dass egal, wie sehr ich mich zu schützen versuche, sie diesen Schutz zerstören können. Ich habe meinen Vater eingeladen- warum ich das getan habe, kann ich hier nicht erklären, aber es gab wirklich einen guten,wichtigen Grund für diese Einladung. Es wäre nicht anders gegangen.
Ich weiß nicht, was ich noch dazu sagen soll...
Ich habe anscheinend gehofft, dass einige etwas verstanden hätten, aber in dieser Hinsicht habe ich mich komplett geirrt.


@lingaroni:

Ich wohne auch in einer anderen Stadt. Die räumliche Distanz ist im Grunde Gott sei Dank mittlerweile vorhanden.


Gruß

Pippi
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candle
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 14:37

Pippi Langstrumpf hat geschrieben: Ich habe anscheinend gehofft, dass einige etwas verstanden hätten, aber in dieser Hinsicht habe ich mich komplett geirrt.
So unverständlich ist das gar nicht. Die Frage ist eben nur, warum Du solche Treffen offenbar allein machst. Oder habe ich das falsch gelesen?

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zucker
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 14:42

Ich habe anscheinend gehofft, dass einige etwas verstanden hätten, aber in dieser Hinsicht habe ich mich komplett geirrt.
Pippi, was genau hätten denn einige verstehen sollen?
Worüber bist du enttäuscht?

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 14:47

@candle:
candle hat geschrieben: So unverständlich ist das gar nicht. Die Frage ist eben nur, warum Du solche Treffen offenbar allein machst. Oder habe ich das falsch gelesen?
Anfänglich war ich nicht alleine.


Umso idiotischer, dass ich mich in diese Situation gebracht habe.
zucker hat geschrieben:Pippi, was genau hätten denn einige verstehen sollen?
Worüber bist du enttäuscht?
Ich hoffte, dass man meine Grenzen respektieren würde. Ich habe mich schon oft erklärt und ich ging davon aus, dass man mich endlich wahrnehmen würde, aber richtig. Als Tochter und nicht als gleichwertige Partnerin, nicht als Frau


Pippi
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candle
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 14:52

Das kannst Du jetzt als "trial and error" abhaken, wenn Du das hinbekommst. Es klappt nicht und wird nie klappen, weil es eine falsche Liebe ist um nicht zu sagen gar keine. Das ist hart das zu verstehen.

Wie Du hierzu im Gefühl eine Lösung findest,mußt Du sehr eingehed und sehr lange mit dem Therapeuten klären.

Es geht!!!

candle
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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 15:13

weil es eine falsche Liebe ist um nicht zu sagen gar keine. Das ist hart das zu verstehen.
Das fällt mir sehr schwer
Wie Du hierzu im Gefühl eine Lösung findest,mußt Du sehr eingehed und sehr lange mit dem Therapeuten klären.

Es geht!!!
Ja, danke...


Pippi
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candle
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 17:07

Hallo Pippi!
Ich denke, es ist generell das Problem, dass man anders gesehen werden will. Nicht wie ein Kind. Wobei man ja das Kind ist, aber man muß eben von den Eltern auch freigegeben werden erwachsen sein zu dürfen. Da die Erwachsenen aber das bereits in ihrem Erwachsenenalter durchführen, es nicht anders kennen und nicht hinterfragen, kann sich von deren Sicht gar nichts ändern. Das muß zwangsläufig so enden, dass derjenige sich befreit, der da unter Leidensdruck steht. Und das wiederum prallt auf Unverständnis. Eigentlich ist es logisch.

Ich wollte nie jemanden anklagen, auch nicht unbedingt irgendwelche Einsichten oder etwa Entschuldigungen, aber ich wollte einen Neuanfang. Das ist fehlgeschlagen.

Und so langsam wendet sich mein Bild. Ich sehe da arme schwache Menschen. Sie bekommen mein Mitleid und das war es auch. Sie machen sich selber zu ihren Gefangenen.

Wie gesagt, ging mir es kürzlich auch so, dass mir jemand Drohungen entgegensetzte und diese Person schrumpfte förmlich vor mir. Ich hatte keine Angst mehr. Man hätte mir ruhig was tun dürfen, aber ich wäre dann sofort zum Arzt und der Polizei gegangen. Der Gegenüber hat es wohl gemerkt und ist gegangen. Das fühlte sich wirklich super an. Naja, ich schämte mich auch etwas, weil ich dieser Person gegenüber den Respekt verloren habe, aber so ist es nunmal. Die Fronten sind nun eindeutig geklärt.

Vielleicht hilft es ja zu lesen, dass Du es sicher schaffen kannst, auch wenn es grad noch nicht danach aussieht!

candle
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lingaroni
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 17:25

@pippi

also mir hat das mein therapeut damals gesagt. er hat gesagt, sie haben den vorteil, ich hätte den nachteil und das sei ihnen völlig wurscht und die wahrscheinlichkeit, dass die sich ändern strebt gegen null. ich hab ihm einfach nur geglaubt, ich war total überzeugt, dass mein therapeut absolut kompetent ist.

er hat recht behalten!!!!

LG

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keri
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 18:58

Pippi Langstrumpf hat geschrieben:Hallo Momo!

Wenn du auf meine Beiträge antwortest, fühle ich mich durch deine Worte immer so erreicht.
Das ist ein gutes Gefühl!
War echt in Sorge um dich!!!!
Das tut mir leid-ich wollte nicht, dass du beunruhigt bist.
gibt es denn gar keine Möglichkeit für dich, den Kontakt zu deinem / deinen Peinigern endlich ganz abzubrechen??
Zu einem Großteil der Familie gibt es keinen Kontakt mehr. Das ist auch gut so und ich würde den Kontakt auch nie wieder aufnehmen;das weiß ich ganz sicher. In Hinblick auf andere Personen ist das so viel schwieriger, weil Abhängigkeiten existieren, weil es Verantwortlichkeiten gibt, weil ich mich um jemanden kleineren kümmern muss und möchte. Würde ich einige Beziehungen abbrechen,würde das auch den Kontaktabbruch zu dieser Person bedeuten und das kann und möchte ich nicht verantworten. Denn da werde ich als "ältere wichtige Bezugsperson" wirklich gebraucht.

Pippi, wenn du irgendwie eine Chance siehst, schau bitte, dass du aus dem Umkreis der Täter so weit wie möglich wegkommst!!!
Das versuche ich, so gut es mir möglich ist. Ich habe wirklich viele-mich schädigende- Kontakte schon auf ein Minimum reduziert. Dennoch habe ich oft den Eindruck: Egal wie sehr ich mich distanziere oder schütze, sie finden einen Weg zu mir, ich bleibe für sie erreichbar und sie kennen meine Schwachstellen und Verletzungen so gut, dass sie genau wissen (wahrscheinlich auch mehr oder weniger unbewusst),wie sie mich massiv treffen können. Kann ich mehr tun, als ganz auf Abstand zu gehen?

Bei mir wars Abhängigkeit, finanzielle, aber auch so, denn sie hatten meinen Willen so gebrochen, solche Gehirnwäschen abgezogen, dass ich keine Chance sah, mich von ihnen zu lösen, meinen Weg einfach ohne sie zu gehen.
Auch bei mir geht es um Abhängigkeiten und die Furcht, mich zu lösen oder loszureissen. Ich denke oft, das nicht zu dürfen!
die Kinder reagieren mal so. Und es kostet so viel Mühe und Kraft und MUT!!!, da rauszufinden.
Ich war 30, als ich endlich nicht erstarrt bin und ihn zum T... geschickt hab.
Ja! Und ich kann gut verstehen, dass es ganz schwer ist, diese alten Bewältigungsmechanismen aufzugeben. Andererseits garantieren sie einen wichtigen Schutz in Situationen, die das psychische Gleichgewicht massiv bedrohen.
Ich versuche auch schon sehr lange, andere Möglichkeiten und Wege zu finden. Nein-Sagen, klarer abgrenzen,lauter sprechen, klare Worte finden, rechtzeitig reagieren usf.
Es fällt so schwer.
Immer wieder taucht bei mir das Gefühl auf, mich nicht wehren zu dürfen, kein Recht dazu zu haben.Ich weiß nicht, woher das kommt.
Ich drück dich ganz fest und denk an dich und wünsch dir eine gute (und hoffentlich einigermaßen ruhige!!!) Nacht!
Danke Momo, ich hatte eine einigermaßen ruhige Nacht!!
Ich wünsche auch dir, dass es dir gut geht und du zurecht kommst!!

Liebe PIPPI!!

Ich finde es schrecklich, was dir immer wieder widerfährt und glaub mir, ich versteh dich nicht zu gut!!!
Fühle mich auch irgendwie abhängig von den Tätern, aber ich weiss bei gott nicht, warum?!?!?!
Ich habe Angst!! Ne riesen scheiss angst. Weil ich nicht weiss, ob ich da jemals lebend raus komme!!
Ich fühle mich total allein gelassen mit dieser Scheisse!!
Ich werde ständig beobachtet, mir wird hinten nachgestellt und werd abgehört.
Ich will nicht mehr. Ich fühl mich, als würd ich sterben!!

Keri

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nichtmehrda
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Beitrag Mo., 17.08.2009, 22:28

Liebe Pippi!
Das versuche ich, so gut es mir möglich ist. Ich habe wirklich viele-mich schädigende- Kontakte schon auf ein Minimum reduziert. Dennoch habe ich oft den Eindruck: Egal wie sehr ich mich distanziere oder schütze, sie finden einen Weg zu mir, ich bleibe für sie erreichbar und sie kennen meine Schwachstellen und Verletzungen so gut, dass sie genau wissen (wahrscheinlich auch mehr oder weniger unbewusst),wie sie mich massiv treffen können. Kann ich mehr tun, als ganz auf Abstand zu gehen?

Möglicherweise klingen diese Worte für dich wie eine schlechte Ausrede. Ich muss natürlich Verantwortung übernehmen. Das weiß ich.
Bloß habe ich keine Ahnung mehr, was ich noch tun kann.
Nein, keine schlechte Ausrede. es ist deine Wahrnehmung, genauso wie viele hier (mich eingeschlossen) offenbar eine ähnliche Wahrnehmung haben.
Ich glaube, candle hat recht, wenn sie schreibt
Wie gesagt, ging mir es kürzlich auch so, dass mir jemand Drohungen entgegensetzte und diese Person schrumpfte förmlich vor mir. Ich hatte keine Angst mehr. Man hätte mir ruhig was tun dürfen, aber ich wäre dann sofort zum Arzt und der Polizei gegangen. Der Gegenüber hat es wohl gemerkt und ist gegangen. Das fühlte sich wirklich super an.
Nur - das ist was, was wir ja alle vielleicht sogar ohnehin jede/r selbst "wissen". Nur - und so erleb ich es halt - wenn die Angst, vielleicht sollte ich besser sagen, die Panik, da ist, ist sie nun mal da. Intervenieren kann man nur vorher, wenn der "Film" läuft, geht gar nix mehr. So ähnlich wohl wie bei einem Flashback. Ich fürchte, es ist so, dass jede/r wirklich nur selbst die Lösung finden kann, wie sie diese Angst /Panik irgendwann einmal bewältigt. Da gibt es wohl keine "Musterlösung nach Schema F", weils halt auch nicht den Missbrauch nach "Schema F" gibt.

Aber ich bin sicher, dass DU Deine Lösung finden wirst! Du bist noch so jung und setzt dich schon so sehr mit all diesen schlimmen Erfahrungen auseinander. Schau, als ich in deinem Alter war, war mir der Missbrauch - obwohl er damals noch immer lief - noch nicht einmal soweit bewusst, dass ich irgendwas davon reflektieren hätte können! DU SCHAFFST ES!!!! Du bist eine wunderbare, mutige und tapfere junge Frau!!!!

Ich drück dich!
momo
VERGANGENHEIT
ist
wenn es nicht mehr weh tut
Mark Twain

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 18.08.2009, 00:06

Hallo!
die wahrscheinlichkeit, dass die sich ändern strebt gegen null.
Ja, das glaube ich auch. Im Grunde weiß ich, dass es so ist, selbst wenn ich oft noch eine Hoffnung habe, zumindest Teile von mir hoffen, dass sie mich endlich sehen und verstehen.
Ich denke, es ist generell das Problem, dass man anders gesehen werden will.
Damals (als ich Kind war)war es so, dass man mich als kleine Frau gesehen hat und nicht wahrgenommen hat, dass ich ein Kind bin. Auch fühlte ich mich damals als wäre ich zeitlos, ich fühlte mich wie eine Erwachsene, im Körper eines Mädchens. Wahrscheinlich weil ich mich immer wie eine solche (Frau) verhalten musste. Es war fast eine Selbstverständlichkeit.

Die Fronten sind nun eindeutig geklärt.
...und diese Person lässt dich nun hoffentlich in Ruhe. Ich finde sehr wichtig, was dir gelungen ist. Du kannst sehr stolz auf dich sein!

Fühle mich auch irgendwie abhängig von den Tätern, aber ich weiss bei gott nicht, warum?!?!?!
Diese Gefühle der Abhängigkeit stammen vielleicht aus dem Damals, die Bindung zu den Tätern kann ja trotz allem(oder gerade wegen dem, was geschah) eine sehr enge (wenn auch im negativen Sinne)sein. Oft ist ein Täter ja auch der einzige Mensch, der einen Anhaltspunkt darstellt. Diese Ambivalenz ist einfach unglaublich schwer zu ertragen!!

Ich fühle mich total allein gelassen mit dieser sch***!!
Ich werde ständig beobachtet, mir wird hinten nachgestellt und werd abgehört.
Ich will nicht mehr. Ich fühl mich, als würd ich sterben!!
Es muss doch etwas geben, das du tun kannst...irgendeine Form der Sicherheit herstellen!??
Wer kann dich beschützen? Wo bist du sicher? Wo fühlst du dich sicher?

Deine große Angst wird für mich-wenn du schreibst- richtig spürbar!! Das tut mir sehr leid!!

Was könnte für dich eine Hilfe sein?


DU SCHAFFST ES!!!! Du bist eine wunderbare, mutige und tapfere junge Frau!!!!
Danke-Momo-für deine lieben Worte.


Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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